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Dokument 31

Titel: HDAC1-vermittelte Regulation des GABA-Signalwegs im lateralen Septum ermöglicht eine langanhaltende soziale Angstauslöschung bei männlichen Mäusen
Hintergrund: Der Einfluss eines bestimmten Proteins auf das Er- und Verlernen von sozialer Angst wird an Mäusen getestet, bei denen durch Verabreichung von Elektroschocks Angst vor Artgenossen ausgelöst wurde. Ziel ist die Entwicklung einer medikamentösen Behandlungsmöglichkeit für Menschen mit sozialen Ängsten.
Tiere: 192 Mäuse (mindestens)
Jahr: 2023

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch die Regierung von Unterfranken genehmigt. Es werden männliche Mäuse eingesetzt, die zu Beginn der Versuche zwischen 8 und 11 Wochen alt sind und bei der Versuchstierzucht Charles River (Deutschland) gekauft werden. Bis drei Tage vor Beginn der Experimente werden die Mäuse in Gruppen gehalten, danach einzeln, was für die sozialen Tiere allein schon starker Stress ist.

An Tag 1 der Versuche werden die Mäuse in eine Beobachtungskammer gesetzt, deren Boden aus einem Metallgitter besteht. Dann wird ein kleiner Drahtkäfig mit einer männlichen Maus in die Kammer gesetzt. Ein Teil der Mäuse erhält über den Drahtboden einen elektrischen Schock, sobald sie sich dem Drahtkäfig mit dem Artgenossen nähern. Dadurch entwickeln sie nach ein bis drei Versuchsdurchläufen Angst vor Artgenossen und nähern sich dem Drahtkäfig mit der anderen Maus nicht mehr. Andere Mäuse erhalten keine Elektroschocks und dürfen den Artgenossen ungestört erkunden.

Am nächsten Tag wird den Mäusen in ihren gewohnten Käfig jeweils 3 Minuten ein Drahtkäfig mit 6 verschiedenen den Mäusen unbekannten Artgenossen gestellt. Es wird beobachtet, ob und für wie lange sich die Mäuse ihren Artgenossen nähern, und sie untersuchen. Daraus wird auf die Angst der Tiere vor Artgenossen geschlossen und darauf, ob sie diese Angst bei Ausbleiben des Elektroschocks „verlernen“.

An Tag 3 des Versuchs werden die Mäuse erneut für jeweils 3 Minuten mit sechs verschiedenen Artgenossen in Drahtkäfigen konfrontiert. An Tag 32 werden ihnen zweimal jeweils für 3 Minuten Artgenossen in Drahtkäfigen in ihren Heimatkäfig gesetzt.

Ein Teil der Mäuse wird vor den Verhaltensversuchen in Narkose versetzt. Ihr Kopf wird in einen sogenannten stereotaktischen Rahmen eingespannt. Dann werden zwei Kanülen in bestimmte Bereiche ihres Gehirns eingeführt und dort belassen. Vermutlich werden sie am Schädel der Tiere festgeklebt. Nach der Operation werden den Tieren Antibiotika und Schmerzmittel gespritzt.

Durch die Kanülen werden jeweils einem Teil der Tiere verschiedene Wirkstoffe oder eine wirkstofffreie Lösung direkt ins Gehirn injiziert. 10 Minuten oder 2 Stunden später werden die Tiere wie oben beschrieben mit sechs Artgenossen in Drahtkäfigen konfrontiert und beobachtet, ob und wie lange sie ihre Artgenossen erkunden. Anderen Mäusen werden über die Kanülen Viren ins Gehirn injiziert, die entweder so modifiziert sind, dass sie in den Gehirnzellen zu einer vermehrten Bildung eines bestimmten Eiweißstoffs führen oder keine Veränderung hervorrufen. Drei Wochen später werden dann die oben beschriebenen Verhaltenstests durchgeführt, bei denen die Tiere über Elektroschocks Angst vor Artgenossen erlernen.

Zu verschiedenen Zeitpunkten werden die Tiere mit Kohlendioxid betäubt und auf nicht genannte Art getötet. Das Gehirn wird entnommen und untersucht. Bei den Tieren, denen Kanülen ins Gehirn implantiert wurden, wird geprüft, ob diese richtig positioniert waren. Die Daten von Tieren, bei denen dies nicht der Fall war, werden bei der Auswertung nicht berücksichtigt.

Die Arbeiten wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Bayerische Forschungsstiftung und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Bereich: Angstverhaltensforschung, Psychologie, Psychiatrie

Originaltitel: HDAC1-mediated regulation of GABA signaling within the lateral septum facilitates long-lasting social fear extinction in male mice

Autoren: Anna Bludau, Inga D. Neumann, Rohit Menon*

Institute: Department of Behavioural & Molecular Neurobiology, Regensburg Center for Neuroscience, Universität Regensburg, Universitätsstraße 31, 93053 Regensburg

Zeitschrift: Translational Psychiatry 2023; 13: 10

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5612



Dokument 32

Titel: Nachweis der In-vivo-Aufnahme von exogenen Proteinen durch rote Blutkörperchen: ein mutmaßliches therapeutisches Konzept
Hintergrund: Es wird überprüft, ob ein bestimmtes Protein an der Oberfläche von roten Blutkörperchen von den Zellen selbst gebildet wird.
Tiere: 30 Mäuse (mindestens)
Jahr: 2023

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden von einer nicht genannten Behörde des Saarlandes unter den Nummern 02/2015 und 27/2018 genehmigt.

Es werden Mäuse eingesetzt, die genetisch so verändert sind, dass ein bestimmter Eiweißstoff auf ihren roten Blutkörperchen fehlt. In einem Teil der Versuche werden Mäuse eingesetzt, die so gezüchtet wurden, dass ihre roten Blutkörperchen einen Farbstoff enthalten. Die Mäuse werden in Narkose versetzt und es wird durch einen Stich ins Herz das Blut der Tiere entnommen, woran die Tiere sterben. Aus dem Blut werden die roten Blutkörperchen gewonnen.

Weitere Mäuse werden bei der Versuchstierzucht Charles River (Senneville, Kanada) gekauft. Die Mäuse werden narkotisiert und die roten Blutzellen der genetisch veränderten Mäuse werden ihnen in das Venengeflecht hinter dem Auge injiziert. Den Mäusen werden alle zwei bis drei Tage über einen Zeitraum von zwei Wochen Blutproben aus einer Gesichtsvene entnommen. Die Versuche werden mit Mäusen wiederholt, bei denen eine Woche vor der Injektion der roten Blutzellen die Milz entfernt wurde. Dazu werden die Tiere narkotisiert, ihr Bauchraum wird aufgeschnitten, Blutgefäße der Milz werden abgebunden und die Milz entfernt.

Das weitere Schicksal der Tiere wird nicht erwähnt.

Die Arbeiten wurden durch die Europäische Union, die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die National Institutes of Health (USA) gefördert.

Bereich: Molekularbiologie

Originaltitel: Evidence of in vivo exogen protein uptake by red blood cells: a putative therapeutic concept

Autoren: Laura Hertz (1), Daniel Flormann (2), Lutz Birnbaumer (3,4), Christian Wagner (2,5,6), Lars Kaestner (1,2)*

Institute: (1) Bereich Theoretische Medizin und Biowissenschaften, Medizinische Fakultät, Universität des Saarlandes, Kirrberger Straße 100, 66424 Homburg/Saar, (2) Arbeitsgruppe Dynamics of Fluids, Universität des Saarlandes, Saarbrücken, (3) Institute of Biomedical Research (BIOMED), Catholic University of Argentina, Buenos Aires, Argentinien, (4) Laboratory of Signal Transduction, National Institute of Environmental Health Sciences, Durham, USA, (5) Physics and Materials Science Research Unit, University of Luxembourg, Luxemburg, Luxemburg, (6)* Institut für Klinisch-Experimentelle Chirurgie, Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes, Gebäude 65, 66421 Homburg/Saar

Zeitschrift: Blood Advances 2023; 7(6): 1033-1039

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5611



Dokument 33

Titel: Vaskuläre Reaktion auf einen neuartigen beschichteten Strömungsumlenker auf Fibrinbasis
Hintergrund: Bei so genannten Flow-Divertern handelt es sich um Stents, die zur Behandlung von Aneurysmen (Blutgefäßaussackungen) eingesetzt werden. Hier werden Stents mit und ohne Beschichtung in Kaninchen eingepflanzt und verglichen.
Tiere: 10 Kaninchen (Weiße Neuseeländer)
Jahr: 2022

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden unter der Nummer No 07/17 genehmigt. Laut Autoren erfolgt die Genehmigung durch die Ethikkommission der Ärztekammer des Saarlandes, eine offizielle Genehmigungsbehörde wird nicht genannt.

Zehn weißen Neuseeländer Kaninchen bekommen täglich Medikamente verabreicht, die die Gerinnungsneigung des Bluts verringern. Die Gabe erfolgt oral, vermutlich mit einer Schlundsonde und wird bis zum Ende der Versuche fortgesetzt.

Drei Tage nach Beginn der Medikamentengabe werden den Tieren verschiedene sogenannte Flow-Diverter eingesetzt. Dabei handelt es sich um Stents, die zur Behandlung von Aneurysmen (Blutgefäßaussackungen) eingesetzt werden. Jedem Tier werden insgesamt drei solcher Stents eingesetzt, jeweils einer in eine große Arterie rechts und links am Hals, und ein weiterer in eine Baucharterie. Dazu werden die Tiere narkotisiert und bekommen Heparin gespritzt. Die rechte Oberschenkelarterie wird chirurgisch freigelegt und dort eine spezielle Hülse eingesetzt. Über diese Hülse wird ein Katheter bis zu den Adern, in denen die Stents eingebracht werden sollen, vorgeschoben und die Adern werden mit einem bildgebenden Verfahren untersucht. Im Anschluss werden über die Hülse in der Oberschenkelarterie die Stents mittels eines Mikrodrahtes bis zu den jeweiligen Gefäßen geschoben und dort eingesetzt. Nach einer erneuten Untersuchung der Gefäße mit einem bildgebenden Verfahren wird die Oberschenkelarterie zugenäht.

Ein Kaninchen stirbt in Folge der Operation, als Todesursache wird eine zu lange Narkose angegeben. 28 Tage nach der Operation werden die Kaninchen erneut in Narkose versetzt. Es wird wieder ein Katheter in die mit einem Stent versehenen Blutgefäße geschoben und die Gefäße werden mit einem bildgebenden Verfahren untersucht. Den Kaninchen wird das Tötungsmittel Pentobarbital in eine Vene verabreicht. Die Arterien mit den eingepflanzten Stents werden entnommen und untersucht. Bei einem Kaninchen wird ein großes Blutgerinnsel gefunden, das die Halsarterie verengt. Bei einem weiteren Tier ist die rechte Halsarterie aufgrund einer Verformung des Stents vollständig verschlossen.

Die Arbeiten wurden durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert.

Bereich: Biomaterial-Forschung, Herz-Kreislauf-Chirurgie, Gefäßforschung

Originaltitel: Vascular response on a novel fibrin-based coated flow diverter

Autoren: Ruben Mühl-Benninghaus (1)*, Frederik Fries (1), Mara Kießling (2), Toshiki Tomori (1), Stefanie Krajewski (3), Andreas Simgen (1), Sabina Bauer (4), Natascha Hey (4), Eduard Brynda (5), Johanka Taborska (5), Tomáš Riedel (5), Wolfgang Reith (1), Giorgio Cattaneo (6), Christoph Brochhausen (2)

Institute: (1) Klinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, Universitätsklinikum des Saarlandes, Kirrberger Strasse, Gebäude 90, 66424 Homburg/Saar, (2) Institut für Pathologie, Universität Regensburg, Regensburg, (3) Universitätsklinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen, (4) Acandis GmbH, Pforzheim, (5) Institute of Macromolecular Chemistry, Czech Academy of Sciences, Prag, Tschechien, (6) Institut für Biomedizinische Technik (BMT), Universität Stuttgart, Stuttgart

Zeitschrift: Cardiovascular and Interventional Radiology 2022; 45: 236–243

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5610



Dokument 34

Titel: Kurze versus lange mütterliche Trennung bei laktierenden Ratten: Konsequenzen auf mütterliches Verhalten, Emotionalität und Oxytocinrezeptorbindung im Gehirn
Hintergrund: Es wird untersucht, welchen Effekt die Trennung von ihrem Nachwuchs auf Rattenmütter hat.
Tiere: 639 Ratten (über 639 (71 Mütter, 568 Jungtiere, unbekannte Anzahl Männchen, unbekannte Anzahl "nicht verwendete Welpen))
Jahr: 2023

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch die Regierung von Unterfranken genehmigt. Die weiblichen Ratten der Zuchtlinie Sprague-Dawley werden bei der Versuchstierzucht Charles River Laboratories gekauft. Nach einer Eingewöhnungszeit von 7 Tagen werden sie für 10 Tage mit einem sexuell erfahrenen Männchen zusammen in einem Käfig gehalten, damit sich die Tiere paaren. 18 Tage nach dem vermuteten Beginn der Schwangerschaft werden die weiblichen Ratten einzeln in Käfige gesetzt, die entweder 60 x 40 x 20 cm oder 38 x 22 x 35 cm groß sind.

Am Tag der Geburt wird die Anzahl der Jungtiere pro Wurf auf 8 „reduziert“, vermutlich werden die überzähligen Neugeborenen auf nicht genannte Art getötet. Die Mütter werden in drei Gruppen aufgeteilt. Einer Gruppe werden die Welpen täglich für 15 Minuten weggenommen, einer anderen für 3 Stunden. Bei der dritten Gruppe werden Mütter und Welpen nicht getrennt, sie dient der Kontrolle. Während der Trennung werden die Welpen in einem Käfig mit einer Wärmequelle untergebracht, dann werden sie zurück zu ihren Müttern in den Heimatkäfig gesetzt. Es werden 3 verschiedene Versuche durchgeführt: In Experiment 1 werden die Mütter 7 Tage lang täglich für 15 Minuten oder 3 Stunden von ihren Welpen getrennt; bei einer der Gruppen findet keine Trennung statt. Am ersten und letzten Tag dieses Experiments wird für 10 Minuten auf Video aufgenommen, wie die Mütter auf die Rückgabe ihrer Welpen reagieren. Es wird gemessen, wie viele der Welpen die Mutter in 10 Minuten zu sich holt. Am dritten Tag des Versuchs werden von allen Müttern die Welpen für eine Stunde weggenommen. Die Welpen werden in den Ecken eines neuen Käfigs verteilt. Dann werden die Mütter ebenfalls in den neuen Käfig gesetzt und für 15 Minuten beobachtet, wie lange die Mutter braucht, um alle Welpen zu sich zu holen. Das weitere Schicksal der Ratten wird nicht erwähnt.

In Experiment 2 werden Mütter und Welpen ebenfalls täglich für 15 Minuten, 3 Stunden, oder gar nicht getrennt. Am 7. Tag werden alle Mütter einzeln in eine Versuchsapparatur gesetzt, die aus einem hell erleuchteten Bereich und einem abgedunkelten Bereich besteht, die über eine Öffnung miteinander verbunden sind. Es wird 10 Minuten lang beobachtet, wie sich die Ratten in der Apparatur zwischen den Bereichen bewegen und wie lange sie sich im hellen Bereich aufhalten. Daraus wird auf die Ängstlichkeit der Tiere geschlossen. Einen Tag später werden die Mütter im sogenannten forcierten Schwimmtest getestet. Dazu werden sie in einen Zylinder gesetzt, der so hoch mit Wasser gefüllt ist, dass sie den Boden nicht berühren können. Es wird für 10 Minuten beobachtet, wie lange die Ratten aktiv schwimmen, bevor sie sich treiben lassen. Ratten, die sich vermehrt treiben lassen, wird depressives Verhalten unterstellt. Das weitere Schicksal der Tiere wird nicht erwähnt.

In Experiment 3 werden die Ratten ebenso wie in den anderen Experimenten von ihrem Nachwuchs getrennt. Dabei wird an sechs Tagen vor der Entnahme der Welpen und nach ihrer Rückführung zur Mutter beobachtet, wie sich die Mütter um ihre Welpen kümmern, sie putzen und stillen. Die Mütter, die länger von ihren Welpen getrennt waren, putzen sie vermehrt. Zusätzlich werden die Mütter und ihr Nachwuchs täglich gewogen. Am siebten Tag werden die Ratten narkotisiert, ihr Brustkorb wird geöffnet und aus dem Herzen wird Blut entnommen. Dann wird ihnen eine konservierende Flüssigkeit in das Herz gepumpt, die ihr Blut verdrängt. Die Ratten werden geköpft und Gehirn und Nebennieren werden entnommen. Das Schicksal der Welpen wird nicht erwähnt.

Die Arbeiten wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

Bereich: Verhaltensforschung, Neuroendokrinologie

Originaltitel: Brief versus long maternal separation in lactating rats: consequences on maternal behavior, emotionality, and brain oxytocin receptor binding

Autoren: Luisa Demarchi, Alice Sanson, Oliver J. Bosch*

Institute: Lehrstuhl für Neurobiologie und Tierphysiologie, Regensburg Center for Neuroscience, Universität Regensburg, Universitätsstraße 31, 93053 Regensburg

Zeitschrift: Journal of Neuroendocrinology 2023; 35(7): e13252

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5609



Dokument 35

Titel: Mikrolichtleiter-Spektrophotometrie zur Beurteilung der hepatischen und intestinalen Mikrozirkulation bei endotoxämischen Ratten während der intravenösen Behandlung mit Angiotensin II
Hintergrund: Die Wirkung einer Substanz, die bereits zur Behandlung eines septischen Schocks beim Menschen angewendet wird, wird auf die Durchblutung von Darm und Leber für Ratten untersucht. Die Autoren schlagen vor, dass in weiteren Versuchen der Einfluss auf die Durchblutung von Gehirn und Herz untersucht werden sollte.
Tiere: 60 Ratten
Jahr: 2023

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Regierungspräsidium Gießen unter den Nummern GI 20/28 No. G 74/2020 und GI 20/28 Nr. GI 17/2021 genehmigt. Es werden männliche Ratten aus der Versuchstierzucht Janvier Labs (Le Genest-Saint-Isle, Frankreich) eingesetzt.

Die Tiere werden in Glaskammern gesetzt, in die ein gasförmiges Betäubungsmittel eingeleitet wird. Dann werden die Ratten intubiert und künstlich beatmet. Während des Eingriffs und der Beobachtungsperiode werden die Tiere unter Narkose gehalten.

Den Ratten werden drei Elektroden unter die Haut gestochen, über die ihre Herzfunktion überwacht wird. Über einen in eine Schwanzvene eingeführten Katheter erhalten die Tiere Schmerz- und Beruhigungsmittel als Infusion. In eine Arterie des Schwanzes wird zur Messung des Blutdrucks ein weiterer Katheter eingesetzt. In die linke Halsschlagader wird ein Katheter bis zur linken Herzkammer eingeführt, über den der Blutfluss überwacht wird.

Die Bauchhaut der Tiere wird mit einer Schere aufgeschnitten. Die Bauchhöhle wird mit einem Kauter (Brenneisen) geöffnet. Auf den rechten Leberlappen wird ein Sensor platziert. Eine Dünndarmschlinge wird aus dem Bauchraum gezogen. Um die Schlinge wird ein Silikonschlauch gelegt, der einen weiteren Sensor auf dem Dünndarm befestigt. Dann wird der Darm mit dem Schlauch und dem Sensor zurück in die Bauchhöhle geschoben. Den Ratten wird ein Medikament gespritzt, dass die Blutgerinnung vermindert. Dann wird ein weiterer Katheter in eine im Hals liegende Vene eingesetzt und bis in den rechten Vorhof des Herzens vorgeschoben.

Bei der Hälfte der Ratten wird über den in der Halsvene eingebrachten Katheter eine aus einem Bakterium stammende Substanz verabreicht, die eine starke Immunantwort auslöst. So soll eine Blutvergiftung (septischer Schock) nachgebildet werden. In der Folge erhöht sich der Herzschlag der Ratten und der Blutdruck sinkt.

Im Anschluss werden die Tiere, bei denen der septische Schock ausgelöst oder nicht ausgelöst wurde, in je drei Gruppen unterteilt. Eine Gruppe erhält einen Wirkstoff in geringer, eine Gruppe in einer hohen Menge und die dritte Gruppe eine wirkstofffreie Lösung über die Halsvene verabreicht.

Die Durchblutung von Leber und Darm wird über die Sensoren drei Stunden beobachtet und einmal pro Stunde wird eine Blutprobe entnommen. Dann wird die Konzentration des Narkosemittels erhöht und die Tiere werden über den in die Halsvene eingebrachten Katheter ausgeblutet und damit getötet. Die Arbeiten erhielten keine Förderung.

Bereich: Sepsisforschung, Pharmakologie

Originaltitel: Micro-lightguide spectrophotometry assessment of hepatic and intestinal microcirculation in endotoxemic rats during intravenous treatment with angiotensin II

Autoren: Götz Schmidt, Laurenz Pitz, Melanie Markmann, Emmanuel Schneck, Michael Sander, Christian Koch*, Fabian Edinger

Institute: Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie, Universitätsklinikum Gießen, Justus-Liebig-Universität Gießen, Rudolf-Buchheim-Straße 7, 35392 Gießen

Zeitschrift: European Journal of Pharmaceutical Sciences 2023; 191: 106588

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5608



Dokument 36

Titel: Das Influenzavirus verringert die Albuminaufnahme und die Megalin-Expression in alveolären Epithelzellen
Hintergrund: Es wird für Mäuse untersucht, wie eine Grippe-Infektion die Eiweißstoffe in den Lungenbläschen beeinflusst.
Tiere: Mäuse (Anzahl unbekannt)
Jahr: 2023

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Regierungspräsidium Gießen unter den Nummern G71/2018 und GI20/10 No. 21/2017 No.838-GP genehmigt. Die Mäuse werden im Alter von acht Wochen bei der Versuchstierzucht Charles River Laboratories gekauft.

5 Mäusen werden Influenza-Viren in etwas Flüssigkeit in die Luftröhre geträufelt, 5 weiteren Tieren wird Flüssigkeit ohne Viren verabreicht. Fünf Tage nach der Infektion werden die Mäuse auf nicht genannte Art getötet. Die Lungen der Tiere werden mit einer Flüssigkeit gespült, die dann untersucht wird. Die Lungen werden entnommen und untersucht. Im Rahmen der Lungenentzündung wird bei den infizierten Tieren dabei unter anderem eine Verdickung der Wände der Lungenbläschen festgestellt.

In einem weiteren Versuchsteil werden die Mäuse ebenso infiziert und vor der Infektion sowie 3, 4, 5, 7, 8 und 9 Tage nach der Infektion die Lungen gespült. Vermutlich werden sie dafür getötet. Weitere Mäuse werden auf nicht genannte Art getötet, ihre Lungen herausgeschnitten und in dünne Scheiben geschnitten in einem Nährmedium kultiviert.

Die Versuche werden durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die Von Behring-Röntgen-Stiftung, die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), The Cardio-Pulmonary Institute und das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert.

Bereich: Infektionsforschung, Virologie, Lungenforschung

Originaltitel: Influenza virus decreases albumin uptake and megalin expression in alveolar epithelial cells

Autoren: Andrés Alberro-Brage (1,2,3,4), Vitalii Kryvenko (1,2,3,4), Christina Malainou (1,2,3,4), Stefan Günther (5), Rory E. Morty (1,2,3,5,6), Werner Seeger (1,2,3,4,5), Susanne Herold (1,2,3,4), Christos Samakovlis (1,2,3,4,7), István Vadász (1,2,3,4)*

Institute: (1) Medizinische Klinik und Poliklinik II, Universitätsklinikum Gießen, Justus Liebig Universität Gießen, Universities of Giessen and Marburg Lung Center (UGMLC), Klinikstraße 33, 35392 Gießen, (2) Deutsches Zentrum für Lungenforschung (DZL), Gießen, (3) The Cardio-Pulmonary Institute (CPI), Gießen, (4) Institute for Lung Health (ILH), Gießen, (5) Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung, Bad Nauheim, (6) Abteilung für Translationale Pneumologie, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, (7) Science for Life Laboratory, Department of Molecular Biosciences, The Wenner-Gren Institute, Stockholm University, Stockholm, Schweden

Zeitschrift: Frontiers in Immunology 2023; 14: 1260973

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5607



Dokument 37

Titel: Objektspezifische Anpassung im auditorischen Kortex von Fledermäusen
Hintergrund: Es soll untersucht werden, wie Fledermäuse bei der Echo-Ortung zwischen relevanten und irrelevanten Signalen unterscheiden, um zum Beispiel Nahrung zu finden.
Tiere: 3 Fledermäuse (Kleine Lanzennase, Phyllostomus discolor)
Jahr: 2022

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch die Regierung Oberbayern unter der Nummer ROB-55.2-2532.Vet_02-18-103 genehmigt. Die Fledermäuse stammen aus der Zucht des Departments Biologie II (mittlerweile aufgelöst) der Ludwig-Maximilians-Universität München in Martinsried. Die Tiere werden in einem künstlichen Tag-Nacht-Rhythmus von 12 Stunden Dunkelheit und 12 Stunden Licht gehalten, der so gelegt wurde, dass die bei Dunkelheit auftretende aktive Phase der Tiere am Tag stattfindet. Die Versuche finden am Lehrstuhl für Zoologie der Technischen Universität München in Freising statt.

Die Fledermäuse werden in Narkose versetzt. Die Haut und die Muskeln auf dem Schädel werden aufgeschnitten und zur Seite geschoben. Ein kleines Metallrohr wird auf dem Schädel festgeklebt. Oberhalb eines für das Hören zuständigen Bereichs des Gehirns wird ein Loch in den Schädel gebohrt und ein Loch in die Hirnhaut gestochen. Da später beide Gehirnhälften vermessen werden, werden bei jedem Tier vermutlich zwei Löcher in den Schädel gebohrt. Alle 1,5 Stunden werden Narkosemittel nachdosiert. Nach der Operation erhalten die Fledermäuse 4 Tage Schmerzmittel und Antibiotika.

Für die Versuche, die in einer schalldichten Kammer stattfinden, werden die Tiere erneut in Narkose versetzt. Durch die in den Schädel gebohrten Löcher werden Elektroden in das Gehirn der Tiere geschoben. Dazu werden sie vermutlich über das am Schädel festgeklebte Rohr fixiert. Den Tieren werden verschiedene Töne vorgespielt und die Reaktion der Gehirnzellen wird über die Elektroden gemessen. Den Fledermäusen werden außerdem zwei verschiedene künstliche erzeugte Schall-Echos vorgespielt, die laut den Autoren den Echos ähneln sollen, welche Fledermäuse bei der Echo-Ortung von Büschen oder größeren Pflanzen wahrnehmen. Die beiden Echos werden den Tieren mehrfach in zwei verschiedenen Abfolgen über Kopfhörer vorgespielt. Die Messungen am Gehirn der Fledermäuse dauern jeweils bis zu 5 Stunden und werden bis zu dreimal pro Woche durchgeführt, wobei zwischen den einzelnen Messtagen mindestens ein Tag ohne Messung liegt.

Nachdem die Tiere acht Wochen lang für die Experimente verwendet wurden, wird ihnen ein Farbstoff in das Gehirn gespritzt. Dann wird ihnen ein Tötungsmittel injiziert, ihr Brustkorb wird aufgeschnitten und eine konservierende Flüssigkeit wird in ihr Herz gepumpt. Das Gehirn wird entnommen und in feine Scheiben geschnitten untersucht.

Die Arbeiten wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

Bereich: Neurobiologie, Tierphysiologie, Hirnforschung

Originaltitel: Object-specific adaptation in the auditory cortex of bats

Autoren: Jan D. Pastyrik*, Uwe Firzlaff

Institute: Lehrstuhl für Zoologie, TUM School of Life Sciences, Technische Universität München, Liesel-Beckmann-Str. 4, 85354 Freising Weihenstephan

Zeitschrift: Journal of Neurophysiology 2022; 128(3): 556-567

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5606



Dokument 38

Titel: Der H2S-Donor Natriumthiosulfat (Na2S2O3) verbessert nicht die Entzündung und Organschädigung nach hämorrhagischem Schock bei kardiovaskulär gesunden Schweinen
Hintergrund: Es wird untersucht, ob sich die Chemikalie Natriumthiosulfat bei einem bei Schweinen künstlich herbeigeführten Blutverlust positiv auswirkt.
Tiere: 20 Schweine
Jahr: 2022

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden von einer Behörde in Tübingen unter der Nummer #1341 genehmigt. Bei den Schweinen handelt es sich um sogenannte Bretoncelles-Meishan-Willebrand Schweine, welche über eine im Vergleich zu normalen Schweinen verringerte Blutgerinnungsneigung verfügen, wodurch sie dem Menschen ähnlicher sein sollen. Die Schweine sind 0,9 bis 1,4 Jahre alt, wiegen zwischen 50 und 78 kg und werden vom Hopital Lariboisière in Paris (Frankreich) gekauft. Die Tiere werden am Tierforschungszentrum Oberberghof in Ulm gehalten. 18 Schweine werden in Narkose versetzt.

Die Tiere werden künstlich beatmet und es wird ein Schlauch in ihren Magen eingeführt. Über einen Blasenkatheter wird der Urin der Tiere gesammelt. Über eine Sonde im Mastdarm die Temperatur der Tiere überwacht. Katheter (Plastikschläuche) werden in eine Halsvene und eine Oberschenkelarterie eingesetzt, über die der Blutdruck gemessen wird. Am anderen Oberschenkel wird ebenfalls ein Katheter gesetzt, der dazu dient, innerhalb von 30 Minuten 30% des Bluts der Schweine abzulassen und aufzufangen. Dann werden alle 15 Minuten 50 ml Blut entnommen oder aber zurück in den Blutkreislauf der Tiere gegeben, um den Blutdruck für 3 Stunden konstant bei 40 mmHg zu halten.

2 Stunden nach dem Beginn des durch Blutverlust herbeigeführten Blutungsschocks wird einem Teil der Tiere über einen Zeitraum von 25 Stunden die Chemikalie Natriumthiosulfat verabreicht. Nach drei Stunden wird den Schweinen das zuvor aufgefangene Blut und weitere Flüssigkeit intravenös verabreicht. Es wird so viel Flüssigkeit verabreicht, dass der Blutdruck wieder auf normale Werte steigt.

Ein Schwein fällt bereits vor dem Herbeiführen des Blutungsschocks aus. Ob es stirbt oder getötet wird, wird nicht erwähnt. Von den 17 verbleibenden Schweinen sterben 3 Schweine während des weiteren Versuchs bzw. werden getötet, zwei wegen Lungenversagen, eines weil der Blutdruck plötzlich abfällt.

Die verbliebenen Tiere werden – noch immer unter Narkose – 68 Stunden nach Herbeiführen des Blutungsschocks durch eine Kaliumchlorid-Injektion getötet. Die Lungen und Nieren werden entnommen und untersucht. Zusätzlich werden Lungen- und Nierengewebe von zwei weiteren Schweinen verwendet, bei welchen kein Blutungsschock ausgelöst wurde.

Die Arbeiten wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und das Bundesministerium der Verteidigung gefördert.

Bereich: Intensivmedizin, Schockforschung, Herz-Kreislauf-Forschung

Originaltitel: The H2S donor sodium thiosulfate (Na2S2O3) does not improve inflammation and organ damage after hemorrhagic shock in cardiovascular healthy swine

Autoren: David Alexander Christian Messerer (1,2)*, Holger Gaessler (3), Andrea Hoffmann (1), Michael Gröger (1), Kathrin Benz (1), Aileen Huhn (1), Felix Hezel (1), Enrico Calzia (1), Peter Radermacher (1), Thomas Datzmann (1,4)

Institute: (1) Anästhesiologische Pathophysiologie und Verfahrensentwicklung, Universitätsklinikum Ulm, Helmholtzstraße 8/1, 89081 Ulm, (2) Transfusionsmedizinische und Hämostaseologische Abteilung, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, (3) Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Schmerztherapie und Notfallmedizin, Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Ulm, (4) Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Universitätsklinikum, Ulm

Zeitschrift: Frontiers in Immunology 2022; 13: 901005

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5605



Dokument 39

Titel: Shank2/3-Doppel-Knockout-basiertes Screening kortikaler Subregionen bringt den retrosplenialen Bereich mit dem Verlust des sozialen Gedächtnisses bei Autismus-Spektrum-Störungen in Verbindung
Hintergrund: Genetisch veränderte Mäuse werden als Modell für Autismus eingesetzt.
Tiere: Mäuse (Anzahl unbekannt)(viele)
Jahr: 2022

Versuchsbeschreibung: Die Versuche in Ulm werden durch eine nicht genannte Behörde genehmigt. Ein Teil der Versuche wird in Italien durchgeführt und dort genehmigt.

Es werden verschiedene genetisch veränderte und nicht veränderte Mäuse eingesetzt; ein Teil der Mäuse wird durch Zucht aus zwei genetisch veränderten Mausstämmen erhalten. Die genetischen Veränderungen betreffen Gene, die beim Menschen mit Autismus in Verbindung stehen.

Die genetisch veränderten Mäuse werden im Alter von 8 bis 12 Wochen in verschiedenen Verhaltenstests untersucht:

- Die Mäuse werden einzeln in einen neuen Käfig gesetzt. Sie erhalten etwas Material zum Nestbau. Am nächsten Morgen wird die Qualität des Nests bewertet.

- Die Mäuse werden einzeln in neue Käfige gesetzt, in denen sich Einstreu befindet, auf welchem 12 Murmeln liegen. Nach 30 Minuten wird gezählt, wie viele der Murmeln die Tiere zu mindestens 2/3 im Einstreu vergraben haben. Daraus wird auf die Angst der Tiere vor unbekannten Objekten geschlossen.

- Die Mäuse werden einzeln in eine Versuchsapparatur gesetzt, in die die aus drei Kammern besteht. In zwei Kammern wird jeweils eine ihr unbekannte Maus in einen Drahtkäfig gesetzt. Es wird beobachtet, in welcher Kammer sich die Maus wie lange aufhält und wie lange sie an den fremden Mäusen riechen.

- Männlichen Mäusen wird in ihrem Heimatkäfig ein Baumwolllappen mit etwas Urin einer paarungsbereiten weiblichen Maus verwendet, was anhand eines vaginalen Abstrichs bestätigt wird. Die Lautäußerungen der männlichen Tiere werden aufgenommen und untersucht.

- Zu einer männlichen Maus wird eine paarungsbereite weibliche Maus gesetzt. Die Tiere werden 3 Minuten lang beobachtet und ihre Lautäußerungen aufgenommen und untersucht. Ein Teil der genetisch veränderten Tiere zeigt kein Interesse an der weiblichen Maus und reagiert aggressiv.

- An vier aufeinander folgenden Tagen werden 3 bis 4 Futterstücke (Froot Loops von Kellogs) gelegt. Dann erhalten die Tiere 20 Stunden lang keine Nahrung, bevor sie in einen neuen Käfig mit Einstreu gesetzt werden. Im Einstreu werden in 3 cm Tiefe 4 Froot Loops versteckt. Dann wird untersucht, wie lange die Mäuse brauchen, um die Froot Loops zu finden und auszugraben.

- Mäuse werden einzeln in Käfigen gefilmt, in denen sich nichts befindet als etwas Einstreu. Das Filmmaterial wird auf repetitive Verhaltensweisen untersucht. Ein Teil der genetisch veränderten Mäuse putzt sich zwanghaft, was zum Teil zu Verletzungen und Wunden der Haut führt. Außerdem versucht ein Teil der Tiere minutenlang an den glatten Wänden des Käfigs hinaufzuklettern, was als hyperaktives Verhalten bewertet wird.

- Die Mäuse werden einzeln in eine 50 x 50 cm große „Arena“ gesetzt. Die Bewegung der Tiere wird für 30 Minuten gefilmt und bestimmt, wie lange die Tiere sich im Zentrum oder an ihrem Rand aufhalten. Daraus werden Rückschlüsse auf die Ängstlichkeit der Tiere gezogen.

- Die Tiere werden einzeln in ein sogenanntes „Plus-Labyrinth“ gesetzt, welches aus zwei sich kreuzenden Stegen in 60 cm Höhe besteht. Zwei der „Arme“ des Labyrinths verfügen über Seitenwände, die anderen beiden nicht. Die Bewegung der Mäuse im Labyrinth wird beobachtet und geprüft, ob sich die Tiere bevorzugt in den Bereichen mit Wänden aufhalten. Auch daraus wird auf Ängstlichkeit geschlossen.

- Die Tiere werden in ein Y-förmiges Labyrinth gesetzt und für 5 Minuten gefilmt.

- Den Mäusen wird ein Stück Filterpapier in den Käfig gelegt, welches entweder mit Wasser oder mit dem Urin eines männlichen oder weiblichen Tiers befeuchtet wird. Es wird gemessen, wie lange die Mäuse an dem Filterpapier riechen.

- Die Tiere werden auf eine runde Scheibe von 1 Meter Durchmesser gesetztmit 20 Löcher. Unter einem der Löcher befindet sich eine „Fluchtbox“, die die Mäuse finden und in die sie klettern sollen. Die Mäuse werden 4 Tage lang viermal täglich darauf trainiert, die Box zu finden. Dann wird im eigentlichen Versuch die „Fluchtbox“ entfernt und beobachtet, wie die Tiere nach ihr suchen.

Ein Teil der Tiere wird narkotisiert. Dann wird ihr Kopf in einem sogenannten stereotaktischen Rahmen eingespannt, die Kopfhaut wird aufgeschnitten und der Schädel freigelegt. Mit einem Stahlbohrer werden Löcher von 0,5 mm Durchmesser in den Schädel gebohrt. Durch die Löcher werden Viren in verschiedene Bereiche des Gehirns injiziert. Die Viren schalten bestimmte Eiweißstoffe aus und enthalten einen Farbstoff. Sechs Wochen danach werden die Mäuse mit den oben skizzierten Verhaltenstests untersucht.

Einem Teil der Mäuse wird eine Substanz entweder einmal oder jeweils einmal täglich an fünf Tagen in die Bauchhöhle gespritzt. 30 Minuten nach der letzten Injektion werden die Tiere in der Versuchsapparatur mit den drei Kammern getestet. Am Ende der Versuche werden die Mäuse getötet. Dazu wird ihnen eine konservierende Flüssigkeit in das Herz gepumpt. Ihr Gehirn wird entnommen und untersucht.

Die Arbeiten wurden durch die Else Kröner-Fresenius-Stiftung, die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Europäische Union, die European Federation of Pharmaceutical Industries and Associations (EFPIA), die Organisation Autism Speaks (USA), die Organisation Autistica (Großbritannien) und die Simons Foundation Autism Research Initiative (SFARI, USA) gefördert.

Bereich: Psychiatrie, Neuropathologie, Autismus-Forschung

Originaltitel: Shank2/3 double knockout-based screening of cortical subregions links the retrosplenial area to the loss of social memory in autism spectrum disorders

Autoren: Débora Garrido (1,2), Stefania Beretta (3), Stefanie Grabrucker (1), Helen Friedericke Bauer (1,2), David Bayer (2,4), Carlo Sala (5), Chiara Verpelli (5), Francesco Roselli (3,4), Juergen Bockmann (1), Christian Proepper (1), Alberto Catanese (1,3), Tobias M. Boeckers (1)*

Institute: (1) Institut für Anatomie und Zellbiologie, Universität Ulm, Albert-Einstein-Allee 11, 89069 Ulm, (2) International Graduate School in Molecular Medicine, Universität Ulm, Ulm, (3) Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Standort Ulm, Ulm, (4) Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Ulm, Ulm, (5) Consiglio Nazionale delle Ricerche (CNR), Institute for Neuroscience, Mailand, Italien

Zeitschrift: Molecular Psychiatry 2022; 27: 4994-5006

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5604



Dokument 40

Titel: (Das Targeting von MuRF1 durch kleine Moleküle verbessert in einem Rattenmodell der HFpEF die myokardiale diastolische Funktion und die Kontraktilität der Skelettmuskulatur
Hintergrund: Der Effekt eines potenziellen Wirkstoffs auf eine bestimmte Form der Herzschwäche wird für Ratten untersucht.
Tiere: 108 Tiere verschiedener Arten (mindestens 89 Ratten, mindestens 19 Mäuse)
Jahr: 2022

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch eine Landesbehörde in Sachsen unter der Nummer TVV 42/2018 genehmigt. Es werden 40 Ratten eingesetzt, die so gezüchtet wurden, dass sie unter Übergewicht, Bluthochdruck und erhöhten Blutzucker leiden (ZSF1-Ratten). Als Kontrolltiere dienen 25 nicht-übergewichtige Ratten. Die Ratten werden bei der Versuchstierzucht Charles River gekauft.

Im Alter von 20 Wochen werden 10 übergewichtige und 10 nicht übergewichtige Ratten in Narkose versetzt und ihr Herz wird mit Ultraschall untersucht. Dabei werden bei den übergewichtigen Tieren Veränderungen des Herzmuskels festgestellt. In einer weiteren Untersuchung wird den Ratten ebenfalls unter Narkose durch die Halsschlagader ein Katheter bis in die linke Herzkammer vorgeschoben und dort der Blutdruck bestimmt. Dann werden die Tiere durch beidseitige Stiche in den Brustkorb getötet und Muskeln aus den Unterschenkeln herausgeschnitten. Die Muskeln werden in eine Nährlösung gelegt und über eine Elektrode elektrisch stimuliert, um so die Muskelkraft zu messen.

Die verbleibenden Ratten werden in Gruppen aufgeteilt, die entweder normales Futter oder Futter, dem ein zu testender Wirkstoff beigefügt wurde, erhalten. Die Ratten werden nach 4, 8 und 12 Wochen in Narkose versetzt und ihr Herz wird mit Ultraschall untersucht. Dann wird ein Katheter in die Halsschlagader eingeführt und der Blutdruck im Herzen untersucht. Im Anschluss werden die Tiere getötet, Muskeln und Proben weiterer Organe sowie der Halsschlagader werden entnommen und untersucht. Die ZSF1-Ratten wiegen zu diesem Zeitpunkt mehr als doppelt so viel wie die Tiere der Kontrollgruppe.

Ähnliche Versuche werden mit mindestens 24 gesunden Ratten eines anderen Stamms durchgeführt, welche für 12 Wochen entweder mit der Testsubstanz versetztes Futter oder normales Futter erhalten. Zusätzlich werden genetisch veränderte Mäuse eingesetzt. Die Tiere werden im Alter von 10 Wochen auf nicht genannte Art getötet, Muskelgewebe wird entnommen und untersucht.

Die Arbeiten wurden durch die Leducq Foundation (Frankreich), die Europäische Union und das Deutsche Zentrum für Herz Kreislauf Forschung gefördert.

Bereich: Herz-Kreislauf-Forschung

Originaltitel: Targeting MuRF1 by small molecules in a HFpEF rat model improves myocardial diastolic function and skeletal muscle contractility

Autoren: Volker Adams (1,2)*, Antje Schauer (1), Antje Augstein (1), Virginia Kirchhoff (1), Runa Draskowski (1), Anett Jannasch (3), Keita Goto (1), Gemma Lyall (4), Anita Männel (1), Peggy Barthel (1), Norman Mangner (1), Ephraim B. Winzer (1), Axel Linke (1,2), Siegfried Labeit (5,6)*

Institute: (1) Labor für experimentelle und molekulare Kardiologie, Universitätsklinik an der Technischen Universität Dresden, Herzzentrum Dresden, Fetscherstraße 76, 01307 Dresden, (2) Dresden Cardiovascular Research Institute and Core Laboratories GmbH, Dresden, (3) Klinik für Herzchirurgie, Universitätsklinik an der Technischen Universität Dresden, Herzzentrum Dresden, Dresden, (4) School of Biomedical Sciences, University of Leeds, Leeds, Großbritannien, (5) Myomedix GmbH, Neckargemünd, (6) Deutsches Zentrum für Herz Kreislauf Forschung (DZHK), Standort Heidelberg/Mannheim, Mannheim

Zeitschrift: Journal of Cachexia, Sarcopenia and Muscle 2022; 13: 1565-1581

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5603



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