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Dokument 931
Titel: Wirksamkeit der DL-Methionin-Hydroxyanalog-freien Säure im Vergleich zu DL-Methionin bei heranwachsenden männlichen weißen PekingentenHintergrund: Die Untersuchung des Einflusses der Aminosäure Methionin auf die Mast von Pekingenten.
Tiere: 580 Enten (Weiße Pekingenten)
Jahr: 2016
Versuchsbeschreibung: Die Versuche wurden von der Genehmigungsbehörde in Sachsen-Anhalt genehmigt. Die Tiere stammen aus der Duck-Tec Brüterei GmbH, Belzig in Deutschland. Die einen Tag alten Enten werden in 12 Gruppen eingeteilt, die Aminosäure Methionin oder ein Äquivalent unters Futter gemischt bekommen. Die Tiere werden in 58 Käfige aufgeteilt, die eine Größe von 2,4 Quadratmetern haben und jeweils 10 Tiere beherbergen. Eine Kontrollgruppe bekommt Futter ohne einen Methioninzusatz. Nun wird 21 Tage lang die Körpergewichtsentwicklung beobachtet. Enten, denen die Kontrolldiät ohne Methioninzusatz gefüttert wird, haben das niedrigste endgültige Körpergewicht, die geringste tägliche Körpergewichtszunahme und Futteraufnahme im Vergleich zu den anderen allen Gruppen. Die Ergänzung von Methionin erhöht das endgültige Körpergewicht und die täglichen Körpergewichtszunahmen. Das Methionin und das Methioninäquivalent zeigen die gleiche Wirkung. Das weitere Schicksal der Tiere ist nicht angegeben.
Bereich: Tierernährung, Tierzucht, Veterinärphysiologie
Originaltitel: Efficacy of DL-methionine hydroxy analogue-free acid in comparison to DL-methionine in growing male white Pekin ducks
Autoren: H. Kluge (1), D.K. Gessner (2), E. Herzog (3), K. Eder (2)*
Institute: (1) Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften, Martin–Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle, (2) Institut Für Tierernährung und Ernährungsphysiologie, Justus-Liebig-Universität Gießen, 35392 Gießen, (3) Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung II, Justus-Liebig-Universität Gießen, Gießen
Zeitschrift: Poultry Science 2016: 95(3); 590-594
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4826
Dokument 932
Titel: Charakterisierung tuberkulöser Granulome in verschiedenen Stadien der Progression und des dazugehörigen tertiären lymphatischen Gewebes bei Ziegen, die experimentell mit Mycobacterium avium subsp. Hominismus infiziert wurdenHintergrund: Der Erreger Mycobacterium avium subsp. hominissuis und seine Infektion bei Ziegen soll als "Vergleichsmodell" für die Lungentuberkulose beim Menschen dienen, da der Krankheitserreger ähnliche Symptome wie dieser Krankheit verursacht. Es sollen neue Erkenntnisse über die Gewebeschädigung in Darm und Lymphknoten gewonnen werden, die bei dieser Infektion auftreten.
Tiere: 24 Ziegen (Thüringer Waldziege)
Jahr: 2016
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden von der Genehmigungsbehörde in Thüringen genehmigt. 18 Ziegenjunge in einem Alter von 10-21 Tagen bekommen 10-mal alle 2-4 Tage den Erreger Mycobacterium avium subsp. hominismus gemischt mit Milchaustauscher in der Flasche verabreicht. 2-3 Monate nach der Infektion sterben zwei Tiere spontan und sieben Tiere müssen aufgrund ihres schlechten gesundheitlichen Zustandes getötet werden. Sie haben hohes Fieber, leiden an Gewichtsverlust und sind apathisch. Die übrigen 9 Tiere haben zwei Monate nach der Infektion leichtes Fieber und gesundheitliche Beeinträchtigungen, erholen sich aber wieder. 13 Monate nach der Infektion werden sie getötet und ihre Gewebe untersucht. Die Tötungsmethode wird nicht weiter erläutert. Es werden schwerwiegende Veränderungen (Granulomas) vor allem der Darmlymphknoten gefunden.
Bereich: Infektionsforschung, Immunologie, Bakteriologie
Originaltitel: Characterization of tuberculous granulomas in different stages of progression and associated tertiary lymphoid tissue in goats experimentally infected with Mycobacterium avium subsp. hominissuis
Autoren: Jan Schinköthe (1), Heike Köhler (2), Elisabeth M. Liebler-Tenorio (2)*
Institute: (1) Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, Greifswald, (2) Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, Naumburger Str. 96 a, 07743 Jena
Zeitschrift: Comparative Immunology, Microbiology and Infectious Diseases 2016: 47; 41-51
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4825
Dokument 933
Titel: Verfeinerung der humanen T-Zell-Immuntherapie der Cytomegalievirus-Erkrankung: ein Mausmodell mit "humanisierter" Antigenpräsentation als neues präklinisches StudienwerkzeugHintergrund: Die Wirksamkeit von T-Zell-Immuntherapien zur Behandlung einer Virusinfektion beim Menschen soll erforscht werden.
Tiere: Mäuse (Anzahl unbekannt)
Jahr: 2016
Versuchsbeschreibung: T-Zellen gehören zu den weißen Blutkörperchen und dienen der Immunabwehr. Sie sollen genutzt werden, um Immunschwächen zu behandeln: Die Studie beschäftigt sich mit der Erforschung der Cytomegalovirus (CMV)-Infektion beim Menschen und ihren gesundheitlichen Auswirkungen, wie der Zerstörung von Organen. Das Virus kommt oft bei einer Schwäche des Immunsystems nach der Behandlung von Blutkrebs durch eine Zelltransplantation vor. Es werden transgene Mäuse verwendet, die durch Genmanipulation einen Defekt ihrer Immunzellen haben. Die Tiere werden mit 2 Gy Strahlen Ganzkörper bestrahlt, was eine weitere starke Schädigung des Immunsystems bewirkt. Den Tieren werden menschliche T-Zellen in eine Vene injiziert. Das geschädigte Immunsystem greift die fremden Zellen nicht an. Dann werden die Mäuse mit dem menschlichen Virus mCMV-NLV infiziert. Bei Mäusen, die zuvor nicht mit den T-Zellen behandelt worden sind, werden die Organe der Tiere komplett vom Virus zerstört und führen zum Tod. Überlebende Mäuse werden nach einer nicht genannten Zeit getötet. Die Organe der Tiere werden entnommen und ihr Gewebe wird untersucht.
Die Arbeit wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft und die Clinical Research Group KFO 183 unterstützt.
Bereich: Infektionsforschung, Immunologie, Virologie
Originaltitel: Refining human T-cell immunotherapy of cytomegalovirus disease: a mouse model with "humanized" antigen presentation as a new preclinical study tool
Autoren: Niels A.W. Lemmermann, Matthias J. Reddehase*
Institute: Institut für Virologie, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Hochhaus am Augustusplatz, Obere Zahlbacher Str. 67, 55131 Mainz
Zeitschrift: Medical Microbiology and Immunology 2016: 205; 549-561
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4824
Dokument 934
Titel: Charakterisierung einer ungewöhnlichen Zellpopulation in der arteriellen Tunica media experimenteller LungentransplantateHintergrund: Untersuchung darüber, wie Abstoßungsreaktionen bei Lungentransplantation zustande kommen.
Tiere: 30 Ratten (ca.)
Jahr: 2015
Versuchsbeschreibung: Der Versuchsantrag wird vom Regierungspräsidium Gießen genehmigt. Es werden Ratten der Zuchtstämme Lewis und Fischer-344 verwendet. Sie werden von Elevage Janvier, Le Genest St. Isle, Frankreich (Lewis) und von Charles River, Sulzfeld, (Fischer-344) bezogen.
Die Tiere bekommen eine Gasnarkose mit Isofluran und anschließend eine weitere Narkosesubstanz in die Bauchhöhle gespritzt. Nun wird der linke Teil der Lunge des "Spendertiers" entnommen und einem anderen Tier (nach Entfernung der linken Lunge) eingesetzt. Dazu wird der Brustkorb auf der linken Seite aufgeschnitten. Die "Spender" sind entweder Lewis oder Fischer-344-Ratten, die Empfänger sind immer Lewis-Ratten. Es wird nicht erwähnt, aber es ist anzunehmen, dass die "Spender" nach der Entnahme der Lungenhälfte getötet werden. Nach der OP bekommen die "Empfänger"-Ratten 10 Tage lang Ciclosporin, ein Medikament, welches unterdrückend auf das Immunsystem wirkt, um akute Abstoßungsreaktionen zu vermeiden. Am 28. Tag nach der Operation bekommen die Ratten eine Lösung aus Bakterienbestandteilen (LPS) in die Luftröhre gesprüht, die eine akute Infektion simulieren und die chronische Abstoßung bewirken soll. An den Tagen 33, 35, 40 und 90 nach der Transplantation werden jeweils einige "Empfänger"-Ratten mit einer Überdosis Isofluran getötet. Die Lungen werden entnommen und zur weiteren Untersuchung aufbereitet. Die Autorin merkt an, dass für diese Pilotstudie sehr geringe Tierzahlen verwendet wurden und kündigt weitere Studien mit größeren Tierzahlen an.
Bereich: Transplantationsmedizin
Originaltitel:
Autoren: Dorothee Kopf; Betreuer: Veronika Grau
Institute: Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie, Fachbereich Medizin, Justus-Liebig-Universität Gießen, Rudolf-Buchheim-Straße 7, 35392 Gießen
Zeitschrift: Veterinärmedizinische Dissertation 2015
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Dissertation
Dokumenten-ID: 4823
Dokument 935
Titel: Messung des neurotoxischen Potentials und der Organverteilung Makrozyklischer Laktone in mdr1-defizienten MäusenHintergrund: Untersuchung darüber, wie ein Gendefekt die Giftigkeit eines Antiparasitikums beeinflusst.
Tiere: Mäuse (Anzahl unbekannt)
Jahr: 2015
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden vom Regierungspräsidium Gießen genehmigt. Die Mäuse stammen aus den Charles River Laboratories, Research Models and Services, Sulzfeld, und von der Firma Taconic (European Customer Service, 8680 Ry, Denmark/ Production Site Germantown, NY, USA).
Bei dem Versuch handelt es sich um eine Giftigkeitsprüfung in Bezug auf Avermectine (Stoffe die für das Nervensystem von Insekten giftig sind und zur Parasitenbehandlung von Haustieren eingesetzt werden). Die Forscher verwenden hierzu eine "CF-1 Mauslinie". Dies sind Mäuse, die aufgrund eines Gendefektes (auf dem mdr1a-Gen) gegenüber Avermectinen sehr empfindlich reagieren – ebenso wie bestimmte Hunderassen (insbesondere der Collie). Zudem werden zwei andere Mauszuchten verwendet: die "mdr1a,b-Doppelknockout"-Maus sowie die "FVB-Wildtyp"–Maus, die ebenfalls Gendefekte aufweisen, die sie besonders empfindlich auf das Parasitenmedikament reagieren lassen.
Das Mittel wird den Tieren über den Mund durch eine Schlundsonde eingegeben, indem ein Rohr über die Speiseröhre in den Magen eingeführt wird. Das allein bedeutet einen immensen Stressfaktor für die Tiere. Danach wird jede Maus in einen Einzelkäfig gesetzt. Es folgt ein Versuch auf dem "Rotarod", eine sich drehende Walze, auf dem die Maus balancieren muss. Gemessen wird nun die Laufgeschwindigkeit der Maus. Die Rolle dreht sich immer weiter (vergleichbar einem Laufband). Um nicht herunterzufallen, muss die Maus immer weiter laufen. Da die Mäuse durch das Antiparasitikum Vergiftungserscheinungen und so eine verminderte Balance und Laufleistung haben, kann hierüber der Vergiftungsgrad bestimmt werden. Dieser Test wird 24 Stunden nach der Eingabe des Mittels durchgeführt (zu diesem Zeitpunkt ist der Vergiftungsgrad am höchsten), 58 Stunden danach (die meisten Mäuse haben sich dann wieder erholt) und 120 Stunden danach. Die Laufeinheit beträgt dann 24 Stunden, die Mäuse müssen innerhalb dieser Zeit im 2-Stunden-Rhythmus laufen.
Nach Ablauf der Versuchszeit werden die Mäuse durch Genickbruch getötet. Dann wird aus den Herzen Blut entnommen und auch Organe (u.a. Herz, Lunge, Gehirn, Leber, Milz) und Gewebe zur weiteren Untersuchung entfernt.
Durch den Versuch wird herausgefunden, dass die verschiedenen Avermectine unterschiedliche Vergiftungsgrade verursachen. Woran genau dies liegt, soll in weiteren Versuchen herausgefunden werden.
Bereich: Pharmakologie, Neuropharmakologie, Toxikologie
Originaltitel:
Autoren: Christina Elisabeth Ohl; Betreuer: J. Geyer, S. Mazurek
Institute: Institut für Pharmakologie und Toxikologie, Fachbereich Veterinärmedizin der Justus?Liebig?Universität Gießen, Schubertstr. 81, 35392 Gießen
Zeitschrift: Veterinärmedizinische Dissertation 2015
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Dissertation
Dokumenten-ID: 4822
Dokument 936
Titel: Osteoporoseinduktion am Tiermodell der Ratte – Biomechanische Analysen zur Qualitätssicherung am RattenknochenHintergrund: Entwicklung eines "Tiermodells" für die Erforschung der Osteoporose.
Tiere: 80 Ratten
Jahr: 2014
Versuchsbeschreibung: Der Versuchsantrag wird vom Regierungspräsidium Gießen genehmigt. Die weiblichen 14 Wochen alten Ratten der Zuchtlinie Sprague Dawley stammen aus der Zucht von Charles River Laboratories, Sulzfeld. Die Haltung und Operationen finden im Zentralen Tierlabor der Justus-Liebig-Universität Gießen, Frankfurter Str. 105, 35392 Gießen statt.
Die 80 Tiere werden in 8 Gruppen mit jeweils 10 Tieren eingeteilt. Ein Teil der Tiere wird einer Operation unterzogen. Ein anderer Teil der Tiere dient als Kontrollgruppe. Manche Tiere werden kastriert, d.h. ihre Eierstöcke werden entfernt. Dazu werden bei dem auf dem Bauch liegenden Tier, Haut und Bauchhöhle im Bereich der Lende aufgeschnitten, um an die Eierstöcke zu gelangen und sie abzuschneiden. Einige Ratten werden "scheinoperiert", d.h., der Bauch wird aufgeschnitten, aber die Eierstöcke nicht entfernt. Einige Ratten werden zusätzlich zur Kastration einer Diät unterzogen um zu schauen, wie sich das auf ihre Knochen auswirkt. Diese Diät ist frei von Soja- und Phytoestrogenen (ein Stoff der wie das Hormon Östrogen wirkt). Sie beinhaltet außerdem wenig Vitamin D2 und D3, sowie wenig Vitamin K und Kalzium. Zudem soll eine geringe Phosphatversorgung herrschen. Durch die Diät soll ein Mangel dieser Stoffe bei den Tieren verursacht werden. Durch die Kastration soll der Zustand einer Frau nach den Wechseljahren simuliert werden und es wird untersucht, ob durch die Änderung im Hormonhaushalt Osteoporose entsteht, also der Knochen brüchig wird. Die Tiere werden nach der Kastration in Einzelkäfige gesetzt und mit einem Schmerzmittel behandelt. Einer Gruppe Ratten werden Steroide (Kortison) alle 3 Wochen unter die Haut gespritzt. Diese spielen im Stoffwechsel eine wichtige Rolle und können ebenfalls Osteoporose verursachen. Nach einer Beobachtungszeit von 0, 3, 12 oder 14 Monaten werden die Tiere der jeweiligen Gruppe mittels CO2 getötet.
Nach der Tötung werden die Knochen herausgeschnitten und eingefroren. Es folgen Messungen an den Wirbelkörpern, den Schienbeinen rechts und den Oberschenkeln rechts. Dabei wird die Kompressionskraft untersucht und herausgefunden, dass die mangelernährten und kastrierten Tiere über weniger stabile Knochen verfügten, als die Kontrolltiere. Der Knochen wurde tatsächlich brüchiger.
Bereich: Osteoporoseforschung, Frauenheilkunde, Hormonforschung, Knochenchirurgie
Originaltitel:
Autoren: Britta Kerstin Hürter; Betreuer: Christian Heiß, Markus Rickert
Institute: Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Baldingerstraße, 35043 Marburg
Zeitschrift: Veterinärmedizinische Dissertation 2014
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Dissertation
Dokumenten-ID: 4821
Dokument 937
Titel: Wirkung von TRPA1-Rezeptor-Agonisten bei der meningealen Nozizeption und KopfschmerzentstehungHintergrund: Die Untersuchung des Einflusses verschiedener Stoffe auf das Gehirn von Ratten und Mäusen als Grundlage der Kopfschmerzentstehung.
Tiere: 71 Tiere verschiedener Arten (52 Ratten, 19 Mäuse)
Jahr: 2016
Versuchsbeschreibung: Die Experimente werden mit Genehmigung durch die Bezirksregierung Mittelfranken durchgeführt. Für die Versuche werden männliche Ratten (Zuchtlinie Wistar) aus institutseigener Zucht verwendet. Die Ratten werden durch eine Gasnarkose betäubt. Der Schädel wird in einen stereotaktischen Halteapparat eingespannt, die Kopfhaut auf 5 cm Länge aufgeschnitten. In den Schädelknochen wird ein Loch gebohrt, und dann wird der Schädelknochen großflächig abgetragen, so dass die harte Hirnhaut darunter zu sehen ist. Über den Nacken werden die Muskeln freigelegt, der Atlas (1. Halswirbel) wird entfernt. An dieser Stelle wird eine Elektrode in den Hirnstamm gesteckt, um Nervenströme zu messen. Nun werden verschiedene Substanzen (Nitroxyl, die giftige Chemikalie Acrolien sowie Senföl) auf die harte Hirnhaut getropft, gleichzeitig werden über die Elektrode die Reaktionen der Nervenzellen gemessen. Bei einem Versuch wird eine Nadel durch ein Loch über dem Auge eingeführt, um Acrolien in einen bestimmten Hirnbereich (Ganglion trigeminale) zu injizieren. Am Versuchsende wird über diese Nadel ein blauer Farbstoff gespritzt, um nach Tötung der Ratte den richtigen Sitz der Nadel kontrollieren zu können.
In einer weiteren Versuchsreihe wird der Blutfluss in den kleinen Blutgefäßen im Hirnstamm gemessen, während die Testsubstanzen auf die Hirnhaut getropft werden. Dazu wird ein Laser-Doppler-Flow-Gerät über dem Hirnstamm positioniert. Die Ratten werden am Ende der Versuche auf nicht genannte Weise getötet.
Zudem werden Mäuse drei verschiedener Zuchtlinien aus institutseigener Zucht verwendet: ein "Wildtyp", d.h. nicht genmanipuliert sowie zwei genmanipulierte Linien, denen ein Rezeptor fehlt, der bei der Schmerzentstehung eine Rolle spielen soll. Die Mäuse werden durch Inhalation von Kohlendioxid getötet. Der Kopf wird mit einer Schere abgeschnitten und dann präpariert: Das Fell des Kopfes wird komplett abgezogen, der Kiefer mit einer Schere abgesetzt und die Augen entfernt. Der Schädel wird dann in zwei Hälften geteilt und die Schädelhälften in einer Nährlösung aufbewahrt. Die Nervenaktivitäten im Hirngewebe sind bei den toten Mäusen noch einige Stunden erhalten und werden mit Elektroden gemessen, während die Chemikalie Nitroxyl aufgetropft wird.
Bereich: Schmerzforschung, Neurobiochemie, Neurologie
Originaltitel:
Autoren: Stephanie Kerstin Stöckl; Betreuer: M. Diener (Gießen), K. Meßlinger (Erlangen)
Institute: Institut für Veterinär-Physiologie und -Biochemie, Justus-Liebig-Universität Gießen, Frankfurter Str. 100, 35392 Gießen und Institut für Physiologie und Pathophysiologie, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Universitätsstr. 17, 91054 Erlangen
Zeitschrift: Veterinärmedizinische Dissertation 2016
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Dissertation
Dokumenten-ID: 4820
Dokument 938
Titel: Spezielle Bildgebung (Computertomographie-Angiographie, digitale Subtraktionsangiographie und molekularer Ultraschall) bei vaskulären Fragestellungen am Schwein als TiermodellHintergrund: Untersuchung der Arterien bei Minischweinen, die nach einem Einstich künstlich verschlossen oder gezielt verletzt werden.
Tiere: 8 Schweine (Ellegard Göttingen Minischweine)
Jahr: 2016
Versuchsbeschreibung: Die 8 Minischweine stammen aus der Zucht Ellegard Göttingen Minipigs A/S, Dalmose, Dänemark. An den Minischweine wird ein Gefäßverschlusssystem ("Angio-Seal VCD") getestet, eine Kunststoffvorrichtung, mit der nach einem Stich in eine Arterie (z.B. für eine Herzkatheteruntersuchung) die Einstichstelle verschlossen wird, damit kein Blut austritt. Das System wird bereits seit einigen Jahren beim menschlichen Patienten eingesetzt.
Dazu werden die Tiere in Narkose gelegt. Am rechten oder linken Hinterbein wird mit der Vorrichtung in die große Beinarterie gestochen. Die Einstichstelle wird anschließend mit der Vorrichtung verschlossen. Um nach dem Einsatz eine Blutpfropfbildung zu vermeiden, bekommen die Tiere Aspirin verabreicht. Um die Auswirkungen des Verschlusssystems auf die Arterie zu untersuchen, werden Computertomographien und Angiographien durchgeführt, hierzu werden die Tiere wieder narkotisiert. Die Untersuchungen erfolgen je nach Schwein in unterschiedlichen Abständen, bis zu 12 Wochen lang. Ebenso wird das jeweils andere Hinterbein, in das nicht gestochen wurde, entsprechend untersucht. Bei drei Schweinen treten starke Verengungen des Blutgefäßes auf. Bei einem weiteren Tier tritt eine 50%ige Verengung der Arterie auf. Zwei weitere Arterien zeigen Entzündungszeichen.
Nach der letzten Kontrolluntersuchung werden die Tiere während der Narkose durch eine Spritzengabe in die Vene mit Natrium-Pentobarbital getötet. Im Anschluss werden behandelte und unbehandelte Arterien entnommen und präpariert und in Formalin fixiert.
Ein weiterer Teil der Dissertation beinhaltet die Durchführung des molekularen Ultraschalls um Heilungsprozesse zu erforschen, die sich nach einer Verletzung der Gefäßinnenschicht abspielen. Hierzu werden den Schweinen 3 verschiedene Typen von Microbubbles, mit Gas gefüllte Kontrastmittelbläschen, in die Halsschlagader eingesetzt und durch Ausdehnung dieser eine Verletzung der Innenseite der Ader herbeigeführt. Die Tiere werden regelmäßig, mindestens 3 Monate lang, mit einer speziellen Ultraschallmethode untersucht. Es ist unklar, ob für diese Versuche die gleichen Schweine wie für den ersten Teil der Arbeit verwendet werden.
Bereich: Biomedizinische Technik, Herz-Kreislauf-Chirurgie, Herz-Kreislauf-Forschung
Originaltitel:
Autoren: Lisa Kabelitz; Betreuer: M. Kramer (Gießen), M. A. Brockmann (Aachen)
Institute: Klinik für Kleintiere (Chirurgie) der Justus-Liebig-Universität Gießen, Frankfurter Str. 126, 35392 Gießen und Klinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie der Uniklinik der RWTH Aachen
Zeitschrift: Veterinärmedizinische Dissertation 2016
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Dissertation
Dokumenten-ID: 4819
Dokument 939
Titel: Erhöhte CpG-Methylation, das mit Angst in Verbindung gebracht wird, im Asb1-Promotor: Ein translationaler Ansatz, der durch epidemiologische und klinische Studien sowie einem Maus-Modell belegt wirdHintergrund: In dieser Arbeit werden Erkenntnisse aus einer epidemiologischen Studie zum Angstverhalten und bestimmten Messwerten im Blut bei Menschen auf Mäuse übertragen und nachvollzogen.
Tiere: 16 Mäuse
Jahr: 2018
Versuchsbeschreibung: In dieser Arbeit werden Erkenntnisse aus einer epidemiologischen Studie am Menschen auf Mäuse übertragen und nachvollzogen. Die KORA-Studie (Kooperative Gesundheitsforschung in der Region Augsburg), eine großangelegte Bevölkerungsstudie zu Diabetes, Herzkreislauf-, Lungenerkrankungen, Lebensstil und Umweltfaktoren, wird von 1999-2001 mit 4.261 (S4-Studie) und von 2006-2008 mit 3.080 Teilnehmern (F4-Studie) durchgeführt. In die vorliegende Arbeit werden Daten von 1.814 Teilnehmer der F4-Studie einbezogen. Die Teilnehmer müssen Fragebögen zu ihrem Angstempfinden, zu Alkohol- und Tabakkonsum sowie ihren Bodymaßindex ausfüllen. Außerdem werden Blutproben auf bestimmte Parameter (Gen-Expression) untersucht. Um den Zusammenhang zwischen diesen Blutparametern, die bei Angststörungen erhöht sind, bei Mäusen nachzuvollziehen, wird folgender Tierversuch durchgeführt: Eine Maus wird für 5 Minuten in den Käfig einer anderen, aggressiven männlichen Maus gesetzt. Der "Eindringling" wird durch die territoriale Maus attackiert, was beim Eindringling zu akutem sozialen Verteidigungsstress führt. Wird eine Maus verletzt, greifen die Experimentatoren ein und nehmen die Maus aus dem Versuch. Vier Stunden später wird den "Eindringlingen" auf nicht genannte Weise eine Blutprobe entnommen, um die Genexpression zu bestimmen. Es wird außerdem mit einer Sonde die Genexpression im Gewebe in verschiedenen Hirnbereichen untersucht. Die Prozedur hierfür wird nicht beschrieben. Vermutlich werden die Mäuse dafür getötet. Zum Vergleich werden neben 9 "Stressmäusen" 7 Kontrollmäuse eingesetzt. Diese werden statt zu einer anderen Maus in einen fremden, leeren Käfig gesetzt.
Die Arbeit wurde unterstützt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung.
Bereich: Psychiatrie, Angstforschung
Originaltitel: Anxiety associated increased CpG methylation in the promotor of Asb1: A translational approach evidenced by epidemiological and clinical studies and a murine model
Autoren: Rebecca T. Emeny (1,16), Jens Baumert (1), Anthony S. Zannas (2,3), Sonja Kunze (6), Simone Wahl (6), Stella Iurato (2),Janine Arloth (2,7), Angelika Erhardt (2), Georgia Balsevich (4), Mathias V. Schmidt (4), Peter Weber (2), Anja Kretschmer (6), Liliane Pfeiffer (6), Johannes Kruse (8), Konstantin Strauch (9,10), Michael Roden (11,12,13), Christian Herder (11,12), Wolfgang Koenig (14), Christian Gieger (6), Melanie Waldenberger (6), Annette Peters (1), Elisabeth B. Binder (2,5)*, Karl-Heinz Ladwig (1,15)*
Institute: (1) Institut für Epidemiologie II, Helmholtz-Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, Ingolstädter Landstraße 1, 85764 Neuherberg, (2) The Dartmouth Institute for Health Policy and Clinical Practice, Geisel School of Medicine at Dartmouth, Lebanon, NH, USA, (3) Translationale Forschung in der Psychiatrie, Max-Planck-Institut für Psychiatrie, München, (4) Department of Psychiatry and Behavioral Sciences, Duke University Medical Center, Durham, NC, USA, (5) Forschungsabteilung für Molekulare Epidemiologie, und Institut für Epidemiologie II, Helmholtz-Zentrum München, München, (6) Institut für Computer-Biologie, Helmholtz-Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, (7) Stress-Neurobiologie und Neurogenetik, Max-Planck-Institut für Psychiatrie, München, (8) Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Justus-Liebig-Universität Gießen, Gießen, (9) Institut für Genetische Epidemiologie, Helmholtz-Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, München, (10) Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Lehrstuhl für Genetische Epidemiologie, Ludwig-Maximilians-Universität, München, (11) Institut für Klinische Diabetologie, Deutsches Diabetes-Zentrum, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, (12) Deutsches Zentrum für Diabetes-Forschung (DZD), Neuherberg, (13) Abteilung Endokrinologie und Diabetologie, Medizinische Fakultät, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, (14) Klinik für Innere Medizin II - Kardiologie, Universitätsklinikum Ulm, (15) Department of Psychiatry and Behavioral Sciences, Emory University School of Medicine, Atlanta, GA, USA, (16) Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Klinikums Rechts der Isar der TUM, München
Zeitschrift: Neuropsychopharmacology 2018: 43(2); 342-353
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4818
Dokument 940
Titel: Chirurgische Wundausschneidung ist überlegen gegenüber alleiniger Antibiotikatherapie in einem neuen Modell für posttraumatische Osteomyelitis bei MäusenHintergrund: Es wird ein weiteres "Tiermodell" für eine Knochenmarkentzündung entwickelt, da andere "Tiermodelle" verschiedene Nachteile haben.
Tiere: 60 Mäuse
Jahr: 2016
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden vom LANUV in Nordrhein-Westfalen genehmigt. Die Mäuse der Zuchtlinie C57BL6 werden von der Versuchstierzucht Charles River Laboratories, Sulzfeld, bezogen. Unter Narkose wird bei den Tieren ein Hautschnitt über dem rechten Schienbein gemacht und es wird ein Loch in den Knochen gebohrt, das bis ins Knochenmark reicht. Dann werden 2000 Bakterien des Eitererregers Staphylococcus aureus durch das Loch in das Knochenmark injiziert. Das Loch wird mit resorbierbarem Wachs verschlossen und die Haut darüber vernäht. Die Bakterien verursachen eine äußerst schmerzhafte Knochenmarkentzündung. Zwei Wochen später werden die Mäuse erneut betäubt, die Haut über dem Schienbein wird aufgeschnitten. Das infizierte Knochengewebe wird ausgeschabt. Die Tiere erhalten täglich ein Antibiotikum (Gentamycin) unter die Haut gespritzt. Eine Gruppe von Mäusen erhält nur Antibiotika ohne Ausschabung des infizierten Materials. Bei einer Kontrollgruppe wird ein Loch in den Knochen gebohrt, ohne dass Bakterien eingebracht werden. Jeweils einige Mäuse pro Gruppe werden eine oder zwei Wochen nach der zweiten Operation auf nicht genannte Weise getötet, um den Schienbeinknochen mikroskopisch zu untersuchen.
Bereich: Knochenchirurgie, Chirurgie
Originaltitel: Surgical debridement is superior to sole antibiotic therapy in a novel murine posttraumatic osteomyelitis model
Autoren: Johannes Maximilian Wagner, Hannah Zöllner, Christoph Wallner, Britta Ismer, Jessica Schira, Stephanie Abraham, Kamran Harati, Marcus Lehnhardt, Björn Behr*
Institute: Klinik für Plastische Chirurgie, BG Bergmannsheil Bochum, Ruhr-Universität Bochum, Bürkle de la Camp-Platz 1, 44789 Bochum
Zeitschrift: PLOS One 2016: 11(2); e0149389
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4817
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