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Dokument 801
Titel: Lokalisation des putativen magnetorezeptiven Proteins Cryptochrom 1b in der Retina von Zugvögeln und BrieftaubenHintergrund: In der vorliegenden Arbeit werden Proteine in der Augennetzhaut molekularbiologisch untersucht, die für den Magnetsinn von Zugvögeln mitverantwortlich sein sollen. Über den Magnetsinn orientieren sich Vögel und einige andere Tiere am Erdmagnetfeld, das sie zur Ortsbestimmung nutzen.
Tiere: 16 Tiere verschiedener Arten (3 Steinschmätzer, 10 Rotkehlchen, 3 Brieftauben)
Jahr: 2016
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden vom niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) genehmigt (Referenznummern 33.9-42502-04-13/1263, 33.9-42502-04-11/0423, 33.12-42502-04-10/0121 und 33.9-42502-04-12/0766.). Die Rotkehlchen werden auf dem Campus der Universität Oldenburg mit sogenannten Japannetzen gefangen. Dabei handelt es sich um speziell für den wissenschaftlichen Vogel- und Fledermausfang konstruierte Netze, die aus sehr feinem Netzwerk bestehen, welches von den Vögeln kaum wahrgenommen wird. Japannetze werden fest aufgestellt so dass sich alle Vögel darin verfangen, die zufällig hineinfliegen. Der Wildfang wird vom niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz (NLWKN) genehmigt (Referenznummer GB IV, D4). Die Steinschmätzer stammen vom Institut für Vogelforschung in Wilhelmshaven, wo sie in Volieren gezüchtet werden. Die Brieftauben stammen von lokalen Züchtern, von welchen, wird nicht erwähnt.
Die Rotkehlchen und die Steinschmätzer werden in Räumen ohne Fenster mit Kunstlicht einzeln in Käfigen gehalten (100 x 50 x 40 cm), die Brieftauben in Außenvolieren (4 x 3 x 2 m). Ein Wasserbad wird nur einmal die Woche bereitgestellt. Die Vögel werden in den meisten Fällen ohne vorherige Betäubung durch Enthauptung getötet. In manchen Fällen werden sie durch eine Spritze in den Muskel betäubt, und es wird eine Lösung (Paraformaldehyd) über das Herz in den Körper eingeleitet, die der späteren Mikroskopie von verschiedenen Organen und Geweben dient. Durch die Lösung sterben die Tiere. Die Autoren geben an, dass die Tötung der Tiere nicht für die Augenentnahme, sondern zu anderen Zwecken erfolgte. Um bestimmte Proteine zu untersuchen, die in Zusammenhang mit dem Magnetsinn der Zugvögel gebracht werden, werden die Augen entfernt und die Netzhaut herauspräpariert.
Die Arbeiten wurden finanziert vom niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, von der Defense Advanced Research Projects Agency (eine Behörde des US-Verteidigungsministeriums, Referenznummer QuBE_N66001-10-1-4061), von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG, Referenznummern HE6221/1-1 und MO1408/1-2 und GRK 1885) und von der Volkswagenstiftung (Lichtenberg Professur für H. Mouritsen).
Bereich: Verhaltensforschung, Molekularbiologie
Originaltitel: Localisation of the putative magnetoreceptive protein cryptochrome 1b in the retinae of migratory birds and homing pigeons
Autoren: Petra Bolte (1,2)*, Florian Bleibaum (1,2), Angelika Einwich (1,2), Anja Günther (1,2), Miriam Liedvogel (3), Dominik Heyers (1,2), Anne Depping (1,2), Lars Wöhlbrand (4), Ralf Rabus (4), Ulrike Janssen-Bienhold (5), Henrik Mouritsen (1,2)
Institute: (1) Institut für Biologie und Umweltwissenschaften, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Carl-von-Ossietzky-Str. 9-11, 26129 Oldenburg, (2) Forschungszentrum Neurosensorik, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Oldenburg, (3) Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie, Plön, (4) Institut für Chemie und Biologie des Meeres, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Oldenburg, (5) Abteilung für Neurobiologie, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Oldenburg
Zeitschrift: PLoS One 2016: 11(3). Doi: 10.1371/journal.pone.0147819
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4912
Dokument 802
Titel: Schwache breitbandige elektromagnetische Felder stören den Magnetsinn von Rotkehlchen mehr als starke schmalbandige FelderHintergrund: Es sollen neue Erkenntnisse zum Magnetsinn von Rotkehlchen gewonnen werden, indem die Vögel in einer elektromagnetisch abgeschirmten Umgebung verschiedenen Magnetfeldern ausgesetzt werden, die ihren Orientierungssinn stören sollen.
Tiere: 91 Sonstige Vögel (Rotkehlchen)
Jahr: 2016
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden vom niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) genehmigt (Referenznummern 33.12-42502-4-07/1422 und 33.12-42502-04-13/1065). Die Rotkehlchen werden auf dem Campus der Universität Oldenburg gefangen. Wer den Wildfang genehmigt hat, wird nicht erwähnt. Die Vögel werden einzeln in Käfigen in einem Raum ohne Fenster mit künstlicher Beleuchtung gehalten. Die Versuche werden in einem speziell angefertigten Labor in elektromagnetisch abgeschirmten Kammern durchgeführt.
Um den Magnetsinn der Tiere näher zu untersuchen, werden die Vögel im Frühjahr und im Herbst, kurz vor dem natürlichen Zugbeginn, in die Kammern gesperrt und verschiedene elektromagnetische Felder angelegt. Der Experimentator darf sich aus Sicherheitsgründen während der Versuche nicht in dem Labor aufhalten. Eine Stunde vor Sonnenuntergang werden die Vögel in Käfigen nach draußen gebracht, weil die Forscher davon ausgehen, dass der Magnetsinn der Tiere lichtabhängig ist. Danach beginnen die Versuche, für die die Vögel einzeln in sogenannten Emlen-Trichtern platziert werden, die zur Untersuchung der Zugrichtung und der Aktivität von Vögeln verwendet werden (Durchmesser 35 cm, Höhe 15 cm). Die trichterförmigen Aluminium-Käfige sind mit einem speziellen Papier ausgelegt, auf dem die angestrebte Bewegungsrichtung des Vogels durch die Häufigkeit der Kratzer festgestellt wird, die er durch seine vergeblichen Flugversuche auf dem Papier hinterlässt.
Jeder Vogel wird in der Nacht zweimal einem künstlich angelegten Magnetfeld ausgesetzt, das teilweise die Orientierung der Tiere durch Störung des Magnetsinns beeinträchtigen soll. Je nach Art und Stärke des Magnetfelds werden die Tiere mehr oder weniger orientierungslos. Der maximalen Intensität des Magnetfelds sind die Tiere 40 min. lang ausgesetzt. Der zeitliche Abstand zwischen den beiden Testphasen beträgt 1,5 Stunden. Die Versuchsreihen werden im Frühjahr und im Herbst der Jahre 2012 und 2013 und zusätzlich im Frühjahr 2014 durchgeführt. Ursprünglich waren nicht so viele Versuchsreihen geplant, da die Versuche aber nicht die erwarteten Ergebnisse lieferten, wurden sie zweimal wiederholt, wobei z.T. das Magnetfeld um das ca. zehnfache erhöht wurde, um die gewünschten Effekte zu erzielen. Was nach den Versuchen mit den Vögeln passiert, wird nicht erwähnt.
Die Arbeiten wurden finanziert von der Defense Advanced Research Projects Agency (Referenznummer QuBE_N66001-10-1-4061), einer Organisation für Forschungsprojekte der Verteidigung und eine Behörde des US-Verteidigungsministeriums. Weiterhin wurden die Versuche finanziell unterstützt von der EU (Referenznummer: FP7/2007-2013/ERC, Antragsnummer: 340451), vom US Air Force Office of Scientific Research (Referenznummer: FA9550–14–1–0095), vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF, Referenznummer: 01 GQ 0962), von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG, Referenznummer: MO1408/1-2 und GRK 1885) und von der Volkswagenstiftung (Lichtenberg Professur für H. Mouritsen).
Bereich: Verhaltensforschung
Originaltitel: Weak broadband electromagnetic fields are more disruptive to magnetic compass orientation in a night-migratory songbird (Erithacus rubecula) than strong narrow band fields
Autoren: Susanne Schwarze (1,2), Nils-Lasse Schneider (1,2), Thomas Reichl (1,2), David Dreyer (1,2), Nele Lefeldt (1,2), Svenja Engels (1,2), Neville Baker (3), P. J. Hore (3), Henrik Mouritsen (1,2)*
Institute: (1) Institut für Biologie und Umweltwissenschaften, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Carl-von-Ossietzky-Str. 9-11, 26129 Oldenburg, (2) Forschungszentrum Neurosensorik, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Oldenburg, (3) Department of Chemistry, University of Oxford, Physical and Theoretical Chemistry Laboratory, Oxford, UK
Zeitschrift: Frontiers in Behavioral Neuroscience 2016: 10:55. Doi: 10.3389/fnbeh.2016.00055
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4911
Dokument 803
Titel: Neuronale Dynamik variabler Greifbewegung im fronto-parietalen Gehrinbereich bei MakakenHintergrund: Messung von Nervenströmen bei Rhesusaffen, die bestimmte Greifbewegungen mit einer Hand machen.
Tiere: 2 Affen (Rhesusaffen)
Jahr: 2018
Versuchsbeschreibung: Die Versuche wurden von der Abteilung für Tierschutz des Amtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit des Landes Niedersachsen (Genehmigung Nr. 032/09 und 14/1442) genehmigt.
Ein männlicher und ein weiblicher Rhesusaffe werden auf einem Primatenstuhl fixiert und trainiert mit der linken oder rechten Hand einen Griff zu fassen. Der Handgriff wird vor den Affen auf Brusthöhe in einer Entfernung von 26 cm gestellt und kann entweder mit einem Kraftgriff (Widerstand von Fingern und Handfläche) oder einem Präzisionsgriff (Widerstand von Zeigefinger und Daumen) gegriffen werden. Die Tiere werden Mittels zweifarbiger LED-ähnlicher Lichtpunkten angewiesen, welchen Grifftyp sie machen sollen. Abgesehen von diesen Lichtquellen ist der Experimentierraum völlig dunkel. Der für die Versuche nicht benötigte Arm wird bei dem einen Affen in eine lange Röhre gesteckt, um zu verhindern, dass er ihn bewegt. Der andere Affe wird trainiert, den Arm auf einem Handrastknopf still zu halten.
Die Augenbewegungen werden mit einem optischen Infrarot-Eye-Tracker verfolgt. Eine Infrarotkamera wird verwendet, um das Verhalten während des gesamten Experiments kontinuierlich zu überwachen, wobei sichergestellt wird, dass die Affen ihre Hände oder Arme nicht vorzeitig bewegen. Verschiedene Lichtsignale signalisieren den Tieren, wann und wie sie zu greifen haben. Als Trainingsmethode wird Flüssigkeitsentzug angewendet, d.h, die Affen werden außerhalb der Versuche durstig gehalten und bekommen für eine richtig erledigte Aufgabe etwas Flüssigkeit in den Mund. Greift ein Affe zu früh, zu spät oder falsch, gibt es nichts zu trinken.
Bei einer Operation unter Narkose wird den Tieren ein Titan-Zylinder auf den Kopf implantiert, um später den Kopf zu fixieren. Nach der Erholung von dieser Prozedur und dem nachfolgenden Training der Aufgaben im kopffixierten Zustand werden jedem Affen Mikroelektrodenarrays implantiert. Dies ist eine Platte mit mehreren Elektroden, die durch ein Bohrloch im Schädelknochen in das Gehirn eingelassen werden. Die Affen dürfen sich 2 Wochen erholen bevor die Versuche mit den Aufnahmen beginnen. Dabei werden über die Elektroden Hirnströme gemessen, während die Tiere mit dem Arm Greifbewegungen machen. Es wird nicht erwähnt, was mit den Tieren nach den Versuchen geschieht.
Die Arbeit wurde von der Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert.
Bereich: Hirnforschung
Originaltitel: Neural dynamics of variable grasp movement preparation in the macaque fronto-parietal network
Autoren: Jonathan A. Michaels (1,2,3), Benjamin Dann (1), Rijk W. Intveld (1), Hansjörg Scherberger (1,4)*
Institute: (1)* Deutsches Primatenzentrum GmbH, Kellnerweg 4, 37077 Göttingen, (2) Electrical Engineering Department, Stanford University, Stanford, CA, USA, (3) Howard Hughes Medical Institute, Stanford University, Stanford, CA, USA, (4) Fakultät für Biologie und Psychologie, Georg-August-Universität Göttingen, Wilhelm-Weber-Straße 2, 37073 Göttingen
Zeitschrift: Journal of Neuroscience 2018: 2557-17. doi: 10.1523/JNEUROSCI.2557-17.2018
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4910
Dokument 804
Titel: Induzierte kortikale Reaktionen erfordern eine sensorische EntwicklungserfahrungHintergrund: Vergleich der Nervenaktivitäten im Hirnstamm bei künstlich ertaubten und taub geborenen Katzen.
Tiere: 15 Katzen
Jahr: 2017
Versuchsbeschreibung: Die Experimente werden von den „lokalen Behörden“ genehmigt. Wer das ist, wird nicht erwähnt. Vermutlich finden die Versuche an der Medizinischen Hochschule Hannover statt. 10 Katzen sind gesund und 5 weiße Katzen sind von Geburt an taub. Die tauben Tiere werden aus einer speziellen Zucht entnommen (CDC - congenitally deaf cat). Die Herkunft sowohl der gesunden als auch der tauben Katzen wird nicht genannt. Alle Tiere werden kurz nach ihrer Geburt und vor den Experimenten auf ihr Hörvermögen hin untersucht. Die gesunden Katzen werden dann künstlich ertaubt, indem das Antibiotikum Neomycin in die Hörschnecke im Innenohr gespritzt wird, was zu einer Zerstörung der feinen Haarzellen und damit zur Taubheit führt.
Alle Tiere werden zunächst unter Anästhesie operiert und danach wird nur eine leichte Anästhesie aufrechterhalten, um die Versuche zur Aufzeichnung der Hirnströme durchzuführen. Der Kopf wird in eine stereotaktische Halterung eingespannt. Die Bulla (Schädelknochenbereich hinter dem Ohr) wird aufgebohrt, um an das Innenohr zu gelangen. Den Tieren wird ein Cochlea-Implantat implantiert, eine Hörprothese für Gehörlose, deren Hörnerv als Teilorgan der auditiven Wahrnehmung noch funktionsfähig ist. Durch ein Bohrloch im hinteren Bereich des Schädels wird eine Silberkugelelektrode im Bereich des Hirnstamms in den Schädel einoperiert und eine zweite Elektrode in die Nackenmuskulatur eingeführt. Es werden Klicks und bis zu 120 dB laute Töne abgespielt und die Reaktion der Nerven im Hirnstamm gemessen, zuerst ohne, dann mit Cochlea-Implantat. Was mit den Katzen nach der Aufzeichnung und nach der Narkose passiert, wird nicht erwähnt. Vermutlich werden sie während der Anästhesie getötet.
Die Arbeit wurde von der Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), der MedEl Comp (Cochlea-Implantat-Industrie) und dem DAAD (Indonesian German Scholarship Programme) finanziert.
Bereich: Hörforschung
Originaltitel: Induced cortical responses require developmental sensory experience
Autoren: Prasandhya Astagiri Yusuf (1), Peter Hubka (1), Jochen Tillein (1,2), Andrej Kral (1,3)*
Institute: (1) Verbundinstitut für Audio- und Neurotechnologie, Stadtfelddamm 34, 30625 Hannover, (2) Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde (HNO-Klinik), Goethe-Universität Frankfurt, Frankfurt am Main, (3) School of Behavioral and Brain Sciences, The University of Texas at Dallas, USA
Zeitschrift: Brain 2017: 140(12); 3153-3165
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4909
Dokument 805
Titel: Erhöhter oxidativer Stress verstärkt die a-Synuclein-Aggregation in vivoHintergrund: Bei Parkinson beim Menschen gibt es eine charakteristische Ansammlung eines Proteins im Gehirn. Dies wird versucht, bei Mäusen nachzuempfinden, indem das menschliche Protein durch Genmanipulation bei den Tieren überexprimiert wird. Dies funktioniert besser, wenn den Tieren ein weiteres Gen entfernt wird. Hierbei will man die Wirkung eines bestimmten Enzyms zur Behandlung von Parkinson besser verstehen.
Tiere: 300 Mäuse (mindestens)
Jahr: 2018
Versuchsbeschreibung: Die Arbeit ist vom Regierungspräsidium Tübingen genehmigt worden. Es wird eine spezielle transgene Mäuselinie, der ein Gen fehlt, bei Jackson Laboratory in den USA gekauft und eine andere Mäuselinie, bei der ein menschliches, mutiertes Gen überexprimiert wird, stammt von Dr. Philipp Kahle. Mit den Tieren wird eine neue doppelt transgene Mäuselinien gezüchtet. Die Nachkommen der transgenen Mäuse die homozygot (reinerbig) sind, sterben innerhalb der ersten Lebenswoche. Die überlebenden, heterozygoten (mischerbigen) Tiere werden im Alter von 16 Monaten getötet und das Gehirn wird entnommen. 9 Tiere werden vorher getötet, da sie einen „schwerwiegenden“ Defekt hatten. Alle Tiere entwickeln spätestens im Alter von 12 Monaten sichtbare Bewegungsstörungen. Wie die Tiere getötet werden, wird nicht erwähnt.
Bereich: Parkinsonforschung
Originaltitel: Increased oxidative stress exacerbates a-synuclein aggregation in vivo
Autoren: Owen Scudamore*, Thomas Ciossek
Institute: CNS Disease Research, Boehringer Ingelheim GmbH & Co. KG, Birkendorferstr. 65, 88400 Biberach an der Riss
Zeitschrift: Journal of Neuropathology and Experimental Neurolology 2018: 77(6); 443-453
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4908
Dokument 806
Titel: Immobilisierung für die Abtragung von Herzstrukturen durch Karbonstrahlen im SchweinemodellHintergrund: Studie zur Findung einer optimalen Fixierung von Schweinen, um aufgrund der Atmung bewegliche Organe exakter bestrahlen zu können.
Tiere: 17 Schweine
Jahr: 2017
Versuchsbeschreibung: Die Genehmigung der Studie erfolgt durch das Regierungspräsidium Karlsruhe (G-7/14). Die Schweine ungenannter Herkunft sind 3 Monate alt. Thema der Versuchsreihe ist die Tiere so fixieren, dass kleine Bereiche des Herzens exakt bestrahlt werden können. Die Anpassung der Fixierungsvorrichtung für die Schweine geschieht dabei sehr wahrscheinlich unter Narkose, das wird aber nicht erwähnt. Die Positionierung des jeweiligen Tieres erfolgt in Rückenlage auf einer Kunststoffplatte, die Hüfte auf einem Vakuumkissen gelagert. Sowohl die Hinter- wie auch die Vordergliedmaßen werden – zur besseren „Standardisierung“ der Methode – unter Zug nach hinten bzw. vorne gestreckt und mit Gazebinden fixiert. Über den Brustkorb wird dann eine – für jedes Tier individuell geformte – thermoplastische Maske gelegt und seitlich vom Tier fixiert. Laserlinien, die auf das Tier projiziert werden, sollen die exakt symmetrische Lagerung erleichtern. Nachdem die Lagerung „optimal“ ist, werden die Kreuzungspunkte der Laserlinien mit der Thermoplastischen Maske auf die Haut des Tieres tätowiert. Damit kann man das Schwein bei späteren Lagerungen einfacher wieder in dieselbe Position bringen. Ob die Position richtig ist, wird mittels CT- und Röntgenbildern kontrolliert. Die Beatmung der Tiere erfolgt computergesteuert mit 14 Atemzügen pro Minute, vermutlich mittels eines Tubus in der Luftröhre (wird nicht erwähnt). Die Kontrollbilder und die Karbonionen-Bestrahlung finden in der Endphase der Ausatmung statt. Dafür wird die Atmung – ebenfalls computergesteuert – 30 Sekunden (für CT-Aufnahmen) bzw. 90 Sekunden (für die Bestrahlung) angehalten. Die eigentliche Bestrahlung findet 2 – 3 Wochen nach der Anpassung der Fixierungsvorrichtung statt. Lagerung und Beatmung werden - wie bereits beschrieben - durchgeführt. Die Dosis der Bestrahlung beträgt 55 Gy, bestrahlt werden kleine Bereiche des Herzens, die z. B. aufgrund von Narbengewebe zu Herzrhythmusstörungen führen. Ob die benutzten Tiere solches Narbengewebe besitzen und wenn ja, wie dieses entstanden ist, wird nicht erwähnt. Auch findet sich keine Aussage über das Verbleiben der Tiere.
Förderer dieses Versuches ist die Helmholtz Gemeinschaft.
Bereich: Strahlenmedizin
Originaltitel: Immobilization for carbon ion beam ablation of cardiac structures in a porcine model
Autoren: Matthias Prall (1), Anna Eichhorn (1), Daniel Richter (1, 6), H. Immo Lehmann (2,3), Anna Constantinescu (1), Robert Kaderka (1), Patrick Lugenbiel (4), Dierk Thomas (4,5), Christoph Bert (6), Douglas L. Packer (2), Marco Durante (1, 7), Christian Graeff (1)*
Institute: (1) GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung, Abteilung für Biophysik, Planckstr. 1, 64291 Darmstadt, (2) Mayo Clinic / St. Marys Hospital, Translational Interventional EP Labor, Rochester, USA, (3) University of Pittsburgh Medical Center, Pittsburgh, USA, (4) Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung für Kardiologie, Heidelberg, (5) DZHK (Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung), Partnerstelle Heidelberg / Mannheim, Universität Heidelberg, Heidelberg, (6) Universitätsklinikum Erlangen und Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Klinik für Radioonkologie, Erlangen, (7) Trento Institute for Fundamental Physics and Applications - National Institute for Nuclear Physics, University of Trento, Trento, Italien
Zeitschrift: Physica Medica 2017: 43; 134 - 139
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4907
Dokument 807
Titel: TGF-ß steuert den Transport des epithelialen Natriumkanals ENaC, der Auswirkungen auf den Ionen- und Flüssigkeitstransport bei akuter Lungenverletzung hatHintergrund: Untersuchungen, ob ein bestimmter Stoff (TGF-ß), der bei Menschen mit akutem Lungenödem isoliert werden kann, auch bei Kaninchen zu Lungenödem führt.
Tiere: Kaninchen (Anzahl unbekannt)(Weiße Neuseelandkaninchen)
Jahr: 2014
Versuchsbeschreibung: Die Studie wird vom Regierungspräsidium Darmstadt genehmigt (B2/330). Die Herkunft der Tiere ist unbekannt. Für die Studie werden die Tiere in Narkose gelegt und über einen Schlauch in der Luftröhre künstlich beatmet. Während der Narkose erfolgt die Messung des Blutdrucks mittels in die linke Halsschlagader und rechte Ohrvene gestochener Sensoren. Nach 30 Minuten bekommen die Kaninchen über den Schlauch 0,5 ml Flüssigkeit verschiedener Zusammensetzung in die Lunge gespritzt. Dabei bekommen einige der Tiere einen Stoff, der beim Mensch zu Lungenödemen (Flüssigkeitsansammlungen im Lungengewebe) führt. Weitere 30 Minuten später werden diesmal 1 ml Flüssigkeiten in die Lunge gegeben. 60 Minuten später wird die Lunge mit 50 ml einer bestimmten Flüssigkeit gespült und das Lungenvolumen gemessen. Was mit den Tieren nach dem Versuch passiert, wird nicht erwähnt. Eine zusätzliche Untersuchung erfolgt an isolierten Kaninchenlungen, d.h. Lungen von Tieren, die extra dafür getötet wurden. Zudem werden Untersuchungen an menschlichem Lungengewebe gemacht, das bei Operationen oder bei verstorbenen Patienten angefallen ist.
Die Studie wird gefördert durch die Von-Behring-Röntgen Stiftung, das Uniklinikum Gießen und Marburg, das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst (Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz Programme), dem Deutschen Zentrum für Lungenforschung, der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem ECCPS (Excellence Cluster Cardio-Pulmonary System).
Bereich: Lungenforschung, Pathophysiologie
Originaltitel: TGF-ß directs trafficking of the epithelial sodium channel ENaC which has implications for ion and fluid transport in acute lung injury
Autoren: Dorothea M. Peters (1), István Vadász (1), Lukasz Wujak (1,2), Malgorzata Wygrecka (3), Andrea Olschewski (4,5), Christian Becker (1), Susanne Herold (1), Rita Papp (4), Konstantin Mayer (1), Sebastian Rummel (1), Ralph P. Brandes (6), Andreas Günther (1), Siegfried Waldegger (7), Oliver Eickelberg (8), Werner Seeger (1,2), Rory E. Morty (1,2)*
Institute: (1) Zentrum für Innere Medizin, Justus-Liebig-Universität, Universities of Giessen and Marburg Lung Center (UGMLC), Deutsches Zentrum für Lungenforschung, Aulweg 130, 35392 Gießen, (2) Entwicklung und Umbau der Lunge (Abt. IV), Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung, Parkstr. 1, 61231 Bad Nauheim, (3) Zentrum für Biochemie, Justus-Liebig-Universität, Universities of Giessen and Marburg Lung Center (UGMLC), Deutsches Zentrum für Lungenforschung, (4) Ludwig Boltzmann Institute for Lung Vascular Research, Medical University of Graz, Austria, (5) Department of Anaesthesiology, Ludwig Boltzmann Institute for Lung Vascular Research, Medical University of Graz, Austria, (6) Zentrum der Kardiovaskulären Physiologie, Goethe Universität Frankfurt, Frankfurt, (7) Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Philipps Universität Marburg, Marburg, (8) Institut für Lungenbiologie und Erkrankung, Helmholtz Zentrum München, Deutsches Zentrum für Lungenforschung, München
Zeitschrift: PNAS 2014: 111 (3); E374 – E374
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4906
Dokument 808
Titel: Mehrkanal-Cochlea-Implantat für selektive neuronale Aktivierung und Dauereinsatz in der freilaufenden mongolischen WüstenrennmausHintergrund: Die hier beschriebene Methode wurde bereits bei anderen Tierarten wie Frettchen, Katzen und Primaten „erfolgreich“ getestet. Da es sich dabei durchweg um größere Tiere handelt, sollte mit der vorliegenden Studie jetzt herausgefunden werden, ob Mehrkanal-Cochlea-Implantate auch an einem kleineren „Tiermodell“ wie der mongolischen Wüstenrennmaus eingesetzt werden können.
Tiere: 29 Gerbils
Jahr: 2016
Versuchsbeschreibung: Für die Studie werden die Wüstenrennmäuse in zwei Gruppen geteilt. 13 Tiere gehören zu der „Akutgruppe“ und 16 zu der „Chronischen Gruppe“. Das Hörvermögen der Rennmäuse wird durch einen auch bei Neugeborenen durchgeführten Hörtest getestet, bei dem die Antworten des Hirnstammes auf akustische Reize gemessen werden. Unter Narkose (in die Bauchhöhle gespritzt) wird dann für die Studie die Schädeldecke der Rennmäuse in der Mitte aufgeschnitten. Dieser Schnitt wird auf der linken Kopfseite bis hinter das Ohr verlängert. Drei Knochenschrauben und Zahnzement fixieren mittig auf dem Kopf eine Metallbox. Hinter dem linken Ohr wird mit Zahnzement und –acryl die Verbindung für das Cochlea-Implantat befestigt. Jetzt werden die Mäuse der ersten Gruppe auf der linken Seite und die Mäuse der zweiten Gruppe auf beiden Seiten künstlich taub gemacht. Dafür erfolgen an bestimmten Stellen im Schläfenbereich Haut- und Knochenausschnitte, um sich Zugang zum Innenohr zu verschaffen. Dort werden für das Hörvermögen wichtige Strukturen zerstört und ebenfalls notwendige Flüssigkeit abgesaugt. Außerdem wird zur lokalen Verätzung eine giftige Substanz auf die die Gehörschnecke auskleidende Haut aufgebracht. Ob das künstliche Taubmachen erfolgreich war, wird direkt während der OP und bei den Mäusen der 2. Gruppe auch mehrfach innerhalb der nächsten 5 Wochen anhand des bereits erwähnten Hörtests gemessen. Eine Elektrodenplatte samt Führungsdraht wird vom Hinterkopf der Tiere unter der Nackenmuskulatur zum operativen Zugang des Innenohrs geführt. Im Innenohr wird die Elektrodenplatte festgeklebt. Anschließend wird das Loch zum Innenohr mit dem vorher entfernten Knochenstück rund um den aus dem Loch herausragenden Draht wieder verschlossen und der Draht oberhalb dieses Stückes am Knochen mittels eines Kunststoffnetzes fixiert. Ein zweiter als Referenzelektrode dienender Draht wird unterhalb der Nackenmuskulatur befestigt. Die Drähte werden zu einem Stecker geführt, die mit Zahnzement auf dem Schädel fixiert wird. Abschließend werden Muskulatur und Haut im OP-Feld wieder zugenäht.
Die eigentlichen Hörmessungen der Tiere aus der Akutgruppe werden in einer schall- und elektronisch isolierten Box durchgeführt. Die wachen Tiere bekommen je eine Elektrode im Nacken, auf dem Rücken und an der Schnauze unter die Haut gesetzt. Die Elektroden werden mit dem Stecker auf dem Kopf verbunden und dieser mit einem von der Käfigdecke hängenden Kabel. Zur Messung der Aktivität des Gehirns auf Reize werden der oben erwähnte Hörtest mit akustischen Signalen verwendet. Hinzu kommt ein Hörtest mit elektrischen Signalen über die unter die Haut gesetzten Elektroden. Direkt im Anschluss werden die Tiere der Akutgruppe erneut in Narkose gelegt. Der Schädel wird im Bereich der rechten Schläfe aufgeschnitten und das Gehirn freigelegt. Dort werden Mikroelektroden an unterschiedlichen Stellen ins Gehirn geführt, damit Vergleichsmessungen der Reaktion von rechter Hirnhälfte (noch hörend) und linker Hirnhälfte (taub mit Implantat) auf akustische/elektronische Reize erfolgen können. Nach den der Operation folgenden Messungen werden die Tiere mit einer Überdosis Narkose getötet und das Gehirn samt Cochleaimplantat für weitere Untersuchungen entfernt.
Die Hörmessungen der Mäuse aus der chronischen Gruppe erfolgen in Plastikboxen, in die jeweils zwei Tiere - über eine Plexiglasplatte getrennt voneinander - gesetzt werden. Der auf dem Kopf befestigte Stecker wird mit einem Kabel verbunden, so dass sich die Gerbils in der Plastikbox frei bewegen können, während die Messungen vorgenommen werden. Die Tiere werden akustischen Reizen ausgesetzt, die 2dB über der Hörschwelle der Tiere liegen. Über 5 Tage die Woche an insgesamt 20 Tagen erfolgt die Beschallung, die aus insgesamt 300 Reizen pro Tag besteht. Was mit den Rennmäusen der zweiten Gruppe geschieht, wird nicht erwähnt. Vermutlich werden auch sie für weitere anatomische Untersuchungen getötet. Die Studie wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert.
Bereich: Hörforschung
Originaltitel: Multichannel cochlear implant for selective neuronal activation and chronic use in the free-moving Mongolian gerbil
Autoren: Armin Wiegner (1)*, Charles G. Wright (2), Maike Vollmer (1)*
Institute: (1) Comprehensive Hearing Center, Universitätsklinikum Würzburg, Josef-Schneider-Str. 11, 97080 Würzburg, (2) Department of Otolaryngology – Head and Neck Surgery, Southwestern Medical Center, Dallas, USA
Zeitschrift: Journal of Neuroscience Methods 2016: 273; 40 - 54
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4905
Dokument 809
Titel: Thermische Stimulation der Netzhaut reduziert die Dicke der Bruch'schen Membran in Mausmodellen der altersbedingten MakuladegenerationHintergrund: Erprobung eines neuen Therapieverfahrens mit Wärme erzeugendem Laser zur Behandlung der altersbedingten Makuladegeneration.
Tiere: 50 Mäuse
Jahr: 2018
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden vom Umwelt- und Landwirtschaftsministerium Schleswig-Holstein unter der Nummer V 242-7224.121-12 (61-5/14) genehmigt.
Es werden zwei unterschiedliche Typen gentechnisch veränderter (Knockout)-Mäuse von den Jackson Laboratories (Bar Harbor, Maine, USA) bezogen. Durch die Genveränderung leiden die Tiere an Veränderungen an der Augennetzhaut und Einschränkungen des Sehvermögens, die denen der altersbedingten Makuladegeneration des Menschen entsprechen sollen. Normale („Wildtyp“)-Mäuse, die als Kontrolle dienen, stammen von der lokalen Tierversuchseinrichtung.
An 20 Mäusen in vier Gruppen mit je fünf Mäusen unterschiedlichen Alters wird eine neue Therapiemethode zur Behandlung der altersbedingten Makuladegeneration getestet. Die Mäuse werden bei allen Untersuchungen und der Laserbehandlung durch in den Bauchraum eingespritzte Medikamente in Narkose versetzt. Vor der Therapie mit einem kurzzeitig Wärme erzeugenden Laserstrahl, werden die Pupillen medikamentös weit gestellt, die Augen mit einem Gel befeuchtet. Bei den 20 Mäusen wird an einem Auge zunächst die Laserleistung so hoch gestellt, bis erste Zellschädigungen zu sehen sind, um dann mit niedrigerer Behandlungsenergie ca. 90 Laserherde auf der Netzhaut zu verteilen. Das andere Auge bleibt unbehandelt. Es erfolgen ausgedehnte Untersuchungen der Augen unmittelbar nach der Behandlung und nach einem Monat. Die 30 nicht behandelten Tiere der Kontrollgruppen werden auf die gleiche Art untersucht. Danach werden allen Tieren in Narkose die Augen zu feingeweblichen Untersuchungen entnommen. Die Mäuse werden noch in Narkose durch Genickbruch getötet.
Die Arbeit wurde durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziell unterstützt.
Bereich: Augenheilkunde
Originaltitel: Thermal stimulation of the retina reduces Bruch's Membrane thickness in age related macular degeneration mouse models
Autoren: Jan Tode (1)*, Elisabeth Richert (1), Stefan Koinzer (1), Alexa Klettner (1), Claus von der Burchard (1), Ralf Brinkmann (2), Ralph Lucius (3), Johann Roider (1)
Institute: (1) Klinik für Ophthalmologie, Universitätsklinikum, Christian-Albrechts-Universität Kiel, Arnold-Heller Straße 3, 2415 Kiel, (2) Institut für Biomedizinische Optik, Universität zu Lübeck und Medizinisches Laserzentrum Lübeck GmbH, Lübeck, (3) Anatomisches Institut, Christian-Albrechts-Universität Kiel, Kiel
Zeitschrift: TVST 2018: 7 (3); Article 2
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4904
Dokument 810
Titel: Abstoßungsreaktion nach allogener Nierentransplantation, Lymphozytheninfiltration und erneute Bildung von spenderspezifischen Antikörpern in einem neuen Modell für Nichteinhaltung der immunsuppressiven TherapieHintergrund: Die Zahl von Abstoßungsreaktionen nach Nierentransplantation beim Menschen ist hoch. Es wird vermutet, dass hierfür in vielen Fällen die unzuverlässige Einnahme der Immunsuppressiva durch die Patienten verantwortlich gemacht werden kann. Mit diesem Versuch soll ein Zusammenhang zwischen unregelmäßiger Gabe eines Immunsuppressivums und gehäufter Abstoßung gezeigt werden.
Tiere: 62 Ratten (mindestens)
Jahr: 2017
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden von der zuständigen Behörde (Regierung der Oberpfalz) genehmigt (TVA-Nr. 54-2532.1-08). Die Lewis- und Norwegian Brown Ratten stammen aus der Versuchstierzucht Charles River, Sulzfeld.
Allen Tieren wird in Narkose die linke Niere entfernt. Den Empfängertieren wird die linke Niere des Spendertieres eingepflanzt und danach wird ihre rechte Niere entfernt. Den 31 Spendertieren werden Gewebe entnommen für spätere immunologische Untersuchungen. Über ihr weiteres Schicksal wird nicht berichtet. Die Empfängertiere werden in 4 Gruppen aufgeteilt. Gruppe 1 (Kontrollgruppe) mit 8 Ratten, die kein Medikament zur Verhinderung von Abstoßungsreaktionen der implantierten Niere (Immunsuppressivum) erhalten, da Spender und Empfänger genetisch identisch sind. Die Tiere werden nach sechs Tagen getötet und ihre Gewebe werden untersucht. Gruppe 2 mit 11 Ratten, die täglich über eine Schlundsonde ein Immunsuppressivum erhalten und nach 6 Tagen getötet werden. Gruppe 3 mit 6 Ratten, die täglich über eine Schlundsonde ein Immunsuppressivum erhalten und nach 28 Tagen getötet werden. Gruppe 4 umfasst 6 Ratten, die nur in unregelmäßigen Abständen das Immunsuppressivum erhalten, was der unzuverlässigen Einnahme beim Menschen entsprechen soll. Sie werden nach 28 Tagen getötet.
Insgesamt 19 der 31 Tiere erleiden im Verlauf des Versuchs eine Abstoßungsreaktion mit Nierenversagen. Allen Ratten werden nach Tötung unterschiedliche Gewebe entnommen und immunologisch untersucht und bewertet. Über die Tötungsart der Tiere gibt es keine Angabe.
Die Arbeit wurde finanziell unterstützt von der Else-Kröner-Fresenius-Stiftung
Bereich: Transplantationsmedizin, Immunologie
Originaltitel: Renal allograft rejection, lymphocyte infiltration, and de novo donor-specific antibodies in a novel model of non-adherence to immunosuppressive therapy
Autoren: Louisa Kühne (1)*, Bettina Jung (1), Helen Poth (1), Antonia Schuster (1), Simone Wurm (1), Petra Rümmele (2), Bernhard Banas (1), Tobias Bergler (1)
Institute: (1) Abteilung für Nephrologie, Universitätsklinikum Regensburg, Franz-Josef-Strauß Allee 11, 93053 Regensburg, (2) Pathologisches Institut, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen
Zeitschrift: BMC Immunology 2017: 18 (1); 1-14
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4903
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