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Dokument 721

Titel: Therapeutischer Wert von Ginkgo biloba Extract EGb 761® in einem Tiermodell (Meriones unguiculatus) für durch Lärmtrauma ausgelösten Hörverlust und Tinnitus
Hintergrund: Untersuchung, ob die Symptome von künstlich ausgelöstem Hörverlust und Tinnitus bei Gerbils durch Ginkgo verbessert werden.
Tiere: 20 Gerbils (Mongolische Wüstenrennmäuse)
Jahr: 2016

Versuchsbeschreibung: Die Tiere stammen von Charles River Laboratories, Sulzfeld. Genehmigt wird die Studie durch das Regierungspräsidium Mittelfranken, Ansbach (54-2532.1-02/13). Zunächst werden bei den noch hörgesunden Tieren bestimmte in der Humanmedizin etablierte Hörversuche gemacht, um „Grundwerte“ zu sammeln. Zum einen wird geschaut, ob und wie die Tiere auf plötzliche akustische Reize reagieren. Dafür werden sie einzeln in ein Plastikrohr gesteckt (10 cm lang mit 4,3 cm Durchmesser), welches durch Stahlgitter verschlossen wird. Vor dem Rohr befindet sich ein Lautsprecher, über dem zunächst ein kontinuierliches Rauschen von 50 dB zu hören ist. Zum Auslösen einer Schreckreaktion werden dann 105 dB laute Reintöne unterschiedlicher Frequenzen (1, 2, 4, 8 oder 16 kHz) abgespielt. Jeder Ton wird 15 Mal pro Sitzung wiederholt. Außerdem wird untersucht, ob die Reaktion der Tiere abgeschwächt ist, wenn einige Zeit vor dem lauten Ton das kontinuierliche Rauschen ausgeschaltet wird. Die Röhre mit dem Gerbil liegt auf einem Erschütterungsmessgerät, mit dem das Erschrecken der Tiere gemessen wird.

Die sogenannte Hirnstammaudiometrie wird unter Vollnarkose durchgeführt. Die Ohren der Gerbils werden dabei einzeln nacheinander gemessen. Dafür bekommen die Tiere drei Silberdrahtelektroden um ein Ohr, bzw. am Rücken unter die Haut gesteckt. Das andere Ohr wird durch einen Stöpsel verschlossen. Über einen direkt vor dem Ohr angebrachten Lautsprecher werden Töne von 0 bis 90 dB in 5 dB Schritten abgespielt, die 1 oder 4 Millisekunden andauern liegen. Gleichzeitig werden über die Elektroden Nervenströme gemessen. Es erfolgen jeweils 120 Wiederholungen.

Nun werden die immer noch in Narkose befindlichen Tiere 75 Minuten mit einem 115 dB lauten Ton beschallt (120 dB wird als unerträglich laut und als Schmerzgrenze beim Menschen definiert). Dadurch wird bewusst ein Hörverlust und Tinnitus bei den Mäusen ausgelöst. Als „Erfolgskontrolle“ für den Hörverlust wird erneut eine Hirnstammaudiometrie durchgeführt.

Nach einer Erholungsphase von 1 Woche bekommt eine Gruppe Gerbils täglich über drei Wochen ein Ginkgoextrakt-Agar-Gemisch über eine Magensonde verabreicht, die andere Gruppe wird nur mit Agar (Nährmedium aus Algen) gefüttert. Außerdem werden 4 Mal im wöchentlichen Abstand die beiden Hörtests (Überprüfung der Schreckreaktion und Audiometrie) durchgeführt. Das weitere Schicksal der Gerbils wird nicht erwähnt. Ginkgoextrakt wird testweise bereits zur Behandlung von Hörschäden beim Menschen eingesetzt.

Die Studie wird durch Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG, Karlsruhe, der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Friedrich-Alexander-Universität Nürnberg gefördert.

Bereich: Hörforschung, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde

Originaltitel: Therapeutic value of ginkgo biloba extract EGb 761® in an animal model (Meriones unguiculatus) for noise trauma induced hearing loss and tinnitus

Autoren: Patrick Krauss, Konstantin Tziridis, Stefanie Bürbank, Achim Schilling, Holger Schulze*

Institute: Experimentelle Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, Waldstr. 1, 91054 Erlangen

Zeitschrift: PLoS ONE 2016; 11(6), doi:10.1371/journal.pone.0157574

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4920



Dokument 722

Titel: Die obere Zone der Wachstumsplatte und das mit der Knorpelmatrix assoziierte Protein schützen den Knorpel während einer entzündlichen Arthritis
Hintergrund: Untersuchungen an genmanipulierten Mäusen zur Frage, inwieweit ein bestimmtes Protein eine Rolle bei künstlich ausgelösten Gelenkentzündungen spielt.
Tiere: Mäuse (Anzahl unbekannt)
Jahr: 2018

Versuchsbeschreibung: Die Studie wird von der Regierung Mittelfranken in Ansbach genehmigt. Ursprünglich stammen die Mäuse von Elevage Janvier, Frankreich. Im eigenen Institut werden daraus Mäuse gezüchtet, die ein bestimmtes Protein nicht ausbilden können, welches für den Knorpel spezifisch ist. Um eine Gelenkentzündung herbeizuführen, bekommen einige der Mäuse mit dem fehlenden Protein und ein Teil ihrer gesunden Geschwister (laut Vererbungslehre sind nicht alle Tiere eines Wurfes krank) ein Serum in die Bauchhöhle gespritzt, welches über den Blutweg bei den Tieren zur Entzündung in mehreren Gelenken führt. Nach dem Auslösen der Gelenkentzündung erhält ein Teil der Tiere das knorpelspezifische Eiweiß täglich über eine Spritze in die Bauchhöhle. In den folgenden Tagen werden die Mäuse auf klinische Hinweise auf Gelenkentzündung kontrolliert. Diese sind Reduktion oder Verlust des Greifvermögens und Pfotenschwellung (Zehen und Knöchel). 10 oder 14 Tage nach dem künstlichen Krankmachen werden die Mäuse auf eine nicht erwähnte Weise getötet und die Hinterpfoten für weitere Untersuchungen abgeschnitten.

Gefördert wird die Studie von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der STAEDTLER-Stiftung.

Bereich: Entzündungsforschung, Rheumaforschung

Originaltitel: Upper zone of growth plate and cartilage matrix associated protein protects cartilage during inflammatory arthritis

Autoren: Fritz Seuffert, Daniela Weidner, Wolfgang Baum, Georg Schett, Michael Stock*

Institute: Abteilung für Innere Medizin 3, Rheumatologie und Immunologie, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Universitätsklinikum Erlangen, Palmsanlage 5, 91054 Erlangen

Zeitschrift: Arthritis Research & Therapy 2018; 20 (1): 88, doi:10.1186/s13075-018-1583-2

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4919



Dokument 723

Titel: Frühe Veränderungen in der operativen Leistung und prominente Huntington-Aggregation in einer F344-Rattenzuchtlinie des klassischen CAG n51trunc- Modells der Huntington-Krankheit
Hintergrund: Studie zur „Verbesserung“ eines „Rattenmodells“ für Chorea Huntington.
Tiere: 32 Ratten (mindestens)
Jahr: 2018

Versuchsbeschreibung: Die Versuche wurden von den Bezirksregierungen Hannover (LAVES 33-42502-05/931) und Würzburg (RegUFr 55.2-2532-2-223) genehmigt. Die Ratten dieser Studie gehen auf eine Kolonie von Ratten zurück, bei denen durch Genmanipulation mittels Mikroinjektion ein bestimmtes krankhaft verändertes menschliches Gen eingebaut wurde. Tiere, die Träger dieses veränderten Gens sind, zeigen Symptome, die an die Krankheit Chorea Huntington erinnern, die natürlicherweise aber nur beim Menschen vorkommt. (Das Gehirn dieser Patienten weist ein verringertes Volumen und deutliche Proteinablagerungen auf. Die Symptome variieren je nach Krankheitsstadium von Beeinträchtigungen in Aufmerksamkeit, Konzentration und Gedächtnis, verminderte Selbstkontrolle mit impulsivem, zwanghaften Verhalten, später Demenzsymptome, Depression, Motivationsverlust und Bewegungsstörungen wie Koordinationsprobleme. Die Krankheit ist bis heute nicht heilbar und führt im Alter von 15 – 20 Jahre zum Tod.)

Über mehrere Generationen werden Ratten mit bestimmten genetischen Veränderungen miteinander verpaart. Da laut Vererbungslehre nicht der gesamte Nachwuchs die gewünschten Genabweichungen besitzt, werden bei allen Nachkommen die Schwanzspitzen abgeschnitten, um mit dem damit gewonnenen Material Genuntersuchungen durchzuführen.

Für die eigentliche Studie werden zwei Gruppen gebildet. In der ersten Gruppe sind 11 gentechnisch veränderte und 9 gesunde Ratten, in der zweiten Gruppe je 6 gentechnisch veränderte und gesunde Ratten. Zur Untersuchung von Bewegungsstörungen und Veränderungen der Psyche werden mit den Tieren verschiedene Tests durchgeführt:

Im Alter von 3, 6, 9 und 15 Monaten wird Koordination und Gleichgewicht der Tiere geprüft. Dafür werden die Ratten auf eine rotierende Stange gesetzt, die sich zuerst langsam und dann immer schneller dreht. Gemessen wird die Drehgeschwindigkeit, bei der das einzelne Tier von der Stange fällt.

Zur Untersuchung von spontaner Bewegung und angstähnlichem Verhalten in einer neuartigen Umgebung werden die Ratten in die Mitte einer schwarzen quadratischen Box von 50 x 50 cm gesetzt und die Aktivität der Tiere ausgewertet. Ein Aufenthalt vor allem an den Wänden gilt als ängstliches Verhalten.

Die Tiere werden 9 x im Abstand von einem Monat in einen 27 x 9 x 10 cm großen Gitterkorb gesetzt, der auf einem Erschütterungsmessgerät steht. Über zwei Lautsprecher gibt es eine Beschallung mit einem konstanten sogenannten weißen Rauschen von 68 dB (vergleichbar mit der Lautstärke eines Staubsaugers) und verschieden lauten kurzen Tönen von bis zu 120 dB (vergleichbar mit der Lautstärke eines Rockkonzertes, beim Menschen als Schmerzgrenze festgelegt). Das Messgerät unter dem Käfig misst die Erschütterung durch das Zusammenzucken der Ratte durch die lauten Töne.

Auch jeweils monatlich kommen die Tiere für je 72 Stunden einzeln in einen Stoffwechselkäfig. Dieser ermöglicht die Kontrolle von Aktivität, Futter- und Wasseraufnahme, Sauerstoffverbrauch, Kohlendioxidproduktion und Energieaufwand.

Für die Ermittlung des Lernverhaltens müssen die Tiere zunächst in einer Testphase an den Versuchsaufbau gewöhnt werden. Während dieser Testphasen haben die Ratten zwar freien Zugang zu Wasser, das Futter wird aber auf etwa 85 % reduziert. In einem Käfig gibt es eine Futterkrippe, die mit einer hochhebbaren Plexiglasplatte versehen ist. Auf beiden Seiten dieser Krippe gibt es Hebel. Drückt die Ratte einen Hebel, fällt ein Futterbrocken in die Krippe und über das Anheben der Plexiglasplatte gelangt das Tier an das Futter. Nur Ratten, die nach einer 30-minütigen Testsitzung über das Drücken des Hebels Pellets sicher sammeln können, werden weiter untersucht. Im Alter von 3, 6 und 12 Monaten kommen diese Tiere wieder in den Käfig. Pro Sitzung erfolgen insgesamt 100 Versuche mit drei Sitzungen im Abstand von 3 Stunden pro Nacht. Diesmal wird über das Anleuchten eines der beiden Hebels gezeigt, welcher Hebel gedrückt werden soll. Gezählt werden u.a. die Anzahl der erfolgreichen Versuche und die Zeit, die benötigt wird. Außerdem gibt es noch eine Variation, bei der die Tiere erst beim zweiten Drücken des Hebels belohnt werden.

Am Ende der Studie werden die Ratten über eine Injektion in die Bauchhöhle narkotisiert und mit ins Herz gespritzter eiskalter Salzlösung getötet. Danach werden die Gehirne für weitere Untersuchungen entnommen.

Die Studie wird gefördert durch die HighQFoundation, im Rahmen vom EU Joint Programme – Neurodegenerative Erkrankungen, dem „CrossSeeds“ Projekt und der Norwegischen Forschungsgemeinschaft.

Bereich: Neuropathologie, Chorea Huntington Forschung, Gentechnik

Originaltitel: Early alterations in operant performance and prominent Huntington aggregation in a congenic F344 rat line of the classical CAGn51trunc model of Huntington disease

Autoren: Anne-Christine Plank (1), Fabio Canneva (1), Kerstin A. Raber (1), Yvonne K. Urbach (1), Julia Dobner (1), Maja Puchades (2), Jan G. Bjaalie (2), Clarissa Gillmann (3), Tobias Bäuerle (3), Olaf Riess (4), Hoa H. P. Nguyen (4), Stephan von Hörsten (1)*

Institute: (1) Experimentelle Therapie, Präklinisches experimentelles Zentrum, Franz-Penzoldt-Zentrum, Universitätsklinikum Erlangen, Palmsanlage 5, 91054 Erlangen, (2) Neural Systems Laboratory, Institute of Basic Medical Sciences, University of Oslo, Oslo, Norwegen, (3) Preclinical Imaging Platform Erlangen (PIPE), Radiologisches Institut, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, (4) Institut für Medizinische Genetik und Angewandte Genomik, Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen

Zeitschrift: Frontiers in Neuroscience 2018; 12 (11), doi:10.3389/fnins.2018.00011

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4918



Dokument 724

Titel: Wundheilung in Hornhäuten von Kaninchen nach der lappenlosen Entfernung der lichtbrechenden Linse mit einem 345 nm ultravioletten Femtosekundenlaser
Hintergrund: Untersuchung bezüglich der Wundheilung an der Hornhaut von Kaninchen nach mikrochirurgischer Entfernung der Linse mittels eines Femtosekundenlasers.
Tiere: 20 Kaninchen (Weiße Neuseelandkaninchen)
Jahr: 2017

Versuchsbeschreibung: Die Kaninchen stammen von Charles River Laboratories, Sulzfeld. Genehmigt wurden die Versuche vom Regierungspräsidium Mittelfranken, Ansbach (54-2532.1-16/11). Die Tiere werden in der zentralen Tierversuchseinrichtung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, dem Franz-Pentzold-Zentrum, gehalten. Vermutlich finden dort auch die Versuche statt. Für die Studie werden die Tiere mittels Injektion in Narkose gelegt. Zusätzlich wird in jeweils ein Auge, das anschließend operiert wird, ein lokales Betäubungsmittel gegeben. Mit einem besonderen Laser werden dann an zwei Punkten der Augenhornhaut ca. 2-3 mm große Einschnitte gemacht, um darüber die Augenlinse zu entfernen. Nach der Operation bekommen die Kaninchen alle zwei Tage ein Antibiotikum und ein Gel zur Befeuchtung in das betroffene Auge und werden in Einzelkäfigen gehalten. Nach 2 Tagen, einer Woche, zwei Wochen, vier Wochen und drei Monaten werden jeweils 4 Tiere „human getötet“, indem sie ein Narkosemittel in Überdosierung bekommen. Anschließend werden die Augen für mikroskopische und histologische Untersuchungen herausgenommen.

Die Studie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Bereich: Augenheilkunde, Wundheilung, Mikrochirurgie

Originaltitel: Wound healing in rabbit corneas after flapless refractive lenticule extraction with a 345?nm ultraviolet femtosecond laser

Autoren: Christian M. Hammer (1,2)*, Corinna Petsch (1), Jörg Klenke (3), Katrin Skerl (3, 4), Christian Wüllner (3), Christof Donitzky (3), Friedrich Paulsen (2), Michael Scholz (2), Theo Seiler (5), Friedrich E. Kruse (1), Johannes Menzel-Severing (1)

Institute: (1) Lehrstuhl für Augenheilkunde, Medizinische Fakultät, Universität Erlangen-Nürnberg, Krankenhausstr. 12, 91054 Erlangen, (2) Lehrstuhl für Anatomie II, Institut für Anatomie, Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, (3) Wavelight GmbH, Erlangen, (4) The Division of Imaging and Technology, University of Auvergne, Clermont-Ferrand, France, (5) The Institute for Refractive and Ophthalmic Surgery, Zürich, Schweiz

Zeitschrift: The Journal of Cataract & Refractive Surgery 2017; 43 (10): 1335-1342

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4917



Dokument 725

Titel: Effekt der Kationen-Anionen-Balance im Futter auf den pH-Wert im Urin von Kaninchen im Vergleich zu anderen Tierarten
Hintergrund: Untersuchung über den Einfluss der Fütterung von Säurebildnern (Ammoniumchlorid) auf den pH-Wert und verschiedene andere Parameter in Kot, Urin und Blut von Zwergkaninchen.
Tiere: 13 Kaninchen (Zwergkaninchen)
Jahr: 2017

Versuchsbeschreibung: Die Herkunft der Tiere ist unbekannt. Die Einteilung der Kaninchen erfolgt in 2 Gruppen zu 6 bzw. 7 Tieren. Im Rahmen der Studie werden jeweils 8 Tage 6 verschiedene Diäten gefüttert. Zwei der Diäten basieren dabei auf Heu, 4 auf Stroh. Hinzu kommt Trockenfutter, das sich – je nach Diät – in seinem Kohlenhydratanteil unterscheidet. Außerdem bekommt eine der Gruppe zusätzlich einen Ammoniumchlorid als Säurebildner gefüttert, die zweite Gruppe dient als Kontrollgruppe, wobei beim Wechsel der Diät auch ein Wechsel der Gruppe erfolgt. Zwischen den Fütterungsperioden der einzelnen Diäten bekommen alle Tiere über 7 Tage eine der auf Heu basierenden Diät als „Auswaschphase“. Das Futter wird zweimal täglich um 8 Uhr und 16 Uhr angeboten. Wasser steht zur freien Verfügung. Jeweils während der letzten 3 Tage einer Diät werden die Kaninchen in Einzelkäfigen von 0,75 x 0,85 x 0,75 m gehalten, in denen eine individuelle, quantitative Sammlung von Kot und Urin möglich ist (Die Kaninchen werden vermutlich auf Gitter gehalten, da dadurch die Sammlung der Exkremente am einfachsten durchführbar ist). Außerdem werden Blutproben aus einer Vene jeweils direkt vor der Fütterung und 2 Stunden danach genommen. In den gesammelten Proben werden verschiedene Parameter bestimmt, u.a. der pH-Wert.

Bereich: Tierernährung

Originaltitel: Effect of cation–anion balance in feed on urine pH in rabbits in comparison with other species

Autoren: F. Heer, B. Dobenecker, E. Kienzle*

Institute: Tierärztliche Fakultät, Ludwig-Maximilians-Universität, Veterinärstr. 13, 80539 München

Zeitschrift: Animal Physiology and Animal Nutrition 2017; 101 (6): 1324–1330

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4916



Dokument 726

Titel: Arzneimittelinduzierte Auflösung von Blutgerinnsel als neuer Behandlungsansatz des akuten Hörverlusts in einem Tiermodell für Gefäßbeeinträchtigung im Innenohr
Hintergrund: Die Gabe eines Mittels zur Auflösung von Blutgerinnseln führt bei Meerschweinchen künstlich erzeugtem Hörverlust zur Aufhebung der Symptome. Dadurch kommen die Forscher zu dem Schluss, dass das eingesetzte Medikament eine Behandlungsmöglichkeit für den beim Menschen vorkommenden akuten Hörverlust darstellen kann.
Tiere: 15 Meerschweinchen
Jahr: 2017

Versuchsbeschreibung: Die Versuche an den Meerschweinchen der Rasse Dunkin Hartley, die von Harlan Laboratories GmbH, An Venray (Niederlande) und Charles River Laboratories, Sulzfeld, stammen, werden durch das LAVES in Oldenburg genehmigt (33.9-42502-04-12/1011). Als Auswahlkriterium für die Tiere gelten freie Gehörgänge, intakte Trommelfelle und ein positiver Preyer-Reflex (positiv bedeutet hier, dass die betroffenen Tiere bei plötzlichen lauten Geräuschen die Ohren nach hinten nehmen). Über eine Injektion in die Bauchhöhle werden die Meerschweinchen in Narkose gelegt. Zur Messung des Blutdrucks wird eine Sonde in die rechte Oberschenkelarterie geführt. In die linke Halsvene wird ein Katheter geschoben, über den Blutprobenentnahmen, Medikamentengaben und Flüssigkeitszufuhr erfolgen. Hinter einem der Ohren wird in einem bestimmten Bereich ein 5 x 5 mm großes Loch in den Schädelknochen der Tiere geschnitten, um Zugang zu einem Bereich des Innenohrs zu bekommen, der viele Gefäße besitzt. Durch Injektion eines fluoreszierenden Stoffs in eine Vene kann durch Verwendung eines Fluoreszenz-Mikroskops die Fließgeschwindigkeit des Blutes und der Gefäßdurchmesser im Innenohr dargestellt werden.

Am anderen Ohr erfolgt zur Bestimmung der Hörschwelle eine Hirnstammaudiometrie. Dies ist eine typische HNO-ärztliche Untersuchungsmethode zur Aufdeckung von Hörstörungen. Hierfür werden den Meerschweinchen drei Nadelmesselektroden rund ums Ohr unter die Haut bzw. in die Halsmuskulatur gestochen. Es werden Pieptöne abgespielt und gleichzeitig die Nervenströme gemessen. Die Töne sind erst laut (80dB), dann immer leiser werdend, um die Laustärke zu ermitteln, bei der die Nerven nicht mehr reagieren.

Zur künstlichen Herstellung eines akuten Hörverlustes bekommen die Tiere menschliches Fibrinogen (bestimmter Gerinnungsfaktor) in die Vene gespritzt, das zu Blutgerinnseln führt. Ob es zu einem Hörverlust gekommen ist und wie sich die Durchblutung im Innenohr verhält, wird mit der o.g. Audiometrie, dem Fluoreszenz-Mikroskop und der Bestimmung von Fibrinogen im Blut alle 30 Minuten kontrolliert. 30 Minuten nach der Injektion von Fibrinogen bekommen je 5 Tiere ein Mittel, dass Blutgerinnsel auflöst, Cortison oder ein Placebo. Danach wird in den nächsten 2 Stunden halbstündlich anhand der Messungen geschaut, bei welchen Tieren sich das Hörvermögen wieder einstellt. Was mit den Tieren nach dem Versuch geschieht, wird nicht erwähnt.

Bereich: Hörforschung, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde

Originaltitel: Drug-induced defibrinogenation as new treatment approach of acute hearing loss in an animal model for inner ear vascular impairment

Autoren: Bernhard G. Weiss, Mattis Bertlich, Stephan A. Bettag, Hendrik Desinger, Friedrich Ihler, Martin Canis*

Institute: Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Universitätsmedizin Göttingen, Robert-Koch-Str. 40, 37075 Göttingen

Zeitschrift: Otology & Neurotology 2017; 38: 648-654

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4915



Dokument 727

Titel: Präklinischer Test eines onkolytischen Parvovirus beim Ewing-Sarkom: Protoparvovirus H-1 induziert Apoptose und lytische Infektion in vitro, kann jedoch das Überleben in vivo nicht verbessern
Hintergrund: An Mäusen, denen menschliche Knochentumore (Ewing Sarkom) implantiert werden, soll die therapeutische Wirksamkeit einer Virus-Behandlung untersucht werden. Es gibt bereits Patientenstudien und Untersuchungen mit Zellkulturen, die eine Wirksamkeit der Viren zeigen. In zwei Mausstudien sterben die behandelten Tiere ähnlich schnell wie die nicht behandelten Kontroll-Tiere. Trotz der gescheiterten Studie kündigen die Autoren weitere Tierversuche mit Tumorzellen von Patienten und Mäusen mit funktionierendem Immunsystem an.
Tiere: 75 Mäuse (mindestens)
Jahr: 2018

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden vom „Land Baden-Württemberg“, vermutlich dem Regierungspräsidium Karlsruhe, genehmigt. Woher die Tiere stammen, wird nicht erwähnt. Es handelt sich um Nacktmäuse, die aufgrund einer genetischen Veränderung eingepflanzte fremde Zellen nicht abstoßen.

Den Mäusen werden menschliche Zellen eines Ewing-Sarkoms unter die Haut gespritzt. Das Ewing-Sarkom ist ein bösartiger Tumor, der meist Knochen befällt und sehr schmerzhaft ist. Nach sieben Tagen ist bei allen Tiere ein Tumor angewachsen. 15 Mäusen wird eine Lösung mit dem H-1P Virus in den Tumor gespritzt, 15 weitere Mäuse werden analog mit einer Kontrolllösung behandelt. H-1PV ist ein Nagetier-Parvovirus, menschliche Krebszellen in der Kulturschale zerstört. Klinische Studien mit Krebspatienten laufen bereits in den USA. Nach der Behandlung werden die Mäuse alle zwei bis drei Tage untersucht und die Größe der Tumore bestimmt. Innerhalb von 36 Tagen nach der Tumorimplantation sterben alle Tiere, bis auf eine Maus, die vier Monate lang „in guter Verfassung“ (Zitat) und Tumor-frei überlebt. Wie sich der Zustand der Maus im weiteren Verlauf entwickelt und was mit ihr geschieht, wird nicht erwähnt. Da in den durchgeführten Versuchen der gewünschte Effekt Behandlung ausbleibt, wird eine zweite Versuchsreihe durchgeführt.

Zwei Gruppen werden wie oben behandelt (Injektion mit Kontrolllösung und einmalige Injektion des Virus), und es wird noch eine dritte Gruppe hinzugefügt, bei der den Tieren jeden Tag das Virus in den Tumor gespritzt wird. Diesmal erliegen dem Krebsleiden innerhalb von 36 Tagen (Kontrollgruppe) oder 50 Tagen alle Mäuse bis auf zwei. Das weitere Schicksal dieser beiden Mäuse wird nicht erwähnt.

Die Arbeit wurde vom Deutschen Krebsforschungszentrum finanziert.

Bereich: Krebsforschung

Originaltitel: Preclinical Testing of an Oncolytic Parvovirus in Ewing Sarcoma: Protoparvovirus H-1 Induces Apoptosis and Lytic Infection In Vitro but Fails to Improve Survival In Vivo

Autoren: Jeannine Lacroix (1,2)*, Zoltan Kis (1,3), Rafael Josupeit (1), Franziska Schlund (1), Alexandra Stroh-Dege (1), Monika Frank-Sto?hr (4), Barbara Leuchs (1), Jo?rg R. Schlehofer (1), Jean Rommelaere (1), Christiane Dinsart (1)

Institute: (1) Tumorvirologie, Infektion, Entzündung und Krebs, Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Im Neuenheimer Feld 242, Heidelberg 69120, (2) Kinder- und Jugendmedizin, Städtisches Klinikum Karlsruhe, Moltkestraße 90, 76133 Karlsruhe, (3) Faculty of Engineering, Department of Chemical Engineering, Imperial College London, London, UK, (4) Virale Transformations-mechanismen, Infektion, Entzündung und Krebs, Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Heidelberg

Zeitschrift: Viruses 2018: 10(6). Doi: 10.3390/v10060302

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4914



Dokument 728

Titel: Lokalisation und saisonales Expressionsmuster lassen eine Rolle von Cryptochrom 4 bei der Magnetorezeption von Rotkehlchen vermuten
Hintergrund: Es wird ein molekularer Mechanismus erforscht, der dem Magnetsinn von Zugvögeln zugrunde liegt, den diese zur räumlichen Orientierung und Ortsbestimmung nutzen. Hierbei wird die dreidimensionale Struktur von Proteinen in der Netzhaut untersucht, die eine zentrale Rolle bei diesen Prozessen spielen sollen.
Tiere: 65 Tiere verschiedener Arten (min. 40 Rotkehlchen, 25 Bankivahühner)
Jahr: 2018

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden vom niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) genehmigt. Die Rotkehlchen werden auf dem Campus der Universität Oldenburg mit sogenannten Japannetzen gefangen, einige während und einige außerhalb der Vogelzugphasen. Japannetze sind speziell für den wissenschaftlichen Vogel- und Fledermausfang konstruierte Netze, die aus sehr feinem Netzwerk bestehen, welches von den Vögeln kaum wahrgenommen wird. Japannetze werden fest aufgestellt so dass sich alle Vögel darin verfangen, die zufällig hineinfliegen. Wer den Wildfang genehmigt, wird nicht erwähnt. Einige der Rotkehlchen werden draußen in Volieren gehalten, andere in Innenräumen ohne Fenster mit Kunstlicht in Einzel-Käfigen (100 x 50 x 40 cm). Die Hühner stammen aus der hauseigenen Zucht der Universität Oldenburg und werden in Innenräumen ohne Fenster mit Kunstlicht gehalten. Die Tiere werden ohne Betäubung geköpft, die Augen entfernt und die Netzhaut herauspräpariert.

Die Arbeiten wurden finanziert vom US Air Force Office of Scientific Research (Referenznummer: FA9550–14–1–0095), von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG, Referenznummern FOR701 und MO1408/1-2 und GRK 1885), von der dänischen Lundbeck Foundation und von der Volkswagenstiftung (Lichtenberg Professur für H. Mouritsen).

Bereich: Verhaltensforschung, Molekularbiologie

Originaltitel: Double-cone localization and seasonal expression pattern suggest a role in magnetoreception for european robin cryptochrome 4

Autoren: Anja Günther (1,6), Angelika Einwich (1,6), Emil Sjulstok (2), Regina Feederle (3), Petra Bolte (1), Karl-Wilhelm Koch (4,5), Ilia A. Solov’yov (2), Henrik Mouritsen (1,5,7)*

Institute: (1) Institut für Biologie und Umweltwissenschaften, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Carl-von-Ossietzky-Str. 9-11, 26129 Oldenburg, (2) Department of Physics, Chemistry and Pharmacy, University of Southern Denmark, Odense, Dänemark, (3) Helmholtz Zentrum München, Department für Umweltwissenschaften, Institut für Diabetes und Adipositas, Monoclonal Antibody Core Facility, Neuherberg, (4) Department für Neurowissenschaften, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Oldenburg, (5) Forschungszentrum Neurosensorik, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Oldenburg

Zeitschrift: Current Biology 2018: 28(2); 211-223

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4913



Dokument 729

Titel: Lokalisation des putativen magnetorezeptiven Proteins Cryptochrom 1b in der Retina von Zugvögeln und Brieftauben
Hintergrund: In der vorliegenden Arbeit werden Proteine in der Augennetzhaut molekularbiologisch untersucht, die für den Magnetsinn von Zugvögeln mitverantwortlich sein sollen. Über den Magnetsinn orientieren sich Vögel und einige andere Tiere am Erdmagnetfeld, das sie zur Ortsbestimmung nutzen.
Tiere: 16 Tiere verschiedener Arten (3 Steinschmätzer, 10 Rotkehlchen, 3 Brieftauben)
Jahr: 2016

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden vom niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) genehmigt (Referenznummern 33.9-42502-04-13/1263, 33.9-42502-04-11/0423, 33.12-42502-04-10/0121 und 33.9-42502-04-12/0766.). Die Rotkehlchen werden auf dem Campus der Universität Oldenburg mit sogenannten Japannetzen gefangen. Dabei handelt es sich um speziell für den wissenschaftlichen Vogel- und Fledermausfang konstruierte Netze, die aus sehr feinem Netzwerk bestehen, welches von den Vögeln kaum wahrgenommen wird. Japannetze werden fest aufgestellt so dass sich alle Vögel darin verfangen, die zufällig hineinfliegen. Der Wildfang wird vom niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz (NLWKN) genehmigt (Referenznummer GB IV, D4). Die Steinschmätzer stammen vom Institut für Vogelforschung in Wilhelmshaven, wo sie in Volieren gezüchtet werden. Die Brieftauben stammen von lokalen Züchtern, von welchen, wird nicht erwähnt.

Die Rotkehlchen und die Steinschmätzer werden in Räumen ohne Fenster mit Kunstlicht einzeln in Käfigen gehalten (100 x 50 x 40 cm), die Brieftauben in Außenvolieren (4 x 3 x 2 m). Ein Wasserbad wird nur einmal die Woche bereitgestellt. Die Vögel werden in den meisten Fällen ohne vorherige Betäubung durch Enthauptung getötet. In manchen Fällen werden sie durch eine Spritze in den Muskel betäubt, und es wird eine Lösung (Paraformaldehyd) über das Herz in den Körper eingeleitet, die der späteren Mikroskopie von verschiedenen Organen und Geweben dient. Durch die Lösung sterben die Tiere. Die Autoren geben an, dass die Tötung der Tiere nicht für die Augenentnahme, sondern zu anderen Zwecken erfolgte. Um bestimmte Proteine zu untersuchen, die in Zusammenhang mit dem Magnetsinn der Zugvögel gebracht werden, werden die Augen entfernt und die Netzhaut herauspräpariert.

Die Arbeiten wurden finanziert vom niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, von der Defense Advanced Research Projects Agency (eine Behörde des US-Verteidigungsministeriums, Referenznummer QuBE_N66001-10-1-4061), von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG, Referenznummern HE6221/1-1 und MO1408/1-2 und GRK 1885) und von der Volkswagenstiftung (Lichtenberg Professur für H. Mouritsen).

Bereich: Verhaltensforschung, Molekularbiologie

Originaltitel: Localisation of the putative magnetoreceptive protein cryptochrome 1b in the retinae of migratory birds and homing pigeons

Autoren: Petra Bolte (1,2)*, Florian Bleibaum (1,2), Angelika Einwich (1,2), Anja Günther (1,2), Miriam Liedvogel (3), Dominik Heyers (1,2), Anne Depping (1,2), Lars Wöhlbrand (4), Ralf Rabus (4), Ulrike Janssen-Bienhold (5), Henrik Mouritsen (1,2)

Institute: (1) Institut für Biologie und Umweltwissenschaften, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Carl-von-Ossietzky-Str. 9-11, 26129 Oldenburg, (2) Forschungszentrum Neurosensorik, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Oldenburg, (3) Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie, Plön, (4) Institut für Chemie und Biologie des Meeres, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Oldenburg, (5) Abteilung für Neurobiologie, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Oldenburg

Zeitschrift: PLoS One 2016: 11(3). Doi: 10.1371/journal.pone.0147819

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4912



Dokument 730

Titel: Schwache breitbandige elektromagnetische Felder stören den Magnetsinn von Rotkehlchen mehr als starke schmalbandige Felder
Hintergrund: Es sollen neue Erkenntnisse zum Magnetsinn von Rotkehlchen gewonnen werden, indem die Vögel in einer elektromagnetisch abgeschirmten Umgebung verschiedenen Magnetfeldern ausgesetzt werden, die ihren Orientierungssinn stören sollen.
Tiere: 91 Sonstige Vögel (Rotkehlchen)
Jahr: 2016

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden vom niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) genehmigt (Referenznummern 33.12-42502-4-07/1422 und 33.12-42502-04-13/1065). Die Rotkehlchen werden auf dem Campus der Universität Oldenburg gefangen. Wer den Wildfang genehmigt hat, wird nicht erwähnt. Die Vögel werden einzeln in Käfigen in einem Raum ohne Fenster mit künstlicher Beleuchtung gehalten. Die Versuche werden in einem speziell angefertigten Labor in elektromagnetisch abgeschirmten Kammern durchgeführt.

Um den Magnetsinn der Tiere näher zu untersuchen, werden die Vögel im Frühjahr und im Herbst, kurz vor dem natürlichen Zugbeginn, in die Kammern gesperrt und verschiedene elektromagnetische Felder angelegt. Der Experimentator darf sich aus Sicherheitsgründen während der Versuche nicht in dem Labor aufhalten. Eine Stunde vor Sonnenuntergang werden die Vögel in Käfigen nach draußen gebracht, weil die Forscher davon ausgehen, dass der Magnetsinn der Tiere lichtabhängig ist. Danach beginnen die Versuche, für die die Vögel einzeln in sogenannten Emlen-Trichtern platziert werden, die zur Untersuchung der Zugrichtung und der Aktivität von Vögeln verwendet werden (Durchmesser 35 cm, Höhe 15 cm). Die trichterförmigen Aluminium-Käfige sind mit einem speziellen Papier ausgelegt, auf dem die angestrebte Bewegungsrichtung des Vogels durch die Häufigkeit der Kratzer festgestellt wird, die er durch seine vergeblichen Flugversuche auf dem Papier hinterlässt.

Jeder Vogel wird in der Nacht zweimal einem künstlich angelegten Magnetfeld ausgesetzt, das teilweise die Orientierung der Tiere durch Störung des Magnetsinns beeinträchtigen soll. Je nach Art und Stärke des Magnetfelds werden die Tiere mehr oder weniger orientierungslos. Der maximalen Intensität des Magnetfelds sind die Tiere 40 min. lang ausgesetzt. Der zeitliche Abstand zwischen den beiden Testphasen beträgt 1,5 Stunden. Die Versuchsreihen werden im Frühjahr und im Herbst der Jahre 2012 und 2013 und zusätzlich im Frühjahr 2014 durchgeführt. Ursprünglich waren nicht so viele Versuchsreihen geplant, da die Versuche aber nicht die erwarteten Ergebnisse lieferten, wurden sie zweimal wiederholt, wobei z.T. das Magnetfeld um das ca. zehnfache erhöht wurde, um die gewünschten Effekte zu erzielen. Was nach den Versuchen mit den Vögeln passiert, wird nicht erwähnt.

Die Arbeiten wurden finanziert von der Defense Advanced Research Projects Agency (Referenznummer QuBE_N66001-10-1-4061), einer Organisation für Forschungsprojekte der Verteidigung und eine Behörde des US-Verteidigungsministeriums. Weiterhin wurden die Versuche finanziell unterstützt von der EU (Referenznummer: FP7/2007-2013/ERC, Antragsnummer: 340451), vom US Air Force Office of Scientific Research (Referenznummer: FA9550–14–1–0095), vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF, Referenznummer: 01 GQ 0962), von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG, Referenznummer: MO1408/1-2 und GRK 1885) und von der Volkswagenstiftung (Lichtenberg Professur für H. Mouritsen).

Bereich: Verhaltensforschung

Originaltitel: Weak broadband electromagnetic fields are more disruptive to magnetic compass orientation in a night-migratory songbird (Erithacus rubecula) than strong narrow band fields

Autoren: Susanne Schwarze (1,2), Nils-Lasse Schneider (1,2), Thomas Reichl (1,2), David Dreyer (1,2), Nele Lefeldt (1,2), Svenja Engels (1,2), Neville Baker (3), P. J. Hore (3), Henrik Mouritsen (1,2)*

Institute: (1) Institut für Biologie und Umweltwissenschaften, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Carl-von-Ossietzky-Str. 9-11, 26129 Oldenburg, (2) Forschungszentrum Neurosensorik, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Oldenburg, (3) Department of Chemistry, University of Oxford, Physical and Theoretical Chemistry Laboratory, Oxford, UK

Zeitschrift: Frontiers in Behavioral Neuroscience 2016: 10:55. Doi: 10.3389/fnbeh.2016.00055

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4911



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