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Dokument 21
Titel: Anpassung der frühen Osteoarthritis durch tibiofemorale Neuausrichtung beim SchafHintergrund: Der Einfluss einer Über- und Unterbelastung des Kniegelenks bei Arthrose wird für Schafe untersucht.
Tiere: 24 Schafe (Merinoschafe)
Jahr: 2024
Versuchsbeschreibung: Für die Genehmigung der Versuche wird die Nummer 43/2015 angegeben, eine offizielle Genehmigungsbehörde wird nicht genannt. Die Schafe sind weiblich und zwischen 12 und 20 Monate alt. Im Vorfeld der Versuche wird eine Arthrose ausgeschlossen, wozu die Tiere geröntgt werden.
Nach einem 12-stündigen Nahrungsentzug werden die Schafe narkotisiert. Der Kopf des Schienbein-Knochens der rechten Seite wird nahe am Kniegelenk eingeschnitten. Bei einem Teil der Schafe wird ein keilförmiges Stück des Knochens entfernt, wodurch es oberhalb des entfernten Knochens zu einer Verringerung des Drucks auf das Kniegelenk kommt. Bei anderen Schafen wird der Schnitt im Knochen aufgespreizt, so dass darüber ein erhöhter Druck im Gelenk herrscht. Der manipulierte Knochen wird mit einer Metallplatte fixiert.
Direkt im Anschluss wird ein Teil des Meniskus entfernt, was eine Arthrose nachahmen soll. Dann wird das Knie gespült und die Operationswunden vernäht. Den Schafen werden Schmerzmittel und Antibiotika verabreicht. Eine Schonung des operierten Knies erfolgt nicht, stattdessen wird es den Schafen ermöglicht, das Knie direkt nach der Operation voll zu belasten.
Sechs Wochen nach der Operation werden die Schafe getötet. Die Kniegelenke werden entnommen und untersucht.
Die Arbeiten wurden durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Bereich: Knochenchirurgie
Originaltitel: Modulation of early osteoarthritis by tibiofemoral re-alignment in sheep
Autoren: Jan Reinhard (1), Tamás Oláh (1,2), Matthias W. Laschke (3), Lars K.H. Goebel (1,2), Gertrud Schmitt (1), Susanne Speicher-Mentges (1), Michael D. Menger (3), Magali Cucchiarini (1,2), Dietrich Pape (2,4), Henning Madry (1,2)*
Institute: (1) Zentrum für Experimentelle Orthopädie und Arthroseforschung, Universität des Saarlandes, Gebäude 37, Kirrberger Straße 100, 66421 Homburg, (2) Knorpelnetz der Großregion, Homburg, (3) Institut für Klinisch-Experimentelle Chirurgie, Universitätsklinikum des Saarlandes und Universität des Saarlandes, Homburg, (4) Clinique d'Eich, Centre Hospitalier de Luxembourg, Eich, Luxemburg
Zeitschrift: Osteoarthritis and Cartilage 2024; 32(6): 690-701
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5738
Dokument 22
Titel: Im Gegensatz zu Hühnern spielt bei Puten das nicht-strukturelle Protein NS1 keine bedeutende Rolle bei der Vermehrung und beim Gewebetropismus des H7N1-VogelgrippevirusHintergrund: Ziel ist es, Unterschiede der Infektion mit dem Vogelgrippevirus bei Puten und Hühnern zu verstehen.
Tiere: 45 Puten
Jahr: 2024
Versuchsbeschreibung: Die Experimente werden vom Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern (LALLF M-V) unter der Nummer 7221.3-1.1-051-12 genehmigt. Die Puten werden im Alter von 6 Wochen von einem landwirtschaftlichen Betrieb in Mecklenburg-Vorpommern bezogen.
Drei Gruppen mit je 10 Puten werden über die Augen und die Nase jeweils mit drei verschiedenen Vogelgrippe-Viren, die gentechnisch verändert wurden, infiziert. Die Viren werden in befruchteten Hühnereiern gezüchtet, die von der Firma VALO BioMedia (Osterholz-Scharmbeck) stammen. Nach 24 Stunden werden fünf gesunde, also nicht-infizierte Puten, in jede Gruppe gesetzt, um zu beobachten, wie sie sich anstecken.
Die Tiere werden täglich nach einem Punkteschema bewertet, in dem verschiedene Symptome wie Atemprobleme, Durchfall und neurologische Symptome berücksichtigt werden. Gesund wirkende Tiere erhalten 0 Punkte, kranke Tiere 1 Punkt, sehr kranke Tiere 2 Punkte und tote Tiere 3 Punkte. Puten, die nicht mehr essen und trinken können, werden mit einem gasförmigen Narkosemittel betäubt und durch Ausbluten getötet. Sie werden am Folgetag mit 3 Punkten bewertet.
Am 2. und 4. Tag nach der Infektion werden Abstriche aus dem Rachen und der Kloake der Puten genommen.
Die Puten zeigen innerhalb von zwei Tagen nach der Infektion Symptome wie struppiges Gefieder, Anzeichen von Depressionen und neurologische Störungen. Innerhalb von fünf Tagen sterben alle infizierten Puten oder werden getötet. Auch alle Kontaktvögel sterben nach 4–6 Tagen. Keines der Tiere erlebt das geplante Ende der Beobachtungsdauer von 10 Tagen.
Es werden Gewebeproben entnommen, in dünne Scheiben geschnitten und feingeweblich untersucht. Bei den Puten werden schwere Schädigung von Organen wie Gehirn, Herz, Nieren und Atemwegen gefunden. Zusätzlich werden auch Gewebe eines mit Vogelgrippe infizierten und eines gesunden Huhns untersucht, die aus vorausgegangenen Versuchen stammen.
Das Projekt wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Europäische Union gefördert.
Bereich: Vogelgrippe-Forschung
Originaltitel: In turkeys, unlike chickens, the non-structural NS1 protein does not play a significant role in the replication and tissue tropism of the H7N1 avian influenza virus
Autoren: Maryna Kuryshko (1), Maria Landmann (2), Christine Luttermann (3), Reiner Ulrich (2), Elsayed M. Abdelwhab (1)*
Institute: (1) Institut für molekulare Virologie und Zellbiologie, Friedrich-Loeffler-Institut, Südufer 10, 17493 Greifswald-Insel Riems, (2) Institut für Veterinärpathologie, Fakultät für Veterinärmedizin, Universität Leipzig, (3) Institut für Immunologie, Friedrich-Loeffler-Institut, Greifswald-Insel Riems, Deutschland
Zeitschrift: Virulence 2024; 15(1): 2379371
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5737
Dokument 23
Titel: Sicherheit und Immunogenität des rekombinanten Bacille Calmette-Guérin-Stammes VPM1002 und seiner Derivate in einem ZiegenmodellHintergrund: Ein neuartiger Tuberkuloseimpfstoff wird an Ziegen getestet. Der Impfstoff soll in der Veterinär- und Humanmedizin eingesetzt werden.
Tiere: 30 Ziegen
Jahr: 2023
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch eine Behörde in Thüringen unter der Nummer 22-2684-04-04-001/16 am 23.02.2016 genehmigt und finden am Friedrich-Loeffler-Institut in Jena statt.
Die 30 Ziegen sind männlich und stammen aus einer Herde von Milchziegen. In ihrer Ursprungsherde wurden die Ziegen kastriert und geimpft. Die meisten Ziegen zeigen Krankheitsanzeichen wie Husten und Ausfluss aus Nase und Augen. Drei Wochen nach der Ankunft im Friedrich-Loeffler-Institut werden Abstriche aus Nase und Proben vom Kot genommen und auf Krankheitserreger untersucht.
Fünf Wochen vor dem geplanten Versuchsbeginn werden erneut Proben genommen und auf Krankheitserreger untersucht. Vier Wochen vor Versuchsbeginn erhalten die Ziegen 5 Tage lang ein Antibiotikum und es wird ihnen ein Mittel gegen Kokzidien (Parasiten, die Durchfall verursachen) verabreicht. Darauf bessern sich die Symptome. Innerhalb dieser Vorbereitungszeit wird den Tieren dreimal Blut aus einer Vene im Halsbereich abgenommen.
Im Alter von etwa 5 Monaten werden die Ziegen in 5 Gruppen von je 6 Tieren eingeteilt. Den Tieren der Gruppe 1 bis 4 wird jeweils einer von 4 verschiedenen experimentellen Impfstoffen in etwas Flüssigkeit am linken Schulterblatt unter die Haut gespritzt. Die 5. Gruppe wird ebenso behandelt, ihr wird aber Flüssigkeit ohne Impfstoff gespritzt.
Im Anschluss werden die Tiere täglich beobachtet, wobei der Allgemeinzustand, der Appetit, das Wiederkäuen, die Haut und das Fell, Augen- und Nasenausfluss, die Atem- und Herzfrequenz, Husten und die Konsistenz des Kots bewertet werden. Es wird auf vergrößerte Lymphknoten und ihre Schmerzhaftigkeit untersucht. Lunge und Bauchraum der Ziegen werden täglich abgehört und die Temperatur wird täglich im Enddarm gemessen. Dabei entwickelt ein Teil der Tiere einige Tage nach der Impfung Fieber. Die Beobachtungen werden mit einem Punkteschema bewertet. Einmal pro Woche werden die Ziegen gewogen. Alle vier Wochen wird Blut aus einer Vene im Halsbereich abgenommen und untersucht.
Alle Tiere, die einen der experimentellen Impfstoffe erhalten haben, entwickeln an der Impfstelle Schwellungen oder schmerzhafte Knoten, die bis zu 10 cm groß werden. Bei einem Teil der Ziegen entwickeln sich auf den Knoten etwa einen Monat nach der Impfung Geschwüre. Zum Teil eitern die Geschwüre und sind bis zu 1 cm groß.
104 Tage nach der Impfung wird den Ziegen auf der rechten Seite des Halses eine Lösung injiziert. Auf der linken Seite des Halses wird eine andere Lösung injiziert. Die Lösungen enthalten Substanzen, auf die die durch die Impfung gebildeten Antikörper reagieren. Zwei Tage nach der Injektion entwickelt ein Teil der Ziegen Fieber. An der Injektionsstelle verdickt sich die Haut der Ziegen, die zuvor einen der experimentellen Impfstoffe erhalten haben.
127 Tage nach der Impfung wird den Ziegen ein Beruhigungsmittel in einen Muskel gespritzt. Dann werden sie durch Injektion eines Tötungsmittels getötet.
Verschiedene Gewebeproben, darunter die Impfstellen mit den darin enthaltenen Knoten, Lymphknoten, Mandeln, Herz und Leber, werden entnommen und untersucht. Bei den Untersuchungen der toten Ziegen werden Anzeichen einer chronischen Lungenentzündung gefunden.
Die Arbeiten wurden durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Bereich: Impfstoffforschung
Originaltitel: Safety and immunogenicity of recombinant Bacillus Calmette-Guérin strain VPM1002 and its derivatives in a goat Model
Autoren: Julia Figl (1)*, Heike Köhler (1), Nadine Wedlich (1), Elisabeth M. Liebler-Tenorio (1), Leander Grode (2), Gerald Parzmair (2), Gopinath Krishnamoorthy (3), Natalie E. Nieuwenhuizen (3), Stefan H. E. Kaufmann (3,4,5), Christian Menge (1)
Institute: (1) Institut für molekulare Pathogenese, Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, Naumburger Str. 96 a, 07743 Jena, (2) Vakzine Projekt Management GmbH, Hannover, (3) Abteilung Immunologie, Max-Planck-Instituts für Infektionsbiologie Berlin, Berlin, (4) Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften, Göttingen, (5) Hagler Institute for Advanced Study, Texas A&M University, College Station, USA
Zeitschrift: International Journal of Molecular Science 2023; 24(6): 5509
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5736
Dokument 24
Titel: Einflüsse von Glyphosatrückständen und unterschiedlichen Kraftfutteranteilen in Milchkuhrationen während der frühen Trächtigkeit auf Leistung, Blutparameter, funktionelle Eigenschaften und DNA-Schäden von Blutzellen bei Kühen und ihren NachkommenHintergrund: Der Einfluss von mit Glyphosat verunreinigtem Futter auf Kühe und ihren Nachwuchs wird untersucht.
Tiere: 80 Rinder
Jahr: 2023
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden vom Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) unter der Nummer 33.19-42502-04-15/1858 genehmigt und finden am Institut für Tierernährung des Friedrich-Loeffler-Instituts in Braunschweig statt.
Die 39 schwangeren Kühe sind Teil einer größeren Fütterungsstudie. Sie werden in 4 Gruppen eingeteilt. Jeweils zwei der Gruppen (1 und 2) erhalten 16 Wochen lang einen hohen Kraftfutteranteil. Die beiden anderen Gruppen (3 und 4) eine geringe Menge. Den Tieren der Gruppe 1 und 3 wird außerdem mit Glyphosat verunreinigtes Futter gegeben. Dafür werden am Friedrich-Loeffler-Institut Weizen und Erbsen angebaut und vor der Ernte mit dem Glyphosat-haltigen „Unkraut“vernichtungsmittel Roundup behandelt.
Im Anschluss an diese Fütterungsphase erhalten alle Kühe Futter ohne Glyphosat und werden bis zur Geburt, die im Schnitt 107 Tage nach der Futterumstellung erfolgt, weiter beobachtet. Die 39 Kühe bringen 41 Kälber zur Welt (zwei Zwillingsgeburten).
Der Geburtsvorgang wird nach einem Punkteschema bewertet, in dem es für schwere Geburten, bei denen der Kuh geholfen werden muss, die meisten Punkte gibt. Zwei Kälber werden tot geboren. Ein weiteres Kalb stirbt innerhalb von 24 Stunden nach der Geburt. Die toten Kälber werden pathologisch untersucht; dabei wird Herz-Kreislaufversagen als Todesursache ermittelt. Den Kühen und ihren neugeborenen Kälbern wird eine Blutprobe aus einer Vene des Halses abgenommen.
Die Kälber werden auf Missbildungen untersucht. Das weitere Schicksal der Tiere wird nicht erwähnt.
Die Arbeiten erhielten keine externe Förderung.
Bereich: Tierernährung, Nutztierwissenschaften, Umwelttoxikologie
Originaltitel: Influences of glyphosate residues and different concentrate feed proportions in dairy cow rations during early gestation on performance, blood parameters, functional properties and DNA damage of blood cells in cows and their offspring
Autoren: Ann-Katrin Heymann, Karina Schnabel, Fabian Billenkamp*, Susanne Bühler, Jana Frahm, Susanne Kersten, Dirk von Soosten, Ulrich Meyer, Sven Dänicke
Institute: Institut für Tierernährung (ITE), Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, Bundesallee 37, 38116 Braunschweig
Zeitschrift: PLoS ONE 2023; 18(6): e0286995
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5735
Dokument 25
Titel: Die Kalziumkonzentration im Blut und die Leistung von Milchkühen rund um die Geburt und in der frühen Laktation wird durch pflanzliche bioaktive Lipidverbindungen beeinflusstHintergrund: Es wird überprüft, ob eine kommerziell erhältliche Mischung pflanzlicher Lipide Kühen bei der Aufnahme von Kalzium aus der Nahrung hilft. Hintergrund ist die Tatsache, dass viele sogenannte Milchkühe nach der Geburt wegen dem durch die Milchproduktion rapide steigenden Kalziumverbrauch unter einem Kalziummangel leiden, der lebensbedrohend sein kann.
Tiere: 70 Rinder
Jahr: 2023
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch die Regierung von Oberbayern unter der Nummer ROB-55.2–2532.Vet_03–18–35 genehmigt. Der Versuch wird auf dem Milchviehbetrieb von Hubert Steinhauser in Legau (Bayern) zwischen Juli 2018 und Januar 2020 durchgeführt.
Es werden 29 schwangere Kühe der Rasse Brown Swiss und 41 schwangere Kühe der Rasse Holstein-Friesian in den Versuch eingeschlossen. Von Holstein-Friesian Kühen ist bekannt, dass sie leicht an einem niedrigen Kalziumgehalt im Blut leiden.
Der Versuch beginnt 8 Tage vor der erwarteten Geburt. Kühe beider Rassen werden in eine experimentelle und eine Kontrollgruppe eingeteilt und separat in mit Stroh ausgestreuten Boxen untergebracht. Die Kühe der experimentellen Gruppe erhalten täglich zusätzlich zum normalen Futter eine kommerziell erhältliche Mischung pflanzlicher Lipide mit einer speziellen Futtermischung verabreicht. Die Tiere der Kontrollgruppe werden ebenso gefüttert, allerdings ohne den Zusatz pflanzlicher Lipide. Die Zuteilung des angereicherten Spezialfutters erfolgt, während die Tiere im sogenannten Fressgitter fixiert sind.
Ab dem dritten Tag nach der Geburt werden die Kühe in einen Stall gebracht, in dem ein Melkroboter steht. Während des Melkens wird den Kühen automatisch ein mit Hefe schmackhaft gemachtes Futterkonzentrat gegeben, dem der Melkroboter für die Kühe der experimentellen Gruppe die Lipidzusätze zudosiert.
Der Gesundheitszustand der Kühe wird durch tägliche Sichtprüfung überwacht. Den Kühen werden 2 Tage vor der erwarteten Geburt und 7 Mal innerhalb von 4 Wochen nach der Geburt Blutproben abgenommen. An den Tagen der Blutabnahme wird der körperliche Zustand der Kühe nach einem Punkteschema bewertet. Dafür werden verschiedene Körperregionen betrachtet und je nach Ernährungszustand – von stark abgemagert bis sehr fett – mit Punkten versehen. Die „Milchleistung“ der Kühe wird durch den Melkroboter erfasst.
Drei sogenannte „Downer-Kühe“, also Kühe, die aufgrund eines Kalzium-Mangels nicht mehr aufstehen können, erhalten eine Kalziuminfusion und werden aus dem Versuch genommen. Bei 15 weiteren Kühen wird ein weniger schwerwiegender Kalziummangel festgestellt.
Der Versuch endet 80 Tage nach der Geburt der Kälber. Das weitere Schicksal der Kühe und Kälber wird nicht erwähnt. Vermutlich werden sie weiter als „Milchkühe“ gehalten und später für die Fleischgewinnung getötet.
Die Versuche wurden durch die Firma PerformaNat GmbH (Berlin) finanziert.
Bereich: Tierernährung, Nutztierwissenschaften
Originaltitel: Blood calcium concentration and performance in periparturient and early lactating dairy cows is influenced by plant bioactive lipid compounds
Autoren: D. Ott (1,2), David Manneck (2), Katharina T. Schrapers (2), J. Rosendahl (2), Jörg R. Aschenbach (1)*
Institute: (1) Institut für Veterinär-Physiologie, Freie Universität Berlin, Königsweg 56, Hs. 11, 14163 Berlin, (2) PerformaNat GmbH, Berlin
Zeitschrift: Journal of Dairy Science 2023; 106(5): 3706-3718
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5734
Dokument 26
Titel: Lebertranskriptomprofile von Milchkühen mit unterschiedlichem Serummetabolom-TypHintergrund: Der Einfluss verschiedener Fütterungen auf die Aktivität der Gene in der Leber wird für Kühe untersucht.
Tiere: 38 Rinder
Jahr: 2024
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz in Koblenz unter der Nummer G 14–20–071 genehmigt. Die Versuche finden an der Lehr- und Versuchsanstalt für Viehhaltung, Hofgut Neumühle, in Münchweiler an der Alsenz statt. Die im Versuch einbegriffenen Kühe haben bereits mehrfach Kälber geboren und sind zum Zeitpunkt der Versuche schwanger. Sie sind Teil einer Herde von 150 Tieren.
15 Wochen vor dem erwarteten Geburtstermin werden die Kühe in zwei Gruppen eingeteilt. Eine der Gruppen erhält 8 Wochen lang ein energiereiches, die andere ein energiearmes Futter. Ab 7 Wochen vor der Geburt bis zur Geburt erhalten die Kühe beider Gruppen das energiearme Futter, ab der Geburt dann das energiereiche Futter.
Der körperliche Zustand der Kühe wird nach einer 5-Punkte-Skala bewertet und ihr Körperfett wird mittels Ultraschalluntersuchung in der Kreuzbeinregion ermittelt. Diese Untersuchungen erfolgen alle zwei Wochen bis 15 Wochen nach der Geburt. Bis zur Geburt werden die Kühe wöchentlich gewogen, nach der Geburt zweimal pro Tag.
Ab 7 Wochen vor der Geburt bis 12 Wochen nach der Geburt wird den Kühen einmal pro Woche Blut aus einer Schwanzvene entnommen.
Bei mindestens 24 der Kühe wird 3 Wochen nach der Geburt eine Leberbiopsie durchgeführt, wozu ihnen mit einer langen Nadel in die Leber gestochen wird.
Das weitere Schicksal der Kühe wird nicht erwähnt. Vermutlich werden sie in weiteren Versuchen und/oder der Zucht eingesetzt.
Die Arbeit wurde durch die Alexander-von-Humboldt-Stiftung gefördert.
Bereich: Tierernährung, Nutztierwissenschaften
Originaltitel: Liver transcriptome profiles of dairy cows with different serum metabotypes
Autoren: M. H. Ghaffari (1), H. Sadri (2), N. Trakooljul (3), C. Koch (4), H. Sauerwein (1)*
Institute: (1) Institut für Tierwissenschaften, Physiologie und Hygiene Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Endenicher Allee 15, 53115 Bonn, (2) Department of Clinical Science, Faculty of Veterinary Medicine, University of Tabriz, Tabriz, Iran, (3) Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN), Institut für Genombiologie, Dummerstorf, (4)* Lehr- und Versuchsanstalt für Viehhaltung, Hofgut Neumühle, Neumühle 1, 67728 Münchweiler an der Alsenz
Zeitschrift: Journal of Dairy Science 2024; 107(3): 1751-1765
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5733
Dokument 27
Titel: Die Phosphatzusätze Phosphorsäure und Natriumphosphat führen bei gesunden Katzen zu einem erhöhten Phosphatspiegel im Blut sowie erhöhtem FGF23 und erhöhter Phosphat-Ausscheidung im UrinHintergrund: Es ist bekannt, dass Phosphat bei Katzen zu chronischen Nierenerkrankungen beiträgt. Hier wird der Einfluss von Phosphat auf gesunde Katzen untersucht. Die Autoren schlagen vor, zukünftig Katzen für die Erforschung chronischer Nierenleiden beim Menschen einzusetzen.
Tiere: 21 Katzen
Jahr: 2023
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch die Regierung von Oberbayern unter der Nummer ROB 55.2-1-2532.Vet_02-19-38 genehmigt. Die Katzen sind zum Zeitpunkt der Versuche zwischen 1 und 4 Jahre alt und stammen aus der Zucht des Lehrstuhls für Tierernährung und Diätetik der Ludwig-Maximilians-Universität München, wo die Versuche auch stattfinden. Vor Beginn des Versuchs wird den Katzen Blut abgenommen und untersucht.
Die Katzen werden in zwei Gruppen eingeteilt. Die Kontrollgruppe besteht aus 11 Tieren, die Versuchsgruppe aus 10 Tieren. Die Katzen erhalten zweimal am Tag Futter. In der Versuchsgruppe ist das Futter mit einem Phosphatsalz angereichert. Da dieses Salz sauer ist, wird zusätzlich eine Lauge in das Futter gemischt. In der Kontrollgruppe erhalten die Katzen Futter ohne diese Zusätze.
Der Versuch dauert 28 Tage und besteht aus einer 18-tägigen Gewöhnungsphase und einer 10-tägigen Testphase. In der Gewöhnungsphase werden die Katzen in Gruppen zwischen 4 und 8 Tieren gehalten. Zu den zweimal am Tag gegebenen Mahlzeiten werden die Katzen einzeln jeweils für bis zu eine Stunde in Käfige der Maße 120 x 60 x 53 cm gesetzt. In der Testphase werden die Tiere 10 Tage lang einzeln in Käfigen der gleichen Maße gehalten. Die Käfige enthalten Liegemöglichkeiten, Decken und eine Katzentoilette, die mit nicht saugfähigem Material gefüllt ist. Es wird ermittelt, wieviel Futter die Tiere zu sich nehmen und wieviel sie trinken. Die Katzen, die das Phosphatsalz erhalten, trinken mehr als die Tiere der Kontrollgruppe. Der Kot und Urin der Katzen wird gesammelt und untersucht. Am letzten Versuchstag wird den Katzen vor der Fütterung und 3 Stunden nach der Fütterung Blut aus einer Vene des Ober- oder Unterschenkels abgenommen. Während des Versuchs werden die Katzen täglich von einem Tierarzt in Augenschein genommen und einmal in der Woche untersucht und gewogen.
Das weitere Schicksal der Katzen wird nicht beschrieben. Vermutlich werden sie in weiteren Versuchen und/oder der Zucht eingesetzt.
Bereich: Tierernährung, Nierenforschung
Originaltitel: The phosphate additives phosphoric acid and sodium phosphate lead to hyperphosphatemia as well as increased FGF23 and renal phosphate excretion in healthy cats
Autoren: Carla Steffen, Britta Dobenecker*
Institute: Lehrstuhl für Tierernährung und Diätetik, Tierärztliche Fakultät, Ludwig-Maximilians-Universität München, Schönleutnerstr. 8, 85764 Oberschleißheim
Zeitschrift: Journal of Urology and Renal Diseases 2023; 08: 1339
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5732
Dokument 28
Titel: Top-down-Modulation der visuellen kortikalen Reizkodierung und Gamma sind unabhängig von der FeuerungsrateHintergrund: Es wird untersucht, wie visuelle Reize im Gehirn von Katzen verarbeitet werden.
Tiere: 4 Katzen
Jahr: 2024
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Regierungspräsidium Darmstadt genehmigt. Die 4 Katzen sind zum Zeitpunkt des Versuchs zwischen 3 und 8 Jahre alt.
Die Katzen werden durch eine Injektion von Narkosemitteln in einen Muskel betäubt und es wird ein Beatmungsschlauch in ihre Luftröhre geschoben. In der folgenden Operation wird die Narkose mit gasförmigen Narkosemitteln aufrechterhalten.
Die Kopfhaut der Katzen wird aufgeschnitten, eine rechteckige Öffnung wird in den Schädel gefräst und die Hirnhaut entfernt. Durch diese Öffnung wird mit einer Spritze ein viraler Vektor an drei bis vier Stellen in eine bestimmte Region des Gehirns gespritzt, die am Sehen beteiligt ist. Die Öffnung in der Hirnhaut wird mit einer Silikonfolie abgedeckt, das Loch im Schädel mit Zahnzement verschlossen und die Haut vernäht.
Vier bis sechs Wochen später werden die Katzen erneut betäubt. Es wird ein Luftröhrenschnitt gesetzt, über den die Katzen ein gasförmiges Narkosemittel erhalten. Dann wird die Tiefe der Narkose durch Reduktion des Narkosemittels verringert. Die Narkosetiefe wird durch Testung des Lidreflexes überprüft. Über den gesamten Zeitraum der Narkose wird den Katzen ein Medikament in eine Vene verabreicht, das die Tiere lähmt.
In verschiedenen Experimenten werden verschiedene Elektroden in das Gehirn der Katzen eingelassen. Den Katzen werden – vermutlich auf einem Bildschirm - visuelle Reize gezeigt. Mit einem Laser wird die Großhirnrinde mit Licht einer bestimmten Wellenlänge bestrahlt. Insgesamt werden 67 Versuchssessions durchgeführt.
Der Versuch dauert etwa 5 Tage. Innerhalb dieser Zeit werden an den leicht narkotisierten Katzen weitere Experimente durchgeführt (siehe auch Dokumenten-IDs: 4788, 5598). Dann werden die Katzen – noch immer in Narkose – durch eine Überdosis Narkosemittel getötet. Es wird eine konservierende Lösung durch ihre Blutgefäße geleitet, ihre Gehirne werden entnommen und in dünne Scheiben geschnitten feingeweblich untersucht.
Die Arbeiten wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), das LOEWE Programm und die National Institutes of Health (USA) finanziert.
Bereich: Hirnforschung, Sehforschung
Originaltitel: Top-down modulation of visual cortical stimulus encoding and gamma independent of firing rates
Autoren: Christopher M. Lewis (1,2)*, Thomas Wunderle (1), Pascal Fries (1,3,4)
Institute: (1) Ernst Strüngmann Institut (ESI) für Neurowissenschaften in Kooperation mit der Max-Planck-Gesellschaft, Deutschordenstraße 46, 60528, Frankfurt, (2) Institut für Hirnforschung, Universität Zürich, Zürich, Schweiz, (3) Donders Institute for Brain, Cognition and Behaviour, Radboud University Nijmegen, Nijmegen, Niederlande, (4) aktuelle Adresse: Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik, Tübingen
Zeitschrift: bioRxiv 2024; https://doi.org/10.1101/2024.04.11.589006
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5731
Dokument 29
Titel: Untersuchungen zur Körperzusammensetzung und zum Fressverhalten von Xenopus laevis im LaborHintergrund: Der Einfluss verschiedener Futtermittel auf das Gewicht, die Körperzusammensetzung und das Verhalten bei der Nahrungsaufnahme wird für Krallenfrösche untersucht. Dies soll dazu dienen, die Bedürfnisse der Frosch-Art, die bereits seit Jahrzehnten in Tierversuchen eingesetzt wird, besser zu verstehen und die Fütterung einheitlicher zu gestalten.
Tiere: 80 Frösche (Krallenfrösche)
Jahr: 22024
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden von der Regierung von Oberbayern unter der Nummer 03-19-064 genehmigt.
Die in den Versuchen eingesetzten Frösche sind erwachsene Weibchen im Alter von 6 bis 11 Jahren, die sich bereits seit über 3 Monaten an der Core Facility Tiermodelle der Ludwig-Maximilians-Universität München befinden. Die Frösche werden in Gruppen von jeweils 10 Tieren in Aquarien mit den Maßen 99,5 x 58,5 x 25 cm gehalten. In jedem Aquarium befindet sich eine dunkle Versteckmöglichkeit für die Tiere. Die Gesundheit der Tiere in der Tierhaltung wird vierteljährlich untersucht, wozu 1-2 Tiere getötet und untersucht werden.
In einem ersten Versuchsteil werden 40 Krallenfrösche in zwei Gruppen eingeteilt (pro Gruppe 2 Aquarien mit jeweils 10 Tieren). Vor dem Start des Versuchs werden die Tiere gewogen. Eine Gruppe erhält ein Spezialfutter für Krallenfrösche, die andere Gruppe erhält ein Futter für Teichfische. Nachdem die Frösche 4 Wochen lang mit dem jeweiligen Futter ernährt wurden, werden sie mit einer Überdosis von verschiedenen Narkosemitteln getötet. Die Frösche werden gewogen und es wird ein Foto von ihnen gemacht. Verschiedene Organe werden entnommen, gewogen und untersucht.
In einem zweiten Versuchsteil werden ebenfalls 40 Frösche eingesetzt. Die Tiere werden gewogen und erhalten dann zwei Wochen lang zweimal pro Woche ein Futter, das sowohl aus im Wasser absinkenden Pellets als auch aus Partikeln, die auf der Wasseroberfläche schwimmen, besteht. Die Tiere werden gewogen und fotografiert und erhalten dann zwei Wochen lang ein Futter, das im Wasser zu Boden sinkt. Dann werden sie wieder gewogen und fotografiert und erhalten zwei Wochen lang ein Futter, das an der Wasseroberfläche schwimmt. Zum Schluss werden sie wieder gewogen und fotografiert. Während der Fütterungen werden die Tiere gefilmt.
Das weitere Schicksal dieser Tiere wird nicht beschrieben, möglicherweise werden sie in weiteren Versuchen oder in der Zucht eingesetzt.
Die Arbeiten erhielten keine Förderung.
Bereich: Tierernährung, Versuchstierkunde
Originaltitel: Investigations on Xenopus laevis body composition and feeding behavior in a laboratory setting
Autoren: Linda F. Böswald (1,2), Dana Matzek (2), Dominik von La Roche (3), Bianca Stahr (2), Pascal Bawidamann (3), Bastian Popper (2)*
Institute: (1) Lehrstuhl für Tierernährung, Tierärztliche Fakultät, Ludwig-Maximilians-Universität München, Oberschleißheim, (2) Biomedizinisches Centrum München (BMC), Core Facility Tiermodelle, Medizinische Fakultät, Ludwig-Maximilians-Universität München, Großhaderner Straße 9, 82152 Planegg-Martinsried, (3) Lehrstuhl für Fischkrankheiten und Fischereibiologie, Tierärztliche Fakultät, Ludwig-Maximilians-Universität München, München
Zeitschrift: Scientific Reports 2024; 14: 9517
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5730
Dokument 30
Titel: Das den Geruchssinn betreffende Nerven-Netzwerk von Krallenfrosch-Larven regeneriert sich nach der Durchtrennung des Riechnervs präziseHintergrund: Die Fähigkeit von Kaulquappen zur Regeneration eines durchtrennten Riechnervs wird untersucht. Die Autoren erwarten, dass sich daraus neue Erkenntnisse für die Regeneration von Nervenzellen bei Amphibien ergeben und sich neue Therapien für den Menschen entwickeln lassen.
Tiere: 79 Frösche (mindestens 79 Krallenfrosch-Kaulquappen)
Jahr: 2024
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden unter den Nummern 649_M, GI 15/7 Nr. G 89/2017, GI 15/3 Nr. G 15/2018, GI 15/7 kTV 7/2018 und GI 15/7 Nr. G 2/2019 genehmigt und finden an der Justus-Liebig-Universität Gießen statt, wo die Frösche auch gezüchtet werden.
Es werden Kaulquappen eingesetzt, die zwischen 4 und 38 Tage alt sind. Ein Teil der Tiere wird in Wasser, das eine Chemikalie enthält, betäubt. Bei den betäubten Kaulquappen wird mit einer Schere der Riechnerv zwischen Nase und Gehirn zerschnitten. Die Wunde wird mit Gewebekleber verschlossen.
Drei oder 7 Wochen nachdem der Riechnerv durchtrennt wurde, werden mindestens 14 Tiere erneut narkotisiert. Zusätzlich werden mindestens 4 Kaulquappen eingesetzt, bei denen der Riechnerv nicht durchschnitten wurde. Den betäubten Tieren wird eine Farbstofflösung in die Nasenlöcher geleitet. Den Kaulquappen werden dann drahtförmige Elektroden in die Nasenlöcher gesteckt, durch die Stromimpulse abgegeben werden. Dadurch sollen die Zellen in der Nase „porös“ werden, so dass der Farbstoff in die Zellen eindringen kann. Danach dürfen sich die Kaulquappen mindestens 24 Stunden „erholen“.
Die Tiere werden erneut narkotisiert, dann wird bei ihnen die Verbindung zwischen Gehirn und Rückenmark durchtrennt. Ein Gewebestück, das die Nasen, einen Teil des Gehirns und den Riechnerv enthält, wird aus den Kaulquappen herausgeschnitten und in eine Nährlösung gegeben.
Dieser Gewebeblock wird mit einem Metallgitter fixiert. Über einen Schlauch werden vier verschiedene Geruchsproben vor die Nasenlöcher geleitet und durch die Nase geströmt. Jede Geruchsprobe wird für 5 Sekunden durch die Nasen geleitet, dann erfolgt eine 1-minütige Pause. Dies wird zweimal wiederholt. Währenddessen werden die Reaktionen der Nerven der Kaulquappen auf die Gerüche mit einem bildgebenden Verfahren untersucht.
Andere Kaulquappen, insgesamt mindestens 61 Tiere, darunter Tiere mit intaktem Riechnerv und Tiere bei denen die Durchtrennung des Riechnervs 3-5 Wochen oder 7-9 Wochen her ist, werden einzeln in Gefäße mit Leitungswasser gesetzt und 24 Stunden lang nicht gefüttert. Dann werden sie in ein Gefäß gegeben, das aus 3 Kammern besteht. Die Tiere dürfen sich 2 Stunden an diese neue Umgebung gewöhnen. In eine der Kammern wird dann eine Geruchsprobe gegeben und mit einer Kamera 60 Minuten lang beobachtet, wie lange die Kaulquappen sich in den unterschiedlichen Kammern aufhalten, wie oft sie in die Kammer mit der Geruchsprobe schwimmen und wie schnell sie schwimmen. Das weitere Schicksal dieser Tiere wird nicht erwähnt.
Die Arbeiten wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Bereich: Entwicklungsbiologie, Neurologie
Originaltitel: The olfactory network of larval Xenopus laevis regenerates accurately after olfactory nerve transection
Autoren: Sara J. Hawkins (1,2), Yvonne Gärtner (1,2,3), Thomas Offner (1), Lukas Weiss (1), Guido Maiello (4,5), Thomas Hassenklöver (1), Ivan Manzini (1)*
Institute: (1) Institut für Tierphysiologie, Abteilung für Tierphysiologie und Molekulare Biomedizin, Justus-Liebig-Universität Gießen, Heinrich-Buff-Ring 26 (IFZ), 35392 Gießen, (2) School of Biological Sciences, Faculty of Environmental and Life Sciences, University of Southampton, Southampton, Großbritannien, (3) Klinik und Poliklinik für Neurologie, Forschungszentrum Translationale Neurowissenschaften (FTN) und Forschungszentrum für Immuntherapie (FZI), Rhine-Main Neuroscience Network (rmn2), Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, (4) Abteilung Allgemeine Psychologie, Justus-Liebig-Universität Gießen, Gießen, (5) School of Psychology, Faculty of Environmental and Life Sciences, University of Southampton, Southampton, Großbritannien
Zeitschrift: European Journal of Neuroscience 2024; 60(1):3719-3741
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5729
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