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Dokument 461
Titel: Wirksamkeit von Bravecto® Plus spot-on-Lösung für Katzen (280 mg/ml Fluralaner and 14 mg/ml Moxidectin) zur Prävention einer Aelurostrongylose bei experimentell infizierten KatzenHintergrund: Ein bereits zugelassenes Kombinationspräparat gegen Flöhe, Zecken, Ohrmilben, Herz- und Magen-Darmwürmer bei Katzen wird an 31 Katzen getestet, ob es auch gegen Lungenwürmer wirkt.
Tiere: 31 Tiere verschiedener Arten (31 Katzen, unbekannte Anzahl Schnecken)
Jahr: 2021
Versuchsbeschreibung: Die Versuche finden am Institut für Parasitologie der Tierärztlichen Hochschule Hannover statt. Details zur Genehmigung werden nicht genannt. Die 31 Katzen stammen von einem kommerziellen Züchter und sind 21-29 Wochen alt. Sie werden zu zweit oder zu dritt in mit Beschäftigungsmaterial ausgestatteten Räumen gehalten.
Die Tiere werden in 4 Gruppen eingeteilt. Drei Gruppen erhalten einen Tropfen des bereits zugelassenen Parasitenmittels Bravecto® Plus Spot-on der Firma MSD auf den Rücken getropft. Eine Gruppe Katzen erhält stattdessen ein Placebo aus Kochsalzlösung. An der Universität Teramo, Italien, werden Schnecken mit Larven (L1) des Katzenlungenwurms (Aelurostrongylus abstrusus) infiziert, die von einer natürlich infizierten Katze stammen. In den Schnecken entwickeln sich die Larven zu weiteren Larvenstadien. Zwei Monate nach der Infektion werden die Schnecken zerkleinert, um die Larvenstadien (L3) zu isolieren. Jeder Katze werden nun 300 L3-Larven verabreicht, indem sie mit einer Magensonde direkt in den Magen gegeben werden. Die Katzen werden dafür betäubt. Die Infektion erfolgt in den 3 Gruppen zu unterschiedlichen Zeitpunkten nach der Verabreichung des Parasitenmittels, nämlich 4, 8 und 12 Wochen später. Katzen der Placebo-Gruppe werden ebenfalls zu diesen Zeitpunkten mit den Larven infiziert.
Die Larven wandern durch die Magenwand und die Bauchhöhle zur Lunge, wo sie sich festsetzen und zu erwachsenen Würmern werden. Diese legen Eier, aus den Larven (L1) schlüpfen, die durch die Luftröhre wandern und durch Verschlucken in den Magen-Darmtrakt gelangen, wo sie im Kot landen. Im normalen Zyklus würden die Larven in Schnecken gelangen, wenn diese über den Kot kriechen. Wenn die Schnecke von einem Vogel oder einer Maus gefressen wird und diese von einer Katze, beginnt der Zyklus von Neuem.
Es werden täglich Kotproben auf das Vorhandensein von Wurmlarven untersucht. Zweimal wöchentlich werden die Lungen abgehört. 47-40 Tage nach der Infektion werden alle Katzen durch Injektion von Pentobarbital in eine Vene getötet, ihre Lungen werden herausgeschnitten und untersucht. Die Lungen der Katzen der Placebogruppe weisen schwerwiegende krankhafte Veränderungen auf.
Die Arbeit wurde durch MSD Animal Health finanziert.
Bereich: Veterinärparasitologie, Tiermedizin, Pharmakologie
Originaltitel: Efficacy of Bravecto® Plus spot-on solution for cats (280 mg/ml fluralaner and 14 mg/ml moxidectin) for the prevention of aelurostrongylosis in experimentally infected cats (
Autoren: Katharina Raue (1), Nadja Rohdich (2), Daniela Hauck( 1), Eva Zschiersche (2), Simone Morelli (3), Donato Traversa (3), Angela Di Cesare (3), Rainer K.A. Roepke (2), Christina Strube (1)*
Institute: (1) Institut für Parasitologie, Zentrum für Infektionsmedizin, Tierärztliche Hochschule Hannover, Bünteweg 17, Gebäude 217, 30559 Hannover, (2) MSD Animal Health Innovation GmbH, Schwabenheim, (3) Faculty of Veterinary Medicine, University of Teramo, Teramo, Italien
Zeitschrift: Parasites and Vectors 2021; 14: 110
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5285
Dokument 462
Titel: Der Inhalt visueller Reize in V4 wird durch Gamma-rhythmische Informationspakete übertragenHintergrund: Wie verarbeitet das Gehirn Aufmerksamkeit auf eine relevante Information, während Irrelevantes ignoriert wird?
Tiere: 2 Affen (Rhesusaffen)
Jahr: 2020
Versuchsbeschreibung: Die Rhesusaffen ungenannter Herkunft mit der Bezeichnung „B“ und „F“ werden unter Narkose operiert. Auf dem Schädel wird ein Bolzen implantiert und eine Elektrodenkammer wird über einem Bohrloch im Schädelknochen befestigt. Die Tiere werden „trainiert“, mit an dem Bolzen festgeschraubtem Kopf in einem Primatenstuhl zu sitzen und eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen. Diese besteht darin, einen Hebel zu drücken und einen Punkt auf dem Bildschirm anzustarren. An anderer Stelle auf dem Monitor erscheinen zwei Muster, die ihre Form verändern. Sobald das eine Muster die ursprüngliche Form wieder annimmt, muss der Affe den Hebel loslassen. Während der ganzen Zeit darf der Affe die Augen nicht von dem Punkt wegbewegen. Die Augenbewegungen werden mit einem Video-Tracking-System verfolgt. Wendet der Affe den Blick ab, wird der Versuch abgebrochen und beginnt von Neuem. Macht der Affe, was der Forscher von ihm verlangt, erhält er eine „Belohnung“. Details hierzu werden in dieser Arbeit nicht erwähnt. Üblicherweise ist unter „Belohnung“ eine sehr kleine Flüssigkeitsmenge zu verstehen. Damit die Affen mitmachen, werden sie üblicherweise über einen gewissen Zeitraum durstig gehalten. Während der Affe die Aufgaben erledigt, werden 1-3 Mikroelektroden über die Elektrodenkammer in das Hirngewebe eingeführt, wo sie Nervenströme messen. Das weitere Schicksal der Tiere ist nicht beschrieben. Die Arbeit wurde unterstützt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Bernstein Group for Computational Neuroscience Bremen, Innovationswettbewerb Medizintechnik, Bernstein Award, Zentrum für Kognitionswissenschaften und Leibnitz Graduate School for Primate Neurobiology.
Bereich: Hirnforschung, Neurobiologie
Originaltitel: Visual stimulus content in V4 is conveyed by gamma-rhythmic information packages
Autoren: Dimitriy Lisitsyn (1)*, Iris Grothe (2,3), Andreas K. Kreiter (3), Udo A. Ernst (1)
Institute: (1) Computational Neurophysics Lab, Institut für Theoretische Physik, Universität Bremen, Otto-Hahn-Allee 1, 28359 Bremen, (2) Ernst Strüngmann-Institut (ESI) for Neurowissenschaften in Kooperation mit der Max-Planck-Gesellschaft, Frankfurt, (3) Institut für Hirnforschung, Zentrum für Kognitionswissenschaften, Universität Bremen, Bremen
Zeitschrift: The Journal of Neuroscience 2020; 40(50): 9650-9662
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5284
Dokument 463
Titel: Epidurale Feldpotentiale von Monkey V1 liefern detaillierte Informationen über Ort, Größe, Form und Farbe des ReizesHintergrund: Messung von Hirnströmen bei Affen, die sich verschiedene Objekte auf einem Bildschirm anschauen.
Tiere: 2 Affen (Makaken)
Jahr: 2021
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden vom Senator für Gesundheit der Stadt Bremen genehmigt. Die 13 bzw. 14 Jahre alten Makaken werden vom Deutschen Primatenzentrum (Göttingen) erworben. Einige Zeit vor den eigentlichen Versuchen werden die Affen einer Operation unterzogen. Unter Narkose wird ein Stück Schädelknochen herausgeschnitten und ein Elektroden-Array (Platte mit mehreren Elektroden) wird auf die harte Hirnhaut aufgebracht, ohne sie zu durchdringen. Ein Kabel führt von den Elektroden durch ein gebohrtes Loch durch die Schädeldecke. Das Schädelknochenstück wird wieder eingesetzt und mit einer Titanplatte, Knochenzement und Knochenschrauben fixiert. Eine aus Acrylzement geformte Kappe wird mit Schrauben auf dem Schädel der Affen verankert. Die Kappe dient als Halter für einen Stecker und einen Kopfhalter. Eine Referenzelektrode wird in nicht näher beschriebener Weise auf dem Schädel aufgebracht, ebenso wie weitere Elektroden, die am vorderen Kopfbereich implantiert werden.
7 bzw. 3 Wochen nach der Operation beginnen die Experimente, die aus 13 und 25 Einzelversuchen bestehen und über einen Zeitraum von 16 bzw. 17 Wochen stattfinden. Vor neuen Experimenten werden die Affen i.d.R. auf die Aufgaben trainiert, was hier aber nicht genauer beschrieben wird.
Die Affen werden für die Experimente in einem sogenannten Primatenstuhl fixiert, in dem ihr Kopf mit Hilfe des Haltebolzens über die gesamte Zeit eines Versuchs bewegungsunfähig gehalten wird. Die Affen müssen auf einen Bildschirm schauen, auf dem verschiedene Objekte und Farben eingeblendet werden, die sich nach einer bestimmten Zeit verändern, plötzlich verschwinden, den Ort wechseln oder auftauchen. Die Veränderungen sollen von den Affen registriert werden, indem sie einen Hebel drücken. Während dieser Aufgaben werden die elektrischen Hirnsignale über die in den Schädel eingelassenen Elektroden gemessen, aufgezeichnet und später ausgewertet.
Erwähnt wird, dass die Affen während der Versuche Wasser oder Fruchtsaft erhalten als „Verstärker“, also zur Motivation, wenn sie innerhalb einer bestimmten Zeitspanne auf Signale reagiert haben. Nicht erwähnt wird, dass die Affen üblicherweise über einen gewissen Zeitraum vor den Experimenten nichts zu trinken erhalten, damit sie einen ausreichend großen Durst empfinden, um die Aufgaben nach Willen der Forscher zu erfüllen und somit Wasser oder Fruchtsaft zu erhalten.
Was danach mit den Affen geschieht, ist nicht beschrieben; i.d.R. verbleiben diese in den Laboren und werden zu späteren Zeitpunkten für weitere Experimente eingesetzt. Die Arbeit würde finanziell gefördert, allerdings werden die Sponsoren nicht namentlich genannt, sondern müssen beim Korrespondenz-Autor erfragt werden.
Bereich: Hirnforschung, Neurophysiologie
Originaltitel: Monkey V1 epidural field potentials provide detailed information about stimulus location, size, shape, and color
Autoren: Benjamin Fischer & Detlef Wegener*
Institute: Kognitive Neurophysiologie, Institut für Hirnforschung, Zentrum für Kognitionswissenschaften, Hochschulring 16A, 28235 Bremen
Zeitschrift: Communications Biology 2021; 4(690)
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5283
Dokument 464
Titel: Wirkungen einer Langzeitexposition von mittelfrequenten Magnetfeldern (20 kHz, 360 µ T) auf Entwicklung, pathologische Befunde und das Verhalten von weiblichen MäusenHintergrund: Magnetische Felder im Mittelfrequenzbereich nehmen in unserer Umwelt ständig zu, z.B. durch die Verwendung von Induktionsherden, Handy-Aufladestationen und vor allem kabellose Aufladung von Elektroautos. Die Auswirkungen von permanenter Mittelfrequenz auf den Organismus soll hier untersucht werden.
Tiere: 160 Mäuse (weiblich)
Jahr: 2021
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden von der Stadt Bremen genehmigt. Die Mäuse werden von Charles River Laboratories (Sulzfeld) im Alter von 6 Wochen erworben. Sie werden in 2 Gruppen zu je 80 Tieren aufgeteilt und zu acht in Kunststoff-Kästen gehalten. Die Experimente beginnen, wenn die Tiere 3 Monate alt sind. Während der ersten 2 Monate des Versuchs werden alle Mäuse alle 2-3 Tage gewogen, danach einmal die Woche. Die 80 Mäuse der ersten Gruppe werden gleichzeitig für 24 Stunden über 7 Tage die Woche einem mittelfrequenten Elektro-Magnetfeld ausgesetzt. Dazu werden ihre Käfige auf einer Magnetfeldspule platziert. Die anderen 80 Mäuse gelten als Kontrollgruppe und werden keinem Magnetfeld ausgesetzt. Nach 6 Monaten Magnetfeldexposition werden Verhaltenstests jeweils mit 24 Tieren aus der Magnetfeld- und der Kontrollgruppe durchgeführt.
Der 8-Arm Labyrinth-Test wird mit einer Konstruktion durchgeführt, wo von einer Plattform 8 Arme strahlenförmig abgehen. Am Ende von 4 Armen wird ein wenig Futter platziert. Die Maus wird 3 Mal hintereinander ans Ende desselben Arms gesetzt. Der Test wird jeden Tag für eine Woche wiederholt und es wird getestet, ob die Mäuse das Futter, das immer in denselben Armen ist, (schneller) wiederfinden. Nach einer Woche Pause wird der Test wieder für 7 Tage wiederholt.
Für einen weiteren Verhaltensversuch werden die Mäuse auf einen rotierenden Zylinder gesetzt, deren Rotation über einen Zeitraum von 4 Minuten von 4 auf 20 Rotationen pro Minute erhöht wird. Die Zeit wird gestoppt, bis eine Maus hinunterfällt. Der Test wird 2 Mal an 2 aufeinander folgenden Tagen gemacht.
Beim Open–Field-Test (Offenes Feld-Test) wird eine Maus in die Mitte einer Plattform mit Seitenwände gesetzt und ihr Verhalten wird 5 Minuten verfolgt. Je kürzer die Zeit in der offenen Fläche ist, als desto gestresster bzw. ängstlicher gelten die Tiere.
Zeigt eine Maus während des Versuchszeitraums Krankheitsanzeichen, wird sie mit CO2 erstickt, aufgeschnitten und Gehirn, Leber, Nieren, Milz und Lunge werden für weitere Untersuchungen entnommen. Die Mäuse, die bis zum Ende des Experiments – 9 Monate nach Beginn der Exposition - überleben, werden auf die gleiche Weise getötet und auch Ihnen werden diese Organe entnommen.
Der Versuch wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert.
Bereich: Strahlenschutz, Umweltforschung
Originaltitel: Effects of long-term exposure of intermediate frequency magnetic fields (20 kHz,360 µ T) on the development, pathological findings, and behavior of female mice
Autoren: Alexander Lerchl (1)*, Karen Drees (geb. Grote) (1), Isabel Gronau (1), Dirk Fischer (2), Julia Bauch (2), Axel Hoppe (2)
Institute: (1) Department of Life Sciences and Chemistry, Jacobs University Bremen gGmbH, Campus Ring 1, 28759 Bremen, (2) Department Measurement Technology and Power Electronics, Institut für Automation and Kommunikation (ifak), Magdeburg
Zeitschrift: Bioelectromagnetics 2021; 42: 309-316
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5282
Dokument 465
Titel: Intravenöse Infusion von Cortisol, Adrenalin oder Noradrenalin verändert die Anzahl der Immunzellen von Schweinen und fördert die angeborene gegenüber der adaptiven ImmunfunktionHintergrund: Da Schweine als „Modellorganismen“ für die menschliche Physiologie zunehmend eine Rolle spielen, sollen hier die Effekte von Stresshormonen auf ihr Immunsystem untersucht werden.
Tiere: 36 Schweine (Landrasse-Pietrain-Kreuzungen)
Jahr: 2020
Versuchsbeschreibung: Die Experimente werden vom Regierungspräsidium Stuttgart unter der Nummer V324/15TH genehmigt. Die Schweine (Landrasse-Pietrain-Kreuzungen) werden von der experimentellen Einrichtung „Unterer Lindenhof“ der Universität Hohenheim gezüchtet. Die männlichen Schweine werden kastriert. Für die Experimente werden den Tieren zwei Dauerkatheter in die Venen beider Vorderbeine gelegt. Von einem führt ein Schlauch zu einer Pumpe, so dass den Tieren kontinuierlich Substanzen verabreicht werden können (es ist anzunehmen, dass der Schlauch unter der Haut vom Vorderbein zum Nacken verlegt wird, wo er nach außen tritt und mit der Pumpe verbunden wird). Gruppen von Schweinen wird entweder Adrenalin, Cortisol, Noradrenalin oder wirkstofffreie Kochsalzlösung über einen Zeitraum von 48 Stunden verabreicht.
Zu verschiedenen Zeitpunkten vor und während der Infusion wird ihnen insgesamt sieben Mal Blut über den zweiten Venenkatheter abgenommen. Da es sich um Stresshormone handelt, wird durch die Gabe die Herzfrequenz, der Blutdruck und die Körpertemperatur der Schweine erhöht. Was nach der letzten Blutabnahme mit den Schweinen passiert, ist nicht beschrieben.
Die Experimente wurden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.
Bereich: Versuchstierkunde, Stressforschung, Immunologie
Originaltitel: Intravenous infusion of cortisol, adrenaline, or noradrenaline alters porcine immune cell numbers and promotes innate over adaptive immune functionality
Autoren: Lena Reiske (1)*, Sonja Schmucker (1), Birgit Pfaf?nger (1), Ulrike Weiler (1), Julia Steuber (2), Volker Stefanski (1)*
Institute: (1) Verhaltensphysiologie von Nutztieren, Universität Hohenheim, Garbenstrasse 17, 70599 Stuttgart, (2) Zelluläre Mikrobiologie, Institut für Biologie, Universität Hohenheim, Stuttgart
Zeitschrift: The Journal of Immunology 2020; 204. Doi:10.4049/jimmunol.20000269
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5281
Dokument 466
Titel: Genexpression im Fettgewebe von unkastrierten männlichen, immunokastrierten und chirurgisch kastrierten SchweinenHintergrund: Die Fettverteilung bei unkastrierten, chirurgisch und immunologisch kastrierten Schweinen unterscheidet sich; nun sollen die genetischen Faktoren bestimmt werden, die dies verursachen.
Tiere: 36 Schweine (Landrassen-Pietrain-Kreuzung)
Jahr: 2021
Versuchsbeschreibung: Die Experimente werden vom Regierungspräsidium Tübingen unter der Nummer HOH 47/17TH genehmigt. Die Schweine stammen aus einer anderen Studie. Die männlichen Schweine werden in drei Gruppen à 12 Tieren aufgeteilt. Eine Gruppe wird in der ersten Lebenswoche chirurgisch kastriert.
Die zweite Gruppe wird im Alter von 12 und 21 Wochen gegen ein Geschlechtshormon geimpft, was eine immunologische Kastration bewirkt. Die Tiere werden über 26 Wochen im Labor gehalten. Dann werden sie nach Standard-Schlachtverfahren geschlachtet. Das Fettgewebe zwischen Brust- und Halswirbel wird entnommen und für die Untersuchungen verwendet. Die dritte Gruppe Schweine wird nicht kastriert und im Alter von 26 Wochen geschlachtet.
Die Experimente wurden gefördert von dem European Union’s Horizon 2020 Research and Innovation Program, der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, dem Slovenian Ministry of Agriculture, Forestry and Food und der Slovenian Research Agency.
Bereich: Nutztierwissenschaften
Originaltitel: Adipose tissue gene expression of entire male, immunocastrated and surgically castrated pigs
Autoren: Klavdija Poklukar (1), Marjeta Candek-Potokar (1,2), Milka Vrecl (3), Nina Batorek-Lukac (1), Gregor Fazarinc (3), Kevin Kress (4), Volker Stefanski (4), Martin Škrlep (1)*
Institute: (1) Agricultural Institute of Slovenia, Hacquetova ulica 17, 1000 Ljubljana, Slowenien, (2) Faculty of Agriculture and Life Sciences, University of Maribor, Hoce, Slowenien, (3) Institute of Preclinical Sciences, Veterinary Faculty, University of Ljubljana, Ljubljana, Slowenien, (4) Verhaltensphysiologie von Nutztieren, Universität Hohenheim, Garbenstrasse 17, 70599 Stuttgart
Zeitschrift: International Journal of Molecular Science 2021; 22(4): 1768
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5280
Dokument 467
Titel: Das Endocannabinoid 2-Arachidonoylglycerol hemmt die endotheliale Funktion und ReparaturHintergrund: Die Rolle einer Substanz für die Heilung der Innenwand von Blutgefäßen nach einer Gefäßoperation soll an künstlich geschädigten Mäusen herausgefunden werden.
Tiere: 32 Mäuse (mindestens)
Jahr: 2021
Versuchsbeschreibung: Bei den Mäusen werden Blutdruck und Herzfrequenz mit einer Schwanzmanschette gemessen. Ein Narkosemittel wird in den Bauch gespritzt. Am Hals wird ein Schnitt gemacht und die Halsarterie freigelegt. Mit vier Stromstößen, die jeweils 5 Sekunden andauern, wird die innere Schicht des Gefäßes auf einer Länge von 3 mm zerstört. Der Schnitt wird wieder zugenäht. In den folgenden fünf Tagen werden den Mäusen täglich Substanzen in die Bauchhöhle gespritzt. Am fünften Tag wird zudem ein Farbstoff in eine Vene gespritzt, der die zerstörte Stelle der Arterie anfärbt.
Bei einer anderen Gruppe von Mäusen wird die linke Halsschlagader freigelegt wie in der ersten Gruppe beschrieben. Die Arterie wird mit einem chirurgischen Faden abgebunden, was zu einer vollständigen Unterbrechung des Blutflusses führt. Die Wunde wird zugenäht und 28 Tage leben die Mäuse weiter. Während dieser Zeit wird ihnen täglich eine Substanz in die Bauchhöhle gespritzt. Danach werden die Mäuse durch Durchtrennung der Bauchschlagader (vermutlich unter Betäubung) getötet.
Die Experimente wurden gefördert von dem Bonfor Programm und der Deutschen Herzstiftung.
Bereich: Gefäßforschung, Arterioskleroseforschung
Originaltitel: The endocannabinoid 2-arachidonoylglycerol inhibits endothelial function and repair
Autoren: Julian Jehle (1)*, Lukas Eich (1)*, Melina Danisch (1), Sayeh Bagheri (1), Elina Avraamidou (1), Philipp Pfeifer (1), Vedat Tiyerili (1), Laura Bindila (2), Beat Lutz (2), Georg Nickenig (1)
Institute: (1) Medizinische Klinik und Poliklinik II Herzzentrum, Universitätsklinikum Bonn, Venusberg-Campus 1, 53127 Bonn, (2) Institut für Physiologische Chemie, Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, Mainz
Zeitschrift: International Journal of Cardiology 2021; 323: 243-250
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5279
Dokument 468
Titel: mTOR-abhängige Translation verstärkt das Mikroglia-Priming in alternden MäusenHintergrund: Die durch den Alterungsprozess bedingte molekulare und genetische Veränderung bestimmter Gehirnzellen soll untersucht werden.
Tiere: 123 Mäuse (mindestens)
Jahr: 2021
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden vom UK Home Office License (PPL 70/7411) und dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) unter der Nummer 81-02.04-2018.A257 genehmigt.
Die Mäuse werden von Charles River Laboratories (Sulzfeld) und The Jackson Laboratory (Bar Harbor, USA) erworben bzw. vom PF Worley Laboratory (Johns Hopkins University School of Medicine, Baltimore, USA) zur Verfügung gestellt.
Es werden verschiedene Mäuse genutzt, die 3-, 6-, 11-, 15-, 18-, 20- und 23 Monate alt sind; für eine Untersuchung auch Neugeborene. Für einige Experimente werden Mäuse benutzt, die unterschiedliche Mutationen tragen, für manche Experimente werden unveränderte Wildtyp-Mäuse verwendet.
Für die meisten Experimente werden die Neugeborenen sowie verschieden alte Mäuse auf nicht näher beschriebene Weise getötet und ihr Gehirn wird herausgeschnitten, um bestimmte Gehirnzellen (Mikroglia) zu untersuchen.
Genetisch unveränderte Wildtyp-Mäuse und 2 Mausgruppen, die eine unterschiedliche genetische Mutation tragen, wird eine subletale (fast tödliche) Dosis LPS (Bestandteile von E.coli-Bakterien) in die Bauchhöhle gespritzt, was zu einer starken Entzündungsreaktion führt. Die eine Gruppe erhält eine hohe Dosis, diese Tiere werden nach 4 Stunden getötet; die mit der niedrigen Konzentration LPS müssen ein Verhaltensexperiment machen. Der Open-Field-Test (Offenes Feld-Test) wird als Methode für die Einschätzung eines erhöhten Angst- oder Stressverhaltens bei Tieren verwendet. Es handelt sich um eine Fläche mit Seitenwände. Die Bewegungen der Maus werden 5 Minuten lang mit einer Kamera aufgezeichnet. Halten sie sich die Mäuse eher an den Wänden auf, gelten sie als gestresst bzw. ängstlich oder in diesem Fall als krank. Nach dem Versuch werden die Mäuse getötet und die Mikroglia-Zellen im Gehirn werden untersucht.
Die Arbeit wurde gefördert von dem Cancer Research UK core, AgeUK, dem Dunhill Medical Trust, der Rosetrees Trust, Bloodwise, dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE), der Helmholtz-Gemeinschaft (Zukunftsthema Immunology and Inflammation) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Bereich: Altersforschung, Hirnforschung, Neuropathologie
Originaltitel: mTOR-dependent translation amplifies microglia priming in aging mice
Autoren: Lily Keane (1,2), Ignazio Antignano (1), Sean-Patrick Riechers (1), Raphael Zollinger (2), Anaelle A. Dumas (2), Nina Offermann (1), Maria E. Bernis (1), Jenny Russ (1), Frederike Graelmann (1), Patrick Neil McCormick (1), Julia Esser (1), Dario Tejera (1), Ai Nagano (3), Jun Wang (3), Claude Chelala (3), Yvonne Biederbick (1), Annett Halle (1), Paolo Salomoni (1), Michael T. Heneka (1), Melania Capasso (1,2)*
Institute: (1) Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Venusberg-Campus 1 (Gebäude 99), 53127 Bonn, (2) Centre for Tumour Microenvironment, Barts Cancer Institute, Queen Mary University of London, London, Großbritannien, (3) Centre for Cancer Genomics and Computational Biology, Barts Cancer Institute, Queen Mary University of London, London, Großbritannien
Zeitschrift: The Journal of Clinical Investigation; 2021; 131(1): e132727
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5278
Dokument 469
Titel: Neuronales Aldosteron ruft eine deutliche Genantwort in Schmerz signalisierenden Molekülen hervor, die zum Entzündungsschmerz beitragenHintergrund: Wirksamkeit von Substanzen bei künstlich ausgelöstem Entzündungsschmerz bei Ratten.
Tiere: 76 Ratten (mindestens)
Jahr: 2020
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden vom Landesamt für Gesundheit und Soziales unter der Nummer G0024/14 genehmigt. Die Ratten stammen aus der Zuchteinrichtung der Charité-Universitätsmedizin. Bei den Tieren wird ein Entzündungsschmerz an einer Hinterpfote hervorgerufen. Dazu wird unter kurzer Betäubung Freunds Adjuvans in die Sohle der rechten Hinterpfote injiziert. Die Substanz besteht aus einem Gemisch aus Mineralöl und abgetöteten Tuberkulosebakterien und ruft eine schmerzhafte Entzündung hervor, was sich durch Rötung, Schwellung, lokaler Hitzebildung und erhöhte Empfindlichkeit bei Berührung äußert. Kontrolltiere bekommen eine wirkungslose Substanz gespritzt. Nach 4 Tagen werden bei Gruppen von Ratten Wirkstoffe in den Wirbelkanal zwischen dem 3 und 5. Lendenwirbel injiziert. Dazu wird bei den Tieren unter Narkose die Haut über der Lende aufgeschnitten. Es werden Vorversuche erwähnt, bei denen die Dosierungen ausgetestet wurden. Bei weiteren Gruppen von Ratten wird eine Minipumpe eingepflanzt (nicht erwähnt, aber üblicherweise werden solche Pumpen zwischen den Schulterblättern unter die Haut eingesetzt). Ein Katheter führt von der Pumpe in den Wirbelkanal, so dass die Testsubstanzen kontinuierlich abgegeben werden können. Eine Gruppe Ratten erhält eine wirkungslose Kochsalzlösung. Es werden Tests zur Schmerzwahrnehmung durchgeführt. Dabei wird mit einem Gerät mechanischer Druck auf die entzündete Pfote ausgeübt, bis die Ratte den Fuß wegzieht. Schließlich (nicht ganz klar, zu welchem Zeitpunkt) werden die Tiere unter Narkose auf nicht genannte Weise getötet, um die Lendenwirbel herauszuschneiden und zu untersuchen.
Unterstützt wurde die Arbeit von der Prof. KH René Koszorek Stiftung, Neuried.
Bereich: Schmerzforschung
Originaltitel: Neuronal aldosterone elicits a distinct genomic response in pain signaling molecules contributing to inflammatory pain
Autoren: Mohammed Shaqura (1), Doaa M. Mohamed (1,2), Xiongjuan Li (3), Sascha Treskatsch (1), Constanze Buhrmann (4), Mehdi Shakibaei (4), Antje Beyer (5), Shaaban A. Mousa (1)*, Michael Schäfer (1)
Institute: (1) Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Charité – Universitätsmedizin, Campus Benjamin Franklin, Hindenburgdamm 30, 12200 Berlin, (2) Department of Zoology, Faculty of Science, Aswan University, Tingar, Ägypten, (3) Department of Anaesthesiology, Second Affiliated Hospital of Guangzhou Medical University, Guangzhou, China, (4) Institut für Anatomie, Ludwig-Maximilians-Universität München, München, (5) Klinik für Anästhesiologie, Ludwig-Maximilians-Universität München, München
Zeitschrift: Journal of Neuroinflammation 2020; 17: 183
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5277
Dokument 470
Titel: Das Hausschwein als humanrelevantes Großtiermodell zur Untersuchung der sich anpassenden Immunantwort gegen den durch die Luft übertragenen Schimmelpilz Aspergillus fumigatusHintergrund: Es sollen Zellen der Immunabwehr bei einer Infektion mit Schimmelpilzsporen untersucht werden.
Tiere: 38 Schweine (mindestens)
Jahr: 2020
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden vom Landesamt für Gesundheit und Soziales unter den Nummern T0002/17 und G0381/17 genehmigt. Die Schweine sind Kreuzungen von Landrasse und Large White und unterschiedlich alt (Ferkel bis mehr als 6 Monate alt). Sie stammen von einem konventionellen Schweinezüchter. Die Schweine werden einzeln in eine Metallkammer verbracht, wo sie 8 Stunden lang mit Pilzsporen des Schimmelpilzes Aspergillus fumigatus begast werden. Anschließend werden verbliebene Sporen auf der Haut abgewaschen und die Tiere werden in ihren Stall gebracht. Ab 6 Tage vor der Infektion bis 2 Tage danach erhalten die Tiere Immunsuppressiva (die Immunabwehr unterdrückende Medikamente) täglich oral (über den Mund) eingegeben. Am Tag 2, 4, 6, 10, 13 und 18 werden Blutproben aus der Halsvene genommen. Am Tag 10 und 18 nach der Pilzinfektion werden jeweils einige Schweine getötet, indem sie betäubt werden und das Tötungsmittel T61 ins Her injiziert wird. Die Lungen werden herausgeschnitten und untersucht.
Die Arbeit wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziell unterstützt.
Bereich: Infektionsforschung, Immunologie
Originaltitel: The domestic pig as human-relevant large animal model to study adaptive antifungal immune responses against airborne Aspergillus fumigatus
Autoren: Stefanie Schmidt (1), Friederike Ebner (1), Kerstin Rosen (2), Olaf Kniemeyer (3), Axel A. Brakhage (3), Jürgen Löfler (4), Michelle Seif (4), Jan Springer (4), Josephine Schlosser (1), Lydia Scharek-Tedin (1), Alexander Scheffold (5), Petra Bacher (5,6), Anja A. Kühl (7,8), Uwe Rösler (2), Susanne Hartmann (1)*
Institute: (1) Institut für Immunologie, Zentrum für Infektionsmedizin (Robert-von-Ostertag-Haus), Fachbereich Veterinärmedizin, Freie Universität Berlin, Robert-von-Ostertag-Str. 7-13, 14163 Berlin, (2) Institut für Tierhygiene und Umweltgesundheit, Zentrum für Infektionsmedizin, Fachbereich Veterinärmedizin, Freie Universität Berlin, Berlin, (3) Molekulare und angewandte Mikrobiologie, Leibniz-Institut für Naturstoffforschung und Infektionsbiologie, Hans-Kröll-Institut (HKI), Jena, (4) Abteilung für Mikrobiologie und Molekularbiologie, Institut für Mikrobiologie, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Jena, (5) Medizinische Klinik und Poliklinik II, Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg, (6) Institut für Immunologie, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel, (7) Institut für Klinische Molekularbiologie, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel, (8) Charité-Universitätsmedizin, Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität Berlin und Zentrale Forschungseinrichtung iPATH Berlin
Zeitschrift: European Journal of Immunology 2020; 0; 1-17. doi:1002/eji.201948524
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5276
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