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Dokument 1011
Titel: Die Inkubation des Kokain-Verlangens nach kurzer Kokain-Erfahrung wird bei Mäusen durch eine mGluR1-Blockade verstärktHintergrund: Untersuchung der Kokainsucht bei Mäusen. Die Autoren folgern, dass eine einmalige Kokain-Exposition Menschen langzeitsüchtig machen kann.
Tiere: 102 Mäuse (mindestens)
Jahr: 2014
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden vom Regierungspräsidium Karlsruhe genehmigt. Es werden Mäuse der Zuchtlinie C57BL/6N von der Zuchtfirma Charles River verwendet. Es werden mehrere Versuche durchgeführt, bei denen die Mäuse Kokain-süchtig gemacht werden. Dazu wird den Tieren zunächst beigebracht, dass sie ein Zuckerpellet erhalten, wenn sie einen Hebel drücken. Gleichzeitig leuchtet als Signal eine Lampe auf. In den folgenden 40 Sekunden ist der Hebel inaktiv, d.h., erst nach 40 Sekunden kann die Maus das nächste Zuckerkügelchen anfordern.
Haben die Tiere gelernt, den Hebel zu drücken, wird ihnen ein Dauerkatheter in eine Halsvene eingesetzt, der über einen Schlauch an eine Pumpe angeschlossen ist. Die Maus wird wieder in die Box mit dem Hebel gesetzt. Diesmal erhält das Tier auf Tastendruck jedoch kein Zuckerpellet, sondern über die Pumpe eine Kokain-Infusion in die Blutbahn. Die Mäuse können an 8 aufeinanderfolgenden Tagen jeweils 6 Stunden pro Tag sich selbst Kokain verabreichen, indem sie den Hebel drücken. Bei max. 100 Infusionen wird die Session abgebrochen. Anderen Gruppen von Mäusen wird die Kokain-Selbstverabreichung nur einmalig für 6 Stunden angeboten. Bei wieder anderen Mäusen wird das Zucker-Training weggelassen. Weitere Gruppen von Mäusen, die einer einmaligen Kokain-Infusion ausgesetzt waren, wird an sieben aufeinanderfolgenden Tagen ein Gegenspieler eines bestimmten Rezeptors im Gehirn (metabotroper Glutamatrezeptor) in die Bauchhöhle injiziert.
Die Tiere aller Gruppen werden entweder am Tag 9 oder Tag 43 nach der ersten Kokain-Verabreichung wieder in die Box gesetzt. Die Lampe leuchtet auf und es wird beobachtet, ob die Mäuse den Hebel drücken, um an Kokain zu kommen. Mäuse, die nur einmal Kokain ausgesetzt waren, verlangen nach längerer Abstinenz verstärkt nach Kokain.
Die Arbeit wurde unterstützt durch Das Bundesministerium für Bildung und Forschung, die Deutsche Forschungsgemeinschaft, den Reinhart-Koselleck-Award und das Ministerium für Wissenschaft und Kunst Baden-Württemberg.
Bereich: Suchtforschung
Originaltitel: Incubation of cocaine seeking following brief cocaine experience in mice is enhanced by mGluR1 blockade
Autoren: Briac Halbout, Rick E. Bernadi, Anita C. Hansson, Rainer Spanagel*
Institute: Institut für Psychopharmakologie, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Universität Heidelberg, J5, 68159 Mannheim
Zeitschrift: The Journal of Neuroscience 2014: 34(5); 1781-1790
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4624
Dokument 1012
Titel: Tramadol reduziert das Angst- und Depressions-Verhalten, das vermutlich auf den Schmerz zurückzuführen ist, der durch chronisches Abbinden in einem Modell für neuropathischen Schmerz bei Ratten verursacht wirdHintergrund: Test eines Medikaments zur Behandlung von chronisch-neuropathischem Schmerz. Bei dieser Schmerzform spielt die Gemütsalge des Patienten eine wichtige Rolle. Da diese – wie die Autoren bemerken – nicht bei Tieren abgefragt werden kann, wird auf Tests zum Angst und Depressionsverhalten zurückgegriffen.
Tiere: 64 Ratten
Jahr: 2014
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden vom Regierungspräsidium Karlsruhe genehmigt. Es werden männliche Ratten der Zuchtlinie Wistar-Han von der Zuchtfirma Janvier, Frankreich, verwendet. Bei den Tieren wird unter Narkose das linke Hinterbein geschoren, die Haut wird aufgeschnitten, die Muskeln zur Seite präpariert, bis der Ischiasnerv sichtbar wird. Um diesen werden 4 Nahtfäden gelegt und nur leicht zugezogen. Die Haut wird vernäht. Durch die Ligaturen kommt es zu Reizungen und zu einem chronischen Schmerz, was durch ein Hinterherziehen des Beins deutlich wird. Beim Menschen geht chronischer neuropathischer Schmerz mit Überempfindlichkeit, Angst und Depression einher. Dieses Verhalten wird bei den Ratten mit drei Tests untersucht, die 25-32 Tage nach der Operation durchgeführt werden. Zwischen 23 h und 30 min vor dem Test wird das Medikament Tramadol durch Injektion in die Bauchhöhle verabreicht. Tramadol ist seit 1977 als Schmerzmittel für Menschen auf dem Markt.
1. Empfindlichkeitstest mit Frey-Fasern: Eine Ratte wird in einen kleine Plastikbox mit Gitterboden gesetzt. Von unten wird eine Faser mit einer definierten Kraft mit einem Gerät gegen die Fußsohle des linken Hinterbeins gedrückt. Es wird die Zeit gemessen, bis die Ratte das Bein wegzieht. Dieser Test wird sowohl kurz vor der Operation als auch 28 Tage danach durchgeführt.
2. Angstverhalten im erhöhten Plus-Labyrinth: Ein kreuzförmiges Labyrinth mit zwei geschlossenen und zwei offenen Armen wird 80 cm über dem Boden aufgebaut. Eine Ratte wird hineingesetzt und es wird beobachtet, wie lange sie sich in den schützenden geschlossenen und den Angst einflößenden, beleuchteten offenen Armen aufhält.
3. Depressionsverhalten im forcierten Schwimmtest: Eine Ratte wird in einen Wasser gefüllten Plexiglaszylinder von 40 cm Höhe und 18 cm Durchmesser gesetzt. Das Tier schwimmt, bis es merkt, dass es kein Entkommen gibt und aufgibt und sich treiben lässt. Der Test wird 15 min an einem und 5 Minuten am nächsten Tag durchgeführt. Lässt die Ratte sich früh treiben, gilt sie als depressiv.
Bei einer Gruppe von Ratten wird die Operation durchgeführt, ohne den Ischiasnerv abzubinden (»Scheinoperation»). Die Tiere durchlaufen ebenfalls die Verhaltenstests. Bei weiteren Gruppen von Ratten wird statt des Medikaments eine wirkungslose Kochsalzlösung verabreicht. Das weitere Schicksal der Tiere wird nicht erwähnt.
Die Arbeit wurde durch das 7. Rahmenprogramm der EU unterstützt.
Bereich: Schmerzforschung, Pharmakologie
Originaltitel: Tramadol reduces anxiety-related and depression-associated behaviors presumably induced by pain in the chronic constriction injury model of neuropathic pain in rats
Autoren: Ombretta Caspari (1)*, Marie-Celine Reitz (1), Angelo Ceci (2), Andreas Kremer (2), Rolf-Detlef Treede (1)
Institute: (1) Institut für Neurophysiologie, Centrum für Biomedizin und Medizinische Technologie Mannheim (CBTM), Universität Heidelberg, Ludolf-Krehl-Str. 13, 68167 Mannheim, (2) Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Biberach/Riss
Zeitschrift: Pharmacology, Biochemistry and Behavior 2014: 124; 290-296
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4623
Dokument 1013
Titel: Systemische Behandlung mit Erythropoietin schützt die neurovaskuläre Einheit bei einem Rattenmodell der Neurodegeneration der AugennetzhautHintergrund: Untersuchungen zum Nerven- und Blutgefäß-schützenden Effekt des Hormons Erythropoietin (EPO) bei genmanipulierten Ratten.
Tiere: 29 Ratten (mindestens)
Jahr: 2014
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden vom Regierungspräsidium Karlsruhe genehmigt. Es werden gentechnisch veränderte Ratten gezüchtet, die bedingt durch ein eingeschleustes menschliches Gen an einer Nierenschädigung leiden. Als Nebeneffekt leiden die Tiere außerdem an einer massiven Degeneration der Nerven- und Blutgefäßzellen. Ab einem Alter von vier Wochen wird den Ratten dreimal wöchentlich das Hormon Erythropoietin (EPO) in die Bauchhöhle injiziert, das einen schützenden Effekt auf Nerven- und Blutgefäßzellen haben soll. Eine Gruppe von Ratten erhält eine wirkungslose Lösung. Außerdem werden zum Vergleich nicht genmanipulierte Ratten der gleichen Prozedur unterzogen. Andere Gruppen von Ratten erhalten statt EPO eine EPO-ähnliche Substanz. Nach drei Wochen werden alle Tiere betäubt und auf nicht genannte Weise getötet. Ihre Augen werden entfernt, um die Nerven und Blutgefäße im Auge zu untersuchen.
Bereich: Neuropharmakologie
Originaltitel: Systemic treatment with erythropoietin protects the neurovascular unit in a rat model of retinal neurodegeneration
Autoren: Stephanie Busch (1)*, Aimo Kannt (2), Matthias Kolibabka (1), Andreas Schlotterer (1), Quian Wang (1), Jihong Lin (1), Yuxi Feng (3), Sigrid Hoffmann (4), Norbert Getzt (4), Hans-Peter Hammes (1)
Institute: (1) V. Medizinische Klinik, Universitätsmedizin Mannheim, Universität Heidelberg, Theodor-Kutzer-Ufer 1-3, 68167 Mannheim, (2) Sanofi Diabetes-Forschung und Translationelle Medizin, Frankfurt, (3) Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie, Universitätsmedizin Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim, (4) Medizinisches Forschungszentrum, Universitätsmedizin Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim
Zeitschrift: PLOS ONE 2014: 9(7); e102013
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4622
Dokument 1014
Titel: Herdförmige Lieferung von AAV2/1-Transgenen in das Rattenhirn durch lokalisierte Öffnung der Blut-Hirn-Schranke mittels UltraschallHintergrund: Test einer Methode, um die natürliche Barriere zwischen Blut und Hirngewebe bei Ratten zu überwinden.
Tiere: 14 Ratten
Jahr: 2013
Versuchsbeschreibung: Ratten der Zuchtlinie Wistar werden von der Firma Charles River, Sulzfeld, bezogen. Unter Narkose wird das Fell der Kopfhaut mit Enthaarungscreme entfernt. In die Schwanzvene wird ein Katheter (Plastikschlauch) gelegt. Über diesen werden genmanipulierte Viren in die Blutbahn injiziert. Gleichzeitig wird eine bestimmte Stelle des Kopfes für 40 Sekunden mit Ultraschall behandelt. Damit soll die Blut-Hirn-Schranke geöffnet werden, damit die Viren in das Gehirn gelangen können. Die Blut-Hirn-Schranke ist ein Schutzmechanismus, der Schadstoffe aus dem Blut vom Hirngewebe fernhält. Ein Teil der Ratten erhält als Kontrolle statt der Viren eine wirkungslose Flüssigkeit. Sieben Tage später werden die Ratten durch Injektion von Formalin in das Herz (vermutlich in Narkose) getötet. Die Gehirne werden entfernt, um nachzuweisen, ob Viren im Gehirngewebe angekommen sind.
Bereich: Neurologie
Originaltitel: Focal delivery of AAV2/1-transgenes into the rat brain by localized ultrasound-induced BBB opening
Autoren: Angelika Alonso (1)*, Eileen Reinz (2), Barbara Leuchs (2), Jürgen Kleinschmidt (2), Marc Fatar (1), Bart Geers (3), Ine Lentacker (3), Michael G. Hennerici (1), Stefaan C. de Smedt (3), Stephen Meairs (1)
Institute: (1) Klinik für Neurologie, Universitätsmedizin Mannheim, Universität Heidelberg, Theodor-Kutzer-Ufer 1-3, 68167 Mannheim, (2) Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg, (3) Laboratory of General Biochemistry & Physical Pharmacy, Ghent University, Gent, Belgien
Zeitschrift: Molecular Therapy-Nucleic Acids 2013: 21(1); doi:10.1038/mtna.2012.64
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4621
Dokument 1015
Titel: N-octanoyl-Dopamin für die Behandlung von Spendern bei einem Hirntodmodell mit nachfolgender Nieren- und HerztransplantationHintergrund: Behandlung von Hirntoten, damit dessen Organe bei einer Transplantation vom Empfänger besser angenommen werden.
Tiere: 36 Ratten
Jahr: 2015
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden vom Regierungspräsidium Karlsruhe genehmigt. Die Ratten stammen aus der Versuchstierzucht Charles River, Sulzfeld. Es werden Ratten zwei verschiedener Zuchtstämme verwendet: Fischer und Lewis. Die Fischer-Ratten dienen als Organspender, die Lewis-Ratten als Organempfänger. Bei den Fischer-Ratten wird ein Loch in den Schädel gebohrt, durch den eine Sonde mit einem aufblasbaren Ballon in den Raum zwischen Hirnhaut und Schädelknochen eingeführt wird. Durch Aufblasen des Ballons wird das Hirngewebe so geschädigt, dass es zum Hirntod kommt. Die anderen Körperfunktionen, wie Herzschlag, bleiben erhalten. Es werden Blutdruck und verschiedene andere Messgrößen bestimmt.
Sechs Ratten erhalten eine Testsubstanz (N-Octanoyl-Dopamin) und sechs Ratten eine wirkungslose Kochsalzlösung mittels Dauertropf in die Blutbahn infundiert.
Nach sechs Stunden werden die linke Niere und das Herz der »Spender« entnommen und zwei verschiedenen Lewis-Ratten eingepflanzt. Die Niere ersetzt dabei die linke Niere der Empfänger-Ratte. Das Herz wird zusätzlich zum Herzen des Empfängers in dessen Bauchhöhle eingepflanzt und an die Bauchaorta und die Pfortader angeschlossen. Es schlägt auch dort weiter. Die Tiere erwachen aus der Narkose und erhalten keine weiteren Medikamente, also auch keine Schmerzmittel oder Immunsuppressiva zur Unterdrückung der Abstoßungsreaktion. Siebe Tage nach der Transplantation werden alle Ratten auf nicht genannte Weise getötet, um die transplantierten Organe zu untersuchen.
Die Arbeit wurde durch die Firma Navaliq GmbH unterstützt.
Bereich: Transplantationsmedizin
Originaltitel: N-octanoyl dopamine for donor treatment in a brain-death model of kidney and heart transplantation
Autoren: Rahel S. Spindler (1)*, Peter Schnuelle (1,2), Lukas Nickels (1), Jonas Jarczyk (1), Rüdiger Waldherr (1), Sonja Theisinger (3), Bastian Theisinger (3), Sarah Klotz (1), Charalambos Tsagogiorgas (4), Uwe Göttmann (1), Bernhard K. Krämer (1), Benito A Yard (1), Simone Hoeger (1)
Institute: (1) V. Medizinische Klinik, Universitätsmedizin Mannheim, Universität Heidelberg, Theodor-Kutzer-Ufer 1-3, 68167 Mannheim, (2) Herz- und Nervenzentrum Weinheim, (3) Novaliq GmbH, Heidelberg, (4) Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Universitätsmedizin Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim
Zeitschrift: Transplantation 2015: 99(5); 935-941
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4620
Dokument 1016
Titel: Einatmen des BKCa-Öffners NS1619 verringert den Herzkammerdruck und verbessert die Sauerstoffversorgung in einem Rattenmodell für den Lungenhochdruck durch MonocrotalinHintergrund: Test eines Wirkstoffs bei künstlich erzeugtem Lungenhochdruck bei Ratten.
Tiere: 31 Ratten
Jahr: 2014
Versuchsbeschreibung: Die Versuche wurden vom Regierungspräsidium Darmstadt genehmigt, fanden also vermutlich in Frankfurt statt. Die Ratten stammen vom Versuchstierzüchter Charles River, Sulzfeld. Den Tieren wird der Pflanzengiftstoff Monocrotalin unter die Haut gespritzt, was zur Folge hat, dass die Tiere in den nächsten 14 Tagen einen Lungenhochdruck entwickeln. Die Ratten werden betäubt. Es werden Katheter in eine Vene und Arterie eines Hinterbeins sowie in eine Halsvene gelegt. Über die Halsvene wird ein Katheter bis in die rechte Herzkammer geschoben. Es werden der Blutdruck und andere Messgrößen bestimmt. Vier Ratten werden aus dem Versuch genommen, weil bei ihnen die Katheter nicht richtig sitzen. Bei drei Ratten hat sich kein Lungenhochdruck entwickelt. Die verbleibenden 24 Tiere werden mit einem Medikament begast, das den Lungenhochdruck senken soll. Die Messungen werden 120 min fortgeführt. Das weitere Schicksal der Ratten wird nicht erwähnt.
Es wird noch ein weiterer Versuch erwähnt, bei dem versucht wird, einen Lungenhochdruck auf andere Weise zu erzeugen, was aber nicht funktioniert. Dieses Experiment wird nicht weiterverfolgt. Über die Anzahl und das Schicksal der Ratten wird nichts berichtet.
Bereich: Herz-Kreislauf-Forschung
Originaltitel: Inhalation of the BKCa-opener NS1619 attenuates right ventricular pressure and improves oxygenation in the rat monocrotaline model of pulmonary hypertension
Autoren: Marc Revermann (1,2)*, Skevi Neofitidou (1), Thomas Kirschning (1), Manuel Schloss (2), Ralf P. Brandes (2), Christian Hofstetter (1)
Institute: (1) Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Universitätsmedizin Mannheim, Universität Heidelberg, Theodor-Kutzer-Ufer 1, 68167 Mannheim, (2) Institut für Kardiovaskuläre Physiologie, Medizinische Fakultät, Goethe-Universität Frankfurt, Frankfurt
Zeitschrift: PLOS One 2014: 9(1); e86636
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4619
Dokument 1017
Titel: Funktionell geänderte Nervenverschaltungen in einem Rattenmodell der behandlungsresistenten Depression zeigen eine prominente Rolle der HabenulaHintergrund: Tomografische Aufnahmen des Gehirns von depressiv-gezüchteten Ratten.
Tiere: Ratten (Anzahl unbekannt)(sehr viele)
Jahr: 2014
Versuchsbeschreibung: Die Versuche wurden vom Regierungspräsidium Karlsruhe genehmigt und finden am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim statt. Es werden genmanipulierte Ratten zweier Linien verwendet: erbliche erlernte Hilflosigkeit und erbliche nicht-erlernte Hilflosigkeit. »Erlernt hilflos« sind Ratten, die einer ausweglosen Situation nicht aus dem Weg gehen. So springen diese Tiere nicht auf, wenn das Bodengitter, auf dem sie sitzen, unter Strom gesetzt wird. Nicht-erlernt hilflose Ratten hingegen springen bei einem Fußschock auf und versuchen dem Schmerz zu entgehen. Die Tiere sind außerdem behandlungsresistent, d.h., eine Behandlung mit Antidepressiva oder einer Elektrokrampf-Schocktherapie schlägt nicht an. Die beiden Linien werden über 73 Generationen gezüchtet.
Für die eigentlichen Experimente werden 12 erlernt hilflose und 10 nicht-erlernt hilflose Ratten verwendet. Die Tiere werden betäubt, um eine Untersuchung des Gehirns mit einem Bild gebenden Verfahren (funktionelle Magnetresonanztomografie) durchzuführen. Dabei wird den Tieren ein Kontrastmittel in die Bauchhöhle injiziert. Das weitere Schicksal der Ratten wird nicht beschrieben.
Die Arbeit wurde durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des European Research Area Network ERA-NET NEURON unterstützt.
Bereich: Psychiatrie, Depressionsforschung
Originaltitel: Functionally altered neurocircuits in a rat model of treatment-resistant depression show prominent role of the habenula
Autoren: Natalia Gass (1), Dirk Cleppien (1), Lei Zheng (1,5), Adam James Schwarz (2,3), Andreas Meyer-Lindenberg (4), Barbara Vollmayr (4,5), Wolfgang Weber-Fahr (1), Alexander Sartorius (1,4)*
Institute: (1) Forschungsgruppe translationale Bildgebung, Institut für Neuroimaging, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Universität Heidelberg, J5, 68159 Mannheim, (2) Tailored Therapeutics, Eli Lilly and Company, Indianapolis, IN, USA, (3) Department of Psychological and Brain Sciences, Indiana University, Bloomington, IN, USA, (4) Institut für Psychiatrie und Psychotherapie, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Universität Heidelberg, Mannheim, (5) Experimentelle Strahlenonkologie, Universitätsklinikum Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim, (6) Forschungsgruppe Tiermodelle in der Psychiatrie, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Universität Heidelberg, Mannheim
Zeitschrift: European Neuropsychopharmacology 2014: 24; 381-390
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4618
Dokument 1018
Titel: Eine pharmakogenetische Bestimmung der antagonistischen Wirkung des Mu-Opioid-Rezeptors auf Alkoholbelohnung und –einnahme: Belege durch humanisierte MäuseHintergrund: Erforschung des Wirkmechanismus eines suchtreduzierenden Medikaments, das bei menschlichen Patienten eingesetzt wird, aber nicht so gut wirkt.
Tiere: 156 Mäuse (mehr als)
Jahr: 2014
Versuchsbeschreibung: Es werden zwei genmanipulierte Mauslinien erstellt. Diesen Tieren wird ein Gen gegen ein menschliches Gen ausgetauscht, dessen Rolle bei der therapeutischen Behandlung von Alkoholismus hier untersucht werden soll. Üblicherweise werden zur Erstellung einer Mauslinie die Genmäuse über mind. 9-11 Generationen mit »normalen« Mäusen gekreuzt. Für die eigentlichen Versuche werden mehr als 156 Mäuse verwendet.
Es werden verschiedene Versuche zum Suchtverhalten durchgeführt:
1. Mäusen werden unter Narkose durch ein Bohrloch im Schädelknochen Elektroden in einen bestimmten Hirnbereich eingepflanzt. Dieses Hirnareal ist das Sucht- bzw. Belohnungszentrum. Eine elektrische Reizung wird als positiv empfunden. Eine Maus wird in eine Box mit einem Hebel gesetzt. Das Tier lernt, dass es mit einem Tastendruck sich selbst reizen kann. Die Mäuse werden süchtig nach der Selbstreizung. Nun erhält das Tier eine Injektion eines Medikaments in die Bauchhöhle, das bei alkoholkranken Patienten eingesetzt wird. Anschließend wird die Maus für 15 Minuten in die Box gesetzt. Hat das Medikament eine suchtreduzierende Wirkung, drückt die Maus die Taste weniger als zuvor. In einem anderen Experiment erhalten die Mäuse zunächst das Medikament und anschließend Alkohol per Schlundsonde in den Magen eingegeben, bevor sie in die Box gesetzt werden. Die Mäuse werden getötet, um die Gehirne gewebekundlich zu untersuchen.
2. Mäusen werden zwei Trinkflaschen in den Käfig gehängt, eine mit Wasser, eine mit Alkohol. Die Alkoholkonzentration wird über einen Zeitraum von drei Wochen von 3% auf 17% erhöht. Mit erhöhter Konzentration trinken die Mäuse mehr Alkohol. Nun wird das Medikament verabreicht, um festzustellen, ob sich der Alkoholkonsum reduziert. In einem ähnlichen Versuch erhalten die Mäuse die Alkoholflasche nur zwei Stunden täglich.
3. Mäusen wird Alkohol in die Bauchhöhle injiziert. 30 und 120 Minuten später wird eine Blutprobe aus der Vorderbeinvene entnommen, um den Blutalkoholspiegel zu bestimmen.
4. Eine Maus wird für 30 Minuten täglich in eine Box gesetzt. Durch Tastendruck erhält die Maus einen Tropfen Zuckerlösung. Nach 8 Tagen wird die Zuckerlösung mit 5% Alkohol versetzt. In den nächsten 14 Tagen sinkt der Zuckergehalt auf Null, der Alkoholgehalt erhöht sich auf 10%. Die Tiere werden süchtig. Nun erhalten sie das Medikament gespritzt, um festzustellen, ob sie weniger Alkohol trinken. Das weitere Schicksal der meisten Mäuse wird nicht erwähnt.
Die Arbeit wurde unterstützt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, die Deutsche Forschungsgemeinschaft, den Reinhart-Koselleck Award, das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, national Institute on Alcohol Abuse and Alcoholism sowie Swedish Research Council.
Bereich: Alkoholforschung
Originaltitel: A pharmacogenetic determination of mu-opioid receptor antagonist effects on alcohol reward and consumption: Evidence from humanized mice
Autoren: Ainhoa Bilbao (1), J. Elliot Robinson (2), Markus Heilig (3), C.J. Malanga (2), Rainer Spanagel (1), Wolfgang H. Sommer (1), Annika Thorsell (4)*
Institute: (1) Institut für Psychopharmakologie, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Universität Heidelberg, J5, 68159 Mannheim, (2) Laboratory of Developmental Neuropharmacology, University of North Carolina School of Medicine, Chapel Hill, North Carolina, USA, (3) Laboratory of Clinical and Translational Studies, National Institutes on Alcohol Abuse and Alcoholism, National Institutes of Health, Bethesda, Maryland, USA, (4) Department of Clinical and Experimental medicine, Linköpings Universitet, Linköping, Schweden
Zeitschrift: Biological Psychiatry 2014: 77(10); 850-858
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4617
Dokument 1019
Titel: Das Alkoholentzugsmodell für die Untersuchung des Rückfallverhaltens: Ein Vergleich zwischen Ratten und MäusenHintergrund: Vergleich des Alkoholsucht- und Entzugsverhaltens bei Ratten und Mäusen. Das Ergebnis: Ratten werden leichter alkoholabhängig und bleiben auch nach Entzugsphasen süchtig. Mäuse verlieren im Laufe der Zeit das Interesse am Alkohol. Suchtreduzierende Medikamente wirken bei Ratten, aber rufen bei Mäusen den gegenteiligen Effekt hervor: die Tiere werden süchtiger. Die Autoren folgern, dass Ratten bessere »Modelle« für die Alkoholforschung seien.
Tiere: 63 Tiere verschiedener Arten (34 Ratten, 29 Mäuse)
Jahr: 2014
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden vom Regierungspräsidium Karlsruhe genehmigt. Es werden Ratten (Zuchtlinie Wistar) und Mäuse (Zuchtlinie C57BL/6N) der Firma Charles River Laboratories, Sulzfeld, verwendet. Die Tiere werden einzeln in Käfigen gehalten. Die Ratten bekommen vier Flaschen entweder mit Wasser oder Alkohol (5%, 10% und 20%) zur Auswahl angeboten. Die Mäuse bekommen wegen Platzmangels in den kleinen Käfigen nur drei Flaschen mit Wasser oder Alkohol (6% und 16%) angeboten. Die konsumierte Menge aus jeder Flasche wird täglich bestimmt. Nach 8 Wochen werden die Alkoholflaschen für 2 Wochen entfernt und danach wieder angeboten. Über ein ganzes Jahr wechseln sich 8-wöchige Alkohol- mit 2-5-wöchigen Entzugsphasen ab. Insgesamt gibt es 8 Entzugsphasen. Bei einigen Gruppen von Mäusen werden am Ende der 6. und 7. Entzugsphase vier Medikamente (je eines pro Gruppe) täglich fünf Tage lang in die Bauchhöhle injiziert. Die Wirkstoffe werden bei alkoholabhängigen Menschen zur Suchtreduzierung eingesetzt. Anschließend erhalten die Mäuse wieder die Alkoholflaschen angeboten. Die Wirkung dieser Medikamente wird auch an Ratten getestet, allerdings wird hierbei auf Daten aus einer vorangegangenen Studie zurückgegriffen. Das weitere Schicksal der Tiere wird nicht erwähnt.
Bereich: Alkoholforschung
Originaltitel: The alcohol deprivation effect model for studying relapse behavior: A comparison between rats and mice
Autoren: Valentina Vengeliene (1)*, Ainhoa Bolbao, Rainer Spanagel
Institute: Institut für Psychopharmakologie, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Universität Heidelberg, J5, 68159 Mannheim
Zeitschrift: Alcohol 2014: 48; 313-320
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4616
Dokument 1020
Titel: Subkortikale Hörstrukturen bei der mongolischen Wüstenrennmaus: II. Frequenz-abhängige Topografie der Verbindungen mit dem Rindenbereich AIHintergrund: Untersuchung der Strukturen der Hörrinde der mongolischen Wüstenrennmaus.
Tiere: 22 Gerbils
Jahr: 2013
Versuchsbeschreibung: Die Versuche wurden von der zuständigen Behörde des Landes Sachsen-Anhalt genehmigt. Die Herkunft der Gerbils (Wüstenrennmäuse) wird nicht erwähnt. Bei den Tieren wird unter Narkose ein Loch in das Schädeldach über einem bestimmten Hirnbereich gebohrt. Darüber wird eine verschließbare Plastikkammer mit Zahnzement auf dem Schädelknochen befestigt. Außerdem wird eine Aluminiumstange an der Stirn angebracht – wie wird nicht erwähnt. Mit Hilfe der Stange kann der Schädel an einem Gestell fixiert werden. Durch die Kammer werden Elektroden in das Hirngewebe eingelassen und auf und nieder bewegt. Mit den Elektroden werden Nervenströme gemessen, während gleichzeitig verschiedene Töne erschallen. An der Stelle mit der größten Nervenreaktion werden zwei der vier Elektroden durch Glaspipetten ersetzt. Mit Hilfe eines hydraulischen Spritzensystems werden über die Pipetten nacheinander zwei Farbstoffe in das Hirngewebe injiziert. Die Elektroden und Pipetten werden entfernt, der Deckel über der Kammer verschlossen und die Gerbils erwachen aus der Narkose. Sieben Tage später werden die Tiere erneut betäubt. Durch Injektion von Formalin ins Herz werden die Tiere getötet. Ihre Gehirne werden herausgeschnitten, in Scheiben geschnitten und untersucht.
Die Arbeit wurde unterstützt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Land Sachsen-Anhalt und die Deutsche Forschungsgemeinschaft.
Bereich: Hörforschung, Hirnforschung
Originaltitel: The subcortical auditory structures in the mongolian gerbil: II. Frequency-related topography of the connections with cortical field AI
Autoren: Eike Budinger (1,3,4)*, Michael Brosch (2,3), Henning Scheich (1,3), Judith Mylius (2)
Institute: (1) Abteilung für Hörlernen und Sprache, Leibniz-Institut für Neurobiologie, Brenneckestr. 6, 39118 Magdeburg, (2) Sonderlabor für Primatenneurobiologie, Leibniz-Institut für Neurobiologie, Magdeburg, (3) Zentrum für Verhaltens-Hirnforschung, Magdeburg, (4) Klinik für Neurologie II, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Magdeburg
Zeitschrift: The Journal of Comparative Neurology 2013: 521; 2772-2797
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4615
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