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Dokument 51
Titel: MYT1L Haploinsuffizienz in menschlichen Nervenzellen und Mäusen verursacht Autismus-assoziierten Phänotypen, die genetisch und pharmakologisch rückgängig gemacht werden könnenHintergrund: Die Rolle eines bestimmten Proteins bei Autismus soll erforscht werden, indem dieses Protein bei Mäusen gentechnisch ausgeschaltet und eine medikamentöse Behandlung untersucht wird.
Tiere: Mäuse (Anzahl unbekannt)(sehr viele)
Jahr: 2023
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Regierungspräsidium in Karlsruhe unter den Nummern G-287/20 und G-105/16 genehmigt. Die Zucht der gentechnisch veränderten Mäuse wird vom Regierungspräsidium Karlsruhe unter der Nummer G-193/19 genehmigt. Die Versuche werden am Interdisciplinary Neurobehavioral Core (INBC) der Universität Heidelberg durchgeführt. Es werden gentechnisch veränderte Mäuse, die von der Stanford Universität (USA) stammen, und unveränderte Mäuse, sogenannte Wildtyp-Mäuse, die von der Versuchstierzucht Jackson Laboratories gekauft werden, eingesetzt. Bei einem Teil der Mäuse sind die Folgen der gentechnischen Veränderung so schwerwiegend, dass sie bald nach der Geburt sterben.
Verschiedene Mäuse werden zu verschiedenen Zeitpunkten (am Tag ihrer Geburt, im Alter von 22 Tagen, 4 bis 6 Wochen oder 3 Monaten) getötet und ihr Gehirn wird in Scheiben geschnitten und untersucht oder Nervenzellen werden gewonnen und in Experimenten eingesetzt. Ein Teil dieser Tiere wird durch Enthaupten getötet, andere werden in Narkose versetzt und ihnen wird eine Nadel ins Herz gestoßen, durch die eine Flüssigkeit in ihr Gefäßsystem gepumpt wird, die das Blut der Tiere verdrängt. Dann werden auch diese Tiere geköpft. Bei anderen Tieren wird die Tötungsart nicht genannt.
Schwangeren Mäusen wird 14,5 Tage nach der Empfängnis ein Farbstoff in die Bauchhöhle gespritzt. 20 Stunden später werden die Gehirne der Embryonen "geerntet". Vermutlich werden die Muttertiere dafür getötet. Gehirne anderer Embryonen werden 18 Tage nach der Empfängnis "geerntet".
Ein Teil der Mäuse wird in im Alter von 4 Tagen durch eine Tätowierung an der Pfote gekennzeichnet und in verschiedenen Verhaltenstests eingesetzt. Eine Stunde vor den Versuchen wird den Tieren Flüssigkeit in die Bauchhöhle gespritzt, die bei einem Teil der Tiere den Wirkstoff Lamotrigin, der üblicherweise zur Behandlung von Epilepsie verwendet wird, enthält. Im Alter von 5 und 8 Tagen werden die Tiere von ihren Müttern getrennt und in einen kleinen leeren Glasbehälter gesetzt. Die Rufe der Tiere werden aufgenommen und analysiert.
Im Alter von 22 Tagen werden die Mäuse in ein sogenanntes erhöhte Plus-Labyrinth gesetzt. Dieses besteht aus zwei sich in 70 cm Höhe kreuzenden Stegen. Von den 4 Armen des Labyrinths besitzen 2 Seitenwände, die anderen nicht. Es wird beobachtet, in welchen Bereichen des Labyrinths die Tiere sich wie lange aufhalten. Daraus wird geschlussfolgert, wie ängstlich die Tiere sind.
Im Alter von 23 Tagen werden die Tiere in eine oben offene Box gesetzt und es wird beobachtet, wo sie sich bevorzugt aufhalten. Tieren, die sich mehr bewegen, wird eine Hyperaktivität unterstellt. Halten sich die Mäuse eher im Randbereich auf, gelten sie als ängstlich.
Im Alter von 23 Tagen werden die Mäuse in einen Glaszylinder gesetzt. Sie werden dann in eine Arena gesetzt und ihre Bewegung wird aufgezeichnet. Die Tiere werden am Schwanz hochgehoben. Schließlich werden die Mäuse in eine transparente Röhre gegeben und die Röhre gedreht und es wird beobachtet, ob sich die Tiere wieder in eine aufrechte Position begeben.
Im Alter von einem Monat werden die Tiere in eine Plexiglasbox gesetzt, die aus drei miteinander durch Öffnungen verbundenen Einheiten besteht. In den äußeren Einheiten befindet sich jeweils ein Drahtzylinder. Eine Maus wird für jeweils 5 Minuten mit einer Geschwister-Maus oder einer fremden Maus im Drahtzylinder konfrontiert. Es wird beobachtet, wie die Tiere auf die ihnen fremden oder bekannten Artgenossen reagieren. Daraus wird gefolgert, ob die Tiere soziale Defizite haben.
Im Alter von 2 Monaten werden die Tiere in eine Box mit Einstreu gesetzt. Dann werden 9 Glasmurmeln auf die Einstreu gelegt und es wird beobachtet, wie viele der Murmeln die Mäuse in 5 Minuten vergraben.
In einem anderen Test werden die Tiere im Alter von 2 Monaten in einem Käfig auf eine Plattform gestellt, welche die Vibrationen, die durch die Tiere verursacht werden, misst. Aus den Vibrationen sollen Rückschlüsse auf das Verhalten der Tiere gezogen werden.
Die Arbeiten wurden durch den Europäischen Forschungsrat (ERC), die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Fritz Thyssen Stiftung, die Hector Stiftung II, die Chica und Heinz Schaller Stiftung (Heidelberg), die Brain & Behavior Research Foundation (USA), den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), die Agencia Nacional de Investigación y Desarrollo (Chile) und die Helmholtz-Gemeinschaft gefördert.
Bereich: Autismus-Forschung, Psychiatrie, Mutationsforschung, Neuropharmakologie
Originaltitel: MYT1L haploinsufficiency in human neurons and mice causes autism-associated phenotypes that can be reversed by genetic and pharmacologic intervention
Autoren: Bettina Weigel (1,2,3,4), Jana F. Tegethoff (1,2,3,4), Sarah D. Grieder (1,2,3), Bryce Lim (1,2,3,4), Bhuvaneswari Nagarajan (1,2,3), Yu-Chao Liu (5), Jule Truberg (1,2,3,4), Dimitris Papageorgiou (6,7), Juan M. Adrian-Segarra (1,2,3), Laura K. Schmidt (1,2,3), Janina Kaspar (1,2,3), Eric Poisel (1,2,3), Elisa Heinzelmann (1,2,3), Manu Saraswat (1,2,3,4), Marleen Christ (1,2,3), Christian Arnold (8), Ignacio L. Ibarra (8), Joaquin Campos (9), Jeroen Krijgsveld (6,7), Hannah Monyer (5), Judith B. Zaugg (8), Claudio Acuna (9), Moritz Mall (1,2,3)*
Institute: (1) Nachwuchsgruppe Engineering von Zellidentitäten und Krankheitsmodellen, Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) und DKFZ- Zentrum für Molekulare Biologie Heidelberg (ZMBH) Alliance, Im Neuenheimer Feld 280, 69120 Heidelberg, (2) Hector Institut für Translationale Hirnforschung (HITBR), Heidelberg, (3) Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI), Universitätsklinikum Heidelberg, Universität Heidelberg, Heidelberg, (4) Fakultät für Biowissenschaften, Universität Heidelberg, Heidelberg, (5) Kooperationsabteilung Klinische Neurobiologie, Universitätsklinikum Heidelberg und DKFZ, Heidelberg, (6) Abteilung Proteomik von Stammzellen und Krebs, Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Heidelberg, (7) Universitätsklinikum Heidelberg, Universität Heidelberg, Heidelberg, (8) Europäisches Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL), Structural and Computational Biology Unit, Heidelberg, (9) Chica and Heinz Schaller Research Group, Institut für Anatomie und Zellbiologie, Universität Heidelberg, Heidelberg
Zeitschrift: Molecular Psychiatry 2023; doi.org/10.1038/s41380-023-01959-7
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5520
Dokument 52
Titel: Korrektur von hitzebedingten Empfindlichkeitsänderungen in der atmungsgetriggerten 2D-PRF-basierten Thermometrie zur Überwachung der magnetresonanzgeführten hepatischen Mikrowellenablation in einem menschenähnlichen In-vivo-SchweinemodellHintergrund: Ein verbessertes Verfahren zur Bildgebung während der Abtragung von Lebergewebe mit Mikrowellen wird an Schweinen getestet, denen zuvor ein Großteil der Leber entfernt wurde, damit das Organ in einer Form nachwächst, die der menschlichen Leber ähnlicher ist. Das Verfahren soll zur Entfernung von Tumoren beim Menschen eingesetzt werden.
Tiere: 5 Schweine (Mini-Lewe-Schweine)
Jahr: 2022
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) unter den Nummern 33.19-42502-04-18/2987 genehmigt. Es werden 5 Mini-Schweine eingesetzt.
In einer ersten Operation, die Teil einer anderen Studie ist (https://doi.org/10.1371/journal.pone.0217488), wird den Tieren in Narkose ein Großteil der Leber herausgeschnitten. Im Anschluss müssen sie permanent eine Weste tragen, die eingesetzte Venenkatheter und eine Medikamentenpumpe schützen soll, über die die Schweine verschiedene Medikamente verabreicht bekommen. In der Folge dieser Operation wächst die Leber der Tiere in einer veränderten Form wieder nach, die der Leber des Menschen ähnlicher sein soll.
30 bis 34 Tage nach der ersten Operation werden die Schweine erneut in Narkose versetzt, intubiert und künstlich beatmet. Der Bauchraum der Tiere wird mit einem bildgebenden Verfahren (Magnetresonanztomographie) untersucht. Durch kleine Einschnitte in die Haut wird ein Gerät, das Mikrowellen erzeugt, in die Leber eingesetzt. Durch Mikrowellenbehandlung werden mehrere Bereiche der Leber zerstört, entweder zwei oder drei Bereiche pro Tier. Dann werden die Tiere durch Spritzen des Tötungsmittels T61 noch in Narkose getötet und Proben der Leber werden untersucht.
Die Arbeiten wurden durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) und den Europäischen Forschungsrat (ERC) gefördert.
Bereich: Chirurgie, Bildgebende Verfahren, Leberforschung, Krebsforschung
Originaltitel: Correction of heat-induced susceptibility changes in respiratory-triggered 2D-PRF-based thermometry for monitoring of magnetic resonance-guided hepatic microwave ablation in a human-like in vivo porcine model
Autoren: Bennet Hensen (1,2)*, Susanne Hellms (1), Christopher Werlein (3), Danny Jonigk (3,4), Phillip Alexander Gronski (1), Inga Bruesch (5), Regina Rumpel (5), Eva-Maria Wittauer (5), Florian W. R. Vondran (6), Dennis L. Parker (7), Frank Wacker (1,2), Marcel Gutberlet (1,2)
Institute: (1) Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Medizinische Hochschule Hannover (MHH), Carl-Neuberg Str. 1, 30625 Hannover, (2) Forschungscampus STIMULATE - Solution Centre for Image Guided Local Therapies, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Magdeburg, (3) Institut für Pathologie, Medizinische Hochschule Hannover (MHH), Hannover, (4) Biomedical Research in End-stage and Obstructive Lung Disease Hannover (BREATH), Deutsches Zentrum für Lungenforschung, Hannover, (5) Institut für Versuchstierkunde und Zentrales Tierlaboratorium, Medizinische Hochschule Hannover, Carl-Neuberg-Straße 1, 30625 Hannover, (6) Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover (MHH), Hannover, (7) Utah Center for Advanced Imaging Research, University of Utah, Salt Lake City, USA
Zeitschrift: International Journal of Hyperthermia 2022; 39(1): 1387-1396
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5519
Dokument 53
Titel: Basalzellen der Atemwege zeigen einen dedifferenzierten KRT17high Phänotyp und fördern Fibrose in idiopathischer LungenfibroseHintergrund: Die Rolle bestimmter Lungenzellen bei einer bestimmten Form der Lungenfibrose soll untersucht werden. Dafür werden bei Mäusen die Lungen mit einer Chemikalie verletzt und dann menschliche Lungenzellen in die geschädigten Lungen eingebracht, wo sie zu Fibrose führen.
Tiere: Mäuse (Anzahl unbekannt)(viele)
Jahr: 2022
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) in Oldenburg unter den Nummern 33.12-42502-04-15/1896, 33.19-42502-04-15/2017 und 33.19-42502-04-17/2612 sowie vom Regierungspräsidium Freiburg unter der Nummer 35-9185.81/G-14/17 genehmigt.
Es werden verschiedene gentechnisch veränderte Mäusestämme mit einem eingeschränkten Immunsystem eingesetzt, die aus dem Zentralen Tierlaboratorium der Medizinischen Hochschule stammen. Die Versuche werden im Zentralen Tierlaboratorium der Medizinischen Hochschule Hannover und am Universitätsklinikum Freiburg durchgeführt. Von Patienten mit einer Lungenfibrose, Patienten mit einer anderen Lungenerkrankung und gesunden Personen werden Abstriche aus der Lunge genommen. Aus diesen Abstrichen werden spezielle Lungenzellen gewonnen, die zum Teil gentechnisch verändert werden.
Die Mäuse werden in Narkose versetzt, dann wird ihnen die Chemikalie Bleomycin in die Luftröhre geträufelt, von der bekannt ist, dass sie die Lunge der Tiere schädigt. Drei Tage später werden die Mäuse wieder narkotisiert und in Gruppen eingeteilt, denen die zuvor gewonnenen Zellen von Patienten und gesunden Personen oder Lungenkrebszellen in die Luftröhre gespritzt werden.
Ein Teil der Tiere erhält 18 Tage lang täglich einen Wirkstoff in etwas Flüssigkeit über den Rachen verabreicht, weiteren Tieren wird nur Flüssigkeit ohne den Wirkstoff verabreicht. Einem Teil der Tiere, welche gentechnisch veränderte menschliche Lungenzellen erhalten haben, wird dreimal im Abstand von einer Woche eine Substanz unter die Haut gespritzt, welche die gentechnisch veränderten Zellen anfärbt. Dann werden die Tiere narkotisiert und mit einem bildgebenden Verfahren untersucht.
Mäuse, die schwere Symptome entwickeln, werden getötet und ihre Lungen werden herausgeschnitten und untersucht. Nach 21 Tagen werden die noch lebenden Mäuse getötet und ihre Lungen "geerntet". Es werden Veränderungen der Lunge wie eine Fibrose und Zysten gefunden.
Die Arbeiten wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Fraunhofer-Gesellschaft, das Deutsche Zentrum für Lungenforschung (DZL) BREATH, die Klinische Forschungsgruppe (KFO) 311 (Medizinische Hochschule Hannover), die Firma Astra Zeneca und die National Institutes of Health (NIH, USA) gefördert.
Bereich: Lungenforschung, Pharmakologie
Originaltitel: Airway basal cells show a dedifferentiated KRT17high phenotype and promote fibrosis in idiopathic pulmonary fibrosis
Autoren: Benedikt Jaeger (1,2), Jonas Christian Schupp (2,3,4), Linda Plappert (1,2), Oliver Terwolbeck (1,2), Nataliia Artysh (1,2,4), Gian Kayser (5), Peggy Engelhard (6), Taylor Sterling Adams (3), Robert Zweigerdt (7), Henning Kempf (7), Stefan Lienenklaus (8), Wiebke Garrels (8), Irina Nazarenko (9,10), Danny Jonigk (2,11), Malgorzata Wygrecka (12), Denise Klatt (13), Axel Schambach (13,14), Naftali Kaminski (3), Antje Prasse (1,2,4)*
Institute: (1) Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin (ITEM), Nikolai-Fuchs-Straße 1, 30625 Hannover, (2) Deutsches Zentrum für Lungenforschung, BREATH, Hannover, (3) Section of Pulmonary, Critical Care and Sleep Medicine, Yale School of Medicine, New Haven, USA, (4) Klinik für Pneumologie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, (5) Institut für Klinische Pathologie, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, (6) Klinik für Pneumologie, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, (7) Leibniz Forschungslaboratorien für Biotechnologie und künstliche Organe (LEBAO), Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, (8) Institut für Versuchstierkunde und Zentrales Tierlaboratorium, Medizinische Hochschule Hannover, Carl-Neuberg-Straße 1, 30625 Hannover, (9) Institut für Infektionsprävention und Krankenhaushygiene, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, (10) Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), Standort Freiburg und Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Heidelberg, (11) Institut für Pathologie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, (12) Institut für Biochemie, Fachbereich Medizin, Justus-Liebig-Universität Gießen, Gießen, (13) Institut für Experimentelle Hämatologie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, (14) Division of Hematology/Oncology, Boston Children’s Hospital, Harvard Medical School, Boston, USA
Zeitschrift: Nature Communications 2022; 13: 5637
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5518
Dokument 54
Titel: Prävention von lärminduziertem Hörverlust in vivo: Kontinuierliche Anwendung des insulinähnlichen Wachstumsfaktors 1 und seine Wirkung auf die Innenohrsynapsen, die Hörfunktion und Proteine der PerilympheHintergrund: Es soll überprüft werden, ob eine direkte und kontinuierliche Gabe eines bestimmten Eiweißstoffes ins Innenohr vor Lärm-bedingten Schädigungen des Gehörs schützt. Dazu werden Meerschweinchen Pumpen implantiert, die das Eiweiß direkt ins Innenohr abgeben. Als Hintergrund ihrer Arbeiten geben die Autoren an, dass Lärmprävention oft schwierig ist, oder ein Schutz vor Lärm zum Beispiel mit Ohrstöpseln nicht erfolgt, weil die gefährdeten Personen sie nicht anwenden würden. Hier soll daher eine Prävention mit Medikamenten statt Ohrstöpseln entwickelt werden. Ob gefährdete Personen Medikamente, die womöglich über eine implantierte Pumpe ins Ohr abgegeben werden, eher akzeptieren würden als Ohrstöpsel, wird nicht erläutert.
Tiere: 13 Meerschweinchen
Jahr: 2023
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) in Oldenburg unter der Nummer 19/3145 genehmigt. Die männlichen Meerschweinchen (Dunkin-Hartley Stamm) stammen aus der Versuchstierzucht Charles River Laboratories (Châtillon, Frankreich).
Den Tieren werden oral Beruhigungsmittel verabreicht, vermutlich geschieht dies mit einer Schlundsonde. Dann werden ihnen Narkosemittel in einen Muskel gespritzt. Das Gehör der narkotisierten Tiere wird getestet. Dazu werden ihnen Elektroden auf dem Schädel und hinter dem Ohr sowie im Nacken unter die Haut gestochen. Den Meerschweinchen werden verschiedene Töne vorgespielt und mit den Elektroden wird die Reaktion darauf gemessen. Dann wird die Kopfhaut der Tiere aufgeschnitten und der Schädel freigelegt. Das linke Mittelohr wird freigelegt und zwischen dem Schnitt auf dem Schädel und am Ohr wird ein Schlauch unter der Haut verlegt. Eine Membran, die das Mittelohr vom Innenohr trennt, wird geöffnet und eine Nadel eingeführt. Das Mittelohr wird dann mit Zement verschlossen. Der Schlauch wird auf dem Schädel fixiert. Zwischen den Schulterblättern wird eine Tasche unter die Haut geschnitten, in die eine kleine Pumpe eingesetzt wird. Diese Pumpe pumpt Flüssigkeit durch den Schlauch zur Nadel in der Membran zwischen Mittel- und Innenohr.
Die Tiere werden in zwei Gruppen eingeteilt. Bei einer Gruppe ist die Pumpe mit Flüssigkeit gefüllt, die einen Eiweißstoff enthält, der antioxidativ wirken soll. Bei der zweiten Gruppe enthält die Pumpe nur Flüssigkeit, die langsam in das Ohr befördert wird. Die Wunden werden vernäht. Den Meerschweinchen werden Schmerzmittel und Antibiotika unter die Haut gespritzt.
Sieben Tage später werden die Tiere erneut narkotisiert und das Gehör wird wie bereits beschrieben getestet. Dann werden die Tiere in eine schallisolierte Box gelegt und über zwei Lautsprecher, die direkt vor dem Ohr der Tiere platziert sind, wird ihnen 4 Stunden lang Beethovens 5. Symphonie vorgespielt. Die Aufzeichnung der Symphonie wurde zuvor für das Experiment angepasst und wird den Tieren in einer Lautstärke von bis zu 120 Dezibel vorgespielt, was in etwa der Lautstärke einer Rockband entspricht. 30 Minuten nach diesem Hörtrauma wird wieder das Gehör vermessen.
Einen Tag später werden die Tiere erneut in Narkose versetzt, ihr Gehör wird vermessen und ihr Ohr wird mit einem bildgebenden Verfahren untersucht.
Sieben Tage nach dem Hörtrauma werden die Tiere ein letztes Mal in Narkose versetzt, ihr Gehör wird getestet und ihr Ohr mit einem bildgebenden Verfahren untersucht und das Mittelohr aufgeschnitten und Flüssigkeit aus dem Innenohr entnommen. Dann wird den Tieren eine Überdosis eines Schlafmittels direkt ins Herz gespritzt, um sie zu töten. Das Mittelohr wird herausgeschnitten, was von den Autoren als "geerntet" bezeichnet wird, und untersucht.
Die Arbeiten wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Bereich: Hörforschung
Originaltitel: Prevention of noise-induced hearing loss in vivo: Continuous application of insulin-like growth factor 1 and its effect on inner ear synapses, auditory function and perilymph proteins
Autoren: Kathrin Malfeld (1,2), Nina Armbrecht (1), Andreas Pich (3), Holger A. Volk (2), Thomas Lenarz (1,4), Verena Scheper (1,4)*
Institute: (1) Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Medizinische Hochschule Hannover, Stadtfelddamm 35, 30625 Hannover, (2) Klinik für Kleintiere, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover, (3) Core Facility Proteomics, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, (4) Exzellenzcluster "Hearing4all”, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
Zeitschrift: International Journal of Molecular Sciences 2023; 24: 291
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5517
Dokument 55
Titel: Die Bildung von reaggregierten aus neugeborenen Schweinen stammenden Inselzell-Clustern verbessert die In-vitro-Funktion und TransplantationsergebnisseHintergrund: Weil menschliche Organspender knapp sind, sollen Bauchspeicheldrüsenzellen von neugeborenen Schweinen zur Therapie von Diabetes eingesetzt werden. Das Verfahren zur Transplantation der Schweinezellen wird hier an Mäusen mit geschwächtem Immunsystem, deren insulinprozierende Zellen mit einer Chemikalie abgetötet wurden, untersucht.
Tiere: 55 Tiere verschiedener Arten (12 Schweine und mindestens 43 Mäuse )
Jahr: 2022
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch die Regierung von Oberbayern genehmigt. Zwölf zwei bis fünf Tage alte Ferkel werden zur Gewinnung von Bauchspeicheldrüsen-Zellen eingesetzt. Vermutlich werden die Tiere dafür getötet.
Mäuse mit defektem Immunsystem werden bei der Versuchstierzucht The Jackson Laboratory gekauft. Den Mäusen wird die Chemikalie Streptozotocin in die Bauchhöhle gespritzt. Dadurch sterben die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse ab, und die Mäuse leiden unter einem erhöhten Blutzucker. Nur Mäuse, die einen Blutzuckerspiegel über 350 mg/dl aufweisen, werden für die weiteren Versuche eingesetzt. Wie das für die Bestimmung benötigte Blut gewonnen wird, wird nicht beschrieben.
Die Tiere werden in verschiedene Gruppen aufgeteilt, denen verschiedene Mengen unterschiedlich aufbereiteter Zellen aus den Bauchspeicheldrüsen der Ferkel unter die linke Nierenkapsel gespritzt werden. Der Blutzucker der Tiere wird überwacht, wobei ebenfalls die Gewinnungsmethode für das benötigte Blut nicht beschrieben wird. Mäusen, bei denen der Blutzuckerwert auf über 300 mg/dl ansteigt, wird täglich Insulin unter die Haut gespritzt.
Bei einem Teil der Mäuse wird 10 bis 14 Tage nach der Transplantation der Zellen ein sogenannter Glukosetoleranztest durchgeführt. Dazu wird den Mäusen eine Zuckerlösung in die Bauchhöhle gespritzt. Direkt nach dieser Injektion und 10 Minuten später wird den Tieren Blut aus einer Schwanzvene abgenommen und dieses untersucht.
Bei drei Tieren wird die linke Niere zusammen mit den dort eingepflanzten Schweine-Zellen in einer nicht näher beschriebenen Operation entfernt. Im Anschluss wird den Tieren an drei aufeinanderfolgenden Tagen Blut abgenommen und untersucht. Auch bei einem Teil der restlichen Mäuse werden die Nieren mit den Schweinezellen entfernt und untersucht, vermutlich zum Ende des Beobachtungszeitraums von 16 Wochen. Das weitere Schicksal der Tiere wird nicht beschrieben, vermutlich werden sie spätestens nach 16 Wochen getötet.
Die Arbeiten wurden durch die Europäische Kommission und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Bereich: Diabetes-Forschung, Xenotransplantationsforschung
Originaltitel: Formation of re-aggregated neonatal porcine islet clusters improves in vitro function and transplantation outcome
Autoren: M. Honarpisheh (1), Y. Lei (1), Y. Zhang (1), M. Pehl (1), E. Kemter (2,3), M. Kraetzl (2), A. Lange (2), E. Wolf (2,3), L. Wolf-van Buerck (1), J. Seissler (1)*
Institute: (1) Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Diabetes Zentrum - Campus Innenstadt, Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Ziemssenstraße 5, 80336 München, (2) Lehrstuhl für Molekulare Tierzucht und Biotechnologie, Tierärztliche Fakultät, Ludwig-Maximilians-Universität München, München, (3) Deutsches Zentrum für Diabetesforschung (DZD), Neuherberg
Zeitschrift: Transplant International 2022; 35: 10697
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5516
Dokument 56
Titel: Die Toxizität von extrazellulärem Alpha Synuclein ist unabhängig von intrazellulärem Alpha SynucleinHintergrund: Die Rolle eines Proteins (Alpha-Synuclein) bei der Entwicklung von Parkinson wird an gentechnisch veränderten Mäusen untersucht, bei denen durch Gabe einer Chemikalie an Parkinson erinnernde Symptome hervorgerufen wurden.
Tiere: 86 Mäuse (Mindestens 62 Mäuse und mindestens 24 Mäuse-Embryonen)
Jahr: 2022
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden von einer bayrischen Behörde unter der Nummer 55.2-1-54-2532-5-2016 genehmigt. Weitere Versuche werden in Tschechien durchgeführt und von einer tschechischen Behörde unter der Nummer 246/1992 genehmigt.
Es werden gentechnisch veränderte Mäuse verwendet, denen die genetische Information für die Herstellung eines bestimmten Proteins fehlt, welches bei der Parkinson Erkrankung eine Rolle spielt. Zusätzlich werden sogenannte Wildtyp-Mäuse eingesetzt, die nicht gentechnisch verändert sind. Die Mäuse werden aus den Versuchstierzuchten Jackson Laboratories (USA) und Charles River (Europa) gekauft. Weitere Mäuse werden durch das RIKEN Institut (Japan) zur Verfügung gestellt. Zum Zeitpunkt des Versuchsbeginns sind die Mäuse ein Jahr alt.
Die Tiere werden in verschiedene Gruppen eingeteilt und damit man sie identifizieren kann, wird ihr Schwanz markiert. Üblicherweise erfolgt dies als Tätowierung oder durch Abschneiden der Schwanzspitze. Einem Teil der Tiere (28 Mäusen) wird über einen Zeitraum von 2 oder 4 Monaten die Chemikalie Rotenon in etwas Flüssigkeit an 5 Tagen in der Woche morgens mit einer Schlundsonde verabreicht. Von Rotenon ist bekannt, dass es bei Mäusen zu Störungen der Motorik, also der Fähigkeit zur normalen Bewegung, führt. Weiteren 24 Mäusen wird per Schlundsonde Flüssigkeit ohne den Wirkstoff gegeben.
Einmal im Monat wird die Motorik der Tiere getestet. Dazu werden sie auf eine Stange gesetzt, die sich zunächst mit konstanter Geschwindigkeit dreht. Die Drehung der Stange wird dann über einen Zeitraum von 5 Minuten stufenweise beschleunigt, bis sie sich 40-mal in der Minute um die eigene Achse dreht. Gemessen wird, wann die Tiere sich nicht mehr auf der Stange halten können und herunterfallen.
Nach 2 oder 4 Monaten werden die Mäuse in Narkose versetzt. Ihre Brusthöhle wird aufgeschnitten und eine Nadel in das Herz gestoßen. Der rechte Herzvorhof wird aufgeschnitten. Durch die Nadel wird eine Flüssigkeit in das Blutsystem gepumpt, die das Blut der Tiere verdrängt, welches durch den zerschnittenen Vorhof austritt. In der Folge sterben die Tiere.
Zusätzlich werden mindestens 4 schwangere Mäuse, die unterschiedlich gentechnisch verändert sind, durch Genickbruch getötet. Die Embryonen werden entnommen und aus ihren Gehirnen Nervenzellen gewonnen. Außerdem werden mindestens 6 neugeborene Mäuse auf nicht genannte Art getötet, der Dünndarm der Tiere wird entnommen und daraus bestimmte Nervenzellen isoliert.
Die Arbeiten wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Europäische Union gefördert.
Bereich: Parkinson-Forschung
Originaltitel: Toxicity of extracellular alpha synuclein is independent of intracellular alpha synuclein
Autoren: Yanina Dening (1,2), Theresa Straßl (2), Viktoria Ruf (3,4), Petra Dirscherl (5), Alexandra Chovsepian (1), Alicia Stievenard (6), Amit Khairnar (7,8), Felix Schmidt (3,4), Florian Giesert (5), Jochen Herms (3,4,9), Johannes Levin (2,4,9), Marianne Dieterich (2,4), Peter Falkai (1), Daniela Vogt Weisenhorn (5), Wolfgang Wurst (5,9,10), Armin Giese (3,4), Francisco Pan Montojo (1,2,4)*
Institute: (1) Klinik für Psychiatrie, Ludwig-Maximilians-Universitätsklinikum, Nußbaumstr. 7, 80366 München, (2) Neurologische Klinik und Poliklinik, Ludwig-Maximilians-Universität München, München, (3) Zentrum für Neuropathologie und Prionforschung, Ludwig-Maximilians-Universität München, München, (4) Cluster für Systemneurologie, München, (5) Institut für Entwicklungsgenetik (IDG), Helmholtz Zentrum München, München, (6) University Lille, Inserm, CHU Lille, UMR-S 1172 - JPArc - Centre de Recherche Jean-Pierre AUBERT Neurosciences et Cancer, Lille, Frankreich, (7) Applied Neuroscience Research Group, CEITEC - Central European Institute of Technology, Masaryk University, Brno, Tschechien, (8) National Institute of Pharmaceutical Education and Research (NIPER), Ahmedabad, Indien, (9) Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen, München, (10) Technische Universität München-Weihenstephan, Neuherberg/München
Zeitschrift: Scientific Reports 2022; 12: 21951
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5515
Dokument 57
Titel: Das PD-1-CD28-Fusionsprotein stärkt Mesothelin-spezifische TRuC-T-Zellen in präklinischen Modellen für solide TumoreHintergrund: Die Behandlung menschlicher Tumore mit Immunzellen soll verbessert werden. Dazu werden in Mäusen menschliche Tumore herangezüchtet und die Tiere dann mit menschlichen Immunzellen behandelt.
Tiere: 76 Mäuse (mindestens)
Jahr: 2022
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch die Regierung von Oberbayern genehmigt. Die weiblichen Mäuse weisen von Geburt an schwere Einschränkungen des Immunsystems auf und werden im Alter von 6 bis 10 Wochen von der Versuchstierzucht Charles River (Sulzfeld) gekauft. Einem Teil der Tiere werden menschliche Bauchspeicheldrüsenkrebs-Zellen unter die Haut gespritzt, anderen Tieren Zellen eines Weichteilgewebetumors. Nachdem sich aus den injizierten Zellen ein Tumor gebildet hat, werden die Tiere in verschiedene Gruppen eingeteilt. Den Tieren werden verschiedene menschliche Immunzellen injiziert, die zum Teil gentechnisch verändert wurden und der Bekämpfung des Tumors dienen sollen. Die Größe des Tumors wird gemessen und sein Wachstum beobachtet.
Die Tiere werden getötet, wenn der Tumor aufbricht, größer als 1,5 cm wird oder die Tiere mehr als 15% ihres Gewichts verlieren. Tiere die schwach sind, sich wenig bewegen, in verkrümmter Haltung kauern und sich nicht das Fell pflegen, werden unabhängig von der Tumorgröße getötet, weil dies darauf hindeutet, dass ihr Körper sich gegen die injizierten menschlichen Zellen wehrt. Dies trifft auf 8 der eingesetzten Tiere zu. Die Mäuse, die bis zum Ende des Beobachtungszeitraums (je nach Gruppe 54 bis mehr als 140 Tage) noch leben, werden ebenfalls getötet.
Die Arbeiten wurden durch die Europäische Union, den Europäischen Wissenschaftsrat (ERC), die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, das Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, die Deutsche Krebshilfe, die Hector Stiftung, die Else Kröner-Fresenius-Stiftung, die Wilhelm-Sander-Stiftung, die Ernst-Jung-Stiftung, die Fritz-Bender-Stiftung, die Deutsche José-Carreras Leukämie-Stiftung und die Melanoma Research Alliance (USA) gefördert.
Bereich: Krebsforschung
Originaltitel: PD 1 CD28 fusion protein strengthens mesothelin specific TRuC T cells in preclinical solid tumor models
Autoren: Stefanie Lesch (1), Alessia Nottebrock (1), Felicitas Rataj (1), Constanze Heise (1), Stefan Endres (1,2,3), Sebastian Kobold (1,2,3,4)*
Institute: (1) Zentrum für Integrierte Proteinforschung München (CIPS M) und Abteilung Klinische Pharmakologie, Partner des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL), Medizinische Fakultät, Ludwig-Maximilians-Universität München, Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539 München, (2) Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung, Standort München, München, (3) Einheit für Klinische Pharmakologie (EKLiP), Helmholtz Zentrum München, Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, Neuherberg, (4) Abteilung Klinische Pharmakologie, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der Universität München, München
Zeitschrift: Cellular Oncology 2022; doi.org/10.1007/s13402-022-00747-9
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5514
Dokument 58
Titel: Gruppenbasiertes, eigenständiges, individualisiertes Training und Testen von Langschwanzmakaken (Macaca fascicularis) in ihrem Heimgehege für eine visuell-akustische UnterscheidungsaufgabeHintergrund: Ziel des Versuchs ist es, ein automatisches Trainings- und Versuchsprotokoll für neurowissenschaftliche Experimente an Affen zu entwickeln. Dies soll dem Tierwohl dienen und die durch die Versuche entstehende Arbeitsbelastung für die Experimentatoren verringern.
Tiere: 6 Affen (Javaneraffen)
Jahr: 2022
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden vom Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) unter der Nummer 33.19-42,502-04-16/2278 genehmigt. Die 6 Affen sind weiblich, zwischen 10 und 22 Jahre alt und leben in zwei Gruppen von 4 bzw. 2 Tieren am Deutschen Primatenzentrum in Göttingen (Abteilung Funktionelle Bildgebung), wo auch die Versuche stattfinden.
Die Versuche finden zumeist morgens vor der Fütterungszeit statt. Die Versuchsapparatur wird für die Zeit der Versuche über eine Klappe am Gehege für die Tiere verfügbar gemacht. Sie besteht aus einem Touchscreen und zwei Lautsprechern, sowie einem Röhrchen, über das den Tieren mit Pumpen beim gewünschten Verhalten automatisch etwas verdünnter Fruchtsaft als "Belohnung" für gewünschtes Verhalten gegeben wird. Zusätzlich sind zwei Kameras integriert, die dazu dienen, die Tiere zu erkennen und automatisch zu identifizieren und ihr Verhalten aufzuzeichnen.
Die Tiere müssen nun Aufgaben auf dem Touchscreen ausführen. Obwohl alle Tiere aus früheren Versuchen bereits an Touchscreens gewöhnt sind, interagieren zwei der Tiere nicht wie gewünscht mit dem Touchscreen und werden daher zeitweise aus ihren Gruppen genommen und individuell trainiert.
Zu Beginn der Versuche wird den Tieren ein weißer Bildschirm gezeigt. Wenn sie ihn berühren, wird ein Foto von ihnen gemacht und sie erhalten etwas verdünnten Fruchtsaft. Dann beginnt eine automatisierte Trainingsphase, die aus insgesamt 49 Stufen besteht, während derer die Aufgaben, die das Tier erfüllen muss, sich allmählich ändern. Zunächst erscheint ein Symbol auf dem Bildschirm, das sie berühren müssen. Später wird den Affen zusätzlich zu dem Symbol auch ein Geräusch vorgespielt, damit die Tiere lernen, das Symbol mit einem bestimmten Geräusch zu verbinden. Es gibt entweder ein Symbol, was sie berühren müssen, wenn sie einen bestimmten Ton hören oder ein Foto von einem Affenbaby, das sie berühren sollen, wenn ihnen die Lautäußerung eines Affenbabys vorgespielt wird. Schließlich werden den Tieren sowohl das Symbol als auch das Foto von dem Affenbaby gezeigt und sie müssen dann bei dem jeweiligen Geräusch auf das richtige Bild tippen. Die gezeigten Symbole und Bilder ändern sich über die Versuchsdauer in ihrer Größe oder bewegen sich auf dem Bildschirm. Wenn die Tiere die Aufgabe richtig erfüllen, erhalten sie etwas Fruchtsaft, wenn sie etwas falsch machen, wird der Bildschirm grau und reagiert für einige Sekunden nicht mehr.
Einer der Affen macht trotz individuellem Training bei den Versuchen nicht mit. Die anderen Tiere durchlaufen 264 bis 4.303 einzelne Versuche, wobei innerhalb einer einzelnen Versuchssession, die zwischen 1, 3 und 7 Stunden lang ist, im Schnitt 32 Einzelversuche gestartet werden.
Die Arbeiten wurden durch den Leibniz-WissenschaftsCampus Primatenkognition gefördert.
Bereich: Neurologie, Hirnforschung
Originaltitel: Group-based, autonomous, individualized training and testing of long-tailed macaques (Macaca fascicularis) in their home enclosure to a visuo-acoustic discrimination task
Autoren: Jorge Cabrera-Moreno (1,2,3,4), Lena Jeanson (1,5), Marcus Jeschke (1,3,4,6)*, Antonino Calapai (1,3,5,6)*
Institute: (1) Forschungsgruppe Kognitives Hören in Primaten (CHiP), Forschungsgruppe Auditorische Neurowissenschaften und Optogenetik, Deutsches Primatenzentrum, Leibniz-Institut für Primatenforschung, Kellnerweg 4, 37077 Göttingen, (2) Göttinger Graduiertenzentrum für Neurowissenschaften, Biophysik und Molekulare Biowissenschaften, Georg-August-Universität Göttingen, Göttingen, (3) Forschungsgruppe Auditorische Neurowissenschaften und Optogenetik, Deutsches Primatenzentrum, Leibniz-Institut für Primatenforschung, Göttingen, (4) Institut für Auditorische Neurowissenschaften und InnenOhrLabor, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, (5) Arbeitsgruppe Kognitive Neurologie, Deutsches Primatenzentrum, Leibniz-Institut für Primatenforschung, Göttingen, (6) Leibniz-WissenschaftsCampus Primatenkognition, Göttingen
Zeitschrift: Frontiers in Psychology 2022; 13: 1047242
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5513
Dokument 59
Titel: Osteoklasten-vermittelte Resorption bereitet das Skelett für eine gelungene Integration während der Regeneration von Gliedmaßen beim Axolotl vorHintergrund: Es werden die Prozesse untersucht, die bei der Regeneration von abgetrennten Gliedmaßen beim Axolotl ablaufen.
Tiere: Salamander (Anzahl unbekannt)(Axolotl, viele)
Jahr: 2022
Versuchsbeschreibung: Die Axolotl stammen aus der Zucht des Zentrums für Regenerative Therapien in Dresden, wo auch die Versuche durchgeführt werden. Weitere Versuche werden an der Harvard University (USA) durchgeführt. Zum Zeitpunkt der Versuche sind die meisten Axolotl 4-6 cm lang, ein Teil der Tiere ist 14 cm lang. Axolotl sind im Wasser lebende mexikanische Schwanzlurche (Salamander), die im Larvenstadium wachsen und geschlechtsreif werden. Sie haben die Fähigkeit, abgeschnittene Körperteile nachwachsen lassen zu können.
Zusätzlich zu weißen Axolotl werden auch gentechnisch veränderte Tiere eingesetzt. Dafür wird genetische Information, die unter anderem dazu führt, dass die Tiere farbig fluoreszierende Eiweiße herstellen, in Axolotl-Embryonen gespritzt. Die Tiere, die sich aus diesen Embryonen entwickeln, werden mit normalen, weißen Axolotl gekreuzt und die daraus hervorgehenden Tiere dann in den Versuchen eingesetzt. Bei einem Teil der Tiere wird das Skelett eingefärbt. Dafür werden Farbstoffe in das Wasser gegeben, in dem die Tiere leben. Nach 10 Minuten werden die Axolotl in frisches Wasser gesetzt, welches so oft gewechselt wird, bis kein Farbstoff mehr im Wasser ist.
10 Minuten oder einen Tag nach dem Färben werden die Tiere narkotisiert. Dann wird einem Teil der Tiere eine Zehe abgeschnitten, bei anderen Tieren wird ein Vorderbein am Unterschenkel amputiert. Nach den Amputationen dürfen sich die Tiere 10 Minuten unter einem feuchten Tuch, das mit einem Betäubungsmittel getränkt ist "erholen". Dann werden sie wieder ins Wasser gesetzt.
Bei einem Teil der Tiere wird nach der Amputation Haut über den Stumpf gezogen und vernäht. Es ist bekannt, dass diese Behandlung der Wunde beim Axolotl dazu führt, dass sich abgetrennte Gliedmaße nicht regenerieren können. Eine andere Gruppe von Axolotl wird 15 Tage lang jeden dritten Tag in Narkose versetzt, dann wird ihnen ein Wirkstoff in die Bauchhöhle gespritzt, der bei Osteoporose des Menschen eingesetzt wird.
Die Tiere werden narkotisiert und mit einem Mikroskop die Amputationsstelle bzw. das sich neubildende Gewebe untersucht. Die Amputationsstümpfe werden zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Amputation abgeschnitten und untersucht. Bei mehreren Tieren ist es zu verschiedenen Missbildungen gekommen.
Weiteren Tieren wird unter Narkose ein Farbstoff in die Bauchhöhle gespritzt. Vier Stunden später werden die Tiere getötet, indem eine Überdosis Betäubungsmittel in ihr Wasser gegeben wird und ihr Gewebe wird untersucht.
Die Arbeiten wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Dresden International Graduate School for Biomedicine and Bioengineering gefördert.
Bereich: Regenerationsforschung, Entwicklungsbiologie
Originaltitel: Osteoclast-mediated resorption primes the skeleton for successful integration during axolotl limb regeneration
Autoren: Camilo Riquelme-Guzmán (1), Stephanie L. Tsai (2,3), Karen Carreon Paz (1), Congtin Nguyen (1), David Oriola (4,5,6,7), Maritta Schuez (1), Jan Brugués (4,5,6,7), Joshua D. Currie (8), Tatiana Sandoval-Guzmán (9,10)*
Institute: (1) Zentrum für Regenerative Therapien (CRTD), Fetscherstr. 105, 01307 Dresden, (2) Department of Stem Cell and Regenerative Biology, Harvard University, Cambridge, USA, (3) Center for Regenerative Medicine, Massachusetts General Hospital, Harvard Medical School, Boston, USA, (4) Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG), Dresden, (5) Zentrum für Systembiologie Dresden, Dresden, (6) Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme, Dresden, (7) Cluster of Excellence Physics of Life (PoL), Technische Universität Dresden, Dresden, (8) Department of Biology, Wake Forest University, Winston-Salem, USA, (9) Medizinische Klinik und Poliklinik III, UniversitätsCentrum für Gesundes Altern, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Technische Universität Dresden, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden, (10) Paul Langerhans Institut Dresden des Helmholtz Zentrum München, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Technische Universität Dresden, Dresden
Zeitschrift: eLife 2022; 11: e79966
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5512
Dokument 60
Titel: Die Verbindung von quantitativen Suszeptibilitäts-Karten und T1-gewichteten Bildern verbessert den Hirngewebekontrast bei PrimatenHintergrund: Das Gehirn von Affen wird mit einem bildgebenden Verfahren untersucht, wobei zwei Verfahren zur Auswertung der Bilder kombiniert werden, um den Kontrast der Bilder zu verbessern. Dadurch sollen in Zukunft Versuche zur Tiefenhirnstimulation bei Affen besser plan- und durchführbar werden.
Tiere: 13 Affen (13 Javaneraffen und 3 Menschen)
Jahr: 2022
Versuchsbeschreibung: Die Versuche an Affen werden durch das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) unter der Nummer 33.19-42502- 04-16/2278 genehmigt.
Die Affen wurden am Deutsches Primatenzentrum gezüchtet und sind zwischen 7 und 18 Jahre alt. Die Tiere werden in Narkose versetzt und künstlich beatmet. Die Tiere werden auf den Bauch gelegt und ihr Kopf wird in einem Gestell fixiert. Das Gehirn der Tiere wird dann mit einem bildgebenden Verfahren untersucht. Das weitere Schicksal der Tiere wird nicht erwähnt, vermutlich werden sie in weiteren Versuchen eingesetzt.
Zusätzlich werden auch die Gehirne von drei Menschen mit dem bildgebenden Verfahren untersucht.
Für die Arbeiten wird das Einwerben von Mitteln erwähnt, ein Geldgeber wird jedoch nicht genannt.
Bereich: Bildgebende Verfahren, Hirnforschung, Neurologie
Originaltitel: Fusion of quantitative susceptibility maps and T1-weighted images improve brain tissue contrast in primates
Autoren: Rakshit Dadarwal (1,2)*, Michael Ortiz-Rios (1,3), Susann Boretius (1,2,3)*
Institute: (1) Abteilung Funktionelle Bildgebung, Deutsches Primatenzentrum – Leibniz-Institut für Primatenforschung, Kellnerweg 4, 37077 Göttingen, (2) Georg-August Universität Göttingen, Göttingen, (3) Leibniz-WissenschaftsCampus Primatenkognition, Göttingen
Zeitschrift: NeuroImage 2022; 264: 119730
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5511
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