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Dokument 341
Titel: Schlafentzug vor der Antigenexposition verändert das T-Zell Rezeptor-Repertoire nicht, beeinträchtigt aber die Bildung von Keimzentren während einer T-Zell-abhängigen B-Zell-Reaktion in der Milz von MäusenHintergrund: Es wird die Auswirkung eines Schlafentzuges auf die Immunantwort von Mäusen untersucht. Hieraus werden Rückschlüsse auf die Wirkung einer Impfung nach Schlafentzug beim Menschen gezogen.
Tiere: 32 Mäuse
Jahr: 2021
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden vom Regierungspräsidium Tübingen unter der Nummer M11/14 genehmigt. Die Mäuse werden bei der Firma Janvier, St. Berthevin Cedex, Frankreich, gekauft. Ein Teil der Mäuse wird 6 Stunden lang durch Anfassen (Handling) wachgehalten, während ein anderer Teil ungestört bleibt. Unmittelbar nach dem Schlafentzug werden allen Tieren rote Blutkörperchen von Schafen in die Blutbahn injiziert. Dies soll eine „Herausforderung“ für das Immunsystem sein und die Produktion von Antikörpern bewirken. Nach drei oder 10 Tagen werden die Mäuse durch Kohlendioxid erstickt, Blut und Milzen werden untersucht.
Die Studie wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert.
Bereich: Immunologie, Impfstoffforschung
Originaltitel: Sleep restriction prior to antigen exposure does not alter the T cell receptor repertoire but impairs germinal center formation during a T cell-dependent B cell response in murine spleen
Autoren: Cornelia Tune (1), Julia Hahn (2), Stella E. Autenrieth (2), Martin Meinhardt (1), Rene Pagel (1), Andrea Schampel (1), Lisa-Kristin Schierloh (1), Kathrin Kalies (1), Juergen Westermann (1)*
Institute: (1) Universität zu Lübeck, Institut für Anatomie, Ratzeburger Allee 160, 23562 Lübeck, (2) Medizinischen Fakultät, Eberhard Karls Universität Tübingen, Innere Medizin II - Hämatologie, Onkologie, klinische Immunologie und Rheumatologie, Otfried-Müller-Straße 10, 72076 Tübingen
Zeitschrift: Brain, Behavor, and Immunity - Health 2021; 16: 100312
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5373
Dokument 342
Titel: Selektive intrakarotide Blutkühlung bei akutem ischämischem Schlaganfall: Eine Sicherheits- und Machbarkeitsstudie in einem Schlaganfallmodell am SchafHintergrund: Bei Schafen wird ein künstlicher Schlaganfall unter normalen und gekühlten Bedingungen durchgeführt, um den Unterschied festzustellen.
Tiere: 20 Schafe
Jahr: 2021
Versuchsbeschreibung: Die Tierversuche werden vom Regierungspräsidium Freiburg unter der Nummer #39-9185.81/G-15/38 genehmigt. Die Herkunft der Schafe wird nicht genannt. Die Tiere werden im „Center for Experimental Models and Transgenic Service“ (CMT, Stefan-Meier-Straße 17, 79104 Freiburg) der Universität Freiburg gehalten. Den Tieren wird unter Narkose im Bereich der Schläfe ein Loch in den Schädel gebohrt. Durch das Loch wird eine bestimmte Hirnschlagader aufgesucht und mit einem Clip zugeklemmt. Der Gewebebereich dahinter wird nun nicht mehr durchblutet, das Tier erleidet einen Schlaganfall. Die Wunde wird vorrübergehend verschlossen. Mittels Computertomographie wird der richtige Sitz der Klemme bestätigt. Drei Stunden später wird die Klemme wieder entfernt, das Blut kann wieder normal ins Gehirn fließen.
20 Minuten vor Entfernen des Clips wird bei 10 Schafen in die rechte Oberschenkelarterie ein 125 cm langer Katheter mit einer Kühlvorrichtung eingeführt und bis zur Halsarterie vorgeschoben. Bei den 10 anderen Schafen wird ein 90 cm langer Katheter ohne Kühlung in die Beinschlagader eingeführt. Es wird die Nasentemperatur gemessen, um zu sehen, ob sie durch die Kühlung abnimmt. Die Katheter werden für 3 Stunden belassen und dann wieder herausgezogen. In den folgenden 30 Tagen werden die Schafe alle paar Tage auf neurologische Schäden untersucht. Am 30. Tag nach der Auslösung des künstlichen Schlaganfalls werden die Schafe in Narkose durch Injektion von Kaliumchlorid in eine Vene getötet.
Die Autoren geben zu, dass die Statistik unzureichend ist, aber der Schlaganfall von Schafen, sei realistischer als der von Nagetieren. Eine Einschränkung sei auch die Anatomie des Schafhirns, das sich vom menschlichen Gehirn in Bezug auf Masse, der Blutversorgung und des umgebenden Gewebes unterscheidet.
Die Arbeit wurde vom Forschungsministerium und der Acandis GmbH finanziert.
Bereich: Schlaganfallforschung
Originaltitel: Selective intra-carotid blood cooling in acute ischemic stroke: A safety and feasibility study in an ovine stroke model
Autoren: Giorgio F.M. Cattaneo (1), Andrea M. Herrmann (2,3), Sebastian A. Eiden (3), Manuela Wieser (3), Elias Kellner (4), Soroush Doostkam (5), Patrick Süß (5), Selina Kiefer (6), Lisa Fauth (6), Christoph J. Maurer(7), Julia Wolfertz (8), Björn Nitzsche (2), Michael Büchert (8), Tobias Jost (8), Gabriele Ihorst (9), Jörg Haberstroh (10), Christoph Mülling (2), Christoph Strecker (11), Wolf-Dirk Niesen (11), Mukesch J. Shah (12), Horst Urbach (3), Johannes Boltze (13), Stephan Meckel (3,14)*
Institute: (1) Institut für Biomedizinische Technik (BMT), Universität Stuttgart, Seidenstraße 36, 70174 Stuttgart, (2) Veterinärmedizinische Fakultät, Institut für Veterinäranatomie, Histologie und Embryologie, Leipzig, (3) Klinik für Neuroradiologie, Medizinische Fakultät Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Breisacher Straße 64, 79106 Freiburg, (4) Medizin Physik, Klinik für Radiologie, Medizinische Fakultät, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg, (5) Institut für Neuropathologie, Medizinische Fakultät Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg, (6) Institut für Klinische Pathologie, Medizinische Fakultät, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg, (7) Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, Universitätsklinikum Augsburg, Augsburg, (8) Acandis GmbH, Pforzheim, (9) Zentrum Klinische Studien, Medizinische Fakultät, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg, (10) Center for Experimental Models and Transgenic Service (CEMT), Medizinische Fakultät, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg, (11) Klinik für Neurologie und Neurophysiologie, Medizinische Fakultät, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg, (12) Klinik für Neurochirurgie, Medizinische Fakultät, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg, (13) School of Live Sciences, University of Warwick, Coventry, Großbritannien, (14)* Zentrales Radiologie Institut, Kepler Universitätsklinikum GmbH, Johannes Kepler Universität Linz, Österreich
Zeitschrift: Journal of Cerebral Blood Flow & Metabolism 2021; 11: 3097-3110
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5372
Dokument 343
Titel: sGC-Stimulation senkt erhöhten Blutdruck in einem neuen Hundemodell für resistente HypertonieHintergrund: Entwicklung eines „Tiermodells“ für künstlich ausgelösten Bluthochdruck, an dem Blutdrucksenker getestet werden können.
Tiere: 6 Hunde (Beagle)
Jahr: 2021
Versuchsbeschreibung: Die Studien werden vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) in Düsseldorf genehmigt. Die Beagle-Hunde stammen von der Firma Marshall BioResources, USA.
Bei einer ersten Operation wird der Brustkorb der Tiere aufgeschnitten und es wird ein Telemetriesensor in die Hauptschlagader (Aorta) eingebracht, zwei Kabel des Sensors werden direkt am Herzen angebracht. Der Brustkorb wird verschlossen. Mit dem Sensor können später Blutdruck und andere Blutmesswerte am unbetäubten Hund gemessen werden. Bei einer zweiten Operation wird der Bauch aufgeschnitten und die rechte Niere mit sterilisierter Seide umwickelt. Acht Wochen nach der Nierenumhüllung erfolgt die dritte Operation, bei der die rechte Nierenhauptarterie durch Einsetzen eines Gefäßstopfens verstopft wird. Durch diese Maßnahmen wird ein experimenteller Bluthochdruck erzeugt. Acht Wochen nach der dritten Operation zeigen alle 6 Hunde Bluthochdruck. Zu diesem Zeitpunkt beginnt eine 50 Wochen dauernde Testphase, bei der verschiedene Wirkstoffe und Kombinationen getestet werden. Um die Auswirkungen auf den Blutdruck nach einmal täglicher oraler Verabreichung der Testsubstanz BAY 41-2272, gängigen Blutdrucksenkern oder deren Kombinationen zu bewerten, werden die Hunde beobachtet und untersucht. Was mit den Tieren nach der ein Jahr dauernden Studie passiert, wird nicht erwähnt.
Die Studie wird von der Bayer AG finanziert.
Bereich: Bluthochdruckforschung, Arzneimittelforschung
Originaltitel: sGC stimulation lowers elevated blood pressure in a new canine model of resistant hypertension
Autoren: Julia Vogel (1,2,3), Philip Boehme (2), Susanne Homann (4), Mario Boehm (5), Katharina Andrea Schu?tt (6), Katharina Boden (1,2), Jakob Balitzki (1,7), Jo?rg Hu?ser (1), Wilfried Dinh (1,2,8), Hubert Truebel (1,2), Peter Sandner (1,7), Thomas Mondritzki (1,2)*
Institute: (1)* Bayer AG, Friedrich-Ebert-Straße 217/333, 42117 Wuppertal, (2) Universität Witten/Herdecke, (3) Universität Duisburg-Essen, Essen, (4) Universitätsklinikum der Heinrich-Heine-Universität, Institut für Pharmakologie und Klinische Pharmakologie, Düsseldorf, (5) Justus-Liebig-Universität Gießen, Universities of Giessen and Marburg Lung Center (UGMLC), Gießen, (6) Klinik für Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin, (Medizinische Klinik I), Uniklinik RWTH Aachen, Aachen, (7) Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, (8) Kardiologie, Helios Universitätsklinikum Wuppertal, Wuppertal
Zeitschrift: Hypertension Research 2021; 44: 1568-1577
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5371
Dokument 344
Titel: Ein neues sequenzielles Tiermodell für infektionsbedingte Brüche mit segmentalem KnochendefektHintergrund: Die Behandlung von frakturbedingten Infektionen stellt für orthopädische Chirurgen eine Herausforderung dar. Ziel dieser Studie ist die Entwicklung eines zweistufigen Tiermodells für Knochenbrüche, das zur Bewertung neuer Knochenersatzstoffe verwendet werden könne, um die therapeutischen Möglichkeiten bei Menschen zu verbessern.
Tiere: 30 Ratten
Jahr: 2020
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden vom Regierungspräsidium Karlsruhe unter den Nummer 35–9185.81/G-155/17 genehmigt. 30 Ratten werden bei Charles River gekauft. Bei einer ersten Operation wird unter Narkose die Haut am linken Oberschenkelknochen aufgeschnitten und die anhaftenden Muskeln am Knochen entfernt. Der Knochen wird in der Mitte durchgesägt. Die Markhöhle des Oberschenkelknochens wird mit einem Draht ausgehöhlt. Dann wird bei 15 Tieren eine Lösung mit Eiterbakterien (Staphylococcus aureus) in die Markhöhle injiziert. Durch einen Draht in der Markhöhle wird eine „instabile Rotationssituation“ geschaffen und die Wunde wird vernäht. Zwei Ratten sterben während der Operation, zwei weitere Tiere der nicht-infizierten Gruppen bekommen eine Infektion und werden getötet.
5 Wochen nach der ersten Operation werden die Ratten ein zweites Mal an derselben Stelle operiert, der Draht wird entfernt und eine Platte wird mit 6 Schrauben auf die Oberfläche des Oberschenkels geschraubt, um die Enden zusammenzuhalten. Die Tiere bekommen nach den Operationen Schmerzmittel. 8 Wochen nach der zweiten Operation werden alle überlebenden Ratten getötet.
Die Studie wurde von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) in Berlin finanziell unterstützt.
Bereich: Knochenchirurgie, Chirurgie
Originaltitel: A new sequential animal model for infection-related non-unions with segmental bone defect
Autoren: Lars Helbig (1), Thorsten Guehring (2), Nadine Titze (3), Dennis Nurjadi (4), Robert Sonntag (5), Jonas Armbruster (3), Britt Wildemann (6,7), Gerhard Schmidmaier (1), Alfred Paul Gruetzner (3), Holger Freischmidt (3)*
Institute: (1) Orthopädische Universitätsklinik, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Zentrum für Orthopädie, Unfallchirurgie und Paraplegiologie, Schlierbacher Landstraße 200a, 69118 Heidelberg, (2) Arcus Sportklinik Pforzheim, Rastatterstr. 17-19, 75179 Pforzheim, (3)* Unfallklinik Ludwigshafen, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Ludwig-Guttmann-Straße 13, 67071 Ludwigshafen, (4) Medizinische Mikrobiologie und Hygiene, Zentrum für Infektiologie, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, (5) Labor für Biomechanik und Implantatforschung, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, (6) Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Universitätsklinikum Jena, Jena, (7) Julius Wolff Institut, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, und Universitätsmedizin, Berlin, (8) Unfallklinik Ludwigshafen, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Ludwigshafen
Zeitschrift: BMC Musculoskeletal Disorders 2020; 21: 329
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5370
Dokument 345
Titel: Kognitive Beeinträchtigung und autismusähnliches Verhalten bei SAPAP4-defizienten MäusenHintergrund: An genetisch veränderten Mäusen soll herausgefunden werden, welche Gendefekte beim Autismus des Menschen eine Rolle spielen.
Tiere: 500 Mäuse (mindestens, wahrscheinlich sehr viel mehr)
Jahr: 2019
Versuchsbeschreibung: Die Studie wird vom Amt für Gesundheit und Verbraucherschutz genehmigt (79/03, 79/11, 105/12, 11/14, ORG491). Die Zucht der Mäuse erfolgt in der Tierhaltungsanlage des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Es werden genetisch veränderte Mäuse erzeugt, die ein bestimmtes Protein (SAPAP4) nicht mehr bilden können. Um zu erfahren, ob die Genveränderung vorliegt, d.h., die Tiere das oben genannte Protein nicht ausbilden können, wird den Tieren eine Gewebeprobe aus dem Schwanz entnommen (üblicherweise wird die Schwanzspitze abgeschnitten). Die in den Versuchen benutzen Mäuse sind Tiere der mindestens elften Generation seit Erzeugung der Mutation. Im Alter von 3 bis 4 Monaten werden einige Mäuse mit einem Narkosegas betäubt, enthauptet und die Gehirne werden für Experimente entnommen.
Jungtiere im Alter von 8 bis 12 Tagen werden narkotisiert und ihnen werden Messelektroden in das Gehirn eingeführt, mit denen für mindestens eine Stunde Hirnaktivitäten gemessen werden. Die Tiere werden danach auf nicht beschriebene Weise getötet und ihr Gehirn wird ebenfalls untersucht.
Des Weiteren finden Verhaltensexperimente mit mindestens 71 erwachsenen Tieren beider Geschlechter statt. Dafür werden beispielsweise Mäuse, nachdem sie eine Zeit lang allein gehalten wurden, zu zweit zusammengesetzt und ihr Verhalten wird analysiert.
In einem weiteren Versuch werden die Mäuse für 15 Minuten in eine Box gebracht und Verhaltensparameter, wie die gelaufene Strecke, die mittlere Mindestabstand zur Wand oder die Selbstpflege werden untersucht. Außerdem werden die Tiere in eine Versuchsapparatur in der Form eines Plus gegeben, bei der zwei Arme von Wänden begrenzt und zwei Arme offen sind. Halten sich die Mäuse eher in den geschlossenen Armen auf, wird das als Angstverhalten interpretiert. In einem anderen Labyrinth in Form eines Ypsilons wird gemessen, wie die Tiere die Umgebung erkunden. Im „Wasser- Labyrinth“ werden die Tiere in ein Wasserbecken mit 145 cm Durchmesser gegeben und müssen schwimmend eine kleine Plattform finden, die unter der Wasseroberfläche versteckt liegt. Zuvor wurde den Tieren dieser Versuch bereits an drei Tagen beigebracht. Die Tiere ohne das Protein schneiden laut der Ergebnisse der Experimente in den Lernversuchen schlechter ab, zeigen beeinträchtigte soziale Interaktionen, mangelnde Aufmerksamkeit, sowie eine verstärkte Bewegungsaktivität, was zusammengenommen als Verhalten gedeutet wird, das dem von Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung ähnelt.
Die Studie wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Werner Otto Stiftung, der Landesforschungsförderung Hamburg, dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen und dem Deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Bereich: Psychiatrie, Psychologie, Genetik
Originaltitel: Cognitive impairment and autistic-like behaviour in SAPAP4-deficient mice
Autoren: Claudia Schob (1), Fabio Morellini (2), Ora Ohana (3), Lidia Bakota (4), Mariya V. Hrynchak (4), Roland Brandt (4), Marco D. Brockmann (5), Nicole Cichon (5), Henrike Hartung (5), Ileana L. Hanganu-Opatz (5), Vanessa Kraus (2), Sarah Scharf (2), Irm Herrmans-Borgmeyer (6), Michaela Schweizer (7), Dietmar Kuhl (3), Markus Wöhr (8), Karl J. Vörckel (8), Julia Calzada-Wack (9), Helmut Fuchs (9), Valérie Gailus-Durner (9), Martin Hrab? de Angelis (9,10,11), Craig C. Garner (12), Hans-Jürgen Kreienkamp (1), Stefan Kindler (1)*
Institute: (1) Institut für Humangenetik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Martinistr. 52, 20251 Hamburg, (2) Forschungsgruppe Verhaltensbiologie, Zentrum für Molekulare Neurobiologie Hamburg (ZMNH), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, (3) Institut für Molekulare und Zelluläre Kognition, ZMNH, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, (4) Abteilung Neurobiologie, Universität Osnabrück, Osnabrück, (5) Institut für Entwicklungsneurophysiologie, Institut für Neuroanatomie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, (6) Transgene Maus Facility, ZMNH, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, (7) Morphologie und Elektronenmikroskopie, ZMNH, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, (8) Verhaltensneurowissenschaft, Experimentelle und Klinische Biopsychologie, Fachbereich Psychologie, Philipps-Universität Marburg, Marburg, (9) German Mouse Clinic, Institut für Experimentelle Genetik, Helmholtz Zentrum München, Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, Neuherberg, (10) Lehrstuhl für Experimentelle Genetik, School of Life Science Weihenstephan, Technische Universität München, Freising, (11) Deutsches Zentrum für Diabetesforschung (DZD), Neuherberg, (12) Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), c/o Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin
Zeitschrift: Translational Psychiatry 2019; 9: 7
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5369
Dokument 346
Titel: Die gezielte Beeinflussung der Wechselwirkungen zwischen miR-34a und Pdgfra korrigiert teilweise die Alveologenese bei experimenteller bronchopulmonaler DysplasieHintergrund: In einem „Mausmodell“ wird untersucht, welche Gene eine Rolle spielen bei der Krankheit bronchopulmonale Dysplasie, die Neu- und Frühgeborene z.B. nach längerer künstlicher Beatmung betreffen kann.
Tiere: Mäuse (Anzahl unbekannt)(sehr viele)
Jahr: 2019
Versuchsbeschreibung: Die Studie wird vom Regierungspräsidium Darmstadt unter den Nummern B2/277, B2/1002 und B2/1060 genehmigt. Es werden Mäuse 6 verschiedener genmanipulierter Zuchtlinien vom The Jackson Laboratory (USA) bezogen. Die genveränderten Tiere werden mit Mäusen der Zuchtlinie C57BL/6 gekreuzt. Es wird in einem „Mausmodell“ versucht, eine sogenannte bronchopulmonale Dysplasie nachzuahmen, eine Krankheit, die beim Menschen bei Früh- und Neugeborenen vorkommen kann, wenn diese zum Beispiel zu lange künstlich beatmet werden. Dazu werden die Mäuse gepaart und die neugeborenen Tiere beider Geschlechter erhalten eine einmalige Dosis des Brustkrebsmittels Tamoxifen in die Bauchhöhle injiziert, wodurch bestimmte Gene „angeschaltet“ werden. Die neugeborenen Mäuse werden in zwei Gruppen eingeteilt, wovon die eine Gruppe 14 Tage lang bei einer Umgebung mit zu hoher Sauerstoffkonzentration (85%) gehalten wird, die Kontrolltiere dagegen bei normaler Sauerstoffkonzentration von 21%. Die säugenden Muttertiere werden in 24-Stunden-Intervallen abwechselnd unter diesen beiden Umgebungsbedingungen gehalten. Die Jungtiere werden entweder an Tag 3, 5 oder 14 nach der Geburt durch Injektion des Schlafmittels Pentobarbital in die Bauchhöhle getötet und ihnen werden die Lungen für weitere Untersuchungen entnommen.
Weitere erwachsene weibliche Mäuse werden mittels eines Narkosegases getötet und auch ihnen werden die Lungen zu Untersuchungszwecken herausgeschnitten.
Diese Studie wurde gefördert von der Max-Planck-Gesellschaft, der Rhön Klinikum AG, dem Universitätsklinikum Gießen und Marburg, dem Deutschen Zentrum für Lungenforschung, der Deutschen Forschungsgemeinschaft und durch das LOEWE-Programm der hessischen Landesregierung.
Bereich: Neugeborenenkunde, Lungenforschung
Originaltitel: Targeting miR-34a/ Pdgfra interactions partially corrects alveologenesis in experimental bronchopulmonary dysplasia
Autoren: Jordi Ruiz-Camp (1,2), Jennifer Quantius (2), Ettore Lignelli (1,2), Philipp F. Arndt (2), Francesco Palumbo (1,2), Claudio Nardiello (1,2), David E. Surate Solaligue (1,2), Elpidoforos Sakkas (1,2), Ivana Mizíková (1,2), Jose Alberto Rodríguez-Castillo (1,2), Istvan Vadasz (2), William D. Richardson (3), Katrin Ahlbrecht (1,2), Susanne Herold (2), Werner Seeger (1,2), Rory E. Morty (1,2)*
Institute: (1) Abteilung Entwicklung und Umbau der Lunge, Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung, Mitglied des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL), Ludwigstraße 43, 61231 Bad Nauheim, (2) Abteilung für Innere Medizin (Pneumologie), University of Giessen and Marburg Lung Center (UGMLC), Mitglied des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL), Klinikstr. 33, 35392 Gießen, (3) Wolfson Institute for Biomedical Research, University College London, London, Großbritannien
Zeitschrift: EMBO Molecular Medicine 2019; 11: e9448
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5368
Dokument 347
Titel: Hydroxyethylstärke (130 kD), nicht aber die kristalloide Volumenunterstützung, verbessert die Mikrozirkulation bei normotensiver EndotoxämieHintergrund: In der Studie wird Goldhamstern ein großes Metallgestell mit einem „Beobachtungsfenster“ auf den Rücken implantiert und sie erhalten eine Substanz, wodurch eine Sepsis (ugs. Blutvergiftung) simuliert wird. Es wird untersucht, wie sich eine beim Menschen eingesetzte Behandlungsmethode auf den Blutkreislauf in den kleinsten Gefäßen auswirkt.
Tiere: 53 Hamster (Syrische Goldhamster)
Jahr: 2002
Versuchsbeschreibung: Die Studie wird vom Landesratsamt Homburg/Saar unter dem Zeichen K110/180-07 genehmigt. Es werden 6 bis 8 Wochen alte syrische Goldhamster mit einem Körpergewicht von 60 bis 80 Gramm verwendet. Die Hamster werden in Narkose gelegt und ihnen wird auf den Rücken eine Rückenhautkammer implantiert. Dafür wird eine Hautfalte stark gedehnt und zwischen zwei Titanrahmen gespannt. In einem kreisförmigen Bereich von 15 mm Durchmesser wird den Tieren die oberste Hautschicht komplett entfernt und die darunterliegenden Gewebe werden mit einem Deckglas abgedeckt, welches in den Titanrahmen integriert ist. So entsteht ein rundes Fenster, durch das man die darin liegenden Strukturen, wie die Muskulatur und kleine Gefäße im Mikroskop am unbetäubten Tier untersuchen kann. In die Halsvene wird den Tieren außerdem ein Katheter eingebracht, von dem ein Schlauch unter der Haut Richtung Nacken geführt und an dem Titanrahmen befestigt wird. Nach der Operation dürfen sich die Tiere mindestens 72 Stunden „erholen“, bis der Versuch startet.
Die Goldhamster bekommen nun über den Katheter ein Endotoxin (Bakterienbestandteil) in die Vene gespritzt, das zu einer Blutvergiftung führt. Nach drei Stunden erhalten drei Gruppen von Hamstern (je 6-8 Tiere) über eine Stunde lang Hydroxyethylstärke (HES) oder Kochsalzlösung oder nichts (Kontrollgruppe). Bei allen Hamstern wird der Blutkreislauf in den kleinen Blutgefäßen mittels Mikroskopie vor der Gabe des Endotoxins, sowie 0,5, 3, 4, 8 und 24 Stunden danach untersucht. Dafür werden die Hamster in wachem Zustand in Plexiglasröhren fixiert und es wird das runde Fenster der Rückenhautkammer benutzt, um die Mikrogefäße genau anzuschauen.
Zusätzlich erhalten noch 12 weitere Goldhamster das Endotoxin und 3 Stunden später HES, bzw. eine Kochsalzlösung oder keines von beiden (je 4 Tiere). Bei diesen Tieren wird zu Beginn, sowie nach 1, 3, 4, 8 und 24 Stunden die Herzfrequenz und der Blutdruck über einen Katheter gemessen, der ihnen in Narkose in die Halsschlagader eingeführt worden ist.
Am Ende des Beobachtungszeitraumes wird den Tieren unter Narkose der Bauch aufgeschnitten und Blut aus der Hauptschlagader gewonnen. Es wird nicht erwähnt, aber es ist anzunehmen, dass die Tiere dabei getötet werden.
Des Weiteren werden zusätzliche 12 Tiere auf die drei oben beschriebenen Arten behandelt und bereits nach 8 Stunden findet die Blutentnahme statt. Als Kontrollen für die Laborparameter wird außerdem das Blut von 8 gesunden Tieren ohne Behandlung gewonnen und untersucht.
Die Studie wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Fresenius Kabi Deutschland GmbH gefördert.
Bereich: Sepsisforschung, Gefäßforschung
Originaltitel: Hydroxyethyl starch (130 kD), but not crystalloid volume support, improves microcirculation during normotensive endotoxemia
Autoren: Johannes N. Hoffmann (1)*, Brigitte Vollmar (2), Matthias W. Laschke (2), Dietrich Inthorn (1), Friedrich W. Schildberg (1), Michael D. Menger (2)
Institute: (1) Chirurgische Klinik, Klinikum Großhadern, Ludwig-Maximilians-Universität, Marchioninistr. 15, 81377 München, (2) Institut für Klinisch-Experimentelle Chirurgie, Universität des Saarlandes, Homburg
Zeitschrift: Anesthesiology 2002; 97:460-70
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5367
Dokument 348
Titel: Die Histon-Methyltransferase KMT2D, die bei Patienten mit Kabuki-Syndrom mutiert ist, ist für die Bildung und Migration von Zellen der Neuralleiste erforderlichHintergrund: Um herauszufinden, welche Gendefekte für die seltene menschliche Erbkrankheit Kabuki-Syndrom verantwortlich ist, werden Frosch-Embryonen mittels gentechnischer Verfahren so verändert, dass sie Merkmale wie z.B. Gesichtsfehlbildungen entwickeln.
Tiere: Frösche (Anzahl unbekannt)(Krallenfrösche (Xenopus laevis))
Jahr: 2020
Versuchsbeschreibung: Die Studie wird vom Regierungspräsidium Gießen genehmigt und die Versuche finden in den Gebäuden des Fachbereichs Biologie der Philipps-Universität Marburg statt. Weiblichen geschlechtsreifen Fröschen wird am Tag vor der Eiablage das Schwangerschaftshormon hCG injiziert, um den Eissprung auszulösen. Nach der Eiablage werden mittels künstlicher Befruchtung Embryonen gewonnen. Im Zwei-Zell-Stadium werden diesen Embryonen mittels sogenannter Mikroinjektion bestimmte Gene eingespritzt. Die nun gentechnisch veränderten Tiere werden im Kaulquappenstadium getötet und untersucht und es zeigen sich abhängig vom injizierten Molekül Schädel- und Gesichtsfehlbildungen, kleinere oder fehlende Augen, sowie eine Verringerung des Knorpelgewebes. In einem weiteren Versuch wird Gewebe der Neuralleiste (eine Gewebestruktur während der Embryonalentwicklung) von gentechnisch veränderten Embryos in andere Embryos transplantiert, bei denen die Zellen der Neuralleiste vorher entfernt wurden. Des Weiteren werden Embryonen auch Zellen der Neuralleiste entfernt, um die Zellen außerhalb des Organismus (in vitro) zu untersuchen. Die Embryos werden durch Einfrieren in flüssigem Stickstoff getötet.
Die Studie wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert.
Bereich: Entwicklungsbiologie, Molekularbiologie
Originaltitel: The histone methyltransferase KMT2D, mutated in Kabuki syndrome patients, is required for neural crest cell formation and migration
Autoren: Janina Schwenty-Lara (1), Denise Nehl (1), Annette Borchers (1,2)*
Institute: (1) Fachbereich Biologie, Molekulare Embryologie, Philipps-Universität Marburg, Karl-von-Frisch-Straße 8, 35043 Marburg, (2) DFG Internationales Graduiertenkolleg, Membrane Plasticity in Tissue Development and Remodeling, GRK 2213, Philipps-Universität Marburg, Marburg
Zeitschrift: Human Molecular Genetics 2020; 29(2): 305-319
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5366
Dokument 349
Titel: Die Augen sind für die Magnetrezeption bei Säugetieren erforderlichHintergrund: Die magnetische Orientierung von Graumullen wird getestet, nachdem ihnen die Augen entfernt wurden. Ergebnis: Graumulle mit Augen bauen vorzugsweise im Südwesten ihr Nest, während Tiere, denen die Augen herausgeschnitten wurden, keine Richtung bevorzugen.
Tiere: 40 Mulle (Ansells Graumulle)
Jahr: 2020
Versuchsbeschreibung: Die Studie wird vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen unter den Nummern 50.05-230-37/06 und 84-02.04.2015.A387 genehmigt. Die 22 männlichen und 18 weiblichen Ansells Graumulle (Fukomys anselli) stammen aus dem Zuchtbestand des Instituts für Allgemeine Zoologie der Universität Duisburg-Essen und werden als Paare oder Familiengruppen unterschiedlicher Größen gehalten. Ansells Graumulle sind kleine, in Afrika vorkommende Nagetiere. Es finden 2 Versuchsreihen statt. Bei 26 Tieren werden die Augen komplett entfernt. Dafür werden die Tiere in Narkose gelegt und die Augen werden jeweils durch einen einzigen Schnitt mit einer gebogenen kleinen Schere herausgeschnitten. Dabei werden der Sehnerv, sowie vier weitere Nerven, die den Bereich des Auges versorgen, durchtrennt. Die Nagetiere werden zur Genesung in ihre Terrarien zurückgesetzt und die Erholungszeit zwischen der Operation und den Versuchen beträgt mindestens 3 Wochen in der ersten Versuchsreihe und mindestens 18 Monate in der zweiten Versuchsreihe.
Für Nestbau-Versuche werden die Graumulle einzeln oder paarweise in eine kreisförmige lichtabgeschirmte Arena gesetzt und ihnen werden Nistmaterialien gegeben. Etwa eine Stunde lang haben sie Zeit, ein Nest aus Papierschnipseln zu bauen, die in dem Gebiet verteilt sind, wobei die Mitte durch einen Kunststoffzylinder blockiert ist. Wenn anschließend kein Nest zu erkennen ist, wird der Versuch unter anderen magnetischen Bedingungen wiederholt, bis ein Nest zu erkennen ist. In einer ersten Versuchsreihe werden 12 Tiere paarweise in oben beschriebenem Versuchsaufbau in einem Gewächshaus auf dem Campus der Universität Essen getestet, wobei je vier Versuchsdurchläufe vor der Entfernung der Augen und sechs Durchgänge danach erfolgen. In einer zweiten Versuchsreihe wird der gleiche Versuch in einer Holzhütte, die durch ein Aluminiumnetz gegen Hochfrequenzstrahlung abgeschirmt wird, in Essen-Haarzopf an 28 Graumullen einzeln oder paarweise durchgeführt, wobei bei 14 Tieren die Augen entfernt wurden.
Jedes Tier oder Paar wird im umgebenen Magnetfeld und in drei zusätzlichen künstlich erzeugten Magnetfeldern getestet. Es wird geschaut, wo genau im Bezug zum Magnetfeld die Tiere ihr Nest bauen.
Zuvor werden mittels Videoaufzeichnungen in der Länge von mindestens 7 Stunden das Verhalten (z.B. Ruhen, Fressen, Putzen) von 6 Tieren ohne Augen und 8 Kontrolltieren beobachtet, um zu überprüfen, ob sich die Tiere ohne Augen normal verhalten.
Das weitere Schicksal der Tiere nach den Versuchen wird nicht erwähnt.
Die Studie wurde von der Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert, sowie teilweise durch die Europäische Union und das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport der Tschechischen Republik.
Bereich: Tierphysiologie, Neurobiologie, Verhaltensforschung
Originaltitel: Eyes are essential for magnetoreception in a mammal
Autoren: Kai R. Caspar (1), Katrin Moldenhauer (1), Regina E. Moritz (1,2), Pavel N?mec (3), E. Pascal Malkemper (4), Sabine Begall (1,5)*
Institute: (1) Gruppe Allgemeine Zoologie, Universität Duisburg-Essen, Universitätsstr. 5, 45117 Essen, (2) Fachgebiet Sehen, Sehbeeinträchtigung & Blindheit, Fakultät 13, Technische Universität Dortmund, Dortmund, (3) Department of Zoology, Faculty of Science, Charles University, Prag, Tschechische Republik, (4) Max-Planck- Forschungsgruppe Neurobiologie des Magnetsinns, Forschungszentrum caesar (Center of Advanced European Studies and Research), Bonn, (5) Department of Game Management and Wildlife Biology, Faculty of Forestry and Wood Sciences, Czech University of Life Sciences, Prag , Tschechische Republik
Zeitschrift: Journal of The Royal Society Interface 2020; 17(170): 20200513
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5365
Dokument 350
Titel: Dopamin, Schlaf und neuronale Erregbarkeit modulieren beta-Amyloid-gesteuertes Vergessen in DrosophilaHintergrund: Um herauszufinden, wie es bei der Alzheimer-Krankheit zur Vergesslichkeit kommt, werden Taufliegen (Drosophila melanogaster) genetisch so verändert, dass sie bestimmte Ablagerungen im Gehirn entwickeln, die denen bei an Alzheimer erkrankten Menschen ähneln, und mit ihnen werden verschiedene Lern- und Gedächtnisversuche durchgeführt.
Tiere: Wirbellose (Anzahl unbekannt)(Taufliegen (Drosophila melanogaster))
Jahr: 2021
Versuchsbeschreibung: Für die Experimente werden Taufliegen (Drosophila melanogaster) verschiedener Stämme verwendet, die aus Zuchtzentren und Universitäten in Japan, den USA und Großbritannien stammen. Die Fliegen werden in kleinen Plastikgefäßen aufgezogen und untereinander so gekreuzt, dass eine Versuchslinie entsteht, die eine Art von Ablagerungen an bestimmten Stellen im Gehirn entwickelt, die denen beim Menschen mit Alzheimer-Krankheit ähneln. Außerdem werden einige Fliegen genetisch so modifiziert, dass sich beispielsweise unterschiedliche Nervenzellen beeinflussen lassen oder ganz ausgeschaltet werden. So kann bei bestimmten Tieren durch eine höhere Temperatur der Schlaf gefördert werden.
Die Fliegen werden für verschiedene „Gedächtnistests“ bei gedämpftem Rotlicht trainiert, so genannte Konditionierung. Die Tests finden in kompletter Dunkelheit statt. Es werden jeweils Gruppen von 50 bis 100 Fliegen in eine Röhre gegeben und ihnen wird für 60 Sekunden ein erster Geruch präsentiert. Parallel dazu werden Stromstöße über Kupferdrähte in der Röhre abgegeben. Danach wird den Fliegen 60 Sekunden lang ein zweiter Geruch dargeboten. Nach 3 Minuten, 2, 4 oder 6 Stunden wird anschließend die „Gedächtnisleistung“ der Tiere getestet, indem sie in eine zweiarmige Apparatur gegeben werden, in der sich die Fliegen entweder in Richtung des einen oder des anderen Geruchs bewegen können. Entscheiden sich die Fliegen eher für den Geruch, der nicht mit den Stromschlägen kombiniert war, gilt das als gute Gedächtnisleistung. Die Versuche werden mit Tieren verschiedener Altersklassen durchgeführt.
In einem weiteren Versuch werden Gruppen von 50 bis 100 Fliegen zunächst 19-21 Stunden ausgehungert. In einer mit Filterpapier ausgekleideten Röhre bekommen sie 60 Sekunden lang einen Geruch präsentiert. Dann werden sie in ein anderes Röhrchen überführt, in dem das Filterpapier in Zuckerlösung getränkt ist, und bekommen dort einen anderen Geruch präsentiert. Direkt danach, nach 2, 6 oder 24 Stunden wird der oben beschriebene Gedächtnistest durchgeführt.
Einige der Fliegen werden für „Kälteschock-Experimente“ nach der Konditionierung in vorgekühlte Gefäße überführt und diese werden 2 Minuten lang in Eiswasser gegeben. Bis zur „Gedächtnistestung“ nach 2 Stunden werden sie anschließend wieder bei 25°C gehalten.
Zusätzlich finden verschiedene Experimente statt, die die Wahrnehmung der Tiere testen sollen. Dafür werden auch hier mehrere Fliegen in eine zweiarmige Apparatur gebracht, in der sie beispielsweise zwischen Stromstößen und keinen Stromstößen wählen können, oder vorher ausgehungerte Tiere die Wahl haben zwischen einem mit Zuckerlösung und einem mit Wasser getränktem Rohr.
Für die Versuche erhält ein Teil der Fliegen über das Futter Medikamente, beispielsweise ein Schlafmittel (Gaboxadol), oder ein Mittel, das beim Menschen bei Epilepsie eingesetzt wird (Levetiracetam). Es finden außerdem Gewebeuntersuchungen statt. Dafür werden adulte Fliegen auf Eis betäubt und ihnen wird das Gehirn entnommen. Das Schicksal der weiteren Tiere wird nicht erwähnt.
Die Studie wurde durch den Schweizerischen Nationalfonds, die Novartis Stiftung für medizinisch-biologische Forschung und die Stiftung Synapsis gefördert.
Bereich: Alzheimer-Forschung, Neurologie
Originaltitel: Dopamine, sleep, and neuronal excitability modulate amyloid-?–mediated forgetting in Drosophila
Autoren: Jenifer C. Kaldun (1), Shahnaz R. Lone (1,2), Ana M. Humbert Camps (1), Cornelia Fritsch (1), Yves F. Widmer (1), Jens V. Stein (3), Seth M. Tomchik (4), Simon G. Sprecher (1)*
Institute: (1) Department of Biology, University of Fribourg, Ch. Du Musée 10, 1700 Fribourg, Schweiz, (2) Department of Animal Sciences, Central University of Punjab, Bathinda, Indien, (3) Department of Medicine, University of Fribourg, Fribourg, Schweiz, (4) Department of Neuroscience, The Scripps Research Institute, Jupiter, Florida, USA
Zeitschrift: PLOS Biology 2021; 19(10): e3001412
Land: Schweiz
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 5364
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