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Dokument 161

Titel: Die Wirkung des GLP-1-Rezeptoragonisten Lixisenatid auf die experimentelle diabetische Retinopathie
Hintergrund: Es soll für ein Medikament (Lixisenatid), welches bereits bei Patienten mit Diabetes eingesetzt wird, untersucht werden, ob es die Entwicklung von bei Diabetikern vorkommenden Erkrankungen der Netzhaut beeinflusst.
Tiere: 131 Tiere verschiedener Arten (mindestens 31 Ratten, über 100 Wirbellose (Fadenwürmer))
Jahr: 2023

Versuchsbeschreibung: Die Versuche an Ratten werden durch das Regierungspräsidium Karlsruhe am 16.07.2015 unter der Nummer 35-9185.81/G-15/15 genehmigt. Die Ratten stammen aus der Versuchstierzucht Harlan Winkelmann in Borchen und sind zu Beginn der Versuche 8 Wochen alt.

Durch Injektion der Chemikalie Streptozotocin in eine Vene werden die Insulin-produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse der Ratten zerstört, so dass sie einen erhöhten Blutzuckerspiegel entwickeln. Eine Woche nach der Injektion wird der Blutzucker der Ratten gemessen.

Bei einem Teil der Tiere wird die elektrische Antwort der Netzhaut auf Licht – vermutlich unter Narkose – mittels Elektroretinographie untersucht. Dazu werden Elektroden auf das Auge gelegt, eine weitere Elektrode wird den Ratten unter die Haut gestochen. Dann werden verschiedene Bereiche der Netzhaut mit Licht bestrahlt und die elektrische Reaktion mit den Elektroden vermessen. Diese Untersuchung wird sechs und zwölf Wochen später wiederholt. Zusätzlich wird die Dicke der Netzhaut mit einem bildgebenden Verfahren bestimmt.

Einem Teil der Ratten wird dann über einen Zeitraum von 12 Wochen 5-mal wöchentlich ein Wirkstoff unter die Haut gespritzt, der beim Menschen zur Behandlung von Diabetes verwendet wird. Den Ratten wird alle zwei Wochen Blut abgenommen und die Tiere werden gewogen. Die Ratten, bei denen Diabetes ausgelöst wurde, halten über die Versuchsdauer von 12 Wochen ihr Gewicht, während die Tiere der nicht-diabetischen Kontrollgruppe nahezu 100 g zunehmen. Die so behandelten Ratten und gleichalte Tiere, bei denen kein Diabetes ausgelöst wurde, werden auf nicht genannte Art getötet. Die Augen der Tiere werden entnommen, tiefgefroren und später untersucht.

In weiteren Versuchen werden Fadenwürmer (Caenorhabditis elegans) eingesetzt, die aus dem Caenorhabditis Genetics Center (Minneapolis, USA) stammen. Die Tiere werden 12 Tage lang entweder auf normalem Substrat oder auf zuckerreichem Substrat gehalten, welchem zum Teil der an den Ratten getestete Wirkstoff zur Behandlung von Diabetes in unterschiedlichen Konzentrationen zugesetzt wird. Die Fadenwürmer werden gewaschen, 30 Minuten lang mit einem Farbstoff gefärbt und dann mikroskopisch untersucht.

Die Arbeiten wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Sanofi-Aventis (Firma, die das hier getestete Diabetes-Medikament vertreibt) und die European Foundation for the Study of Diabetes (Düsseldorf), die ihrerseits durch verschiedene Pharmafirmen gefördert wird, finanziert.

Bereich: Diabetes-Forschung, Augenheilkunde

Originaltitel: The effect of GLP 1 receptor agonist lixisenatide on experimental diabetic retinopathy

Autoren: Kübra Özer (1)*, Matthias Kolibabka (1), Johann Gassenhuber (2), Nadine Dietrich (1), Thomas Fleming (3,4), Andrea Schlotterer (1), Michael Morcos (1,5), Paulus Wohlfart (2), Hans Peter Hammes (1)

Institute: (1) V. Medizinische Klinik, Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, Universitätsklinikum Mannheim, Theodor-Kutzer-Ufer 1-3, 68167 Mannheim, (2) Sanofi, MSAT M&I Bioassays and Compliance, Frankfurt, (3) Innere Medizin I: Klinik für Endokrinologie, Diabetologie, Stoffwechselkrankheiten und Klinische Chemie, Universität Heidelberg, Heidelberg, (4) Deutsches Zentrum für Diabetesforschung (DZD), Neuherberg, (5) Stoffwechselzentrum Rhein-Pfalz, Mannheim

Zeitschrift: Acta Diabetologica 2023; 60: 1551-1565

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5691



Dokument 162

Titel: Evidenzbasierte Schweregradabschätzung des forcierten Schwimmtests bei der Ratte
Hintergrund: Es soll für Ratten untersucht werden, wie belastend der sogenannte forcierte Schwimmtest ist, welcher seit über 40 Jahren in der Depressionsforschung eingesetzt wird.
Tiere: 84 Ratten
Jahr: 2023

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Regierungspräsidium Karlsruhe unter der Nummer 35-9185-81-G-15-21 genehmigt. Die Ratten stammen aus den Versuchstierzuchten Charles River (Sulzfeld) und Janvier Labs (Le Genest-Saint-Isle, Frankreich). Bei der Ankunft im Labor sind die Ratten acht Wochen alt. Um sie an die Versuche zu gewöhnen, werden sie an 5 Tagen in der Woche für jeweils 5 Minuten in die Hand genommen. Ein Teil der Tiere wird zudem an ein häufiges Umsetzen von einem Käfig in einen anderen gewöhnt.

Es werden drei verschiedene Versuchsreihen durchgeführt. Allen Reihen gemeinsam ist die Durchführung eines forcierten Schwimmtests. Dabei werden Ratten in einen Zylinder aus Plexiglas gegeben, welcher einen Durchmesser von 19 cm hat, 50 cm hoch ist und bis in eine Höhe von 30 cm mit Wasser gefüllt ist. Bei diesem Test wird Ratten, welche früher aufhören zu schwimmen und sich an der Wasseroberfläche treiben lassen, Depressionen unterstellt. Bis zu vier Ratten müssen in nebeneinanderstehenden und durch blickdichte Platten voneinander getrennten Zylindern 15 Minuten schwimmen. Nach Ablauf der Zeit werden die Ratten aus den Zylindern genommen und mit einem Handtuch abgetrocknet, bevor sie in ihren Heimatkäfig zurückgesetzt werden. Der Käfig wird 30 Minuten lang mit einer Rotlichtlampe erwärmt. Eine Kontrollgruppe an Ratten wird ebenso gehandhabt, außer dass sie nicht in den mit Wasser gefüllten Zylinder gegeben werden und ihr Käfig nicht mit Rotlicht gewärmt wird. Einem Teil der Ratten wird 1 Stunde und 23,5 Stunden nach dem Test ein Antidepressivum in die Bauchhöhle gespritzt. Andere Ratten erhalten ebenfalls Injektionen, allerdings wird nur Flüssigkeit ohne Wirkstoff injiziert. Eine dritte Gruppe von Ratten erhält keine Injektionen. Am nächsten Tag wird der forcierte Schwimmtest wiederholt, wobei die Dauer auf 5 Minuten verkürzt ist.

In einer der Versuchsreihen wird bei 36 Ratten am Tag nach dem zweiten Schwimmtest sowie einen und fünf Tage später Kot gesammelt. Um die Kotproben einem Tier zuordnen zu können, werden die sozialen Tiere dafür einzeln in Käfige gesetzt.

In einer anderen Versuchsreihe werden 24 Ratten einen Tag vor dem ersten forcierten Schwimmtest in einen Käfig gesetzt in denen sich eine mit Kieselsteinen gefüllte Röhre befindet, und dann wird beobachtet, wie sie in der Röhre graben und wieviel Material sie dabei bewegen. Der Test wird an beiden Tagen, an denen der forcierte Schwimmtest durchgeführt wird, sowie am Tag nach dem zweiten Schwimmtest und vier und fünf Tage später wiederholt. Direkt nach beiden Schwimmtests sowie ein und 2 Stunden später wird die Körpertemperatur eines Teils der Ratten mit einem Thermometer im Enddarm bestimmt. Dabei wird festgestellt, dass die Tiere beim forcierten Schwimmtest auskühlen, so dass ihre Körpertemperatur um über 7 Grad abnimmt.

In der dritten Versuchsreihe wird zu verschiedenen Zeitpunkten vor und nach den forcierten Schwimmtests beobachtet, wie sich 24 Ratten Nester bauen und die Qualität der Nester wird beurteilt. Außerdem wird beobachtet, wie sich die Ratten in einem sogenannten „Offenen Feld“ der Maße 50 x 50 cm mit 50 cm hohen Wänden bewegen. Zusätzlich wird getestet, wie stark die Ratten auf süßen Geschmack reagieren, indem ihnen zwei Trinkflaschen angeboten werden, von denen eine mit gesüßtem Wasser gefüllt ist. Es wird dann gemessen wieviel der gesüßten und wieviel der ungesüßten Flüssigkeit sie getrunken haben. In diesem Versuchsteil wird das Nestbauverhalten 15 Mal, das Verhalten im Offenen Feld zweimal und die Präferenz für gesüßtes Wasser 12 Mal innerhalb der Versuchsdauer von 29 Tagen getestet.

Das weitere Schicksal der Ratten wird nicht erwähnt.

Die Arbeiten wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Die Förderung erfolgte innerhalb einer DFG-Forschungsgruppe, die das Ziel hat, die Belastung von Tieren in Tierversuchen zu ermitteln.

Bereich: Versuchstierkunde, Tierschutz

Originaltitel: Evidence-based severity assessment of the forced swim test in the rat (

Autoren: Laura Becker (1), Anne S. Mallien (1)*, Natascha Pfeiffer (1), Christiane Brandwein (1), Steven R. Talbot (2), André Bleich (2), Rupert Palme (3), Heidrun Potschka (4), Peter Gass (1)

Institute: (1) AG Psychiatrische Tiermodelle, Klinik Psychiatrie und Psychotherapie, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Medizinischen Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, J5, 68159 Mannheim, (2) Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Versuchstierkunde und Zentrales Tierlaboratorium, Hannover, (3) Department für Biomedizinische Wissenschaften, Veterinärmedizinische Universität Wien, Wien, Österreich, (4) Lehrstuhl für Pharmakologie, Toxikologie und Pharmazie, Ludwig-Maximilians-Universität München, München

Zeitschrift: PLoS ONE 2023; 18(10): e0292816

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5690



Dokument 163

Titel: Vaskulärer Ultraschall zur In-vivo-Beurteilung arterieller Pathologien in einem Maus-Modell für Atherosklerose und Aortenaneurysma
Hintergrund: Die Eignung einer Ultraschall-Untersuchung zur Beurteilung von bei Mäusen künstlich verursachten Gefäßveränderungen wird untersucht.
Tiere: 21 Mäuse (mindestens)
Jahr: 2023

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen unter den Nummern 81-02.04.2018.A216 und 81-02.04.2020.A249 genehmigt. Es werden gesunde Mäuse und Mäuse eingesetzt, die genetisch so verändert sind, dass sie einen hohen Cholesterinspiegel haben, wodurch eine Verkalkung von Arterien (Atherosklerose) begünstigt wird. Zu Beginn der Versuche sind die Mäuse 8 Wochen alt.

In einem ersten Versuchsteil wird ein Teil der Mäuse 12 Wochen lang mit einer fetthaltigen und stark mit Cholesterin angereicherten Futtermischung gefüttert. Die Futtermischung stammt von der Firma ssniff Spezialitäten GmbH in Soest, die sich auf Futter für sogenannte Versuchstiere spezialisiert hat. Im Anschluss an die 12-wöchige Fütterung werden die Mäuse narkotisiert und mit Ultraschall untersucht. Dabei werden Veränderungen der Blutgefäße festgestellt.

In einem zweiten Versuchsteil werden andere Mäuse narkotisiert und ihnen werden Schmerzmittel unter die Haut gespritzt. Dann werden in einer nicht näher beschriebenen Operation sogenannte Minipumpen in die linke Flanke der Mäuse implantiert. Dabei handelt es sich um kapselförmige Geräte von einer Länge von 3 cm und einem Durchmesser von 0,7 cm, die über einen längeren Zeitraum Flüssigkeiten abgeben. Bei einem Teil der Mäuse wird die Pumpe mit Flüssigkeit gefüllt, die ein Hormon enthält, welches den Blutdruck ansteigen lässt. Bei den anderen Mäusen enthält die Minipumpe Flüssigkeit ohne das Hormon. 28 Tage nach dem Einsetzen der Minipumpen werden die Mäuse in Bauchlage fixiert und ihre Bauchaorta wird mit Ultraschall untersucht. Durch die Hormonbehandlung haben die Tiere Aneurysmen, das sind sackartige Erweiterungen der Blutgefäße, entwickelt. Am Ende der Versuche werden die Mäuse narkotisiert und durch Entbluten getötet; ihre Aorta (Hauptschlagader) wird entnommen und untersucht.

Die Arbeiten wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), das Zentrum für Molekulare Medizin Köln, die Deutsche Herzstiftung und die Universität zu Köln gefördert.

Bereich: Bildgebende Verfahren, Arterioskleroseforschung, Bluthochdruckforschung

Originaltitel: Vascular ultrasound for in vivo assessment of arterial pathologies in a murine model of atherosclerosis and aortic aneurysm

Autoren: Alexander Hof (1,2), Henning Guthoff (1,2), Maysam Ahdab (1), Max Landerer (1), Jasper Schäkel (1,2), Jana Niehues (1), Maximilian Schorscher (1,2), Oscar Zimmermann (1,2), Holger Winkels (1,2), Philipp von Stein (1), Simon Geißen (1,2), Stephan Baldus (1,2), Matti Adam (1,2), Martin Mollenhauer (1,2), Dennis Mehrkens (1,2)*

Institute: (1) Arbeitsgruppe Experimentelle Kardiologie, Klinik III für Innere Medizin, Universitätsklinikum Köln, Universität zu Köln, Kerpener Str. 62, 50937 Köln, (2) Zentrum für Molekulare Medizin Köln (ZMMK), Medizinische Fakultät und Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Universität zu Köln, Köln

Zeitschrift: International Journal of Molecular Sciences 2023, 24(20): 15261

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5689



Dokument 164

Titel: Schwund/Wiederansiedelung von Mikroglia hat keinen Einfluss auf die durch Licht hervorgerufene Netzhautdegeneration bei Mäusen
Hintergrund: Mäuse, deren Netzhaut mit Licht geschädigt ist, stellen ein sogenanntes Tiermodell der Makuladegeneration dar – obwohl Mäuse überhaupt nicht über eine Makula (das Sehzentrum in der Mitte der Netzhaut) verfügen. Hier wird die Rolle bestimmter Immunzellen auf die durch Licht hervorgerufene Netzhautschädigung untersucht.
Tiere: Mäuse (Anzahl unbekannt)(viele)
Jahr: 2024

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen genehmigt. Mäuse, die gentechnisch so verändert sind, dass bestimmte Immunzellen grün fluoreszieren, werden mit anderen Mäusen verpaart, um Tiere mit der gewünschten genetischen Ausstattung zu erhalten. Zu Beginn der Versuche sind die Mäuse zwischen 8 und 12 Wochen alt.

In einem ersten Versuchsteil werden Mäuse in vier Gruppen aufgeteilt. Die Gruppen 1 und 3 erhalten 7 Tage ein Standardfutter, die Gruppen 2 und 4 erhalten ein Futter, dem ein Wirkstoff zugesetzt wurde, der die Anzahl bestimmter Immunzellen reduziert. Dann werden die Tiere 16 Stunden lang im Dunkeln gehalten und ihnen werden Wirkstoffe in die Augen geträufelt, die die Pupillen weiten. Mäuse der Gruppen 3 und 4 werden in eine mit reflektierender Alufolie ausgekleidete Box gesetzt. Dann werden diese Mäuse für eine Stunde mit hellem Licht (15.000 Lux) bestrahlt, wodurch ihre Netzhäute geschädigt werden. Vier Tage nach der Bestrahlung werden die Mäuse auf nicht genannte Art getötet. Ihre Augen werden entnommen und untersucht. Zusätzlich werden Proben aus der Leber und dem Gehirn entnommen und untersucht.

In weiteren Versuchen wird ebenso verfahren, wobei die Menge des über das Futter verabreichten Wirkstoffs und die Lichtintensität (5.000 Lux) variiert wird. Ein Teil der Mäuse wird durch Injektion von Narkosemitteln in die Bauchhöhle narkotisiert. Den Tieren werden Wirkstoffe in die Augen geträufelt, die die Pupillen weit stellen. Die Augen werden dann mit bildgebenden Verfahren untersucht.

Die Arbeiten wurden durch die Pro Retina Stiftung und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

Bereich: Augenheilkunde, Immunologie

Originaltitel: Microglia depletion/repopulation does not affect light-induced retinal degeneration in mice

Autoren: Nils Laudenberg (1), Urbanus Muthai Kinuthia (1,2), Thomas Langmann (1,2)*

Institute: (1) Lehrstuhl für Experimentelle Immunologie des Auges, Zentrum für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Köln, Universität zu Köln, Kerpener Straße 62, 50937 Köln, (2) Zentrum für Molekulare Medizin Köln (ZMMK), Universität zu Köln, Köln

Zeitschrift: Frontiers in Immunology 2024; 14: 1345382

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5688



Dokument 165

Titel: Fluidmanagement in der veno-arteriellen extrakorporalen Membran-Oxygenierungstherapie - Analyse eines experimentellen Schweinemodells
Hintergrund: Der Einfluss der Flüssigkeitsmenge, die während der außerhalb des Körpers stattfindenden Anreicherung des Bluts mit Sauerstoff (ECMO-Therapie) gegeben wird, wird für Schweine untersucht. In der Diskussion ihrer Ergebnisse zitieren die Autoren eine ganze Reihe von Studien, die diesen Einfluss an menschlichen Patienten untersuchten. Zudem merken sie an, dass eine 10-stündige ECMO-Therapie an gesunden Schweinen nicht der klinischen Realität entspricht, in der kranke Menschen über viel längere Zeiträume behandelt werden.
Tiere: 12 Schweine
Jahr: 2023

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) am 29 November 2016 unter der Nummer 84-02.04.2016.A245 genehmigt. Die 12 weiblichen Schweine sind Kreuzungen aus der Deutschen Landrasse und der Rasse Pietrain. Sie sind Teil einer größeren Studie die von Mai 2017 bis Dezember 2021 in der Experimentellen Chirurgie, Universitätsklinikum Köln, und der Herzchirurgie, herzchirurgische Intensivmedizin und Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Köln, durchgeführt wird.

Die weiblichen Schweine werden in Narkose versetzt und künstlich beatmet. Den Schweinen wird ein Katheter in die Blase eingeführt und ein Temperatursensor in den Enddarm geschoben. Es werden Kanülen in die rechte Halsvene und Halsschlagader geschoben. Über diese Kanülen werden Blutproben entnommen und der Blutdruck gemessen. Die linke Halsvene wird freigeschnitten und ein Gerät an die Vene angebracht, über welches der Blutfluss gemessen wird.

Der Brustkorb der Schweine wird aufgeschnitten und das Brustbein durchtrennt. Das Herz wird freigelegt. Eine Kanüle wird in die Lungenarterie geschoben. Katheter werden in die rechte und linke Herzkammer geschoben. Ein weiteres Gerät zur Messung des Blutflusses wird an der aus dem Herz kommenden Hauptschlagader angebracht. Es werden Gewebeproben von Lunge, Herz und Leber entnommen. Kanülen werden in Gefäße in der Leiste der Schweine geschoben, über welche die Schweine an die sogenannte ECMO (Extrakorporale Membranoxygenierung)-Maschine angeschlossen werden. In der Humanmedizin ist ECMO eine etablierte Methode, um vorübergehend die Aufgabe der Lunge zu übernehmen. Über die Kanülen in der Leiste wird das Blut der Tiere durch die Maschine gepumpt und dort mit Sauerstoff angereichert.

10 Stunden nach Beginn der ECMO-Therapie werden erneut Proben von Lunge, Herz und Leber entnommen. Zusätzlich werden auch Proben vom Darm und den Nieren genommen. Die Proben werden auf Flüssigkeitseinlagerungen, sogenannte Ödeme, untersucht. Anschließend wird den Schweinen ein Tötungsmittel injiziert.

Die Arbeiten wurden durch die Medizinische Fakultät der Universität zu Köln gefördert.

Bereich: Intensivmedizin, Biomedizinische Technik

Originaltitel: Fluid management in veno-arterial extracorporeal membrane oxygenation therapy - analysis of an experimental pig model

Autoren: Ilija Djordjevic (1)*, Johanna Maier-Trauth (2), Stephen Gerfer (1), Mara Elskamp (1), Thomas Mühlbauer (1), Alexandra Maul (3), Pia Rademann (3), Borko Ivanov (2), Ihor Krasivskyi (1), Anton Sabashnikov (1), Elmar Kuhn (1), Ingo Slottosch (4), Thorsten Wahlers (1), Oliver Liakopoulos (5), Antje Christin Deppe (1)

Institute: (1) Herzchirurgie, herzchirurgische Intensivmedizin und Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Köln, Kempener Str. 62, 50937 Köln, (2) Herzchirurgie, HELIOS Klinikum Siegburg, Siegburg, (3) Experimentelle Chirurgie, Universitätsklinikum Köln, Köln, (4) Universitätsklinik für Herz- und Thoraxchirurgie, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Magdeburg, (5) Abteilung für Herzchirurgie, Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim, Campus Kerckhoff, Justus-Liebig-Universität Gießen, Bad Nauheim

Zeitschrift: Journal of Clinical Medicine 2023; 12(16): 5330

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5687



Dokument 166

Titel: Die umfassende Analyse von Lungenmakrophagen und dendritischen Zellen in zwei Maus-Modellen allergischer Atemwegsentzündungen zeigt eine modell- und subsetspezifische Akkumulation und phänotypische Veränderungen
Hintergrund: Es gibt verschiedene sogenannte Tiermodelle bei denen allergisches Asthma z.B. durch die Verabreichung von Hühnereiweiß oder Hausstaubmilbenextrakt ausgelöst wird. Hier wird die Rolle bestimmter Immunzellen bei der dadurch entstehenden Entzündung in der Lunge für zwei verschiedene „Tiermodelle“ untersucht. Dabei werden unterschiedliche Immunantworten für die beiden „Modelle“ gefunden.
Tiere: 37 Mäuse (mindestens)
Jahr: 2024

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt unter der Nummer 203.6.3-42502-2-1495 genehmigt. Die Mäuse stammen aus der Versuchstierzucht Janvier (Saint-Berthevin, Frankreich) und sind zu Beginn der Versuche zwischen 7 und 8 Wochen alt.

In einem ersten Versuchsteil wird Mäusen etwas wirkungslose Flüssigkeit in die Nase geträufelt. Zwei Wochen später wird einem Teil der Mäuse Flüssigkeit in die Bauchhöhle gespritzt, welche ein Eiweiß enthält, das in Hühnereiern vorkommt. Zusätzlich enthält die Flüssigkeit eine Aluminiumverbindung, die die Reaktion des Immunsystems auf das injizierte Eiweiß verstärkt. Die Injektion des Eiweiß wird nach einer und nach zwei Wochen wiederholt. Dadurch entwickeln die Mäuse gegen das Eiweiß gerichtete Antikörper. Anderen Mäusen wird nur die Aluminiumverbindung ohne das Eiweiß in die Bauchhöhle gespritzt, ebenfalls dreimal im Abstand von je einer Woche.

Eine Woche nach der letzten Injektion wird allen Mäusen in Narkose Flüssigkeit, die das Eiweiß aus Hühnereiern enthält in die Nase geträufelt. An den zwei folgenden Tagen wird dies wiederholt.

48 Tage nach dem letzten Einträufeln in die Nase werden die Mäuse auf nicht näher beschriebene Weise getötet. Ihre Lungen werden gespült und entnommen und es werden Blutproben genommen.

In einem zweiten Versuchsteil wird Mäusen etwas Flüssigkeit in die Nase geträufelt. Drei Wochen später wird einem Teil der Mäuse ein Extrakt aus Hausstaubmilben in etwas Flüssigkeit in die Nase geträufelt. Diese Behandlung wird nach einer und nach zwei Wochen wiederholt. Weiteren Mäusen wird nur Flüssigkeit ohne den Hausstaubmilbenextrakt in die Nase geträufelt.

48 Stunden nach dem letzten Eintröpfeln in die Nase werden die Mäuse getötet. Es wird Blut entnommen und die Lungen der Mäuse werden gespült und herausgeschnitten. Die Entzündungen in der Lunge werden untersucht und mit denen der Mäuse aus dem ersten Versuchsteil verglichen.

Die Versuche werden durch institutseigene Mittel der Universitätsklinik für Pneumologie (Universitätsklinikum Magdeburg) finanziert.

Bereich: Asthmaforschung, Lungenforschung, Immunologie

Originaltitel: Comprehensive analysis of lung macrophages and dendritic cells in two murine models of allergic airway inflammation reveals model- and subset-specific accumulation and phenotypic alterations

Autoren: Belinda Camp (1), Ilka Jorde (1), Franka Sittel (1), Alexander Pausder (2), Andreas Jeron (2,3,4), Dunja Bruder (2,4), Jens Schreiber (1), Sabine Stegemann-Koniszewski (1)*

Institute: (1) Experimentelle Pneumologie, Universitätsklinik für Pneumologie, Universitätsklinikum Magdeburg, Gesundheitscampus Immunologie, Infektiologie und Inflammation, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Leipziger Str. 44, 39120 Magdeburg, (2) AG Infektionsimmunologie, Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene, Universitätsklinikum Magdeburg, Gesundheitscampus Immunologie, Infektiologie und Inflammation, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Magdeburg, (3) Kinderklinik und Kinderpoliklinik, Ludwig-Maximilians-Universität München LMU, München, (4) Arbeitsgruppe Immunregulation, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, Braunschweig

Zeitschrift: Frontiers in Immunology 2024; 15: 1374670

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5686



Dokument 167

Titel: Das Fehlen von Hämoxygenase-1 beeinträchtigt die trophoblastische Sphäroidimplantation und verursacht eine Dysregulation der Stress- und Angiogenese-Genexpression in der Gebärmutter
Hintergrund: Die Rolle eines Eiweißes bei der Einnistung befruchteter Eizellen in der Gebärmutter wird für genetisch veränderte Mäuse untersucht.
Tiere: Mäuse (Anzahl unbekannt)
Jahr: 2024

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt unter der Nummer 42502-2-1327 Uni MD genehmigt. Die Mäuse werden von einem Wissenschaftler der Harvard School of Public Health (Boston, USA) zur Verfügung gestellt und sind genetisch so verändert, dass ein Teil von ihnen ein bestimmtes Eiweiß nicht herstellen kann. Die genetische Ausstattung der Tiere wird mittels PCR bestimmt; was für Proben dafür verwendet werden und wie diese gewonnen werden, wird nicht erwähnt. Die Mäuse werden an der Universität Magdeburg gehalten.

Im Alter von 8 bis 12 Wochen werden 16 genetisch veränderte weibliche Mäuse mit ebenfalls genetisch veränderten männlichen Mäusen verpaart. Die dadurch eintretenden Schwangerschaften werden durch eine vaginale Untersuchung bestätigt. Die weiblichen Mäuse werden am 14. Tag der Schwangerschaft auf nicht genannte Art getötet. Den Mäusen wird die Gebärmutter entnommen und untersucht. Zusätzlich werden die Gebärmütter von 15 weiteren genetisch veränderten, nicht schwangeren Mäusen ebenso entnommen und untersucht.

Die Arbeiten wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

Bereich: Reproduktionsmedizin

Originaltitel: Absence of heme oxygenase-1 affects trophoblastic spheroid implantation and provokes dysregulation of stress and angiogenesis gene expression in the uterus

Autoren: Maria Laura Zenclussen (1), Sina Ulrich (2), Mario Bauer (3), Beate Fink (3), Ana Claudia Zenclussen (2,3,4), Anne Schumacher (2,3,4), Nicole Meyer (2,3,4)*

Institute: (1) Instituto de Salud y Ambiente del Litoral (ISAL, UNL-CONICET), Facultad de Bioquímica y Ciencias Biológicas, Universidad Nacional del Litoral (UNL), Santa Fe, Argentinien, (2)* Experimentelle Gynäkologie und Geburtshilfe, Medizinische Fakultät, Universitätsklinikum Magdeburg, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Gerhart-Hauptmann-Str. 35, 39108 Magdeburg, (3) Department Umweltimmunologie, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ, Leipzig, (4) Forschungsgruppe Perinatale Immunologie, Sächsische Inkubator für Klinische Translation (SIKT), Medizinische Fakultät, Universität Leipzig, Leipzig

Zeitschrift: Cells 2024; 13(5): 376

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5685



Dokument 168

Titel: In-vivo-Evaluierung der Tumoraufnahme und Bioverteilung von 99mTc-markierter 1-Thio-beta-D-Glukose und 5-Thio-D-Glukose im Mausmodell
Hintergrund: Es wird für Mäuse, unter deren Haut menschliche Tumore herangezüchtet wurden, untersucht, ob sich radioaktiv markierte Zucker für die Bildgebung der Tumore eignen.
Tiere: 54 Mäuse (mindestens)
Jahr: 2024

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt unter der Nummer 203.h-42502-2-847 Uni MD genehmigt. Es werden Nacktmäuse eingesetzt, denen bestimmte Immunzellen fehlen: die Mäuse stammen aus der Versuchstierzucht Charles River Laboratories (L’Arbresle, Frankreich).

48 Mäusen werden menschliche Tumorzellen – entweder Darm- oder Lungenkrebszellen – in etwas Flüssigkeit am Rücken unter die Haut gespritzt. Nach etwa 3 bis 4 Wochen ist aus den injizierten Krebszellen ein ertastbarer Tumor entstanden. Den Mäusen wird dann für 4 Stunden das Futter entzogen und sie werden narkotisiert, bevor ihnen eine Lösung von radioaktiv markiertem Zucker in eine Schwanzvene injiziert wird.

Jeweils einige Tiere werden 30 Minuten, 2 Stunden oder 4 Stunden nach der Injektion getötet. Es werden Blut, Urin, verschiedene Organe und die Tumore entnommen und untersucht.

Vier Tumor-tragende Mäuse werden 2 und 4 Stunden nach der Injektion des radioaktiv markierten Zuckers mit einem bildgebenden Verfahren untersucht. Vermutlich handelt es sich dabei um zusätzliche Mäuse. Außerdem werden in diesem Versuch 6 weitere Mäuse eingesetzt, denen keine Tumorzellen injiziert wurden.

Die Veröffentlichung wurde durch das Projekt DEAL unterstützt.

Bereich: Nuklearmedizin, Krebsforschung, Bildgebende Verfahren

Originaltitel: In vivo evaluation of tumor uptake and bio distribution of 99mTc labeled 1-thio-beta-D-glucose and 5-thio-D-glucose in mice model

Autoren: Fabian Mühlberg (1), Konrad Mohnike (2,3), Oliver S. Großer (2,4), Maciej Pech (2) Jürgen Goldschmidt (5), Karl Heinz Smalla (6,7,8), Ricarda Seidensticker (9), Muzaffer Reha Ümütlü (9), Sinan Deniz (9), Jens Ricke (9), Ingo G. Steffen (10,9), Osman Öcal (9), Max Seidensticker (11,9)*

Institute: (1) Fachbereich Kardiologie, MSB Medical School Berlin, Hochschule für Gesundheit und Medizin & Helios Klinikum Berlin-Buch, Berlin, (2) Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Magdeburg, Leipziger Str. 44, 39120 Magdeburg, (3) MVZ DTZ Diagnostisch Therapeutisches Zentrum Am Frankfurter Tor und MVZ DTZ Diagnostisch Therapeutisches Zentrum Am Onkozentrum Berlin OZB, Berlin, (4) Forschungskampus STIMULATE, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Magdeburg, (5) Leibniz-Institut für Neurobiologie, Abteilung Neurochemie & Molekularbiologie, Magdeburg, (6) Leibniz-Institut für Neurobiologie, Forschungsgruppe Neuroplastizität, Magdeburg, (7) Institut für Pharmakologie und Toxikologie, Universitätsklinikum Magdeburg, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Magdeburg, (8) Zentrum für neurowissenschaftliche Forschung Magdeburg, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Magdeburg, (9) Klinik und Poliklinik für Radiologie, LMU Klinikum, Ludwig-Maximilians-Universität München, München, (10) Klinik für Nuklearmedizin, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Berlin, (11) LMU Klinikum München, Klinik und Poliklinik Für Radiologie, Marchioninistr 15, 81377 München

Zeitschrift: EJNMMI Radiopharmacy and Chemistry 2024; 9:26

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5684



Dokument 169

Titel: Testosteron beeinflusst die Typ I/Typ II-Interferon-Antwort von Neutrophilen während einer hepatischen Amöbiasis
Hintergrund: Es ist bekannt, dass Männer eher empfänglich für eine Infektion mit dem Parasiten Entamoeba enterolytica sind als Frauen. Hier wird an männlichen Mäusen untersucht, warum das so ist.
Tiere: Mäuse (Anzahl unbekannt)
Jahr: 2023

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden von der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz Hamburg unter der Nummer N51/17; N120/2020 genehmigt. Die Mäuse werden am Bernhard-Nocht-Institut gezüchtet.

Männlichen und weiblichen Mäusen wird zweimal eine Lösung mit dem einzelligen Parasiten Entamoeba enterolytica in die Leber injiziert. Für Details wird auf eine Arbeit aus dem Jahr 2016 verwiesen. In dieser wird auf eine Arbeit aus dem Jahr 2006 verwiesen. Aus dieser geht hervor, dass bei den Mäusen unter Narkose der Bauch aufgeschnitten wird, um die Parasiten in die Leber zu injizieren. Ob mit „zweimal“ gemeint ist, dass die Tiere zweimal operiert werden oder ob unter einer Operation zweimal gestochen wird, lässt sich nicht ergründen. Die Infektion führt zu Leberabszessen. Drei Tage nach der Infektion werden die Tiere mit Kohlendioxid betäubt und durch Genickbruch getötet. Blut, Knochenmark, Leber und Milz werden untersucht.

Andere männliche Mäuse werden zunächst kastriert, indem ihre Hoden abgebunden werden. Eine Narkose wird nicht erwähnt, ist aber wahrscheinlich. Den Tieren wird außerdem eine Minipumpe unter die Haut eingepflanzt, die kontinuierlich das männliche Geschlechtshormon Testosteron abgibt. Üblicherweise erfolgt die Implantation einer solchen Minipumpe unter der Haut zwischen den Schulterblättern. Bei wieder anderen Mäusen werden statt der Pumpe Testosteron-Implantate unter die Haut gepflanzt. Bei dieser Versuchsreihe werden zum Vergleich auch weibliche sowie nicht operierte und „scheinoperierte“ männliche Mäuse verwendet.

„Scheinoperiert“ bedeutet, dass mit ihnen genauso verfahren wird, wie mit den operierten Mäusen, nur dass die Hoden nicht abgebunden werden. Bei allen diesen Mäusen erfolgt die Infektion mit dem Parasiten 14 Tagen später. Drei Tage nach der Infektion werden auch diese Mäuse getötet.

Die Studie wurde unterstützt durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, 3MI Excellence Initiative und dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

Bereich: Immunologie

Originaltitel: Testosterone affects type I/type II interferon response of neutrophils during hepatic amebiasis

Autoren: Marco Er-Lukowiak (1), Sonja Hänzelmann (2,3,4), Moritz Rothe (1), David T. Moamenpour (1), Fabian Hausmann (2,3), Robin Khatri (2,3), Charlotte Hansen (1), Jennifer Boldt (1), Valentin A. Bärreiter (1), Barbara Honecker (1), Annika Bea (1), Marie Groneberg (1), Helena Fehling (1), Claudia Marggraff (1), Dániel Cadar (1), Stefan Bonn (3,4,5), Julie Sellau (1), Hanna Lotter (1)*

Institute: (1) Molekulare Parasitologie und Immunologie, Bernhard-Nocht-Institut für Tropische Medizin, Bernhard-Nocht-Str. 74, 20359 Hamburg, (2) Institut für Medizinische Systembiologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, (3) Zentrum für Biomedizinische Künstliche Intelligenz, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, (4) III. Medizinische Klinik und Poliklinik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, (5) Hamburg Center for Translational Immunology (HCTI), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg

Zeitschrift: Frontiers in Immunology 2023; 14: 1279245

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5683



Dokument 170

Titel: Passiver Transfer von aus Tieren gewonnenen polyklonalen Hyperimmunantikörpern schützt Mäuse vor einer tödlichen Lassa-Virus-Infektion
Hintergrund: Test einer Behandlung einer Infektion mit dem Lassa-Virus.
Tiere: 35 Mäuse (mindestens)
Jahr: 2023

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden unter der Nummer N061/21 durch die Genehmigungsbehörde Hamburg genehmigt. Die Mäuse, die aufgrund von Mutationen immungeschwächt sind, stammen aus der Zucht der Firma Charles River und werden am Bernhard-Nocht-Institut gehalten und gezüchtet. Mäuse beiderlei Geschlechts werden bestrahlt, um ihre Abwehrkräfte zu schwächen. Dann wird ihnen Knochenmark von anderen Mäusen eingepflanzt. Die Tiere werden so zu Chimären, sogenannte Mischwesen. Für die genaue Prozedur wird auf eine ältere Arbeit verwiesen.

6-8 Wochen nach der Transplantation werden in einer Blutprobe Blutzellen untersucht, was Aufschluss darüber gibt, ob die Knochenmarkszellen der fremden Mäuse angegangen sind. Für die eigentliche Studie werden 35 Mäuse verwendet, bei denen das zu mehr als 80% der Fall ist. Die Genveränderung bewirkt, dass die Mäuse besonders empfindlich bezüglich einer Infektion mit dem Lassa-Virus sind und daran sterben. Das Lassa-Virus kommt bei Menschen in Westafrika vor.

Alle Mäuse werden mit dem Lassa-Virus infiziert, indem ihnen 1000 Einheiten in die Bauchhöhle injiziert werden. Die Tiere werden einmal täglich beobachtet und bei Auftreten von Symptomen wie struppiges Fell, Augenausfluss, Apathie, Atemproblem, Gewichtsverlust oder Untertemperatur zweimal täglich. Die Mäuse werden in 4 Gruppen eingeteilt. Drei Gruppen zu je 8 Mäusen erhalten eine Behandlung, wobei diese je Gruppe zu unterschiedlichen Zeitpunkten beginnt (1 Stunde vor oder 1 oder 6 Tage nach der Infektion). Die 4. Gruppe zu 9 Mäusen wird ab dem 1. Tag behandelt. Die Behandlung beinhaltet 2-3 Injektionen in die Bauchhöhle mit jeweils 2 Tagen Abstand. Für die drei Test-Gruppen wird ein Antikörper gegen das Lassa-Virus eingesetzt, während die 4. Gruppe einen wirkungslosen Antikörper erhält. Zu verschiedenen Zeitpunkten des 21-tägigen Versuchszeitraums werden Blutproben von allen noch lebenden Mäusen genommen.

Die Tiere der Gruppe 4 verlieren schnell an Gewicht und werden aufgrund ihrer schweren Symptome zwischen Tag 11 und 15 getötet. Die Tötungsart wird nicht genannt. Die Mäuse der 3 Behandlungsgruppen überleben fast alle bis zum 21. Tag und werden dann getötet. Die Organe werden für weitere Untersuchungen entnommen.

Die Arbeit wurde unterstützt durch die Leibniz-Gesellschaft und die Deutsche Forschungsgemeinschaft.

Bereich: Virologie

Originaltitel: Passive transfer of animal-derived polyclonal hyperimmune antibodies provides protection of mice from lethal Lassa virus infection

Autoren: Lisa Oestereich (1,2), Helena Müller-Kräuter (3), Elisa Pallasch (1,2), Thomas Strecker (3)*

Institute: (1) Abteilung Virologie, Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin, Bernhard-Nocht-Str. 74, 20359 Hamburg, (2) Deutsches Zentrum für Infektionsforschung (DZIF), Standort Hamburg-Lübeck-Borstel-Riems, Hamburg, (3) Institut für Virologie, Philipps-Universität Marburg, Marburg

Zeitschrift: Viruses 2023; 15(7): 1436

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5682



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