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Dokument 1341

Titel: Wesentliche Reduzierung der akuten Abstoßung eines Herzallotransplantats durch selective Hemmung der Januskinase-1/3 unter Verwendung von R507 und R545
Hintergrund: Test zweier neuer Immunsuppressiva zur Verhinderung der Abstoßungsreaktion von transplantierten Organen.
Tiere: Ratten (Anzahl unbekannt)
Jahr: 2012

Versuchsbeschreibung: Die Experimente finden in Hamburg statt. Es werden Ratten der Zuchtlinien Brown Norway und Lewis aus der Versuchstierzucht Charles River, Sulzfeld, verwendet. Es werden Herztransplantationen vorgenommen: Von Brown-Norway- auf Lewis-Ratten und von Lewis- auf Lewis-Ratten. Die Tiere werden in 8 Gruppen eingeteilt und erhalten unterschiedlich dosierte Immunsuppressiva, d.h. Medikamente, die die Immunabwehr unterdrücken, um die Abstoßung des Transplantats zu verhindern. Dabei werden zwei neue Substanzen und eine herkömmliche eingesetzt. Die Medikamente werden zweimal täglich mit einer Schlundsonde in den Magen eingegeben. Nach fünf Tagen werden die Ratten getötet, um die Herzen gewebekundlich zu untersuchen.

In einem zweiten Versuch wird die Überlebenszeit getestet. Dazu werden nach der Herztransplantation 9 Gruppen von Ratten mit unterschiedlichen Immunsuppressiva dosiert. Eine Gruppe erhält keine Medikation. Diese Tiere sind innerhalb von 7-8 Tagen tot. Die anderen Ratten sterben nach 12-30 Tagen. Schließlich wird noch die Pharmakokinetik der neuen Immunsuppressiva getestet, d.h., die Verteilung und Verstoffwechselung im Körper. Dazu erhalten Lewis-Ratten zweimal täglich die Substanzen mit einer Schlundsonde in den Magen eingegeben. Über einen Zeitraum von 10 Stunden werden stündlich Blutproben auf nicht genannte Weise entnommen. Das weitere Schicksal dieser Ratten wird nicht erwähnt.

Bereich: Transplantationsforschung

Originaltitel: Significant reduction of acute cardiac allograft rejection by selective janus kinase-1/3 inhibition using R507 and R545

Autoren: Tobias Deuse (1,2), Xiaoqin Hua (1,2), Vanessa Taylor (3), Mady Stubbendorff (1,2), Muhammad Balluom (3), Yan Chen (3), Gary Park (3), Joachim Velden (4), Thomas Streichert (5), Hermann Reichenspurner (1,2), Robert C. Robbins (6), Sonja Schrepfer (1,2,6)*

Institute: (1) Labor für Transplantat- und Stammzellimmunologie, Universitäres Herzzentrum, Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf, Martinistr. 52, 20246 Hamburg, (2) Deutsches Zentrum für Herz-Kreislaufforschung, Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf, Hamburg, (3) Riegel Pharmaceuticals, South San Francisco, USA, (4) Institut für Pathologie, Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf, Hamburg, (5) Institut für Klinische Chemie, Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf, Hamburg, (6) Department of Cardiothoracic Surgery, Stanford University School of Medicine, Stanford, CA, USA

Zeitschrift: Transplantation 2012: 94; 695-702

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4408



Dokument 1342

Titel: Niedrig-Umsatz-Osteoporose bei Schafen mittels Abtrennung des Hypothalamus von der Hirnanhangdrüse
Hintergrund: Das bisherige Osteoporose-"Tiermodell" (durch Injektion des Hormons Leptin in einen bestimmten Hirnzwischenraum) ist zu aufwendig und teuer. Die Autoren entwickeln deshalb hier ein neues Osteoporose-"Modell".
Tiere: 20 Schafe
Jahr: 2012

Versuchsbeschreibung: Die Versuche finden unter deutscher Federführung in Australien statt. Es werden 6-7 Jahre alte, weibliche Corriedale Schafe verwendet. Die Tiere werden mit Zugang zu Außen-Paddock gehalten. Zunächst werden alle 20 Schafe kastriert. Eine Woche später wird bei zehn Schafen unter Narkose über die Nase ein Stück Aluminium-Folie in das Gehirn eingeführt und zwischen dem Hypothalamus und der Hirnanhangsdrüse platziert. Es findet nun kein Austausch mehr zwischen den beiden Hormon produzierenden Drüsen statt. Als Symptome zeigen sich vermehrtes Trinken und Harnabsatz. Bei der zweiten Gruppe mit 10 Schafen wird diese Operation nicht durchgeführt. Nach 3 und 12 Monaten werden jeweils 5 Schafe jeder Gruppe durch Überdosis von Pentobarbital getötet. Proben von Lendenwirbel, Oberschenkel- und Hüftknochen werden untersucht.

Die Arbeit wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt.

Bereich: Osteoporose-Forschung, Hormonforschung

Originaltitel: Low turnover osteoporosis in sheep induced by hypothalamic-pituitary disconnection

Autoren: Frank Timo Beil (1), Ralf Oheim (1), Florian Barvencik (1), Tim N. Hissnauer (1), Jan M. Pestka (1), Anita Ignatius (2), Johannes M. Rueger (3), Thorsten Schinke (1), Iain J. Clarke (4), Michael Amling (1)*, Pia Pogoda (3)

Institute: (1) Abteilung für Osteologie und Biomechanik, Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf, Martinistr. 52, 20246 Hamburg, (2) Institut für Orthopädische Forschung und Biomechanik, Zentrum für Muskuloskeletale Forschung, Universität Ulm, Ulm, (3) Klinik für Tauma-, Hand- und Rekonstruktionschirurgie, Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf, Hamburg, (4) Department of Physiology, Neuroendocrine Research Group, Monash University, Clayton Campus, Melbourne, Victoria, Australien

Zeitschrift: Journal of Orthop Res 2012: 30, 1254-2012

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4407



Dokument 1343

Titel: CD38 verschlimmert die fokale Zytokin-Produktion, die Entzündung nach einer Mangeldurchblutung sowie den Hirnschaden nach einer fokalen Mangeldurchblutung im Gehirn
Hintergrund: Details zum Entzündungsprozess nach einem Schlaganfall.
Tiere: Mäuse (Anzahl unbekannt)
Jahr: 2011

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden von der Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz, Hamburg, genehmigt. Es werden Mäuse der Zuchtlinie C57BL/6 und transgene, grün-fluoreszierende GFP-Mäuse aus der Versuchstierzucht Jackson Laboratories, Bar Harbor, USA, verwendet, außerdem genmanipulierte Mäuse (CD38-/-), denen ein Rezeptor auf der Zelloberfläche bestimmter Immunzellen fehlt, der einen Rolle bei Entzündungsvorgängen spielt. Diese genveränderten Mäuse werden über mindestens 12 Generationen mit C57BL/6-Mäusen gezüchtet.

GPF-Mäuse werden getötet, um das Knochenmark aus dem Oberschenkelknochen zu spülen. Knochenmarkszellen daraus werden C57BL/6-Mäusen in die Schwanzvene injiziert. Es entstehen so genannte Chimären, Mischwesen aus genetisch unterschiedlichen Zellen. Den Tieren werden auf nicht genannte Weise Blutproben entnommen, um festzustellen, ob die Chimärenbildung geklappt hat. Diese Tiere werden für weitere Experimente verwendet, allerdings ist unklar für welche.

Im eigentlichen Versuch wird bei CD38-/- und "normalen" C57BL/6-Mäusen ein Schlaganfall ausgelöst, indem unter Narkose ein Faden in eine Hirnarterie eingefädelt wird, um diese zu verstopfen. Üblicherweise wird dazu der Hals einer betäubten Maus an der Seite aufgeschnitten, um in die Halsarterie den Faden einzuführen. Er wird bis in das Gehirn vorgeschoben, bis er das immer dünner werdende Blutgefäß verstopft. Das Gewebe dahinter wird nicht mehr durchblutet wie bei einem Schlaganfall. Nach einer Stunde wird der Faden wieder herausgezogen. Die Symptome der Tiere werden nach einem Punkteschema beurteilt: Drehbewegungen, längsseitliches Rollen, Bewegungslosigkeit, Tod. Nach 6 oder 24 Stunden werden jeweils einige Mäuse beider Gruppen durch Köpfen unter Narkose getötet. Das Gehirn wird in Scheiben geschnitten und untersucht.

Die Arbeit wurde unterstützt durch den Forschungsförderungsfond der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf, die Werner-Otto-Stiftung, die Novartis-Stiftung sowie die Deutsche Forschungsgemeinschaft.

Bereich: Schlaganfallforschung

Originaltitel: CD38 exacerbates focal cytokine production, postischemic inflammation and brain injury after focal cerebral ischemia

Autoren: Chi-um Choe (1), Kerstin Lardong (1), Mathias Gelderblom (1), Peter Ludewig (1,3), Frank Leypoldt (1), Friedrich Koch-Nolte (2), Christian Gerloff (1), Tim Magnus (1)*

Institute: (1) Klinik für Neurologie, Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf, Hamburg (ohne Adresse), (2) Institut für Immunologie, Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf, Hamburg (3) Institut für Klinische Chemie, Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf, Hamburg

Zeitschrift: PLoS One 2011; 6(5), e19046

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4406



Dokument 1344

Titel: Tumorreaktion bei Mäusen nach Hauptstrom-Zigarettenrauch-Exposition oder dessen Gas-/Dampfphasenanteile
Hintergrund: Entwicklung eines "Tiermodells" zur Untersuchung der Mechanismen der Tumorentstehung durch Zigarettenrauch.
Tiere: 700 Mäuse (mindestens)
Jahr: 2010

Versuchsbeschreibung: Die Versuche finden unter deutscher Federführung in dem Labor TNO Quality of Life, Zeist, Niederlande, statt. Es werden Mäuse zwei verschiedener Zuchtlinie (A/J und Swiss SWR/J) aus der Versuchstierzucht Jackson Laboratories, Bar Harbor, USA, verwendet. Die Mäuse sind besonders anfällig für die Entwicklung von Tumoren durch Zigarettenrauch.

Die Käfige der Mäuse werden täglich 6 Stunden, 5 Tage pro Woche über einen Zeitraum von 5 Monaten mit Zigarettenrauch begast. Eine Gruppe erhält Zigarettenrauch in der Konzentration von 120 mg, eine 240 mg (würde beim Menschen 5 Schachteln Zigaretten pro Tag entsprechen) und eine Gruppe erhält zum Vergleich Frischluft (Kontrollgruppe). Zwei weitere Gruppen werden nicht mit Hauptstrom-Rauch begast, sondern mit Phasenanteilen davon. Im Laufe der Zeit werden Blutproben entnommen, entweder durch Abschneiden der Schwanzspitze oder aus dem Venengeflecht hinter dem Auge. Für letztere Prozedur werden die Tiere betäubt. Ein Glasröhrchen wird zwischen Augapfel und Augenhöhle geschoben, um das Venengeflecht hinter dem Augapfel anzustechen. Einige Mäuse werden am Ende der 5 Monate getötet, andere nach einer anschließenden 4-monatigen rauchfreien Periode. Die Tötung erfolgt durch Ausbluten unter Narkose. Die Lungentumoren werden gezählt.

Bereich: Tabakforschung

Originaltitel: Murine lung tumor response after exposure to cigarette mainstream smoke or its particular and gas/vapor phase fractions

Autoren: Walter Stinn (1)*, Josje H.E. Arts (2), Ansgar Buettner (1), Evert Duistermaat (2), Kris Janssens (1), C. Frieke Kuper (2), Hans-Jürgen Haussmann (3)

Institute: (1) Philip Morris International R&D, Philip Morris Reseach Laboratories GmbH, Fuggerstr. 3, 51149 Köln, TNO Quality of Life, Zeist, Niederlande, (3) Toxicology Consultant, Rösrath

Zeitschrift: Toxicology 2010: 275, 10-20

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4405



Dokument 1345

Titel: Zigarettenrauch steigert die Bildung von Aortenaneuryrismen im Bauchraum bei Mäusen, die einen Mangel an Apolipoprotein-E aufweisen und die mit Angiotensin-II behandelt werden
Hintergrund: Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Zigarettenrauch, Bluthochdruck und Arterienverkalkung. Die Autoren schlagen ihr für diesen Zweck entwickeltes "Tiermodell" für zukünftige Studien vor.
Tiere: 53 Mäuse (Mindestens)
Jahr: 2010

Versuchsbeschreibung: Es werden Knockout-Mäuse der Versuchstierfirma Taconics Europe, Dänemark, verwendet, die durch Genmanipulation zu übermäßig viel Fett im Blut neigen, das sich in den Blutgefäßen ablagert, weswegen die Tiere als "Modell" für die Arterienverkalkung (Arteriosklerose) gelten. Die Versuche finden im Philip Morris Labor in Leuven, Belgien, statt.

Die Mäuse werden in vier Gruppen eingeteilt. Allen Mäusen wird unter Narkose eine Minipumpe unter die Nackenhaut eingepflanzt, die bei zwei Gruppen kontinuierlich Angiotensin-II abgibt, ein Hormon, das unter anderem den Blutdruck steigert. Kontrolltiere der anderen beiden Gruppen erhalten statt des Hormons eine wirkungslose Kochsalzlösung. Nach vier Wochen werden die Pumpen erneuert. Außerdem wird jeweils eine Gruppe mit oder ohne Angiotensin-II-Behandlung Zigarettenrauch ausgesetzt. Die Tiere werden ganzkörperbegast, vermutlich in ihren Käfigen. Die Begasung erfolgt 4 Stunden täglich, an 5 Tagen pro Woche über einen Zeitraum von 4 Wochen. Am Ende dieser Phase werden die Tiere "geopfert", um ihre Arterien auf Ablagerungen zu untersuchen.

Bereich: Tabakforschung

Originaltitel: Cigarette smoke enhances abdominal aortic aneurysm formation in angiotensin II-treated apolipoprotein E-deficient mice

Autoren: Katrin Stolle (1)*, An Berges (2), Michael Lietz (1), Stefan Lebrun (3), Thomas Wallerath (1)

Institute: (1) Philip Morris International R&D, Philip Morris Reseach Laboratories GmbH, Fuggerstr. 3, 51149 Köln, (2) Philip Morris International R&D, Philip Morris Reseach Laboratories, Leuven, Belgien, (3) Philip Morris International R&D, Philip Morris Products S.A., Neuchatel, Schweiz

Zeitschrift: Toxicology Letters 2010: 199, 403-409

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4404



Dokument 1346

Titel: Entzündungswirkung, Tumor- und Emphysementwicklung in der Lunge in einer Langzeit-Inhalationsstudie mit Zigaretten-Hauptstromrauch bei Mäusen
Hintergrund: Die Autoren behaupten, dass es kein geeignetes "Tiermodell" für die Ergründung der Mechanismen der Krankheitsentstehung durch Zigarettenrauch gäbe. Die Etablierung eines solchen Modells könne zur Entwicklung von Tabakprodukten mit geringerem Gesundheitsrisiko führen. In dieser Arbeit wird ein Langzeit-Modell vorgeschlagen.
Tiere: 652 Mäuse (mindestens)
Jahr: 2013

Versuchsbeschreibung: Die Mäuse stammen aus der Versuchstierzucht Jackson Laboratory, Bar Harbor, Maine, USA, und werden über den Versuchstierzüchter Charles River, L’Arbresle, Frankreich, bezogen. Die Versuche werden in Belgien genehmigt und finden sicherlich – unter deutscher Federführung - hier statt. Es werden Tiere der Zuchtlinie A/J verwendet, die als besonders anfällig für Tumorbildung gelten, sowohl spontan als auch ausgelöst durch Tabakrauch.

Alle Mäuse werden zur Unterscheidung der Individuen einzeln mit Transpondern unter der Haut ausgestattet. Die Käfige der Tiere werden 6 Stunden täglich, 5 Tage pro Woche, 2,5, 5, 10 oder 18 Monate lang mit Zigarettenrauch begast. Dabei werden je nach Gruppe unterschiedliche Dosierungen (150 und 300 mg/m3) eingesetzt. Bei einigen Gruppen der Mäuse, die 2,5, 5 oder 10 Monate mit Rauch begast werden, erfolgt anschließend eine mehrmonatige rauchfreie Periode. Jeweils einige Mäuse werden zu unterschiedlichen Zeitpunkten nach der Rauchperiode getötet. Die Mäuse, die 18 Monate lang begast wurden, werden anschließend getötet. Kontrollgruppen erhalten Frischluft. Die Tiere werden zu unterschiedlichen Zeitpunkten, spätestens aber nach 18 Monaten getötet. Bei allen getöteten Mäusen werden die Lungen auf Tumore und Entzündungen untersucht. In den Kontrollgruppen sterben mehr Tiere vorzeitig (16%) als bei den begasten Gruppen (16-18%). Die Mäuse der begasten Gruppen entwickeln jedoch mehr Tumore.

Bereich: Tabakforschung

Originaltitel: Lung inflammatory effects, tumorigenesis, and emphysema development in a long-term inhalation study with cigarette mainstream smoke in mice

Autoren: Walter Stinn (1), Andgar Buettner (1), Horst Weiler (1), Bärbel Friedrichs (1), Sonja Luetjen (1), Franz van Overveld (2), Kris Meurrens (2), Kris Jannssens (1), Stephan Gebel (1), Regina Stabbert (3)*, Hans-Jürgen Haussmann (4)

Institute: (1) Philip Morris Reseach Laboratories GmbH, Fuggerstr. 3, 51149 Köln, (2) Philip Morris Reseach Laboratories, Leuven, Belgien, (3) Philip Morris International R&D, Neuchatel, Schweiz, (4) Toxicology Consultant, Rösrath

Zeitschrift: Toxicological Sciences 2013: 131(2), 596-611

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4403



Dokument 1347

Titel: In Richtung Validierung eines Lungentumor-Modells durch Einatmen von Hauptstrom-Zigarettenrauch unter Verwendung der A/J-Maus
Hintergrund: Die Autoren behaupten, dass es bislang noch kein akzeptiertes, validiertes "Tiermodell" für die Entwicklung von Lungenkrebs durch Zigarettenrauch gäbe und stellen in dieser Arbeit eines vor. Dieses sei nach Ansicht der Autoren wichtig, um die Entstehung der Krankheit und die Risiken durch Tabakrauch untersuchen sowie Therapiemaßnahmen entwickeln zu können.
Tiere: 672 Mäuse (mindestens)
Jahr: 2013

Versuchsbeschreibung: Die Mäuse stammen aus der Versuchstierzucht Jackson Laboratory, Bar Harbor, Maine, USA, und werden über den Versuchstierzüchter Charles River, L’Arbresle, Frankreich, bezogen. Die Versuche werden in Belgien genehmigt und finden sicherlich hier – unter deutscher Federführung - statt. Es werden jeweils zur Hälfte weibliche und männliche Tiere der Zuchtlinie A/J verwendet. A/J-Mäuse gelten als besonders anfällig für die Tumorbildung sowohl spontan als auch durch Tabakrauch ausgelöst.

Alle Mäuse werden zur Unterscheidung der Individuen einzeln mit Transpondern unter der Haut ausgestattet. Die Käfige der Tiere werden 6 Stunden täglich, 5 Tage pro Woche, 18 Monate lang mit Zigarettenrauch begast. Dabei werden je nach Gruppe unterschiedliche Dosierungen (75, 150 und 300 mg/m3) eingesetzt. Die Kontrollgruppe erhält normale Luft. Mäuse, die innerhalb der ersten sechs Wochen sterben, werden durch neue ersetzt. Je höher die Dosis, desto eher tritt Lungenkrebs auf. Unabhängig von der Dosis entwickeln sich Kehlkopfpapillome bei allen begasten Mäusen. Nach 18 Monaten werden die Überlebenden auf nicht genannte Weise getötet.

Bereich: Tabakforschung

Originaltitel: Towards the validation of a lung tumorigenesis model with mainstream cigarette smoke inhalation using the A/J mouse

Autoren: Walter Stinn (1), An Berges (2), Kris Meurrens (2), Ansgar Buettner (3), Stephan Gebel (1), Rosemarie B. Lichtner (1), Kris Janssens (1), Emilija Veljkovic (4)*, Yang Xiang (4), Ewald Roemer (4), Hans-Jürgen Haussmann (5)

Institute: (1) Philip Morris Reseach Laboratories GmbH, Fuggerstr. 3, 51149 Köln, (2) Philip Morris Reseach Laboratories, Leuven, Belgien, (3) Histovia GmbH, Overath, (4) Philip Morris International R&D, Philip Morris Products SA, Neuchatel, Schweiz, (5) Toxicology Consultant, Rösrath

Zeitschrift: Toxicology 2013: 305; 49-64

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4402



Dokument 1348

Titel: Das Transkriptom von Nrf2-/- Mäusen belegt eine gestörte Zellzyklusentwicklung bei der Entstehung von Rauch-induzierten emphysematösen Veränderungen
Hintergrund: Untersuchung der molekularen Veränderungen in Lungenzellen durch Zigarettenrauch.
Tiere: 540 Mäuse (mehr als)
Jahr: 2010

Versuchsbeschreibung: Es werden genmanipulierte Mäuse verwendet, denen das Gen für einen bestimmten Faktor in den Zellen der Lunge fehlt, der bei der Entstehung von Lungenschäden durch Zigarettenrauch eine Rolle spielen soll. Die ursprünglichen Genmäuse stammen aus einem Labor in Japan. Diese werden beim Versuchstierzüchter Charles River Lyon, Frankreich, über mindestens 11 Generationen durch Verpaarung mit nicht genmanipulierten Mäusen gezüchtet. Für die Versuche, die unter deutscher Federführung bei Philip Morris in Leuven, Belgien, stattfinden, werden Genmäuse und ihre normalen Geschwister ("Wildtyp") verwendet. Die Überprüfung, ob es sich um die gewünschte Genmanipulation oder um Wildtyp-Mäuse handelt, wird vom Züchter ausgeführt. Dazu wird üblicherweise ein Stück der Schwanzspitze abgeschnitten, um das Gewebe zu untersuchen.

Für die eigentlichen Versuche werden die Mäuse in fünf Gruppen eingeteilt. Die Käfige der Tiere werden unterschiedlich lange mit Zigarettenrauch begast: 5 Monate lang an 5 Tagen pro Woche täglich 2, 3 oder 4 Stunden. Eine Kontrollgruppe erhält Frischluft. Die Mäuse mit der 5-Stunden-Exposition nehmen am wenigsten an Gewicht zu. Nach 5 Monaten werden die Mäuse auf nicht genannte Weise getötet, um ihre Lungen zu untersuchen. Ein Teil der Tiere wird vor der Tötung betäubt, um die Lunge mit einer Flüssigkeit zu spülen.

Bereich: Tabakforschung

Originaltitel: The transcriptome of Nrf2-/- mice provides evidence for impaired cell cycle progression in the development of cigarette smoke-induced emphysematous changes

Autoren: Stephan Gebel (1), Svenja Diehl (1), Jan Pype (2), Bärbel Friedrichs (1), Horst Weiler (1), Jutta Schüller (1), Haiyan Xu (2), keiko Taguchi (3), Masayuki Yamamoto (3), Thomas Müller (1)*

Institute: (1) Philip Morris Reseach Laboratories GmbH, Philip Morris International Reseach & Development, Fuggerstr. 3, 51149 Köln, (2) Philip Morris Reseach Laboratories, Philip Morris International Reseach & Development, Leuven, Belgien, (3) Department of Medical Biochemistry, Tohoku University Graduate School of Medicine, Sendai, Japan

Zeitschrift: Toxicological Sciences 2010: 115 (1), 238-252

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4401



Dokument 1349

Titel: Xenotransplantation von Inselzellklustern von INSLEA29Y-trangenen Schweinen retten Diabetes und verhindern Immunabstoßung bei humanisierten Mäusen
Hintergrund: Übertragung von Zellen der Bauchspeicheldrüse von genmanipulierten Schweinen auf Mäuse.
Tiere: Tiere verschiedener Arten (Anzahl unbekannt)(Schweine, Mäuse (unbekannte Anzahl))
Jahr: 2012

Versuchsbeschreibung: Die Herstellung der transgenen Schweine erfolgt in den unter (1) und (2) genannten Einrichtungen. Die Versuche mit den Mäusen finden vermutlich in dem unter (2) genannten Institut statt.

Die Mäuse (Zuchtlinie MSG) stammen aus der Versuchstierzucht Jackson Laboratory, USA. Es werden transgene (genmanipulierte) Schweine kreiert, die eine geringere Abstoßungsreaktion bei Organempfängern auslösen sollen. Dazu werden drei Sauen 216 geklonte Schweineembryos in die Gebärmutter eingepflanzt. Zwei Sauen werden schwanger und gebären 7 lebende Ferkel. Vier von ihnen werden im Alter von drei Monaten getötet, um ihre Organe zu untersuchen. Für die eigentlichen Transplantationsversuche werden weitere geklonte Schweine verwendet. Diese werden im Alter von 1-2 Tagen getötet. Die Bauchspeicheldrüse wird entnommen, um daraus die insulinproduzierenden Inselzellen zu isolieren.

Mäuse werden durch Injektion von Streptozotocin diabetisch gemacht. Das Gift zerstört die Inselzellen der Bauchspeicheldrüse, so dass sie kein Insulin mehr produzieren. Den Mäusen wird Insulin unter die Haut gespritzt, wenn ihr Blutzucker zu hoch ist. Diabetischen Mäusen nicht genannten Alters werden Inselzellen von Schweinen unter die Nierenkapsel transplantiert. Ein Teil der Mäuse erhält Zellen von transgenen, andere von nicht transgenen Schweinen. Die Zellen entfalten ihre insulinproduzierende Funktion erst nach 6-8 Wochen. Die Mäuse werden daher weiter mit Insulin behandelt, wenn der Blutzuckerspiegel eine bestimmte Marke (>300 mg/dL) überschreitet. Es werden regelmäßig Blutproben entnommen.

In einem zweiten Versuch werden Mäuse "humanisiert". Abwehrzellen aus dem Blut eines menschlichen Probanden werden Mäusen, denen Schweine-Inselzellen transplantiert worden sind, in die Bauchhöhle injiziert. Die Abwehrzellen werden außerdem kultiviert und nach 6 Tagen den Mäusen in die Blutbahn injiziert.

Beide Versuche sind auf eine Dauer von 29 Tagen limitiert, da dann die Abstoßungsreaktion einsetzt, d.h. sie werden getötet. Mäuse mit extrem hohen Blutzuckerspiegel (> 350 mg/dL) werden vorzeitig getötet. Bei Mäusen mit normalem Blutzucker wird am Tag 28 die Niere mit den transplantierten Inselzellen entnommen. Es ist unklar, ob sie auch am Tag 29 getötet werden.

Die Arbeit wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt.

Bereich: Xenotransplantation

Originaltitel: Xenografted islet cell clusters from INSLEA29Y transgeneic pigs rescue diabetes and prevent immune rejection in humanized mice

Autoren: Nikolai Klymiuk (1), Lelia van Buerck (2), Andrea Bähr (1), Monika Offers (2), Barbara Kessler (1), Annegret Wuensch (1), Mayuko Kurome (1), Michael Thormann (3), Katharina Lochner (2), Hiroshi Nagashima (4), Nadja Herbach (5), Rüdiger Wanke (5), Jochen Seissler (2), Eckhard Wolf (1)*

Institute: (1) Lehrstuhl für Molekulare Tierzucht und Biotechnologie, Labor für Funktionelle Genomanalyse (LAFUGA), Genzentrum, Ludwig-Maximilians-Universität München, (2) Diabetes-Zentrum, medizinische Klinik, Campus Innenstadt, Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, (3) Klinik für Herzchirurgie, Ludwig-Maximilians-Universität München, (4) Laboratory of Developmental Engineering, Meiji University, Kawasaki, Japan, (45) Institut für Veterinärpathologie, Zentrum für Klinische Tiermedizin, Ludwig-Maximilians-Universität München

Zeitschrift: Diabetes 2012: 61; 1527-1532

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4400



Dokument 1350

Titel: Langzeiteffekt PERV-spezifischer RNA-Beeinflussung bei tragenen Schweinen
Hintergrund: Das Schweinevirus PERV gilt als mögliche Gefahr bei der Xenotransplantation, der Übertragung von Schweineorganen auf den Menschen. Hier werden genmanipulierte Schweine, die PERV nicht im Erbgut tragen, drei Jahre lang untersucht.
Tiere: 10 Schweine (mindestens)
Jahr: 2012

Versuchsbeschreibung: Am Institut für Nutztiergenetik des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) in Mariensee werden Schweine genmanipuliert und geklont, die nicht das PERV in ihrem Erbgut aufweisen. PERV ist ein Schweinvirus, das menschliche Zellen in vitro (im Reagenzglas) infiziert und daher als mögliche Gefahr bei der Xenotransplantation gilt, der Übertragung von artfremden Organen. Es werden 4 transgene (genmanipuliert) und 6 nicht transgene Schweine geklont. Einige sterben schon kurz nach der Geburt. Je 2 transgene und nicht transgene überleben. In regelmäßigen Abständen werden Gewebeproben aus dem Ohr entnommen. Im Alter von drei Jahren werden die Tiere auf nicht genannte Weise getötet, um ihre Organe zu untersuchen.

Die Arbeit wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt.

Bereich: Xenotransplantation

Originaltitel: Long-term effect of PERV-specific RNA interference in transgeneic pigs

Autoren: Marrwan Semaan (1), Danny Kaulitz (1), Björn Petersen (2), Heiner Niemann (2), Joachim Denner (1)*

Institute: Robert-Koch-Institut, Nordufer 20, 13353 Berlin, (2) Institut für Nutztiergenetik, Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), Mariensee

Zeitschrift: Xenotransplantation 2012; 19: 112-121

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4399



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