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Dokument 41

Titel: GalNT2-vermittelte O-Glykosylierung beeinflusst die Entwicklung und Funktion der Bauchspeicheldrüse bei Mäusen
Hintergrund: Die Studie untersucht die Folgen der vermehrten Bildung eines Enzyms auf die Struktur und Funktion der Bauchspeicheldrüsen von Mäusen. Die Ergebnisse sollten helfen, die Entwicklung von Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse besser zu verstehen.
Tiere: Mäuse (Anzahl unbekannt)
Jahr: 2024

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden von einer lokalen Behörde genehmigt. Die Tiere stammen aus der Tierhaltungseinrichtung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf.

Verschiedene gentechnisch veränderte Mäuse werden miteinander gekreuzt, um Mäuse mit der gewünschten genetischen Ausstattung zu erhalten. Dadurch wird ein bestimmtes Gen in der Bauchspeicheldrüse überaktiv. Zusätzlich werden auch genetisch unveränderte Mäuse eingesetzt. Ein Teil der gentechnisch veränderten Mäuse stirbt aufgrund von Unterernährung infolge der unzureichenden Arbeit der Bauchspeicheldrüse im Alter von 4–6 Wochen. Bei diesen Mäusen fehlt die Bauchspeicheldrüse fast vollständig. Die überlebenden gentechnisch veränderten Tiere nehmen im Vergleich zu genetisch unveränderten Tieren weniger schnell an Gewicht zu.

Im Alter von 12 Wochen wird 8 gentechnisch veränderten und 8 unveränderten Mäusen 12 Stunden lang die Nahrung entzogen. Dann wird ihnen eine Blutprobe entnommen.

Zu verschiedenen Zeitpunkten werden die Mäuse mit Kohlendioxid betäubt. Es ist bekannt, dass die Tiere dabei Erstickungsängste durchleben. Dann werden sie durch Genickbruch getötet. Die Bauchspeicheldrüse wird entnommen und untersucht.

Die Arbeiten wurden von der Landesexzellenzinitiative Hamburg, der Werner-Otto-Stiftung und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert.

Bereich: Endokrinologie, Gastroenterologie

Originaltitel: GalNT2-mediated O-glycosylation affects pancreas development and function in mice

Autoren: Baris Mercanoglu (1), Sissy-Alina Waschkowski (1,2), Elena Neuburg (1), Nina Schraps (1), Anastasios D. Giannou (1,3), Benjamin Dreyer (4), Sönke Harder (4), Markus Heine (5), Christian F. Krebs (6,7), Cenap Güngör (1), Hartmut Schlüter (4), Nathaniel Melling (1), Thilo Hackert (1), Maximilian Bockhorn (8), Christoph Wagener (9), Gerrit Wolters-Eisfeld (1)*

Institute: (1) Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Neues Klinikum (O10), Martinistraße 52, 20246 Hamburg, (2) Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel, (3) Arbeitsgruppe für Molekulare Immunologie, Zentrum für Innere Medizin, I. Medizinische Klinik und Poliklinik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Hamburg, (4) Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Hamburg, (5) Institut für Biochemie und Molekulare Zellbiologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Hamburg, (6) III. Medizinische Klinik und Poliklinik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Hamburg, (7) Hamburg Center for Translational Immunology (HCTI), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Hamburg, (8) Universitätsklinik für Viszeralchirurgie, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Oldenburg, (9) Medizinischen Fakultät, Universität Hamburg, Hamburg

Zeitschrift: Scientific Reports 2024; 14: 29760

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5779



Dokument 42

Titel: Der Glialzell-abgeleitete neurotrophe Faktor (GDNF) fördert die Heilung der Schleimhaut im Darm durch Aktivierung der Stammzellnische
Hintergrund: Die Rolle eines Eiweißstoffs bei der Heilung von Darmschleimhautschäden wird für Mäuse untersucht. Ziel ist es, neue Therapien für entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa zu entwickeln.
Tiere: 30 Mäuse (mehr als)
Jahr: 2024

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden von einer nicht genannten Behörde unter der Nummer 55.2–2532.2-852 genehmigt. Die Mäuse sind männlich, 10 -14 Wochen alt und stammen aus der Versuchstierzucht Janvier Labs (Frankreich). Sie werden unter speziellen keimarmen Bedingungen paarweise in Plastikboxen gehalten.

26 Mäusen wird eine Lösung der Chemikalie Dextran-Natrium-Sulfat (DSS) über 5 Tage im Trinkwasser verabreicht. Dadurch entwickelt sich eine Entzündung des Dickdarms, die einer chronischen Darmentzündung beim Menschen ähneln soll. Die Mäuse werden täglich gewogen, um die durch die Darmentzündung verursachte Gewichtsabnahme zu ermitteln. Ein Teil der Tiere verliert in 8 Tagen ca. 15 % ihres Körpergewichts. Der Stuhl der Tiere wird täglich hinsichtlich seiner Konsistenz und der Anwesenheit von Blut untersucht.

Die Mäuse werden in zwei Gruppen von je 13 Tieren eingeteilt. Einer der Gruppen wird an vier aufeinander folgenden Tagen ein Eiweißstoff in Flüssigkeit in die Bauchhöhle injiziert. Die anderen Mäuse erhalten nur Flüssigkeit ohne die Testsubstanz.

Einen Tag später werden die Mäuse auf nicht genannte Art getötet. Der Dickdarm der Tiere wird entnommen und seine Länge wird bestimmt. Dann wird der Darm aufgeschnitten untersucht. Die Schwere der Entzündungen wird mit einem Punkteschema bewertet.

In einem weiteren Versuch werden bei mindestens 4 weiteren Mäusen mechanische Verletzungen der Darmwand erzeugt. Dazu werden die Mäuse mit einem gasförmigen Narkosemittel narkotisiert und ihnen wird ein Endoskop in den Darm geschoben. Mit Hilfe des Endoskops werden an drei bis fünf Stellen des Dickdarms Gewebeproben entnommen, wodurch die Darmschleimhaut verletzt wird. Die Mäuse werden dann in zwei Gruppen eingeteilt. Eine der Gruppen erhält einmal am Tag den Eiweißstoff in Flüssigkeit in die Bauchhöhle injiziert. Die zweite Gruppe erhält Flüssigkeit ohne den Eiweißstoff. Die Mäuse werden 24 Stunden oder 72 Stunden nach der Verletzung der Darmschleimhaut erneut narkotisiert und mit einem Videoendoskop werden die Schäden in der Darmschleimhaut fotografiert und die Größe der Schäden wird ermittelt. 72 Stunden nach der Verletzung der Darmschleimhaut wird der Versuch beendet und es werden Gewebeproben aus dem Darm entnommen. Vermutlich werden die Tiere dazu getötet.

Zusätzlich zu den Versuchen mit Mäusen werden Versuche mit Organoiden durchgeführt, die aus Darmgewebe von Mäusen hergestellt wurden, wozu vermutlich weitere Mäuse getötet werden. Es werden auch Versuche mit aus menschlichem Darmgewebe abgeleiteten Organoiden und menschlichen Darmzellen durchgeführt.

Die Arbeiten wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und das Interdisziplinäre Zentrum für Klinische Forschung Würzburg gefördert.

Bereich: Gastroenterologie

Originaltitel:

Autoren: Marius Hörner (1), Natalie Burkard (1), Matthias Kelm (1), Antonia Leist (1), Thekla Selig (1), Catherine Kollmann (1), Michael Meir (1), Christoph Otto (1), Christoph-Thomas Germer (1), Kai Kretzschmar (2), Sven Flemming (1), Nicolas Schlegel (1)*

Institute: (1) Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Transplantations-, Gefäß- und Kinderchirurgie, Universitätsklinikum Würzburg, Oberdürrbacher Str. 6, 97080 Würzburg, (2) Mildred-Scheel-Nachwuchszentrum für Krebsforschung, Würzburg

Zeitschrift: Glial cell line derived neurotrophic factor (GDNF) induces mucosal healing via intestinal stem cell niche activation

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5778



Dokument 43

Titel: Biphasische Npas4-Expression fördert bei Mäusen die inhibitorische Plastizität und unterdrückt die Verfestigung von Furchterinnerungen
Hintergrund: Die Rolle eines Gens für die Angsterinnerung wird für Mäuse untersucht.
Tiere: Mäuse (Anzahl unbekannt)(viele)
Jahr: 2024

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden in Deutschland genehmigt und durchgeführt. Die Mäuse stammen aus der Versuchstierzucht Charles River in Sulzfeld. Sie werden in Gruppen von 2-3 Mäusen pro Käfig gehalten. Wenn es bei den Mäusen zu aggressiven Verhalten kommt, werden sie einzeln gehalten. Tiere die krank werden oder sich bei Kämpfen verletzen, werden aus dem Versuch genommen.

Die Mäuse werden entweder einer schwachen oder einer starken Furchtkonditionierung ausgesetzt.

In der schwachen Konditionierung werden die Mäuse in eine Kammer gesetzt, deren Boden aus Metallgitter besteht. 2 Minuten und 28 Sekunden später wird ihnen über das Metallgitter 2 Sekunden lang ein Stromstoß an die Füße verabreicht. Danach bleiben sie für 30 Sekunden in der Kammer, bevor sie in ihre Heimkäfige zurückgebracht werden.

Bei der starken Konditionierung werden die Mäuse ebenso in den Käfig gesetzt. Dann erhalten sie einen oder drei stärkere elektrische Schocks über den Gitterboden. Zwischen den Schocks liegt ein Intervall von 2 Minuten und 28 Sekunden. Die Tiere bleiben nach dem letzten Schock für 60 Sekunden in der Kammer.

Anschließend werden die Mäuse in verschiedenen Tests auf ihr Furchtgedächtnis untersucht. Dabei setzt man sie erneut in die ursprüngliche Kammer, in der sie die Elektroschocks erhalten haben oder in eine deutlich andere Kammer. Die andere Kammer ist dreieckig, hat einen Plastik- statt Metallgitterboden und riecht nach Zitrone. So wollen die Experimentatoren prüfen, ob die Mäuse die Kammer, in der sie die elektrischen Schocks erhalten haben, wiedererkennen und sich fürchten. Während des Tests wird das „Einfrieren“ der Tiere, also das Erstarren vor Furcht, bewertet. Die Tests dauern jeweils 5 Minuten und werden an 7 aufeinander folgenden Tagen durchgeführt. Die Mäuse, die die starken Elektroschocks erhalten haben, erstarren häufiger vor Angst als die Mäuse, die die schwächeren Elektroschocks erhalten haben.

Weitere Mäuse werden narkotisiert und es wird ihnen eine Kanüle in das Gehirn gesteckt, die mit Zement und Schrauben am Schädel fixiert wird. Im Anschluss an die Operation werden die Mäuse einzeln gehalten, damit sie sich die Kanülen nicht gegenseitig ziehen können. Sieben Tage nach der Implantation der Kanülen werden den Mäusen durch die Kanülen Wirkstoffe in das Gehirn injiziert.

Zusätzlich wird ein Teil der Mäuse narkotisiert und ihr Kopf wird in einen stereotaxischen Rahmen eingespannt. Dann werden ihnen gentechnisch veränderte Viren in das Gehirn injiziert.

Drei Wochen später werden die Mäuse wie oben beschrieben mit Elektroschocks behandelt und in den Verhaltenstests zur Furchterinnerung untersucht. Direkt nach Verabreichung der Fußschocks oder 12 Stunden später wird einem Teil der Mäuse ein Wirkstoff in die Bauchhöhle injiziert. Nach Abschluss der Verhaltenstests wird ein Teil der Mäuse narkotisiert und durch Einleiten einer konservierenden Lösung in ihr Herz getötet. Ihre Gehirne werden entnommen und untersucht.

Andere Mäuse werden mit Kohlendioxid betäubt und dann geköpft. Das Gehirn der Mäuse wird entnommen und in Scheiben geschnitten. Die elektrische Aktivität der noch lebenden Gehirnzellen wird untersucht. Zusätzlich werden Versuche an Gehirnzellen neugeborener Mäuse durchgeführt. Zur Gewinnung der Zellen werden die Mäuse getötet.

Die Arbeiten wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Chica und Heinz Schaller Stiftung, die Universität Heidelberg und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Bereich: Angstverhaltensforschung, Psychiatrie

Originaltitel: Biphasic Npas4 expression promotes inhibitory plasticity and suppression of fear memory consolidation in mice

Autoren: David V. C. Brito (1), Janina Kupke (1), Rostilav Sokolov (2,3,4), Sidney Cambridge (5), Martin Both (6), C. Peter Bengtson (1), Andrei Rozov (3,6,7), Ana M. M. Oliveira (1,8)*

Institute: (1) Institut für Neurobiologie, Interdisziplinäre Zentrum für Neurowissenschaften (IZN), Universität Heidelberg, Im Neuenheimer Feld 366, 69120 Heidelberg, (2) Shemyakin-Ovchinnikov Institute of Bioorganic Chemistry, Russian Academy of Sciences, Moskau, Russland, (3) Federal Center of Brain Research and Neurotechnology, Moskau, Russland, (4) Institute of Neuroscience, Lobachevsky State University of Nizhniy Novgorod, Nizhny, Novgorod, Russland, (5) Anatomie II, Dr. Senckenbergische Anatomie, Goethe-Universität Frankfurt, Frankfurt am Main, (6) Institut für Physiologie und Pathophysiologie, Medizinische Fakultät Heidelberg, Universität Heidelberg, (7) OpenLab of Neurobiology, Kazan Federal University, Kazan, Russland, (8) Abteilung für Molekulare und Zelluläre Kognitionsforschung, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI), Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim

Zeitschrift: Molecular Psychiatry 2024; 29: 1929–1940

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5777



Dokument 44

Titel: Schleimhaut-Phosphatase-Aktivität, Phytatabbau und Mineralstoffverdaulichkeit bei 6 Wochen alten Puten und Masthühnern bei unterschiedlichen Phosphor- und Phytasegehalten sowie Vergleich mit 3 Wochen alten Tieren
Hintergrund: Verschiedene Futterzusammensetzungen werden für Puten und Hühner verglichen. Die Ergebnisse werden mit denen einer früheren Studie verglichen, in der die Tiere ebenso behandelt wurden, aber schon im Alter von 3 Wochen getötet wurden.
Tiere: 480 Tiere verschiedener Arten (240 Puten und 240 Hühner)
Jahr: 2023

Versuchsbeschreibung: Die Experimente werden durch das Regierungspräsidium Tübingen unter der Nummer HOH 59/19 TE genehmigt. Die Tiere stammen aus kommerziellen Brütereien. Die Versuche finden an der Versuchsstation “Unterer Lindenhof” der Universität Hohenheim statt.

Im Alter von 35 Tagen werden die Tiere gewogen und in Ställe umgesetzt, die für Hühner die Maße 1,15 x 2,3 Meter und für Puten die Maße 3 x 4 Meter haben. In jeden der Ställe werden 10 Tiere gesetzt. Die Vögel erhalten dann eine von vier verschiedenen Versuchsdiäten, die unterschiedliche Phosphor- und Phytasegehalte aufweisen.

Am 42. Tag werden die Tiere mit Kohlendioxid betäubt. Zwei der Tiere werden anschließend durch Enthaupten getötet. Das Blut der Tiere wird aufgefangen und Gewebe aus verschiedenen Abschnitten des Verdauungstraktes entnommen. Die anderen Tiere werden mit Kohlendioxid erstickt und es werden Proben aus dem Verdauungstrakt genommen.

Die Arbeiten wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

Bereich: Tierernährung, Nutztierwissenschaften

Originaltitel: Mucosal phosphatase activity, phytate degradation, and mineral digestibility in 6-week-old turkeys and broilers at different dietary levels of phosphorus and phytase and comparison with 3-week-old animals

Autoren: Moritz Novotny (1), Vera Sommerfeld (1), Jochen Krieg (1), Imke Kühn (1,2), Korinna Huber (1), Markus Rodehutscord (1)*

Institute: (1) Institut für Nutztierwissenschaften, Universität Hohenheim, Emil-Wolff-Str. 6-10. 70599 Stuttgart, (2) AB Vista, Darmstadt

Zeitschrift: Poultry Science 2023; 102(4): 102476

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5776



Dokument 45

Titel: Der P2X7R-Antagonist AFC-5128 verbessert die chronische experimentelle autoimmune Enzephalomyelitis in einem präventiven und therapeutischen Ansatz
Hintergrund: Ein möglicher Wirkstoff gegen Multiple Sklerose wird an Mäusen mit künstlich ausgelösten MS-Symptomen getestet.
Tiere: 133 Mäuse (mindestens)
Jahr: 2025

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Landesamt für Arbeitsschutz, Naturschutz, Umweltschutz und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) unter der Nummer 81-02.04.2021.A368 genehmigt. Die 8-10 Wochen alten Mäuse stammen von der Zuchtfirma Charles River, Sulzfeld.

Bei den Tieren werden folgendermaßen Symptome ausgelöst, die der menschlichen Multiple Sklerose (MS) ähneln sollen: Den Mäusen wird eine Mischung aus einem bestimmten Protein in Freund-Adjuvans an beiden Flanken unter die Haut gespritzt. Freund-Adjuvans ist ein Gemisch aus Paraffinöl und abgetöteten Tuberkulosebakterien. Außerdem wird das Toxin (Gift) von Keuchhustenbakterien in die Bauchhöhle injiziert. Letztere Injektion wird nach 2 Tagen wiederholt. Auf diese Weise wird das körpereigene Immunsystem dazu gebracht, die eigenen Nervenzellen anzugreifen und MS-ähnliche Symptome zu zeigen.

Die Mäuse werden täglich gewogen und die Krankheitssymptome werden nach einem Punkteschema beurteilt. Sie reichen von keine Symptome (0), über Schwanzlähmung ((2), Schwankender Gang (4), komplette Lähmung eines Hinterbeins (6) bis zu kompletter Lähmung aller 4 Beine (8), sterbend (9) und Tod (10). Mäuse mit 7 oder mehr Punkten oder einem Gewichtsverlust von mehr als 20% werden getötet. Vier Gruppen von Mäusen werden ab dem ersten Tag der ersten Injektion unterschiedlich behandelt: Zwei Gruppen bekommen eine Testsubstanz, die die Symptome lindern soll, in zwei verschiedenen Dosierungen, eine Gruppe ein bereits beim Menschen eingesetztes Multiple-Sklerose-Medikament und die fünfte Gruppe eine wirkungslose Flüssigkeit mit einer Schlundsonde zweimal täglich in den Magen eingegeben. Nach 22 Tagen werden die Tiere getötet. Die Tötungsweise wird nicht genannt. Blut aus dem Herzen, Gehirn, Lymphknoten und Milz werden entnommen und untersucht.

In einer zweiten Versuchsreihe werden bei fünf Gruppen von Mäusen die MS-ähnlichen Symptome ausgelöst. Die stärksten Symptome zeigen sich ab Tag 11. Die Behandlung beginnt in der chronischen Krankheitsphase, etwa ab Tag 17-20 nach der MS-Symptom-Auslösung. Die 5 Gruppen erhalten per Schlundsonde zweimal täglich den Test-Wirkstoff in drei verschiedenen Dosierungen, das bekannte MS-Medikament oder eine wirkungslose Flüssigkeit. Die Mäuse werden nach 58 Tagen getötet.

Bei 4 weiteren Gruppen von Mäusen werden die MS-Symptome ausgelöst. Zwei Gruppen erhalten den Teststoff, eine Gruppe eine wirkungslose Substanz und eine Gruppe wird gar nicht behandelt, wobei nicht klar ist, ab welchem Zeitpunkt. Die Tiere werden nach 10 Tagen getötet, um ihre T-Lymphozyten (Immunzellen) zu gewinnen.

Zudem werden Mäusebabys getötet, um aus ihren Gehirnen Mikroglia zu gewinnen, bestimmte Immunzellen des Zentralen Nervensystems.

Bereich: Multiple-Sklerose-Forschung, Immunologie

Originaltitel: The P2X7R-antagonist AFC-5128 ameliorates chronic experimental autoimmune encephalomyelitis in a preventive and therapeutic paradigm

Autoren: Robert Hoffrogge (1), Anna Karachunskaya (1), Neele Heitmann (1), Xiomara Pedreiturria (1), Katharina Klöster (1), Verian Bader (2), Konstanze F. Winklhofer (2), Michael Hamacher (3), Bert Klebl (4), Ralf Gold (1), Klaus Dinkel (5), Ingo Kleiter (1,6), Simon Faissner (1)*

Institute: (1) Klinik für Neurologie, St. Josef-Hospital, Gudrunstraße 56, 44791 Bochum, (2) Molekulare Zellbiologie, Ruhr-Universität, Bochum, (3) Affectis Pharmaceuticals AG, Dortmund, (4) KHAN Technology Transfer Fund I GmbH & Co KG, Dortmund, (5) Lead Discovery Center GmbH, Dortmund, (6) Behandlungszentrum Kempfenhausen für Multiple Sklerose Kranke gemeinnützige GmbH, Berg

Zeitschrift: Frontiers in Immunology 2025; 16:1554999

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5775



Dokument 46

Titel: Neuronale Korrelate der endogenen selektiven Aufmerksamkeit im Endhirn von Krähen
Hintergrund: Wie verarbeiten Krähen das Erkennen von unterschiedlichen Farben im Gehirn?
Tiere: 2 Sonstige Vögel (Rabenkrähen)
Jahr: 2025

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Landesamt für Arbeitsschutz, Naturschutz, Umweltschutz und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) unter der Nummer 84-02.04.2017.A001 genehmigt. Es werden zwei handaufgezogene Rabenkrähen (Corvus corone corone) im Alter von drei Jahren verwendet. Die Tiere werden in Gruppen in geräumigen Volieren gehalten. Die beiden Krähen werden seit Längerem in ähnlichen Versuchen eingesetzt.

Den Tieren wird unter Narkose ein Bolzen mit Acrylzement auf dem Schädel angebracht. Es wird ein Loch in den Schädel gebohrt, in das eine Silikonsonde mit einer Elektrode in eine bestimmte Hirnregion eingelassen wird. Die Elektrode kann mit einem Mikroantriebsgerät bewegt werden, das auf dem Kopf implantiert wird.

Bei den Versuchen wird ein Tier auf eine Stange in einer Kammer gesetzt, in der sich ein Touch-Bildschirm und eine Futterausgabe befinden. An dem Bolzen auf dem Kopf des Tieres wird ein 3D-Reflektor angebracht. Mit drei Kameras wird die Kopfhaltung der Krähe registriert. Die Tiere müssen zunächst lernen, ihren Kopf genau gerade zu halten. Als „Trainings“-Methode wird Hunger eingesetzt, „Controlled food protocol“ genannt. So werden die Tiere dazu gezwungen, für etwas Futter den Forscherwunsch zu erfüllen.

Beim eigentlichen Versuch muss die Krähe den Kopf für 40 Millisekunden gerade halten, dann erscheinen verschiedenfarbige Quadrate am Rand des Bildschirms, so dass sie bei gerade gehaltenem Kopf nur für ein Auge der Krähe sichtbar sind. Die Quadrate verschwinden und es erscheinen neue. Die Krähe muss durch Picken auf ein Quadrat signalisieren, wenn sich die Farbe geändert hat. Bei keiner Änderung muss sie in die Mitte des Bildschirms picken. Macht sie alles „richtig“, erhält sie ein wenig Futter. Eine Session umfasst 850 Trials und dauert 180-200 Minuten mit kleinen Pausen, in denen das Tier trinken kann. Während die Krähe die Aufgaben erfüllt, werden über die eingelassenen Elektrode Nervenaktivitäten im Gehirn gemessen. Am Ende der Versuchsreihe werden die Tiere nicht getötet, sondern in weiteren ähnlichen Experimenten verwendet.

Die Arbeit wurde durch die Volkswagen Stiftung und die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt.

Bereich: Neurobiologie, Neurophysiologie

Originaltitel: Neuronal correlates of endogenous selective attention in the endbrain of crows

Autoren: Lukas Alexander Hahn*, Erica Fongaro, Jonas Rose*

Institute: Neuronale Grundlagen des Lernens, Institut für Kognitive Neurowissenschaft, Fakultät für Psychologie, Ruhr-Universität Bochum, GA 04/49, Universitätsstr. 150, 44801 Bochum

Zeitschrift: Communications Biology 2025; 8:470

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5774



Dokument 47

Titel: Autophagie-Hub-Protein p62 orchestriert oxidativen, endoplasmatischen Retikulum-Stress und Entzündungsreaktionen nach Ischämie und verschlimmert die Folgen eines Schlaganfalls
Hintergrund: An Mäusen mit einem künstlich ausgelösten Schlaganfall wird ein Wirkstoff getestet, der die Gewebeschäden nach einem Schlaganfall vermindern soll.
Tiere: 42 Mäuse (Circa)
Jahr: 2025

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden von der Bezirksregierung Düsseldorf genehmigt. Eine Genehmigungsnummer wird nicht angegeben. Die männlichen Mäuse werden von der Zuchtfirma Harlan Laboratories, Darmstadt, bezogen.

In einem ersten Versuch werden zwei Gruppen Mäuse à 9 Tiere verwendet. Unter Narkose wird der Kopf der Tiere in ein stereotaktisches Gestell eingespannt. Die eine Gruppe erhält einen Wirkstoff in einen Hirnventrikel (mit Hirnwasser gefüllter Hohlraum im Gehirn) injiziert, die zweite Gruppe bekommt eine wirkungslose Flüssigkeit. Am nächsten Tag werden die Mäuse erneut narkotisiert. Die Haut an der linken Halsseite wird aufgeschnitten und die linke Halsarterie freigelegt. Sie wird abgeklemmt und es wird ein Schnitt gesetzt. Ein Nylonfaden wird durch den Schnitt bis in die mittlere Hirnarterie vorgeschoben. Das Blutgefäß ist so dünn, dass der Faden es verstopft und der umliegende Gewebebereich nicht mehr durchblutet wird. So wird ein Schlaganfall simuliert. Nach 30 Minuten wird der Faden wieder herausgezogen und das Hirngewebe wird wieder durchblutet. Der Schnitt in der Halsarterie und die Haut werden chirurgisch zugenäht. 24 Stunden später werden die Mäuse getötet, indem ihnen unter Narkose eine Nadel in das Herz gestochen wird, durch die eine konservierende Flüssigkeit (Paraformaldehyd) in die Blutbahn eingeleitet wird.

In einer zweiten Versuchsreihe werden zwei weitere Gruppen von Mäusen auf die gleiche Weise behandelt. Jeweils 4 Mäuse aus jeder Gruppe werden 1, 4 und 24 Stunden nach der Auslösung des Schlaganfalls auf die gleiche Weise getötet.

Die Arbeit wurde unterstützt durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft und das China Scholarship Council Program.

Bereich: Schlaganfallforschung

Originaltitel: Autophagy hub-protein p62 orchestrates oxidative, endoplasmic reticulum stress, and inflammatory responses post-ischemia, exacerbating stroke outcome

Autoren: Xingyun Quan (1), Yukun Yang (1), Xiaolong Liu (1), Britta Kaltwasser (1), Matthias Pillath-Eilers (1), Bernd Walkenfort (2), Sylvia Voortmann (2), Ayan Mohamud Yusuf (1), Nina Hagemann (1), Chen Wang (1), Mike Hasenberg (2), Dirk M. Hermann (1)*, Ulf Brockmeier (1)*

Institute: (1) Neurologische Klinik, Universitätsklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen, Hufelandstraße 55, 45147 Essen, (2) Imaging Center Essen, Institut für Experimentelle Immunologie und Bildgebung, Universitätsklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen, Essen

Zeitschrift: Redox Biology 2025; 84: 103700

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5773



Dokument 48

Titel: Die Injektion mit einem einzigen Aliquot oligomerer Amyloid-beta (1-42) in das Gehirn von gesunden, nicht-transgenen Ratten führt zu einer tiefgreifenden und progressiven Veränderung der Gehirnfunktion während des gesamten Lebens
Hintergrund: Es soll untersucht werden, ob ein bestimmtes Protein eine Rolle bei der Entstehung von Alzheimer spielt.
Tiere: 179 Ratten (mindestens)
Jahr: 2024

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Landesamt für Arbeitsschutz, Naturschutz, Umweltschutz und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) genehmigt. Eine Genehmigungsnummer wird nicht erwähnt. Es werden männliche Ratten der Zuchtlinie Wistar verwendet, deren Herkunft nicht genannt wird. Die Tiere sind zu Beginn der Experimente 7-8 Wochen alt.

Die Tiere werden durch Injektion in die Bauchhöhle narkotisiert. Der Kopf wird in einen stereotaktischen Rahmen eingespannt und es wird eine einmalige Dosis eines bestimmten Proteins in das Gehirn injiziert. Es wird nicht erwähnt, aber es ist anzunehmen, dass dafür ein Loch in den Schädelknochen gebohrt wird. Eine zweite Gruppe Ratten erhält stattdessen eine wirkungslose Substanz injiziert. Jeweils einige Tiere aus jeder Gruppe werden 1 Woche, 1 Monat oder 4-6 Monate nach der Injektion getötet, um ihr Gehirn zu untersuchen. Die Tötung erfolgt durch Köpfen unter Narkose.

Bei Ratten, die entweder das Protein oder eine wirkungslose Kontrolllösung erhalten haben, werden 1 oder 6 Monate nach der Injektion Gedächtnistests durchgeführt. Eine Ratte wird in ein sogenanntes offenes Feld gesetzt, in dem sich zwei Objekte befinden. Das Tier kann 5 Minuten lang die Objekte beschnüffeln und wird dann für 3 Stunden in seinen Käfig gesetzt. Danach wird es wieder in das offene Feld gesetzt, allerdings wurde die Position eines der Objekte verändert. Das Verhalten wird mit einer Kamera aufgezeichnet. Beschnüffelt die Ratte das räumlich veränderte Objekt mehr, wird das als gute Gedächtnisleistung gewertet. Bei einem zweiten ähnlichen Test wird eines der Objekte gegen ein anderes ausgetauscht und es wird beobachtet, ob die Ratte diesem mehr Aufmerksamkeit schenkt als dem bekannten.

In einem weiteren Experiment werden zusätzlich zu den Ratten, die mit dem Protein injiziert wurden oder Kontrolltiere Ratten verwendet, die keiner Operation unterzogen wurden. Auch hier werden die Ratten beobachtet, wie sie ein räumlich verändertes Objekt beschnüffeln. 40 Minten später werden die Tiere getötet und ihre Gehirne werden herausgeschnitten.

Weiteren Ratten werden unter Narkose zwei Elektroden und eine Kanüle durch Bohrlöcher in das Gehirn eingepflanzt. Eine Woche später werden an den wachen, sich frei bewegenden Ratten elektrische Reize über die eine Elektrode in das Gehirn gesetzt, während die andere Elektrode Hirnströme aufzeichnet. Die Aufzeichnungen dauern 4 Stunden und werden am nächsten Tag für eine Stunde wiederholt. Dann werden die Ratten getötet. Das Gehirn wird herausgeschnitten, um den richtigen Sitz der Elektroden zu kontrollieren.

Die Arbeit wurde durch einen EU Framework Grant unterstützt.

Bereich: Alzheimer-Forschung

Originaltitel: Intracerebral inoculation of healthy non-transgenic rats with a single aliquot of oligomeric amyloid-beta (1–42) profoundly and progressively alters brain function throughout life

Autoren: Marco Kramer, Thu-Huong Hoang, Honghong Yang, Olena Shchyglo, Juliane Böge, Ute Neubacher, Jens Colitti-Klausnitzer, Denise Manahan-Vaughan*

Institute: Abteilung für Neurophysiologie, Medizinische Fakultät Ruhr-Universität Bochum, Universitätsstraße 150, Gebäude MA 4/150, 44780 Bochum

Zeitschrift: Frontiers in Aging Neuroscience 2024; 16:1397901

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5772



Dokument 49

Titel: Früher Lymphozytenverlust und erhöhtes Granulozyten/Lymphozyten-Verhältnis sagen die systemische Ausbreitung von Streptococcus pyogenes in einem Mausmodell für akute Hautinfektionen voraus
Hintergrund: Es soll untersucht werden, ob sich ein schwerer Infektionsverlauf bei Mäusen durch Veränderungen im Blutbild vorhersagen lässt.
Tiere: 84 Mäuse (mindestens)
Jahr: 2018

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden vom Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) in Oldenburg unter der Nummer 33.9-42502-04-12/1009 genehmigt. Es werden weibliche 8-12 Wochen alte Mäuse aus der „Versuchs“tierzucht Harlan, Venray, Niederlande, verwendet. Die Versuche finden am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) Braunschweig statt.

Den Tieren werden Eiterbakterien (Streptococcus pyogenes) unter die Rückenhaut gespritzt. Eine Gruppe Mäuse erhält einen stark krankmachenden Bakterienstamm, eine Gruppe einen wenig krankmachenden Stamm und eine Gruppe eine bakterienlose Flüssigkeit (Kontrollgruppe). Aus jeder Gruppe werden 6, 12, 24 und 40 Stunden nach der Injektion jeweils einige Mäuse durch Ersticken mit Kohlendioxid getötet. Aus dem Herzen wird eine Blutprobe genommen und Leber, Milz und Lungen werden zur Untersuchung herausgeschnitten. Bei den Mäusen, die nach 24 Stunden getötet werden, sind schwerwiegende krankhafte Veränderungen der Organe zu erkennen und noch stärkere nach 40 Stunden.

Die Arbeit wurde unterstützt durch EU Innovative Medicines Initiative Project Combatting Bacterial Resistance in Europe (COMBACTE).

Bereich: Infektionsforschung

Originaltitel: Early lymphocyte loss and increased granulocyte/lymphocyte ratio predict systemic spread of streptococcus pyogenes in a mouse model of acute skin infection

Autoren: Torsten G. Loof (1), Aaqib Sohail (2,3,4), Mahmoud M. Bahgat (2), Aravind Tallam (2), Haroon Arshad (2), Manas K. Akmatov (2,3), Marina C. Pils (5), Ulrike Heise (5), Andreas Beineke (6), Frank Pessler (2,3,4)*

Institute: (1) Forschungsgruppe Infektionsimmunologie, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI), Inhoffenstraße 7, 38124 Braunschweig, (2) Forschungsgruppe Biomarker für Infektionskrankheiten, TWINCORE Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung GmbH, Feodor-Lynen-Straße 7, 30625 Hannover, (3) Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI), Braunschweig, (4) Zentrum für Personalisierte Medizin, Hannover, (5) Mauspathologie, Zentrale Tierhaltung, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung Braunschweig, (6) Institut für Pathologie, Tierärztliche Hochschule Hannover

Zeitschrift: Frontiers in Cellular and Infection Microbiology 2018; 8(101); doi: 10.3389/fcimb.2018.00101

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5771



Dokument 50

Titel: Dauerhafte Veränderungen der neuronalen Funktion bei systemischen Entzündungen sind vom NLRP3-Inflammasom abhängig
Hintergrund: Es soll der Zusammenhang zwischen einer schweren Infektion und der Entstehung von neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer erforscht werden.
Tiere: 212 Mäuse (mindestens (wahrscheinlich sehr viel mehr))
Jahr: 2020

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden vom Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) in Oldenburg genehmigt. Als Genehmigungsnummer wird Az. §4 (02.05) TSchB TU BS angegeben. Es werden genmanipulierte sogenannte Alzheimer-Mäuse verwendet, die vom McKnight Brain Institute, University of Florida, stammen. Mäuse mit einer anderen Genmanipulation werden von Milllenium Pharmaceuticals (ohne Angabe von Ort und Land) bezogen. Diesen Mäusen wurde ein Gen ausgeschaltet, das ein Protein codiert, das bei der Signalübertragung bei Entzündungen eine Rolle spielt. Die genmanipulierten Mäuse werden über mehrere Generationen mit nicht-genmanipulierten Mäusen gekreuzt. Für die Versuche werden die Nachkommen mit den entsprechenden Gendefekten sowie Wildtyp-Mäuse, also nicht genveränderte Tiere, verschiedener Altersgruppen verwendet.

Gruppen von Wildtyp- und genmanipulierten jungen (4 Monate) und alten (16 Monate) Mäusen werden Zellwandbestandteile von entweder E-coli-Bakterien oder Typhus-Bakterien in die Bauchhöhle gespritzt. Am folgenden Tag wird die Injektion wiederholt. Durch die entstehende Entzündung verlieren die Mäuse bis zu 15 % ihres Körpergewichts. Nach einigen Tagen erholen sie sich wieder. Die Tiere werden nach 15 Tagen getötet.

Andere Mäuse erhalten die gleichen Injektionen, werden aber 48 Stunden nach der ersten Spritze getötet. Eine Gruppe von Wildtyp-Mäusen bekommt eine niedrigere Dosis der bakteriellen Zellwandbestandteile gespritzt und wird 6 Stunden später getötet.

Um das Gedächtnis der Tiere zu testen, wird der sogenannte Morris Water Maze (Morris-Wasser-Labyrinth-Test) eingesetzt. Dabei wird eine Maus in ein Becken mit 160 cm Durchmesser und milchigem Wasser gesetzt. An einer Stelle befindet sich eine Plattform 1 cm unter der Wasseroberfläche. Die Maus wird 9 Tage lang 4-mal täglich für jeweils 60 Sekunden in das Becken gesetzt. Sie muss die Plattform finden und es wird beurteilt, ob sie sie im Laufe des Versuchs schneller findet. Dabei wird die Position der Plattform immer wieder verändert. An Tag 3 und 9 wird sie entfernt und es wird beurteilt, ob die Maus an der Stelle sucht, wo die Plattform vorher war. Der Versuch soll Rückschlüsse auf die Gedächtnisleistung der Tiere geben. Es werden 19 Monate alte Wildtyp-Mäuse eingesetzt, die entweder Bestandteile von E- coli oder Thyphus-Bakterien oder keine Bakterien erhalten haben.

Weitere Mäuse (Wildtyp und die beiden genmanipulierten Linien) werden 3 Monate nach der Infektion getötet, um ihre Gehirne in Scheiben zu schneiden und zu untersuchen. Die Tötung erfolgt für diese Tiere folgendermaßen: Die Mäuse werden mit Kohlendioxid erstickt und dann mit dem Fixierungsmittel Formaldehyd durchströmt. Üblicherweise wird hierfür eine Nadel ins Herz gestochen und Formaldehyd in die Blutbahn eingeleitet, bis alles Blut im Körper ausgetauscht ist.

Für eine andere Untersuchung werden Mäuse mit Kohlendioxid betäubt und durch Köpfen getötet. Der Hippocampus (eine Hirnregion) wird herausgeschnitten und in Scheiben geschnitten.

Die Arbeit wurde unterstützt durch EU Joint Programme – Neurodegenerative Disease Research (JPND/INCURE), dem Niedersachsen-Research Network on Neuroinfectiology (M-RENNT), dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

Bereich: Alzheimer-Forschung, Neurologie, Neuroimmunologie

Originaltitel: Enduring changes in neuronal function upon systemic inflammation are NLRP3 inflammasome dependent

Autoren: Marianna M.S. Beyer (1,2), Niklas Lonnemann (1,2), Anita Remus (1,2), Eicke Latz (3,4), Michael T. Heneka (4,5)*, Martin Korte (1,2)

Institute: (1) Zelluläre Neurobiologie, Zoologisches Institut, Technische Universität Braunschweig, Spielmannstraße 7, 38106 Braunschweig, (2) Forschungsgruppe Neuroinflammation und Neurodegeneration, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI), 38124 Braunschweig, (3) Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Bonn, (4) Institut für Angeborene Immunität, Universität Bonn, Bonn, (5) Klinik für Neurodegenerative Erkrankungen and Gerontopsychiatrie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn

Zeitschrift: The Journal of Neuroscience 2020; 40(28): 5480-5494

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5770



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