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Dokument 901

Titel: Oxytocin-Signalübertragung im lateralen Septum verhindert soziale Angst während der Laktation
Hintergrund: Es wird der Einfluss des bei der Milchproduktion ausgeschütteten Hormons Oxytocin auf das soziale Angstverhalten von Mäusen getestet. Es stellt sich heraus, dass bei stillenden Mäusen die soziale Angst verringert ist, was durch Oxytocin bewirkt wird.
Tiere: Mäuse (Anzahl unbekannt)(viele)
Jahr: 2018

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden von der Regierung der Oberpfalz und Unterfranken genehmigt. Die Mäuse werden beim Versuchstierzüchter Charles River, Sulzfeld, gekauft. Es werden jungfräuliche und stillende (laktierende) Mäuse verwendet.

Zunächst werden die Mäuse angstkonditioniert. Dazu wird am ersten Tag eine jungfräuliche oder eine stillende Maus in eine Box gesetzt. Eine zweite Maus wird für 3 Minuten dazu gesetzt. Während dieser Zeit erhält die Maus 2-3 Stromstöße über das Bodengitter verabreicht. Das Tier lernt, dass sozialer Kontakt zu einer anderen Maus mit Schmerz "bestraft" wird. Am nächsten Tag wird 6-mal eine fremde Maus für jeweils 3 Minuten in ihren Käfig gesetzt. Wird die fremde Maus nicht beschnüffelt, wird das als soziales Angstverhalten interpretiert. Am dritten Tag wird die Maus erneut für jeweils 3 Minuten mit 6 verschiedenen Mäusen konfrontiert und ihr Verhalten beobachtet.

Bei einem zweiten Versuch mit anderen Mäusen wird der Stromstoß mit einem lauten Geräusch (80 dB) kombiniert. Am zweiten und dritten Tag wird ermittelt, ob die Maus bei Ertönen des lauten Geräuschs vor Angst erstarrt (Freezing).

In weiteren Tests wird das Angst- und Schmerzverhalten der Tiere getestet. Im Elevated Plus Maze wird eine Maus auf ein kreuzförmige Plattform gesetzt, die aus zwei oben und seitlich offenen und zwei seitlich geschlossenen Armen besteht. Hält sich die Maus vorzugsweise in den schützenden geschlossenen Armen auf, wird das als ängstliches Verhalten angesehen. Beim Hargreaves‘ Plantar Test werden die Hinterpfoten einer Maus mit einem heißen Lichtstrahl bestrahlt und es wird die Zeit bestimmt, bis das Tier die Pfote wegzieht.

In weiteren Versuchen wird Mäusen eine Kanüle durch ein Bohrloch im Schädel in das Hirngewebe eingelassen und am Schädelknochen fixiert. Fünf Tage können die Tiere sich von der Operation erholen. Dann wird eine Infusionskanüle durch die implantierte Kanüle in das Gehirn geschoben und es wird eine Substanz injiziert – entweder das Hormon Oxytocin oder ein Gegenspieler des Hormons.

In einer weiteren Versuchsreihe werden Viren als Genfähren in das Gehirn von Mäusen injiziert, um dort Genveränderungen zu bewirken.

Zahlreiche Mäuse (vermutlich alle) werden am Ende der Experimente betäubt und Formalin wird ins Herz injiziert, wodurch die Tiere sterben.

Die Arbeit wurde durch folgende Institutionen unterstützt: die Deutsche Forschungsgemeinschaft, das BMEL, Chica und Heinz Schaller-Stiftung, Human Frontiers Science Program und Bayerische Forschungsstiftung.

Bereich: Psychiatrie, Neuroendokrinologie, Neurobiologie

Originaltitel: Oxytocin signaling in the lateral septum prevents social fear during lactation

Autoren: Rohit Menon (1), Thomas Grund (1), Iulia Zoicas (1), Ferdinand Althammer (2), Dominik Fiedler (1), Verena Biermeier (1), Oliver J. Bosch (1), Yuichi Hiraoka (3), Katsuhiko Nishimori (3), Marina Eliava (2), Valery Grinevich (2,4), Inga D. Neumann (1)*

Institute: (1) Departments of Behavioural and Molecular Neurobiology, Regensburg Center of Neurscience, Lehrstuhl für Tierphysiologie und Neurobiologie, Universität Regensburg, Universitätsstraße 31, 93053 Regensburg, (2) Schaller Forschungsgruppe Neuropeptide, Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg, (3) Laboratory fof Molecular Biology, Graduate School of Agricultureal Science, Tohoku University, Sendai, Japan, (4) Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Mannheim

Zeitschrift: Current Biology 2018: 28: 1066-1078

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4866



Dokument 902

Titel: Reparatur von Meerschweinchenherzen mit menschlichem Herzgewebe aus induzierten pluripotenten Stammzellen
Hintergrund: Um Defekte am menschlichen Herzen zu therapieren, sollen menschliche, induzierte pluripotente Stammzellen genutzt werden, um ein "Gewebepflaster" herzustellen. Getestet werden in dieser Studie die Reaktionen von Meerschweinchen und Mäusen auf menschliche Stammzellen.
Tiere: 271 Tiere verschiedener Arten (253 Meerschweinchen, 18 Mäuse)
Jahr: 2016

Versuchsbeschreibung: Das Versuchsvorhaben wird von der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz Hamburg genehmigt (Genehmigungsnummer 85/12, 97/14 und 61/15). Die benutzten Meerschweinchen stammen aus den Charles River Laboratories. Den Meerschweinchen wird unter Narkose der Brustkorb aufgeschnitten und das Herz wird freigelegt. Eine durch flüssigen Stickstoff gekühlte Aluminiumsonde wird viermal je 30 Sekunden an das Herz gehalten und so Verletzungen am Herzgewebe zugefügt. Allein bei dieser Prozedur sterben 101 von den 253 Meerschweinchen. Eine Woche nach der Verletzung werden die überlebenden 152 Meerschweinchen erneut am Herzen operiert. Aus menschlichen induzierten pluripotenten Stammzellen werden menschliche Herzzellen generiert. Streifen aus diesen Herzzellen werden auf die Herzen der Meerschweinchen genäht. Ein Teil der Tiere erhält zum Vergleich zellfreies Material aufgenäht. Diesmal sterben 80 von 152 Tieren während der Operation. Nur 72 Tiere überleben die Prozedur. Sie erhalten Cyclosporin, ein Medikament, das die Abstoßungsreaktion unterdrückt. 28 Tage später werden die Tiere auf nicht genannte Weise getötet, die Herzen werden herausgenommen und gewebekundlich untersucht.

Um die krebserregenden Eigenschaften der Stammzellen zu untersuchen, werden diese Mäusen in einen Hinterbeinmuskel gespritzt. 6 Mäuse erhalten 12 Injektionen und 12 Mäuse 23 Injektionen. Die Mäuse haben durch Genmanipulation ein geschwächtes Immunsystem, so dass sie die menschlichen Zellen nicht abstoßen. Nach acht bzw. zwölf Wochen bilden sich Tumore an der Injektionsstelle. Vermutlich werden die Mäuse getötet.

Bereich: Tissue Engineering, Herz-Kreislauf-Chirurgie

Originaltitel: Cardiac repair in guinea pigs with human engineered heart tissue from induced pluripotent stem cells

Autoren: Florian Weinberger (1,2), Kaja Breckwoldt (1,2), Simon Pecha (2,3), Allen Kelly (4,5), Birgit Geertz (1,2), Jutta Starbatty (1,2), Timur Yorgan (6), Kai-Hung Cheng (7), Katrin Lessmann (1,2), Tomas Stolen (4,5), Marielle Scherrer-Crosbie (7), Godfrey Smith (4,8), Hermann Reichenspurner (2,3), Arne Hansen (1,2), Thomas Eschenhagen (1,2)*

Institute: (1) Institut für Experimentelle Pharmakologie und Toxikologie, Kardiovaskuläres Forschungszentrum, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Martinistraße 52, 20246 Hamburg, (2) Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK), Partnerseite Hamburg/Kiel/Lübeck, (3) Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie, Kardiovaskuläres Forschungszentrum, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, (4) K.G. Jebsen Center of Exercise in Medicine, Department of Circulation and Medical Imaging, Norwegian University of Science and Technology, Trondheim, Norwegen, (5) Norwegian Council on Cardiovascular Disease, Oslo, Norwegen, (6) Institut für Osteologie und Biomechanik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, (7) Cardiac Ultrasound Laboratory, Massachusetts General Hospital, Boston, MA, USA, (8) Institute of Cardiovascular and Medical Science, University of Glasgow, Glasgow, Großbritannien

Zeitschrift: Science Translational Medicine 2016: 8, 363ra148

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4865



Dokument 903

Titel: Die pränatale Verabreichung von Betamethason verändert das Repertoire der T-Zellrezeptoren und beeinflusst somit die Entwicklung von Autoimmunität
Hintergrund: Die Versuche wurden von der zuständigen Behörde in Hamburg unter den Nummern 119/13 und 122/12 genehmigt. Ein Teil der Versuche fand offensichtlich in Spanien statt und wurde dort genehmigt. Es werden 4 verschiedene, z.T. genmanipulierte Zuchtlinien von Mäusen verwendet, 3 davon werden beim Jackson Laboratory, Bar Harbour, USA, bestellt. Eine davon ist eine Diabetes-Maus-Linie, d.h., die Tiere haben eine Störung des Insulinstoffwechsels und entwickeln Zuckerkrankheit. Eine Linie (Foxp3(RFP) stammt aus dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), die auch als Multiple-Sklerose-Modell genutzt werden und im Alter spontan eine Autoimmunkrankheit entwickelt, bei der die körpereigene Immunabwehr die eigenen Zellen des Nervensystems angreifen.

Isoliert aufgezogene weibliche Mäuse werden mit einem Männchen zusammengesetzt und geschwängert. Nach 18,5 Tagen bekommen sie ein Cortisonmittel gespritzt. Kontrollgruppen erhalten eine wirkungslose Substanz. Mit den Nachkommen (Diabetiker-Mäuse oder Mäuse, die eine Autoimmunerkrankung entwickeln oder normale Mäuse) wird eine Vielzahl von verschiedenen Experimenten durchgeführt. Bei manchen Tieren wird alle zwei Wochen eine Blutprobe genommen, die auf eine bestimmte Zellart getestet (T-Zellen) wird, die wichtig für die Ausbildung des Immunsystems ist. Bei den diabetischen Mäusen wird 25 Wochen lang täglich der Urin auf Blutzucker untersucht. Dann werden die Tiere getötet, um ihre Bauchspeicheldrüsen zu untersuchen. Bei nicht genmanipulierten Mäusen wird eine Experimentelle Autoimmunenzephalitis (EAE) hervorgerufen, indem Freunds Adjuvans, ein reizendes Mineralöl mit abgetöteten Tuberkulosebakterien unter die Haut gespritzt wird. Zwei und 4 Tage später werden Keuchhustenbakterien in eine Vene injiziert. Das Immunsystem der Mäuse ist nun so sensibilisiert, dass es das eigene Nervengewebe angreift. Es kommt zu Lähmungen aller vier Beine. Zwischen 20 und 40 % der Tiere sterben. Stark gelähmte Mäuse werden "aus Tierschutzgründen" getötet. Auch die überlebenden Mäuse werden je nach Versuchsreihe auf nicht genannte Weise getötet, um ihre Organe zu untersuchen.

Die Arbeit wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und durch ein Promotionsstipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert.
Tiere: 518 Mäuse (wahrscheinlich sehr viel mehr)
Jahr: 2017

Versuchsbeschreibung: Die Versuche wurden von der zuständigen Behörde in Hamburg genehmigt. Es werden 4 verschiedene, z.T. genmanipulierte Zuchtlinien von Mäusen verwendet, 3 davon werden beim Jackson Laboratory, Bar Harbour, USA, bestellt. Eine davon ist eine Diabetes-Maus-Linie, d.h., die Tiere haben eine Störung des Insulinstoffwechsels und entwickeln Zuckerkrankheit. Eine Linie (Foxp3(RFP) stammt aus dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), die auch als Multiple-Sklerose-Modell genutzt werden und im Alter spontan eine Autoimmunkrankheit entwickelt, bei der die körpereigene Immunabwehr die eigenen Zellen des Nervensystems angreifen.

Isoliert aufgezogene weibliche Mäuse werden mit einem Männchen zusammengesetzt und geschwängert. Nach 18,5 Tagen bekommen sie ein Cortisonmittel gespritzt. Kontrollgruppen erhalten eine wirkungslose Substanz. Mit den Nachkommen (Diabetiker-Mäuse oder Mäuse, die eine Autoimmunerkrankung entwickeln oder normale Mäuse) wird eine Vielzahl von verschiedenen Experimenten durchgeführt. Bei manchen Tieren wird alle zwei Wochen eine Blutprobe genommen, die auf eine bestimmte Zellart getestet (T-Zellen) wird, die wichtig für die Ausbildung des Immunsystems sind. Bei den diabetischen Mäusen wird 25 Wochen lang täglich der Urin auf Blutzucker untersucht. Dann werden die Tiere getötet, um ihre Bauchspeicheldrüsen zu untersuchen. Bei nicht genmanipulierten Mäusen wird eine Experimentelle Autoimmunenzephalitis (EAE) hervorgerufen, indem Freunds Adjuvans, ein reizendes Mineralöl mit abgetöteten Tuberkulosebakterien unter die Haut gespritzt wird. Zwei und 4 Tage später werden Keuchhustenbakterien in eine Vene injiziert. Das Immunsystem der Mäuse ist nun so sensibilisiert, dass es das eigene Nervengewebe angreift. Es kommt zu Lähmungen aller vier Beine. Zwischen 20 und 40 % der Tiere sterben. Stark gelähmte Mäuse werden "aus Tierschutzgründen" getötet. Auch die überlebenden Mäuse werden je nach Versuchsreihe auf nicht genannte Weise getötet, um ihre Organe zu untersuchen.

Die Arbeit wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und durch ein Promotionsstipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert.

Bereich: Immunologie

Originaltitel: Prenatal administration of betamethasone causes changes in the T cell receptor repertoire influencing development of autoimmunity

Autoren: Anna Gieras (1)*, Christina Gehbauer (1); David Perna-Barrull (2), Jan Broder Engler (3), Ines Diepenbruck (1), Laura Glau (1), Simon A. Joosse (4), Nora Kersten (1), Stefanie Klinge (1), Hans-Willi Mittrücker (1), Manuel A. Friese (3), Marta Vives-Pi (2,5), Eva Tolosa (1)

Institute: (1) Institut für Immunologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Martinistraße 52, 20246 Hamburg, (2) Immunology Division, Germans Trias i Pujol Research Institute and Hospital, Universitat Autonoma de Barcelona, Barcelona, Spanien, (3) Institut für Neuroimmunologie und Multiple Sklerose, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, (4) Institut für Tumorbiologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg,(5) Centro de Investigación Biomédica en Red de Diabetes y Enfermedades Metabolicas Asociadas (CIBERDEM), Instituto de Salud Carlos III, Madrid, Spanien

Zeitschrift: Frontiers in Immunology 2017: 8; 1505. doi:10.3389/fimmu.2017.01505

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4864



Dokument 904

Titel: Crossmodale Integration verbessert die sensorische Detektion von Schwellenwerten in Frettchen
Hintergrund: Frettchen als zunehmend häufig benutzte "Versuchs"tiere sollen auf ihre Reizschwelle und Reizreaktion hin untersucht werden.
Tiere: 4 Frettchen
Jahr: 2015

Versuchsbeschreibung: Der Versuch wurde von der zuständigen Behörde in Hamburg unter der Nummer 22/11 genehmigt. Es werden jeweils zwei 2-jährige und 4-jährige Frettchen (Mustela putoris) aus der "Versuchstier"zucht Euroferret, Dybbølsgade, Dänemark, verwendet. Die Tiere bekommen 8 Stunden vor dem Versuch kein Wasser mehr. Die Frettchen werden in ein Geschirr eingespannt und in eine Plastikröhre gesteckt, aus der nur der Kopf heraus schaut. Mit dem Geschirr wird das Tier in der Röhre befestigt, so dass es nur noch den Kopf bewegen kann. Die Röhre mit dem Frettchen wird in eine dunkle, geräuschdichte Kammer verbracht. Vor dem Kopf des Tieres befindet sich ein Bildschirm. Links und rechts von seinem Kopf gibt es Lautsprecher und jeweils eine Wasserquelle. Das Frettchen soll je nach Herkunft eines Geräusches oder Position eines Punktes auf dem Bildschirm seinen Kopf nach links oder rechts bewegen. Bei einer richtigen Reaktion bekommt das durstige Tier etwas Wasser aus dem Spender. Die Tiere brauchen zwischen 11 und 28 Tage täglichen "Trainings", um die Aufgabe zu lernen. Das weitere Schicksal der Frettchen wird nicht beschrieben.

Die Arbeit wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.

Bereich: Verhaltensforschung, Sinnesphysiologie

Originaltitel: Crossmodal integration improves sensory detection thresholds in the ferret

Autoren: Karl J. Hollensteiner*(1), Florian Pieper (1), Gerhard Engler (1), Peter König (1,2), Andreas K. Engel (1)

Institute: (1) Institut für Neurophysiologie und Pathophysiologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Martinistraße 52, 20246 Hamburg, (2) Institute für Kognitionswissenschaften, Universität Osnabrück, Osnabrück

Zeitschrift: PLoS ONE 2015: 10 (5); e0124952

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4863



Dokument 905

Titel: Entwicklung eines Schafmodells mit einem ANG II-beinhaltenden chronischen Bluthochdruck und einer nicht-fibrotischen linksventrikulären Hypertrophie
Hintergrund: Es wird ein "Tiermodell" am Schaf für eine bestimmte Herzkrankheit des Menschen entwickelt.
Tiere: 18 Schafe
Jahr: 2016

Versuchsbeschreibung: Die 2-4 Jahre alten Mutterschafe werden bis zu 16 Wochen genutzt, um den Blutdruck 2-4-mal pro Woche zu messen. Dazu wird eine Blutdruckmessmanschette um ein Vorderbein gelegt. Zudem wird ein Gerät zur Blutdruckmessung in eine Hinterbeinarterie eingesetzt. Unter Narkose erhalten die Schafe außerdem eine Minipumpe in eine Hautfalte am Hals eingepflanzt. Ein Schlauch führt von der Pumpe in die Halsvene. So können beim wachen Tier kontinuierlich Wirkstoffe an die Blutbahn abgegeben werden. Neun Schafe erhalten auf diese Weise gefäßwirksame Medikamente (ANGII) und 7 Tiere eine wirkungslose Kochsalzlösung. Bei zwei weiteren Schafen werden Herzrhythmus-Messgeräte implantiert. Der Versuch endet mit einer Operation am offenen Herzen, wobei der Brustkorb aufgesägt wird. Hierbei werden Informationen zum Herzschlag gesammelt. Im Anschluss werden die Tiere getötet und das Herzgewebe wird begutachtet.

Die Arbeit wurde unterstützt durch das Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DKFZ) Hamburg, und das Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Bereich: Bluthochdruckforschung, Herz-Kreislauf-Forschung, Herz-Kreislauf-Chirurgie

Originaltitel: Development of nonfibrotic left ventricular hypertrophy in an ANG II-included chronic ovine hypertension model

Autoren: Niklas Klatt (1,2), Katharina Scherschel (1,2), Claudia Schad (1,2), Denise Lau (3,2), Aline Reitmeier (1,2), Pawel Kuklik (1), Kai Muellerleile (3), Jin Yamamura (4), Tanja Zeller (3,2), Daniel Steven (5), Stephan Baldus (5), Benjamin Schäffer (1), Christiane Jungen (1,2), Christian Eickholt (1), Katharina Wassilew (6,7,8), Edzard Schwedhelm (9,2), Stephan Willems (1,2), Christian Meyer (1,2)*

Institute: (1) Klinik für Kardiologie mit Schwerpunkt Elektrophysiologie, cNEP, Kardiale Neuro- und Elektrophysiologie Forschergruppe, Herzklinik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Martinistraße 52, 20246 Hamburg, (2) DZHK (Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung), Hamburg/Kiel/Lübeck, (3) Klinik für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, (4) Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, (5) Klinik für Kardiologie und Gefäßchirurgische Forschungs Zentrum Köln, Herzzentrum, Universitätsklinik Köln, Köln, (6) Deutsches Herzzentrum Berlin, Forschergruppe für Kardiovaskuläre Pathologie, Berlin, (7) DZHK (Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung), Berlin, (8) Department of Pathology, Rigshospitalet, University of Copenhagen, Kopenhagen, Dänemark, (9) Institut für Experimentelle Pharmakologie und Toxikologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg

Zeitschrift: Physiological Reports 2016: 4 (17); e12897

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4862



Dokument 906

Titel: Zuverlässigkeit der Messung des Herzzeitvolumens durch die transkardiopulmonale Thermodilution bei einer experimentellen Aortenklappeninsuffizienz
Hintergrund: Bei Schweinen mit künstlich verursachter Herzklappenschwäche wird eine Methode zur Messung von Kohlenmonoxid im Blut getestet.
Tiere: 16 Schweine (Hausschweine)
Jahr: 2017

Versuchsbeschreibung: Das Versuchsprotokoll wurde von der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz in Hamburg genehmigt (Genehmigungsnummer 87/08). Sechszehn Hausschweine werden in Narkose gelegt. Ihnen wird die Luftröhre aufgeschnitten, um einen Beatmungsschlauch einzuführen. Über Blutgefäße am Hals und am Hinterbein werden mehrere Katheter (Plastikschläuche) bis zum Herzen und in die Aorta (Bauchschlagader) geschoben. Den Tieren werden das Brustbein und der Herzbeutel aufgeschnitten. Eine Ultraschallsonde wird am Herzen angebracht. Herzbeutel und Brustbein werden wieder zugenäht. Ein spezieller Katheter mit einem zusammengeklappten Drahtkorb am Ende wird über die Halsschlagader bis in die linke Herzkammer vorgeschoben. Dann wird der Drahtkorb aufgeklappt und der Katheter durch die Aortenherzklappe herausgezogen, wodurch diese geschädigt wird. Dies soll eine akute Aortenklappenschwäche simulieren. Ein Schwein stirbt, der Zustand eines weiteren verschlechtert sich so stark, dass es getötet wird.

Über die diversen eingebrachten Katheter werden Messungen zum Kohlenmonoxidgehalt im Blut vorgenommen. Im Anschluss der Studie werden die restlichen Schweine durch Injektion von Kaliumchlorid getötet.

Bereich: Herz-Kreislauf-Chirurgie, Herz-Kreislauf-Forschung

Originaltitel: Reliability of transcardiopulmonary thermodilution cardiac output measurement in experimental aortic valve insufficiency

Autoren: Martin Petzoldt (1)*, Constantin J. C. Trepte (1), Jan Ridder (1), Stefan Maisch (1), Philipp Klapsing (1), Jan F. Kersten (2), Hans Peter Richter (1), Jens C. Kubitz (1), Daniel A. Reuter (1), Matthias S. Goepfert (1)

Institute: (1) Klinik für Anästhesie, Zentrum für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Martinistraße 52, 20246 Hamburg, (2) Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg

Zeitschrift: PLoS ONE 2017: 12(10). doi 10.13712/journal.pone.0186481

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4861



Dokument 907

Titel: Die elektrische Impedanz Tomographie (EIT) für die Messung des Lungenödems bei akuter Lungenverletzung
Hintergrund: Die Studie hat das Ziel, eine neue Methode zu prüfen, um bei lungenkranken Intensiv- und Notfallpatienten den Grad der Lungenschädigung und der dabei entstehenden Flüssigkeitsansammlung messen zu können. Zur akuten Verletzung der Lunge kommt es durch viele verschiedene Einflussfaktoren. Meistens führt eine Entzündungsreaktion im ganzen Körper dazu. Um das EIT-Verfahren zu erproben, werden hier Schweine mit Ölsäure vergiftet bzw. die Lunge ausgespült.
Tiere: 30 Schweine (Hausschweine)
Jahr: 2016

Versuchsbeschreibung: Die Versuche fanden unter deutscher Federführung an der Oregon Health & Science University, Portland, USA, statt. Die Tiere werden in Narkose gelegt, bekommen Schmerzmittel und ihnen wird die Luftröhre aufgeschnitten, um einen Beatmungsschlauch einzuführen. Die Tiere werden in drei Gruppen eingeteilt. Gruppe eins dient als Kontrollgruppe. Gruppe zwei spritzen die Forscher Ölsäure in die Blutbahn, was zu einer sofortigen Entzündung und dem Absterben von Lungenzellen führt. Gruppe drei wird einer mehrfachen Lungenspülung mit Kochsalzlösung unterzogen. Dies führt zum Zusammenfallen der Lunge. Ein Schwein überlebt diese Prozedur nicht.

Für die Messung werden an den Tieren 32 Elektroden am Brustkorb montiert und um ein Verrutschen dieser zu verhindern, werden die Schweine in eine Vakuummatratze eingepackt. Über einen Zugang zur Vene bekommen die Schweine Flüssigkeit infundiert. Nach und nach sammelt sich Flüssigkeit in der Lunge (Lungenödem). Diese wird mit einem Bild gebenden Verfahren (EIT) gemessen. In einer vorausgehenden Studie funktionierte diese Messung nicht. Drei Stunden nach Beginn der Lungenschädigung werden die Schweine noch in Narkose getötet, um ihre Lungen zu untersuchen.

Die Arbeit wurde von der Else-Kröner-Fresenius-Stiftung finanziert.

Bereich: Intensivmedizin, Lungenforschung

Originaltitel: Electrical impedance tomography (EIT) for quantification of pulmonary edema in acute lung injury

Autoren: Constantin J. C. Trepte (1)*, Charles R. Philips (2), Josep Solà (3), Andy Adler (4), Sebastian A. Haas (1), Michael Rapin (3), Stephan H. Böhm (5), Daniel A. Reuter (1)

Institute: (1) Klinik für Anästhesie, Zentrum für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Martinistraße 52, 20246 Hamburg, (2) Division of Pulmonary and Critical Care Medicine, Oregon Health & Science University, Portland, OR, USA, (3) CSEM Centre Suisse d‘Electronique et du Microtechnique SA, Neuchatel, Schweiz, (4) Systems and Computer Engeneering, Carleton University, Ottawa, Kanada, (5) Swisstom AG, Landquart, Schweiz

Zeitschrift: BioMed Central 2016: 20(18). doi 10.1186/s13054-015-1173-5

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4860



Dokument 908

Titel: Neues Modell für Lungenhochdruck bei wachen Hunden zur Untersuchung der pulmonalen Selektivität von akuten pharmakologischen Eingriffen
Hintergrund: Es geht darum, ein neues "Tierversuchsmodell" für die Testung von Bluthochdruck-Medikamente zu finden. Bisher wird an in Narkose gelegten Tieren getestet. Allerdings hat die Narkose starke Effekte auf den Hund, so dass keine relevanten Ergebnisse messbar sind. Nun wird experimentiert, ob man auch wache Hunde für solche Tests benutzen kann.
Tiere: 18 Hunde (Beagles)
Jahr: 2018

Versuchsbeschreibung: Die Versuchsreihe wurde vom LANUV in Düsseldorf genehmigt. Sieben Beagles aus der Zucht Marshall BioResources in den USA werden in Narkose gelegt. Den Tieren wird der Brustkorb auf der linken Seite aufgeschnitten, um Sensoren für die späteren Messungen des Blutdruckes am Herzen anzubringen. Weitere Sensoren werden in die Halsschlagader und die Aorta geschoben. Die Sensoren werden an ein Messgerät zur Herzaktivität (EKG) angeschlossen, das unter die Haut zwischen die Schulterblätter implantiert wird. Die Wunden werden chirurgisch geschlossen. Nach der Abheilung der Wunde werden im wachen Zustand die Herzrate und der Druck der Lungengefäße gemessen.

Für den eigentlichen Teil der Studie werden die Tiere trainiert, fünfzig Minuten in einer Schlinge um ihren Bauch still zu sitzen. Den Hunden wird das Medikament Sildenafil, besser bekannt unter dem Produktnamen Viagra® verabreicht. Das Mittel führt zu Lungenhochdruck. Die Kontrollgruppe bekommt ein unwirksames Mittel gespritzt (Placebo) und eine weitere Gruppe bekommt ein weiteres Medikament gespritzt. Es ist jedoch unklar, wie die Aufteilung der sieben Hunde ist oder ob jeder Hund jede der drei Gruppen durchläuft. Anschließend werden die Hunde nacheinander in der Schlinge hängend für 30 Minuten in eine Plexiglaskammer gesperrt. Die Luft in dieser Kammer ist sehr sauerstoffarm.

Zusätzlich werden elf Beagles aus einem anderen Versuch getötet. Aus ihnen werden verschiedene Blutgefäße herausgeschnitten. Die Gewebe werden für In-vitro-Studien als Vergleich benutzt.

Bereich: Bluthochdruckforschung, Herz-Kreislauf-Forschung

Originaltitel: New pulmonary hypertension model in conscious dogs to investigate pulmonary-selectivity of acute pharmacological interventions

Autoren: Thomas Mondritzki (1,2)*, Philip Boehme (1,2), Lena Schramm (1), Julia Vogel (3), Ilka Mathar (1), Peter Ellinghaus (1), Peter Kolkhof (1), Erwin Bischoff (1), Jörg Hüser (1), Winfried Dinh (1,2,4), Peter Sandner (1,5), Hubert Truebel (1,2)

Institute: (1) Bayer AG, DD-TRG-CV III, Gebäude 500, 42096 Wuppertal, (2) Universität Witten/Herdecke, Alfred-Herrhausen-Straße 50, 58455 Witten, (3) Universität Duisburg-Essen, Essen, (4) Herzzentrum HELIOS Klinik Wuppertal, Universitätsklinikum Witten/Herdecke, Wuppertal, (5) Medizinische Hochschule Hannover, Hannover

Zeitschrift: European Journal of Applied Physiology 2018; 118(1): 195-203

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4859



Dokument 909

Titel: Potente und selektive menschliche Neutrophilen-Elastase-Inhibitoren mit neuartiger äquatorialer Ringtopologie: In-vivo-Wirksamkeit des polaren Pyrimidopyridazins BAY-8040 in einem pulmonalen arteriellen Bluthochdruck-Rattenmodell
Hintergrund: Untersuchung der Wirksamkeit einer bestimmten Substanz bei Ratten mit künstlich erzeugtem Bluthochdruck im Lungenkreislauf.
Tiere: Ratten (Anzahl unbekannt)
Jahr: 2016

Versuchsbeschreibung: Die Herkunft der Tiere ist nicht bekannt. Zu Beginn der Studie bekommen alle Tiere Monocrotalin unter die Haut gespritzt. Dies ist ein Pflanzengift, das zu starken Entzündungsreaktionen vor allem in der Lunge führt. Aufgrund dieser überschießenden Reaktionen des Immunsystems zeigen die Ratten etwa 4 Wochen nach dem Spritzen des Giftes eine schwerwiegende Erhöhung des Blutdruckes im Lungenkreislauf verbunden mit einer Vergrößerung der rechten Herzkammer. Mit Monocrotalin künstlich krankgemachte Tiere werden gerne als "Tiermodell" für die beim Menschen vorkommende pulmonale Hypertonie genutzt, eine Herzerkrankung mit vielfachen Ursachen, bei der es zur Erhöhung des Gefäßwiderstandes und damit des Blutdruckes im Lungenkreislauf kommt. Im Rahmen dieses Versuches erfolgt die Einteilung der Tiere in eine Kontrollgruppe (es wird "nur" die Spritze mit dem Gift gegeben) und eine Behandlungsgruppe. Die Ratten dieser Gruppe bekommen zwischen dem 14.-28. Tag nach der Giftspritze 2 x täglich mit einer Schlundsonde ein ein Testwirkstoff in den Magen verabreicht.

Bereich: Bluthochdruckforschung, Pharmakologie, Herz-Kreislauf-Forschung

Originaltitel: Potent and selective human neutrophil elastase inhibitors with novel equatorial ring topology: in vivo efficacy of the polar pyrimidopyridazine BAY-8040 in a pulmonary arterial hypertension rat model

Autoren: Franz von Nussbaum (1)*, Volkhart M. Li (2), Daniel Meibom (3), Sonja Anlauf (3), Martin Bechem (4), Martina Delbeck (4), Michael Gerisch (5), Axel Harrenga (6), Dagmar Karthaus (3), Dieter Lang (5), Klemens Lustig (5), Joachim Mittendorf (3), Martina Schäfer (6), Stefan Schäfer (4), Jens Schamberger (3)

Institute: (1) Medizinische Chemie Berlin, Bayer HealthCare AG, Müllerstr. 178, 13353 Berlin, (2) Lead Discovery Wuppertal, Bayer HealthCare AG, Wuppertal, (3) Medizinische Chemie Wuppertal, Bayer HealthCare AG, Wuppertal, (4) Abteilung für Kardiologieforschung Wuppertal, Bayer HealthCare AG, Wuppertal, (5) Preclinical Drug Metabolism and Pharmacokinetics (DMPK) Wuppertal, Bayer HealthCare AG, Wuppertal, Lead Discovery, Strukturbiologie Berlin, Bayer HealthCare AG, Berlin

Zeitschrift: ChemMedChem 2016: 11; 199–206

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4858



Dokument 910

Titel: Auswirkungen einer vorhergehenden Stimulation auf die Klanglokalisation und ihre Abbildung im auditiven Hirn (der Teil des Gehirns, der für das Gehör zuständig ist)
Hintergrund: Untersuchung bezüglich des räumlichen Hörvermögens von Gerbils.
Tiere: 15 Gerbils (Mongolische Gerbils (Rennmäuse))
Jahr: 2017

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden vom Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) in Oldenburg genehmigt.

Verhaltensexperiment: Die 6 Tiere stammen aus der eigenen Zucht der Universität Oldenburg. Während der Versuche haben sie freien Zugang zu Wasser, bekommen aber nur eingeschränkt Futter. Erst wenn sie kooperieren, gibt es weiteres Futter. Dem eigentlichen Versuch ist eine 2-monatige Trainingsphase vorgeschaltet, in der den Tieren unter gleichen Bedingungen wie später während des eigentlichen Versuches ein bestimmtes Verhalten antrainiert werden soll. Durchgeführt werden die Experimente in einer abgedunkelten schallgedämpften Kabine. Dort befindet sich in etwa einem Meter Höhe auf einem Sockel eine Y-förmige Plattform, die mit einem Mikrofon ausgestattet ist. An den beiden Armen des Ypsilons sind Futterschüsseln angebracht, die mit jeweils einer Lichtschranke versehen sind. Außerdem befindet sich in Nasenhöhe ein Ring, ebenfalls mit Lichtschranke versehen. Im Halbkreis um den Teil der Plattform mit dem Loch sind 15 Lautsprecher in Ohrenhöhe installiert, die akustische Signale mit unterschiedlichen Frequenzen abgeben. Ein Lautsprecher (Referenzlautsprecher) ist dabei direkt vor dem Ring mit der Lichtschranke zu finden, die anderen 14 Lautsprecher verteilen sich rechts und links von den Ohren.

Das Training läuft wie folgt ab: Die Tiere sollen lernen, dass sie bei akustischen Signalen aus den Lautsprechern den Kopf in das Loch des Ringes stecken und dort so lange verbleiben, bis ein bestimmter Ton aus dem Referenzlautsprecher ertönt. Damit soll eine "reproduzierbare Kopfposition" gewährleistet werden. Je nachdem, von welcher Seite das akustische Signal gekommen ist, müssen sie nach dem Zielton aus dem Referenzlautsprecher entweder rechts oder links an die Futterschüssel. Ist es die falsche Seite oder verlassen sie mit ihrem Kopf zu schnell bzw. zu langsam den Ring gibt es kein Futter. Die Zeit, die die Tiere ihren Kopf in dem Ring belassen sollen, wird bis auf 3 Sekunden erhöht. Auch die Lautstärke der akustischen Stimuli wird auf bis zu 73 dB erhöht (das entspricht etwa der Lautstärke eines Staubsaugers in 1 m Entfernung).

In der eigentlichen Studie umfasst für jedes Tier eine Sitzung 74 Aktionen. Innerhalb dieser Aktionen werden die akustischen Stimuli in ihrer Qualität und Lautstärke variiert. Außerdem werden sie aus unterschiedlichen Lautsprechern, d.h. aus unterschiedlichen Richtungen von links oder rechts abgegeben. Ansonsten ist der Ablauf wie beim Training. Insgesamt werden 28 Sitzungen pro Rennmaus durchgeführt.

Elektrophysiologisches Experiment: Die 9 Gerbils dieses Teiles der Studie stammen ebenfalls aus der eigenen Zucht der Universität Oldenburg. Unter Narkose wird den Tieren an einer bestimmten Stelle des Schädels ein Loch gebohrt und die Hirnhaut entfernt. Bei 6 Rennmäusen wird dann eine Elektrode bis in den rechten Bereich des Mittelhirns implantiert, der für das Hörvermögen wichtig ist, bei 3 Tieren in den linken Bereich. Eine zusätzliche Elektrode wird als Referenzelektrode unter die Haut im Nackenbereich geschoben. Über Kopfhörer erfolgt jetzt die akustische Stimulation der Tiere. Diese Reize variieren in Frequenz, Lautstärke und Richtung aus der sie kommen. Dabei wird versucht, die Stimulation exakt so auszuführen, wie in der Verhaltensstudie. Über die Elektroden wird die Reaktion des Gehirns auf diese Reize gemessen. Was nach der Studie mit den Gerbils geschieht, ist nicht bekannt.

Die Studie wird gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft.

Bereich: Hörforschung, Hirnforschung

Originaltitel: Effect of preceding stimulation on sound localization and its representation in the auditory midbrain

Autoren: Sandra Tolnai*, Rainer Beutelmann, Georg M. Klump

Institute: Exzellenzcluster Hearing4all, Department für Neurowissenschaften, Fakultät VI – Medizin und Gesundheitswissenschaften, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Carl-von-Ossietzky-Str. 9-11, 26129 Oldenburg

Zeitschrift: European Journal of Neuroscience 2017: 45; 460–471

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4857



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