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Dokument 101

Titel: Entwicklung des horizontalen Kopfdrehungs-Reflexes bei jungen Schleiereulen (Tyto furcata pratincola)
Hintergrund: Es wird untersucht, wie sich der Reflex, mit dem Eulen auf Bewegung mit einer Drehung des Kopfes reagieren, entwickelt. An erwachsenen Tieren wurde dieser Reflex durch die Autoren bereits untersucht.
Tiere: 6 Eulen (Schleiereulen)
Jahr: 2022

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden vom Regierungspräsidium Tübingen genehmigt. und zwischen Mai 1992 und Juni 1993 durchgeführt. Es werden sechs Schleiereulen eingesetzt, die als F, G, H, I, J und K bezeichnet werden. Die Eulenküken werden noch bevor sie die Augen öffnen, dies geschieht ungefähr an Tag 10 bis 12 nach dem Schlüpfen, oder kurz nach dem Öffnen der Augen aus dem Nest entnommen und per Hand aufgezogen, damit sie zahm werden.

Die Tests werden an 9 bis 65 Tage alten Eulen durchgeführt. Sehr junge Küken sind bei den Versuchen kaum in der Lage ihren Kopf zu halten (bis Tag 13) und werden in flache Schalen gesetzt. Wenn die Tiere älter und agiler werden, werden sie in Bechergläser gesetzt, damit sie an Ort und Stelle bleiben. Die Eulen werden dann in Schalen oder Bechergläsern in eine 46 cm hohe Trommel gesetzt, deren Innenwände mit einem Muster aus Quadraten oder einem Streifenmuster versehen ist.

Die Trommel wird mit verschiedenen Geschwindigkeiten und sowohl im als auch gegen den Uhrzeigersinn gedreht. Die Kopfdrehungen der Vögel, mit denen sie dem Muster zu folgen versuchen, werden mit einer Kamera von oben gefilmt. Dazu wird den Tieren ein Pappstreifen mit zwei Punkten auf den Kopf geklebt; die Punkte dienen dazu die Richtung, in die die Eule schaut, zu ermitteln. Eine Versuchssession dauert typischerweise eine Stunde.

In einem Teil der Versuche werden die Eulen ebenfalls in die sich drehende Trommel gesetzt, dabei wird jedoch eines ihrer Augen abgedeckt. Dazu wird bei jüngeren Küken eines der Augen mit schwarzem Klebeband abgeklebt. Ältere Tiere (ab einem Alter von 50 Tagen) werden in Narkose gelegt, ihre Kopfhaut wird aufgeschnitten und an ihrem Schädel wird mit Zahnzement ein Haltegriff befestigt. An diesem Haltegriff wird dann die Augenabdeckung befestigt. Das weitere Schicksal der Eulen wird nicht erwähnt, vermutlich werden sie in weiteren Versuchen eingesetzt.

Die Arbeiten wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

Bereich: Neurobiologie, Sehforschung, Neurobiologie

Originaltitel: Development of the horizontal optocollic reflex in juvenile barn owls (Tyto furcata pratincola)

Autoren: Hermann Wagner (1,3)*, Ina Pappe (2,3), Sandra Brill (1), Hans Ortwin Nalbach (3)

Institute: (1) Institut für Biologie II, RWTH Aachen University, Aachen, (2) Universitätsklinik für Anästhesiologie, Tübingen, (3) Max-Planck-Institut für Biologische Kybernetik, Max Planck Ring 11, 72076 Tübingen

Zeitschrift: Journal of Comparative Physiology A 2022; 208: 479-492

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5542



Dokument 102

Titel: Übertragung von nicht-dioxinähnlichen polychlorierten Biphenylen (ndl-PCBs) aus dem Futter und dem Boden in Hühnereier
Hintergrund: Die Übertragung von bestimmten Umweltschadstoffen in tierische Lebensmittel soll untersucht werden.
Tiere: 102 Hühner (Weiße Leghorn und Tetra-Rasse)
Jahr: 2022

Versuchsbeschreibung: Ein Teil der Versuche findet in Berlin statt und wird durch das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) Berlin unter der Nummer StN006/19 genehmigt. Weitere Versuche werden vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) Nordrhein-Westfalen durchgeführt und auch durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen unter der Nummer #84-02.04.2016.A109 genehmigt.

In Berlin werden 30 Hennen der Rasse Weiße Leghorn im Alter von 20 Wochen nach einer Eingewöhnungsphase von 3 Wochen in zwei Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe erhält über 28 Tage ein mit bestimmten Schadstoffen, sogenannten polychlorierten Biphenylen (PCBs), kontaminiertes Futter. Von PCBs ist bekannt, dass sie unter anderem die Leber, die Schilddrüse und Nervenzellen schädigen. Das kontaminierte Futter stammt aus einem Kontaminationsfall in Deutschland aus dem Jahr 2018, bei dem Futter durch abgeplatzte Farbe kontaminiert wurde, was zu einer Überschreitung der Höchstgrenze der entsprechenden PCBs in Eiern und Hühnerfleisch führte. Im Anschluss erhalten die Tiere für 100 Tage nicht kontaminiertes Futter. Die zweite Gruppe erhält das kontaminierte Futter für 63 Tage und im Anschluss 100 Tage das nicht kontaminierte Futter. Zu verschiedenen Zeitpunkten werden die Eier der Hühner eingesammelt und analysiert. Es wird beobachtet, dass die Tiere, die für 68 Tage das kontaminierte Futter zu sich nehmen mussten, weniger Nahrung aufnehmen und weniger Eier legen.

In weiteren Versuchen desLANUV werden 72 Hennen der Tetra-Rasse in drei Gruppen aufgeteilt. Vor dem Versuch werden jeweils drei Hühner je Gruppe durch Injektion eines Betäubungsmittels getötet und ihre Brustmuskulatur wird für Untersuchungen herausgeschnitten. Die restlichen Tiere werden gruppenweise für bis zu 168 Tage in Gehegen gehalten. Der Boden der Gehege enthält unterschiedliche Mengen PCBs und stammt aus stadtnahen Gebieten für die bekannt ist, dass sie mit PCBs und anderen Schadstoffen belastet sind. Zu verschiedenen Zeitpunkten werden die Eier der Hühner analysiert. Die verbliebenden Hühner werden an Tag 42, 84 oder 168 getötet und ihre Brustmuskeln werden analysiert.

Die Arbeiten wurden durch das Bundesinstitut für Risikobewertung und das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) Nordrhein-Westfalen gefördert.

Bereich: Tierernährung, Tierhaltung

Originaltitel: Transfer of non-dioxin-like polychlorinated biphenyls (ndl-PCBs) from feed and soil into hen eggs

Autoren: B. Ohlhoff (1), D. Savvateeva (1), J. Leisner (2), F. Hartmann (2), K.-H. Südekum (3), T. Bernsmann (4), M. Spolders (1), A. Jahnke (1), A. Lüth (1), I. Röhe (1), J. Numata (1), R. Pieper (1)*

Institute: (1) Abteilung Sicherheit in der Nahrungskette, Bundesinstitut für Risikobewertung, Max-Dohrn-Straße 8-10, 10589 Berlin, (2) Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) Nordrhein-Westfalen, Recklinghausen, (3) Institut für Tierwissenschaften, Universität Bonn, Bonn, (4) Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe, Münster

Zeitschrift: Journal of Agricultural and Food Chemistry 2022; 70(29): 8955-8962

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5541



Dokument 103

Titel: Bewertung der Substanz P als neuer Stressparameter bei Pferden in einem Stressmodell mit vier verschiedenen Stressstufen
Hintergrund: Es wird untersucht, ob ein Blutwert, der Substanz P genannt wird, geeignet ist, um den Stress von Pferden anhand von Blutwerten zu ermitteln. Hintergrund der Untersuchungen ist das öffentliche Interesse am Tierwohl im Pferdesport, welches mit Hilfe von Blutwerten objektiv ermittelt werden soll.
Tiere: 74 Pferde
Jahr: 2023

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch die Regierung von Oberbayern unter der Nummer AZ ROB-55.2-2532.Vet_02-21-100 im Februar 2022 genehmigt. Die Pferde stammen aus dem Haupt- und Landgestüt Schwaiganger in Ohlstadt und werden im Lehrbetrieb eingesetzt.

Die Tiere werden in verschiedene Gruppen eingeteilt. 16 Pferde werden für den eigentlichen Versuch eingesetzt, weitere 10 Pferde werden in die Kontrollgruppe eingeteilt und die restlichen Pferde werden für die Bestimmung von Referenzwerten verwendet.

Die Tiere der Versuchsgruppe werden an vier unterschiedlichen Tagen für jeweils 20 Minuten unter verschiedenen Bedingungen geritten, die bei den Tieren unterschiedlich starken Stress verursachen sollen. Vor den einzelnen Versuchen wird den Pferden zweimal Blut aus der Halsschlagader abgenommen, einmal noch im Stall, und einmal unmittelbar vor dem Ritt. Im niedrigsten Stresslevel werden die Pferde mit lockerem Nasenband geritten. Stresslevel 2 wird durch Reiten mit fest angezogenem Nasenband, welches die Öffnung des Mundes verhindert, erreicht. In Level 3 werden die Pferde mit lockerem Nasenband geritten, zusätzlich wird ihnen ein Endoskop, das ist ein Schlauch, in ein Nasenloch eingeführt. Das Einführen eines Endoskops soll bei den Pferden bewusst Stress erzeugen. Der höchste Stresslevel von 4 wird durch Reiten mit fest gezogenem Nasenband und gleichzeitig in ein Nasenloch eingeschobenes Endoskop erzielt. Während der Versuche werden die Pferde gefilmt und ihre Körpersprache und ihr Gesichtsausdruck wird nach einem Punkteschema bewertet, welches Ausdruck über Schmerzen und Stress der Tiere geben soll. Es können 0 bis 24 Punkte vergeben werden, wobei 8 Punkte beispielsweise bei Schmerzen im Bewegungsapparat erreicht werden. In den Versuchen erzielen die Pferde bis zu 10 Punkte. Im Anschluss an jeden einzelnen Ritt wird der Reiter nach der Leistung, der Reitbarkeit und der Bereitwilligkeit der Pferde befragt. Direkt nach jedem Ritt wird erneut Blut abgenommen und die Pferde werden wieder in den Stall gebracht. Bei den Tieren der Kontrollgruppe wird ebenfalls dreimal Blut abgenommen, allerdings werden sie nicht geritten. Zusätzlich wird weiteren Pferden einmalig Blut abgenommen, um Vergleichswerte zu erhalten.

Die Arbeiten erhielten keine Förderung.

Bereich: Tierhaltung, Tierschutz

Originaltitel: Evaluation of substance P as a new stress parameter in horses in a stress model involving four different stress levels

Autoren: Dominik Scholler (1), Yury Zablotski (2), Anna May (1)*

Institute: (1) Klinik für Pferde, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sonnenstr. 14, 85764 Oberschleißheim, (2) Zentrum für Klinische Tiermedizin, Klinik für Wiederkäuer mit Ambulanz und Bestandsbetreuung, Ludwig-Maximilians-Universität München, Oberschleißheim

Zeitschrift: Animals 2023; 13: 1142

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5540



Dokument 104

Titel: Gewebeverteilung des Papageien Bornavirus 4 (PaBV-4) bei experimentell infizierten jungen und erwachsenen Nymphensittichen (Nymphicus hollandicus)
Hintergrund: Es soll untersucht werden, ob eine durch einen Virus verursachte Erkrankung von Papageien unterschiedlich verläuft, wenn die Tiere früh oder spät in ihrem Leben mit dem Virus infiziert werden.
Tiere: 81 Papageien (22 Nymphensittiche und 59 Embryonen)
Jahr: 2022

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch die zuständige Behörde in Gießen, vermutlich das Regierungspräsidium Grießen, unter der Nummer GI 18/9 NR.36/2015 genehmigt.

Jeweils 11 Nymphensittiche werden als erwachsene Tiere im Alter von ein bis fünf Jahren oder als Küken (ein bis sechs Tage nach dem Schlüpfen) mit einem Virus infiziert. Das dafür verwendete Virusisolat wurde aus dem Gehirn eines Aras gewonnen, der an der durch das Virus verursachten Erkrankung, die Drüsenmagendilatation genannt wird, gestorben ist. Die Viren werden den Sittichen in etwas Flüssigkeit in eine Vene gespritzt.

Der Verlauf der Infektion wird über einen Zeitraum von insgesamt 233 Tagen beobachtet. In dieser Zeit werden die Tiere regelmäßig beobachtet und gewogen und es werden Abstriche aus Kropf und Kloake sowie Blutproben genommen. Im Beobachtungszeitraum entwickeln die meisten der Tiere klinische Symptome wie Abgeschlagenheit, Durchfall, neurologische Symptome, Gewichtsverlust, vermehrte Harnausscheidung und vermehrte Flüssigkeitsaufnahme.

Drei der Tiere sterben. Drei Sittiche werden aufgrund ihrer Symptome oder wegen starkem Gewichtsverlust getötet. Nach Ende des Beobachtungszeitraums werden die verbleibenden Tiere getötet. Dazu werden sie in Narkose versetzt und ausgeblutet. Proben ihrer Organe werden entnommen und untersucht. Dabei werden Veränderungen an Drüsenmagen, Verdauungssystem, Leber, Bauchspeicheldrüse, Nieren, Nebennieren, Milz, Herz, Geschlechtsorganen, Muskeln und Haut sowie Nerven- und Gehirnentzündungen gefunden. Die Mehrzahl der Tiere hat Veränderungen der Augen wie Bindehaut- oder Regenbogenhautentzündungen.

Die Arbeiten wurden durch ein Stipendium der Justus-Liebig-Universität unterstützt.

Bereich: Tiermedizin, Tierseuchenforschung, Veterinärpathologie

Originaltitel: Tissue distribution of parrot bornavirus 4 (PaBV-4) in experimentally infected young and adult cockatiels (Nymphicus hollandicus)

Autoren: Jana Petzold (1)*, Anna Maria Gartner (2), Sara Malberg (1), Jessica Bianca Link (2), Bianca Bücking (2), Michael Lierz (2), Christiane Herden (1)

Institute: (1) Institut für Veterinär-Pathologie, Justus-Liebig-Universität Gießen, Frankfurter Str. 96, 35392 Gießen, (2) Klinik für Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische, Justus-Liebig-Universität Gießen, Gießen

Zeitschrift: Viruses 2022; 14: 2181

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5539



Dokument 105

Titel: Einfluss der Umweltanreicherung auf die Anzahl der zirkulierenden weißen Blutkörperchen und das Verhalten weiblicher Puten
Hintergrund: Der Einfluss einer "Gehege-Bereicherung", die aus drei unterschiedlich hohen Plattformen besteht, auf das Verhalten und die Blutwerte von Puten wird untersucht. Die Plattformen sollen den Stress von Puten, die in eintönigen Ställen und in großen Gruppen zur Fleischerzeugung gehalten werden, verringern. So soll auch die Aggression, wie das Hacken nach Artgenossen, vermindert werden.
Tiere: 132 Puten
Jahr: 2021

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) unter der Nummer 33.14-42502-04-15/1813 genehmigt. Weibliche Puten der Rasse B.U.T. 6, die auf ein hohes Gewicht und eine schnelle Gewichtszunahme gezüchtet wurde, werden im Alter von einem Tag aus der Putenzuchten Kartzfehn (Bösel) und Heidemark (Ahlhorn) gekauft. Die Versuche finden an der Tierärztlichen Hochschule Hannover statt.

Die Tiere werden mit einem Band am Flügel individuell markiert und in verschiedene Gruppen eingeteilt. Sie werden in Gruppen von 22 Tieren in Ställen einer Größe von 5,4 m2 gehalten. Bei einem Teil der Puten enthält der Stall eine Konstruktion, die aus drei unterschiedlich hohen Plattformen besteht, die die Puten zum Sitzen oder Stehen nutzen können. Diese Konstruktion wird als "Putenbaum” bezeichnet und soll den Tieren als Abwechslung dienen. Die anderen Puten haben kein solches Konstrukt in ihren Ställen.

Die Puten werden für 88 Tage in den Ställen gehalten. Die Tiere werden innerhalb von 53 Tagen dreimal gegen ein Virus geimpft; dazu wird ihnen der Impfstoff oral verabreicht. Zu verschiedenen Zeitpunkten wird den Puten insgesamt viermal Blut aus einer Vene eines Flügels abgenommen. Über Video werden die Ställe überwacht und das Verhalten der Tiere wird beobachtet. Dabei wird insbesondere bewertet, wie die Tiere die Plattformen nutzen, wie sie sich verhalten und wie oft sie sich ihren Artgenossen gegenüber, zum Beispiel durch Hacken mit dem Schnabel, aggressiv zeigen.

Als weiterer Beleg für die Aggressivität der Puten untereinander wird mehrfach das Federkleid der Tiere bewertet und die Haut auf Verletzungen untersucht. Dabei wird festgestellt, dass die Tiere, die keinen "Putenbaum" in ihrem Stall haben, mehr Verletzungen aufweisen.

Ein Tier stirbt am 7. Tag und es wird eine Infektion festgestellt, daraufhin werden die verbleibenden Tiere 5 Tage lang mit Antibiotika behandelt. Ein weiteres Tier stirbt an Verletzungen, die ihm von anderen Tieren beigebracht wurden. Ein anderes Tier wird getötet, weil sein Kropf verstopft ist, eine weitere Pute bricht sich einen Flügel und wird ebenfalls getötet. Die verbleibenden Tiere werden am Ende des Versuchs mit einem Elektroschock betäubt und ausgeblutet.

Die Arbeiten wurden durch den Verein "Freunde und Förderer der Tierärztlichen Hochschule Hannover” gefördert. Die Publikation wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover unterstützt.

Bereich: Nutztierwissenschaften, Tierhaltung, Tierschutz

Originaltitel: Influence of environmental enrichment on circulating white blood cell counts and behavior of female turkeys

Autoren: Rebecca Lindenwald (1), Hans-Joachim Schuberth (2), Birgit Spindler (3), Silke Rautenschlein (1)*

Institute: (1) Klinik für Geflügel, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Bünteweg 17, Gebäude 217, 30559 Hannover, (2) Institut für Immunologie, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover, (3) Institut für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover

Zeitschrift: Poultry Science 2021; 100: 101360

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5538



Dokument 106

Titel: Unterschiede in tonischen Immobilitätsreaktionen zwischen verschiedenen Haushühnerrassen als Maß für Ängstlichkeit
Hintergrund: Es soll herausgefunden werden, wie sich verschiedene Hühnerrassen in ihrer Ängstlichkeit unterscheiden. Dies soll dem Tierwohl dienen, indem weniger ängstliche Tiere als sogenannte Nutztiere gezüchtet werden können.
Tiere: 178 Hühner
Jahr: 2023

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) unter der Nummer AZ 81-02.04.2019.A372 genehmigt. Es werden Hennen von 19 verschiedenen Rassen eingesetzt. Ein Teil der Hühner wird von Züchtern in Deutschland und den Niederlanden gekauft, andere Tiere wurden am Versuchsstandort gezüchtet. Die Versuche werden am "Poultry Research Centre, Rhein-Kreis-Neuss" durchgeführt, vermutlich handelt es sich dabei um den Wissenschaftlichen Geflügelhof des Bruno-Dürigen-Instituts in Rommerskirchen–Sinsteden, welcher mit der Universität Bonn Kooperationen unterhält. Die Hühner werden in Gruppen in Ställen von 6 qm Größe mit Zugang zu einem Außengehege gehalten und alle 3 Monate geimpft. Die Tiere werden mindestens jede zweite Woche eingefangen und ihr Gesundheitszustand wird überprüft. Im Falle einer unheilbaren Krankheit wird ein Tierarzt hinzugezogen.

Zum Versuchszeitpunkt sind die Hühner zwischen 21 Wochen und 6 Jahren alt. Für die eigentlichen Versuche werden die Hühner eingefangen und in Boxen zum Versuchsort transportiert. Vor dem Versuch verbringen die Tiere bis zu einer Stunde in diesen Boxen. Dann werden die Tiere einzeln in eine 180 x 180 cm große und von 72 cm hohen Wänden umgrenzten "Arena" getragen, über der eine Kamera hängt und ihr Verhalten filmt. In der Arena werden die Hennen auf den Rücken gelegt und durch den Experimentator für 15 Sekunden in dieser Position festgehalten. Dann lässt der Experimentator die Henne los und verlässt die Arena. Nun wird beobachtet, wie lange das Huhn braucht, bevor es den Kopf hebt, anfängt die Beine zu bewegen und sich in eine aufrechte Position zu bringen. Es wird dann angenommen, dass Hühner, die lange auf dem Rücken liegen bleiben, ängstlicher sind als Tiere, die sich schnell aufrichten.

Wenn das Tier in weniger als 10 Sekunden auf die Füße kommt, gilt der Versuch als misslungen und wird bis zu zweimal wiederholt, d.h. das Huhn wird wieder auf den Rücken gedreht. Wenn eine Henne sich erfolgreich innerhalb von 10 Minuten aufgerichtet hat, wird sie aus der Arena getragen und gewogen. Wenn das Tier auch nach 10 Minuten noch auf dem Rücken liegt, wird der Versuch abgebrochen und das Tier vom Experimentator auf die Füße gestellt. Ein Teil der Tiere liegt nach 10 Minuten noch immer auf dem Rücken und hat noch nicht einmal den Kopf bewegt. Der Versuch wird mehrfach durchgeführt, so dass die einzelnen Tiere ihn bis 38-mal an 13 Tagen durchlaufen.

Nach Abschluss der Versuche verbleibt ein Teil der Tiere am Versuchsstandort und wird zur Zucht eingesetzt. Andere Tiere werden an private Züchter abgegeben.

Die Arbeiten erhielten keine finanzielle Förderung, die Publikation der Ergebnisse wurde durch die Universität Bonn unterstützt.

Bereich: Nutztierwissenschaften, Tierzucht, Angstverhaltensforschung, Tierschutz

Originaltitel: Differences among domestic chicken breeds in tonic immobility responses as a measure of fearfulness

Autoren: Inga Tiemann (1)*, Senta Becker (1), Jocelyn Fournier (2), Daalkhaijav Damiran (2), Wolfgang Büscher (1), Sonja Hillemacher (1)

Institute: (1) Institut für Landtechnik, Universität Bonn, Nußallee 5, 53115 Bonn, (2) Department of Animal & Poultry Science, University of Saskatchewan, Saskatoon, Kanada

Zeitschrift: PeerJ 2023; 11: e14703

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5537



Dokument 107

Titel: Zwei Arten von am Gehörsinn beteiligten räumlichen rezeptiven Feldern in verschiedenen Teilen des Mittelhirns des Huhns
Hintergrund: Es wird geprüft, wo im Gehirn von Hühnern akustische Reize verarbeitet werden.
Tiere: 28 Hühner (weiße Leghorn)
Jahr: 2022

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch die Regierung von Oberbayern unter der Nummer ROB-55-2-2532-Vet_02-18-154 genehmigt. Befruchtete Hühnereier werden von der Professur für Biotechnologie der Reproduktion der Technischen Universität München zur Verfügung gestellt. Die Eier werden in einem Inkubator ausgebrütet und die Küken am Lehrstuhl für Zoologie der Technischen Universität München in Gruppen in Käfigen großgezogen.

Im Alter zwischen 58 und 114 Tagen werden 28 Hühner durch Spritzen eines Narkosemittels in den Brustmuskel narkotisiert. Der Kopf der Tiere wird in einen stereotaktischen Rahmen eingespannt. Die Kopfhaut der Tiere wird betäubt, dann werden die Federn der Kopfhaut mit einer Pinzette gezogen. Die Kopfhaut wird längst aufgeschnitten und der Schädel geöffnet. Die Hirnhaut wird aufgeschnitten und so das Gehirn freigelegt. Am Schädel wird eine Haltestange aus Aluminium mit Zahnzement festgeklebt. Dann wird eine Elektrode in das Gehirn gestochen, die zuvor mit einem Farbstoff beschichtet wurde, damit man den Einstichkanal nach den Versuchen im Gehirngewebe erkennen kann. Die Messungen der Nervenaktivität im Gehirn der Hühner werden in einer schalldichten Kammer durchgeführt. Die Hühner werden über die am Schädel befestigte Aluminiumstange fixiert. Ihnen werden über Kopfhörer ein- oder beidseitig unterschiedliche Geräusche und Töne von 10 – 90 dB vorgespielt. 90 dB entspricht in etwa der Lautstärke eines Türenknallens. Währenddessen werden die Elektroden in das Gehirn geschoben und die Aktivität der Nervenzellen gemessen. Die Elektrode wird aus dem Gehirn gezogen und dann an andere Position erneut in das Gehirn gestochen.

Am Ende der Versuche werden die Hühner durch Spritzen eines Medikaments in die Lunge getötet und mit einer Geflügelschere geköpft. Das Gehirn wird aus dem Schädel genommen und in Scheiben geschnitten untersucht, um festzustellen wo die Elektroden im Gehirn positioniert waren.

Die Arbeiten wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

Bereich: Neurobiologie, Hirnforschung, Hörforschung

Originaltitel: Two types of auditory spatial receptive fields in different parts of the chicken’s midbrain

Autoren: Gianmarco Maldarelli, Uwe Firzlaff, Lutz Kettler, Janie M. Ondracek, Harald Luksch

Institute: Lehrstuhl für Zoologie, School of Life Sciences, Technische Universität München, Liesel-Beckmann-Straße 4, 85354 Freising-Weihenstephan

Zeitschrift: The Journal of Neuroscience 2022; 42(23): 4669-4680

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5536



Dokument 108

Titel: HNF1B verändert ein evolutionär konserviertes nierenbezogenes Programm von Zielgenen
Hintergrund: Der Einfluss von Genmutationen auf die Nierenentwicklung wird an Krallenfrosch-Embryonen und Mäuse-Zellen untersucht.
Tiere: Tiere verschiedener Arten (Anzahl unbekannt)(Krallenfrösche und Kaulquappen (viele), Mäuse und Maus-Embryonen)
Jahr: 2023

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Regierungspräsidium Baden-Württemberg und das Kantonale Veterinäramt Zürich genehmigt.

Krallenfröschen (weiblichen und männlichen) wird innerhalb von 3 Tagen zweimal ein menschliches Schwangerschaftshormon gespritzt, woraufhin die weiblichen Tiere Eier legen, die durch die männlichen Tiere befruchtet werden. Die daraus entstehenden Embryonen werden für die Versuche verwendet. Ein Teil der Embryonen wird im 4-Zellstadium genetisch manipuliert, indem ihnen verschiedene Substanzen injiziert werden. Die Embryonen werden später in eine konservierende Lösung gegeben und untersucht.

Weitere Krallenfrosch-Embryonen werden durch künstliche Befruchtung gewonnen. Vermutlich wird ihren Müttern ebenfalls das menschliche Schwangerschaftshormon gespritzt, wie das Sperma ihrer Väter gewonnen wird, wird nicht beschrieben. Meist wird es aus den Tieren herausgedrückt. Die Gelschicht des Laichs wird bei einem Teil der Embryonen entfernt und es werden in 4-Zellstadium Substanzen in die Zellen des Embryos gespritzt. Andere Embryonen, die mittels künstlicher Befruchtung erzeugt wurden, werden erst nach ihrer Entwicklung zur Kaulquappe verwendet. Die Tiere werden in eine konservierend wirkende Lösung gegeben und untersucht.

Zusätzlich zu den Versuchen mit Frosch-Embryonen und Kaulquappen werden Mäuse eingesetzt. Die Mäuse werden in Narkose versetzt und ihnen wird eine konservierende Lösung in das Herz gepumpt, woran die Mäuse versterben. Dann werden die Nieren der Tiere aus ihren Körpern geschnitten. Außerdem werden Versuche mit Zellen durchgeführt, die aus den Gliedmaßen von Mäuse-Embryonen gewonnen werden.

Die Arbeiten wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Europäische Union, den Schweizerischen Nationalfonds (SNF), die Charité-Universitätsmedizin Berlin und das Berlin Institute of Health (BIH) gefördert.

Bereich: Mutationsforschung, Nierenforschung, Entwicklungsbiologie

Originaltitel: HNF1B alters an evolutionarily conserved nephrogenic program of target genes

Autoren: Kelli Grand (1), Martine Stoltz (2), Ludovica Rizzo (1), Ruth Röck (1), Michael M. Kaminski (3,4,5), Gabriela Salinas (5), Maike Getwan (1), Thomas Naert (1), Roman Pichler (2), Soeren S. Lienkamp (1,2)*

Institute: (1) Anatomisches Institut, Universität Zürich, Winterthurerstrasse 190, 8057 Zürich, Schweiz, (2) Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Universität Freiburg, Hugstetter Straße 55, 79106 Freiburg, (3) Berliner Institut für Medizinische Systembiologie, Max Delbrück Center, Berlin, (4) Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Nephrologie und Internistische Intensivmedizin, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Berlin, (5) Berlin Institute of Health, Berlin, (6) Transcriptome and Genome Analysis Laboratory, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen

Zeitschrift: Journal of the American Society of Nephrology 2023; 34(3): 412-432

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5535



Dokument 109

Titel: Basiswerte der physiologischen Körpertemperatur und hämatologischen Parameter bei in Gefangenschaft gehaltenen Fruchtfledermäusen der Arten Rousettus aegyptiacus- und Eidolon helvum
Hintergrund: Am Friedrich-Loeffler-Institut werden seit 2013 Fruchtfledermäuse gehalten, um sie in der Infektionsforschung einzusetzen. Hier werden nun Normalwerte für die Körpertemperatur und Blutwerte zweier Fruchtfledermausarten ermittelt, um sie als Referenzwerte für weitere Versuche verwenden zu können.
Tiere: 60 Tiere verschiedener Arten (60 Fledermäuse (Nilflughund, Rousettus aegyptiacus, und Palmenflughund, Eidolon helvum), Mäuse (Anzahl unbekannt) )
Jahr: 2022

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Land Mecklenburg-Vorpommern genehmigt. Fruchtfledermäuse zweier Arten werden von verschiedenen europäischen Zoos zur Verfügung gestellt. Bevor sie zum Friedrich-Loeffler-Institut transportiert werden, werden Abstriche von den Tieren genommen und auf Viren untersucht. Nach der Ankunft am Friedrich-Loeffler-Institut werden mehrfach Abstriche aus dem Mund der Tiere genommen und Stuhl- und Urinproben gesammelt. Zusätzlich werden sogenannte "Wächter-Mäuse" eingesetzt. Die Mäuse werden für mindestens 2 Wochen in engem Kontakt mit den Fledermäusen gehalten. Dann werden die Mäuse auf nicht genannte Art getötet und ihre Gewebe auf Krankheitserreger untersucht.

Den Fledermäusen wird ein Mikrochip, der eine individuelle Identifizierung erlaubt, zwischen die Schulterblätter implantiert. Zum Auslesen der Mikrochips müssen die Tiere eingefangen werden. Die Fledermäuse werden in Gruppen von bis zu 20 Tieren in Volieren mit 22 m2 Grundfläche am Friedrich-Loeffler-Institut gehalten und gezüchtet. Die Tiere werden regelmäßig per Hand gefangen und untersucht.

Einem Teil der Tiere werden Temperatursensoren implantiert, entweder unter die Haut zwischen den Schulterblättern oder in die Bauchhöhle. Dazu werden die Tiere narkotisiert. Die Messung der Temperatur erfolgt für 57 Tage. Ein Teil der Fledermäuse wird für die Temperaturmessung aus der Voliere entnommen und in Käfige gesetzt. Nach einer "Eingewöhnungsphase" von einer Woche wird für bis zu 12 Tage die Körpertemperatur beobachtet.

Alle 60 Fledermäuse werden gefangen und narkotisiert. Es werden Blutproben aus einer Vene eines Flügels entnommen.

Die Arbeiten wurden aus Mitteln des Friedrich-Loeffler-Instituts unterstützt.

Bereich: Veterinärphysiologie, Versuchstierkunde

Originaltitel: Baseline of physiological body temperature and hematological parameters in captive Rousettus aegyptiacus and Eidolon helvum fruit bats

Autoren: Melanie Rissmann (1,2), Virginia Friedrichs (3), Nils Kley (1), Martin Straube (4), Balal Sadeghi (1), Anne Balkema-Buschmann (1)*

Institute: (1) Institut für neue und neuartige Tierseuchenerreger (INNT), Friedrich-Loeffler-Institut, Südufer 10, 17493 Greifswald-Insel Riems, (2) Department of Viroscience, Erasmus MC, Rotterdam, Niederlande, (3) Institut für Immunologie (IfI), Friedrich-Loeffler-Institut, Greifswald-Insel Riems, (4) Landratsamt Ortenaukreis, Amt für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung, Offenburg

Zeitschrift: Frontiers in Physiology 2022; 13: 910157

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5534



Dokument 110

Titel: Eine virtuelle Zeit-Reproduktionsaufgabe für Nagetiere
Hintergrund: Es soll ein Versuch entwickelt werden, mit dem man die Fähigkeit zur Abschätzung kurzer Zeitspannen für Nagetiere untersuchen kann.
Tiere: 8 Gerbils
Jahr: 2022

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch die Regierung von Oberbayern unter der Nummer AZ 55.2-1-54-2532-10-11 genehmigt. Die weiblichen Gerbils werden als 8727, 8728, 8729, 8730, 10525, 10526, und 10570 bezeichnet und stammen aus institutseigener Zucht. Damit die Tiere bei den Versuchen mitmachen, werden sie hungrig gehalten, indem sie so wenig Futter erhalten, dass ihr Gewicht um 5 – 15% unter dem Gewicht liegt, welches sie bei frei verfügbarem Futter hätten.

Das Training der Gerbils beginnt im Alter von mindestens 4 Monaten. Zunächst werden die Gerbils an den Versuchsaufbau gewöhnt. Dabei wir ihnen ein Geschirr umgelegt und sie werden oberhalb einer Kugel so an dem Geschirr aufgehängt, dass ihre Füße die Kugel berühren. Das Geschirr verhindert, dass die Tiere sich drehen können. Sie sollen dann auf der Kugel "laufen", wodurch die Kugel anfängt sich zu drehen. Um die Tiere herum befindet sich eine Projektionsfläche, auf die ein virtueller Gang projiziert wird, dessen Wände schwarz und weiß gestreift sind. Ein Computer misst die Drehung der Kugel und berechnet daraus den Weg, den die Gerbils auf einer ebenen Fläche gehen würden und stellt daraus eine virtuelle Realität her, in der es so wirkt, als würde das Tier durch den virtuellen Gang laufen. Macht das Tier alles richtig erhält es automatisch etwas Futter. Dieser "Trainingslauf" wird 5- bis 10-mal durchgeführt.

Die nächste Trainingsphase dauert etwa 6 Wochen und beinhaltet 30 Trainingseinheiten. Die Tiere sollen nun lernen, eine vorgegebene Zeit abzuschätzen und zu reproduzieren. Dazu werden die Tiere wieder in einem Geschirr über der Kugel aufgehängt. Sie sehen zunächst für eine bestimmte Dauer eine schwarze Fläche. Dann erscheint der virtuelle Korridor. Die Gerbils sollen nun wieder anfangen zu laufen, und zwar für so lange, wie sie zunächst die schwarze Fläche gesehen haben. Dann sollen sie stehen bleiben. Machen sie alles richtig, erscheint eine grüne Fläche und die Tiere erhalten etwas Futter zur "Belohnung". Danach startet der Versuch erneut, indem wieder eine schwarze Fläche gezeigt wird. Wenn die Tiere zu früh losgehen, also noch während die schwarze Fläche gezeigt wird, wird die Kugel blockiert. Wenn ein Gerbil zu früh oder zu spät stehen bleibt, wird eine weiße Fläche gezeigt und das Tier erhält kein Futter. Eines der Tiere kann sich nicht an den Versuchsaufbau gewöhnen, die eigentlichen Versuche werden dann nur mit 7 Gerbils durchgeführt.

In einem Teil der Versuche wird die Geschwindigkeit des virtuellen Korridors verändert, d.h. das virtuell gezeigte "Vorankommen" des Tieres in dem schwarz-weiß gestreiften Korridor gibt nicht die auf der Kugel gelaufene Strecke wieder. So soll verhindert werden, dass die Tiere versuchen, die Zeit anhand der gelaufenen Strecke abzuschätzen. Das weitere Schicksal der Gerbils wird nicht erwähnt, vermutlich werden sie in weiteren Versuchen eingesetzt.

Die Arbeiten wurden durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Bereich: Neurobiologie, Hirnforschung, Versuchstierkunde

Originaltitel: A virtual reality time reproduction task for rodents

Autoren: Josphine Henke (1,2), Virginia L. Flanagin (2,3), Kay Thurley (1,2)*

Institute: (1) Fakultät für Biologie, Ludwig-Maximilians-Universität München, Großhaderner Str. 2, 82152 Planegg-Martinsried, (2) Bernstein Zentrum München, LMU-Biozentrum, Fakultät für Biologie, Planegg-Martinsried, (3) Deutsches Schwindel- und Gleichgewichtszentrum (DSGZ), Ludwig-Maximilians-Universität München, München

Zeitschrift: Frontiers in Behavioral Neuroscience 2022; 16: 957804

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5533



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