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Dokument 701

Titel: Untersuchung der protektiven Wirkung von Minocyclin und einem pulsatilen Blutfluss auf die Lunge unter Einfluss einer Herz-Lungen-Maschine im Ferkelmodell
Hintergrund: In der Literatur findet man bereits mehrere Angaben dazu, dass es durch den Einsatz von Herz-Lungen-Maschinen beim Kind zu Schäden der Lunge kommt. An einem „Ferkelmodell“ wird hier untersucht, ob sich diese Schäden auch feingeweblich nachweisen lassen, und ob die Art des Blutflusses oder die Gabe eines bestimmten Medikaments diese Schäden beeinflussen können.
Tiere: 39 Schweine (Angler Sattelschweine)
Jahr: 2017

Versuchsbeschreibung: Die Versuchsreihe wurde durch das Regierungspräsidium Leipzig unter den Nummern W 05/11 und 05/12 genehmigt und am Herzzentrum Leipzig, Stümpelstr. 39, 04289 Leipzig durchgeführt. Die 4-Wochen alten Ferkel werden in 5 Gruppen eingeteilt, Gruppe 1, 2 und 5 zu je 8 Tieren, Gruppe 3 mit 9 und Gruppe 4 mit 6 Tieren. Die Ferkel der ersten beiden Gruppen (Kontrollgruppen) werden mit Spritzen in die Muskulatur in Narkose gelegt. Diese Narkose wird 4 Stunden lang mittels Gaseinleitung in einen in die Luftröhre geschobenen Tubus aufrechterhalten. Über diesen Tubus erfolgt auch eine künstliche Beatmung. Der Brustkorb wird aufgeschnitten, ohne dass weitere operative Maßnahmen erfolgen. Nach den 4 Stunden erfolgt die Tötung durch Entbluten, wobei ein Tier der zweiten Gruppe bereits vorher aufgrund einer Gefäßverletzung verstirbt.

Die Schweine der anderen drei Gruppen werden nach dem gleichen Schema in Narkose gelegt, mit einem Tubus versehen und künstlich beatmet. Der Brustkorb wird aufgeschnitten, und mit sogenannten Rippenspreizern aufgeklappt. Jetzt erfolgt der Anschluss des Herzens an eine Herz-Lungen-Maschine. Solch eine Maschine übernimmt die Pumpfunktion des Herzens sowie die Lungenfunktion. Wie im normalen Blutkreislauf wird sauerstoffarmes Blut aus dem Körper abtransportiert und sauerstoffreiches Blut dem Körper zugeführt. Die Hauptschlagader (Aorta) wird dafür mit einer Klemme verschlossen und die Maschine über in mehrere Gefäße eingebrachte Kanülen mit dem Blutkreislauf verbunden. In die Herzkranzgefäße wird eine Substanz eingespritzt, die zum Herzstillstand führt. Die künstliche Beatmung wird vorübergehend gestoppt. Die Tiere bleiben 90 Minuten mit der Herz-Lungen-Maschine verbunden, wobei der Blutfluss bei den Ferkeln der Gruppe 3 und 4 kontinuierlich erfolgt und bei Gruppe 5 pulsähnlich in Schüben. Im Anschluss wird die zum Herzstillstand führende Substanz wieder aus den Herzkranzgefäßen abgesaugt und die Klemme von der Hauptschlagader entfernt. Das Herz beginnt wieder zu schlagen. 4 Stunden nach Operationsbeginn und 90 Minuten nach Ingangsetzen des Herzens werden die Tiere durch Entbluten getötet. Lunge und Herz werden für feingewebliche Untersuchungen entnommen.

Bereich: Herz-Kreislauf-Chirurgie

Originaltitel:

Autoren: Wiebke Sophie Greimann, Betreuerin Aida Salameh

Institute: Institut für Veterinär-Anatomie, Fachbereich Veterinärmedizin, Freie Universität Berlin, Koserstr. 20, 14195 Berlin und Klinik für Kinderradiologie, Herzzentrum Leipzig, Medizinische Fakultät, Universität Leipzig, Liebigstr. 20a, 04103 Leipzig

Zeitschrift: Dissertation Berlin 2017 zur Erlangung des Grades eines Doktors der Veterinärmedizin, Journal-Nr. 3966

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Dissertation

Dokumenten-ID: 5012



Dokument 702

Titel: Auswirkungen einer Erhöhung des Kalziumspiegels im Futter auf die Kalziumausscheidung und Vitamin D-Stoffwechselprodukte im Blut von gesunden erwachsenen Katzen
Hintergrund: Untersuchung, ob ein unterschiedlicher Kalziumgehalt im Futter Einfluss auf den Kalzium- und Vitamin D-Spiegel im Blut von Katzen hat.
Tiere: 10 Katzen (Europäisch Kurzhaar)
Jahr: 2016

Versuchsbeschreibung: Genehmigt werden die Experimente durch das Landesamt für Gesundheit und Soziales in Berlin (G 0024/11). Die 5 kastrierten Kater und 5 unkastrierten Katzen sind 4 – 5 Jahre alt. Sie stammen aus der eigenen Zucht des Instituts für Tierernährung der Freien Universität Berlin.

Die Tiere müssen alle 6 Fütterungsperioden mit 6 verschiedenen Diäten durchlaufen. Das Futter enthält dabei einen Kalziumgehalt in aufsteigender Konzentration. Jede Fütterungsperiode dauert 18 Tage. In den ersten 10 Tagen werden die Katzen in Gruppen gehalten. Während der jeweils letzten 8 Tage erfolgt eine Einzelhaltung der Tiere in sogenannten metabolischen Käfigen. Diese Käfige ermöglichen über spezielle Katzentoiletten die individuelle Sammlung von Kot und Urin. Am letzten Tag jeder Fütterungsperiode wird bei allen Tieren eine Blutprobe genommen. Vorher müssen sie dafür mindestens 18 Stunden fasten. Über den weiteren Verbleib der Katzen gibt es keine Erwähnung.

Bereich: Tierernährung

Originaltitel: Impact of increasing dietary calcium levels on calcium excretion and vitamin D metabolites in the blood of healthy adult cats

Autoren: Nadine Paßlack (1)*, Bettina Schmiedchen (2), Jens Raila (2), Florian J. Schweigert (2), Friederike Stumpff (3), Barbara Kohn (4), Konrad Neumann (5), Jürgen Zentek (1)

Institute: (1) Institut für Tierernährung, Fachbereich Veterinärmedizin, Freie Universität Berlin, Königin-Luise-Str. 49, 14195 Berlin, (2) Institut für Ernährungswissenschaft, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Universität Potsdam, Nuthetal (3) Institut für Veterinär-Physiologie, Fachbereich Veterinärmedizin, Freie Universität Berlin, Berlin, (4) Klinik für kleine Haustiere, Fachbereich Veterinärmedizin, Freie Universität Berlin, Berlin, (5) Institut für Biometrie und klinische Epidemiologie, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Berlin

Zeitschrift: PLoS ONE 2016; 11(2): e0149190

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5011



Dokument 703

Titel: Minimal invasives chirurgisches Verfahren zum Hervorrufen eines Herzinfarkts bei Mäusen
Hintergrund: „Rezept“ für einen Herzinfarkt bei der Maus.
Tiere: Mäuse (Anzahl unbekannt)
Jahr: 2015

Versuchsbeschreibung: Bei dieser Arbeit handelt es sich um ein Protokoll, das heißt eine Art Rezept, wie man bei Mäusen einen „reproduzierbaren“, also wiederholbaren, Herzinfarkt mittels minimal-invasiver Chirurgie auslösen kann. Bei den narkotisierten Mäusen wird durch einen 0,5 cm langen Schnitt im Halsbereich ein Beatmungsschlauch in die Luftröhre eingeführt. Durch einen weiteren 0,5 cm langen Schnitt zwischen zwei Rippen wird der Brustkorb geöffnet. Der nun sichtbare Herzbeutel wird entfernt. Dem schlagenden Herz wird ein Faden um eine Herzkranzarterie gelegt und zugezogen. So wird ein Herzinfarkt simuliert. Der Brustkorb wird mit Fäden zugenäht. Für eine temporäre Minderdurchblutung des Herzens wird der Faden um die Herzkranzarterie für die gewünschte Zeit belassen und dann wieder entfernt, bevor man den Brustkorb verschließt.

Das weitere Schicksal der Mäuse wird nicht erwähnt.

Bereich: Herz-Kreislauf-Forschung

Originaltitel: Minimal invasive surgical procedure of inducing myocardial infarction in mice

Autoren: Adelina Curaj, Sakine Simsekyilmaz, Mareike Staudt, Elisa Liehn*

Institute: Institut für Molekulare Herz-Kreislauf-Forschung (IMCAR), RWTH Aachen, Pauwelstr. 30, 52074 Aachen

Zeitschrift: Journal of Visualized Experiments 2015; 99: e52197

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5010



Dokument 704

Titel: Vier-Faktor-Prothrombinkomplex-Konzentrat kehrt eine mit Apixaban verbundene Blutung bei einem Kaninchenmodell für akute Blutung um
Hintergrund: Test eines Mittels, das die Wirkung eines Blutgerinnungshemmers aufheben soll.
Tiere: 53 Kaninchen
Jahr: 2015

Versuchsbeschreibung: Zunächst wird eine Dosisfindungsstudie gemacht, bei der jeweils 5 betäubte Kaninchen Apixaban in unterschiedlichen Dosierungen in eine Vene gespritzt bekommen. Apixaban ist ein Gerinnungshemmungsmittel, das bei menschlichen Patienten zur Verhinderung von Blutpfropfbildung eingesetzt wird. 3 Kaninchen erhalten zur Kontrolle eine wirkungslose Kochsalzlösung. Allen Tieren wird der Bauch aufgeschnitten und in die Niere wird ein standardisierter Schnitt gemacht. Es wird die austretende Blutmenge gemessen sowie die Zeit, bis die Blutung von allein aufhört. Bei der Plazebogruppe ist das nach etwa 3 Minuten der Fall. Die Apixaban-Gruppen bluten je nach Dosis bis zu 30 Minuten lang, wobei der Versuch an dieser Stelle, d.h. nach 30 Minuten, abgebrochen wird. Das weitere Schicksal der Tiere wird nicht erwähnt.

Im zweiten Teil der Studie wird narkotisierten Kaninchen eine bestimmte Dosis Apixaban in eine Vene injiziert und 3 Minuten später ein Medikament zur Blutstillung, das also die gerinnungshemmende Wirkung des Apixaban aufheben soll. Dabei werden 6 Gruppen mit je 5 Kaninchen unterschiedliche Dosen des blutstillenden Medikaments verabreicht. Wieder wird der Bauch aufgeschnitten, um einen Schnitt in die Niere zu machen und den Blutaustritt bzw. die zeitliche Länge der Blutung zu beurteilen. Das Medikament verringert die Blutungszeit auf etwa 10 Minuten. Nach 30 Minuten wird der Versuch wieder beendet. Das weitere Schicksal der Kaninchen wird nicht erwähnt.

Die Arbeit wurde durch die CSL Behring GmbH Marburg finanziert.

Bereich: Pharmakologie

Originaltitel: Four-factor prothrombin complex concentrate reverses apixaban-associated bleeding in a rabbit model of acute hemorrhage

Autoren: Eva Herzog*, F. Kaspereit, W. Krege, J. Müller-Cohrs, B. Doerr, P. Niebl, G. Dickneite

Institute: Forschung, CLS Behring GmbH, 35002 Marburg

Zeitschrift: Journal of Thrombosis and Haemostasis 2015; 13: 2220-2226

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5009



Dokument 705

Titel: Chemoprävention mit Somatulin(c) verlangsamt das Fortschreiten von neurohormonellem Bauchspeicheldrüsenkrebs bei einem Mausmodell für Multiple Endokrine Neoplasien Typ 1 (MEN1)
Hintergrund: Test eines potenziellen Medikaments gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Tiere: 50 Mäuse (mehr als)
Jahr: 2019

Versuchsbeschreibung: Die Versuche finden an der Philipps-Universität Marburg statt. Die Details zur Genehmigung werden nicht genannt. Die Mäuse, bei denen ein bestimmtes Gen ausgeschaltet wurde, stammen von Dr. Chang-Xian Zhang, International Agency for Research on Cancer, Lyon, Frankreich. Durch die Genveränderung entwickeln die Mäuse Bauchspeicheldrüsenkrebs. Die Tiere werden in Marburg weitergezüchtet. Nachdem eine „große Kohorte“ gezüchtet worden ist, wird allen Mäusen ein Stück Schwanz abgeschnitten, um aus der Gewebeprobe zu analysieren, ob die gewünschte Genveränderung vorhanden ist oder nicht. Für den eigentlichen Versuch werden 50 genveränderte Mäuse verwendet. Was mit den nicht „geeigneten“ Mäusen geschieht, wird nicht erwähnt.

Im Alter von 35 Tagen wird die Hälfte der Tiere mit dem Krebsmedikament Somatulin behandelt, indem es einmal monatlich unter die Haut gespritzt wird. Die andere Hälfte erhält zur Kontrolle ein Plazebo. Nach 6, 9, 12, 15 und 18 Monaten werden jeweils 5 Mäuse aus jeder Gruppe durch Ersticken mit CO2 getötet. Anzahl und Größe der Tumore in der Bauchspeicheldrüse werden erfasst.

Die Arbeit wurde durch die Anneliese-Pohl-Stiftung für Habilitationsförderung finanziert.

Bereich: Krebsforschung

Originaltitel: Chemoprävention with Somatuline(c) delays the progression of pancreatic neuroendocrine neoplasms in a mouse model of multiple endocrine neoplasia type 1 (MEN1)

Autoren: Caroline L. Lopez (1), Barbara Joos (1), Detlef K. Bartsch (1), Jerena Manoharan (1), max Albers (1), Emily P. Slater (1), Carmen Bollmann (1), Sylvia Roth (1), Aninja bayer (1), Volker Friedrich (2)*

Institute: (1) Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Philipps-Universität Marburg, Baldingerstraße, 35041 Marburg, (2) Abteilung für Endokrine Chirurgie, Schön-Klinik Hamburg Eilbeck, Hamburg

Zeitschrift: World Journal of Surgery 2019: doi:10.1007/s00268-018-4839-8

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5008



Dokument 706

Titel: Photoperiodische und tageszyklische Regulation der WNT-Signalübertragung im Nucleus arcuatus des weiblichen Dsungarischen Hamsters, Phodopus sungorus
Hintergrund: Gen-Ausprägung im Gehirn von Hamstern bei unterschiedlichen Licht-Dunkel-Perioden.
Tiere: 16 Hamster (mindestens 16 Dsungarische Hamster)
Jahr: 2016

Versuchsbeschreibung: Die Dsungarischen Hamster (Zwerghamster) stammen aus der Zucht der Uni Marburg. Im Alter von 3 Wochen werden sie entwöhnt und einzeln bei einem Tageszyklus von 16 h Licht und 8 h Dunkel (LD) untergebracht, andere bei 8 h Licht und 16 h Dunkel (DL). Einige Hamster aus jeder Gruppe werden nach 8 Wochen entweder durch Genickbruch oder durch Durchströmen mit einer Flüssigkeit getötet. Bei letzterer Tötungsmethode wird unter Narkose eine Nadel ins Herz gestochen und eine Kochsalzlösung ins Herz gepumpt, bis alles Blut ersetzt ist und das Tier stirbt. Andere Hamster werden unter LD bis zu einem Alter von 3-5 Monaten gehalten und dann 8 Wochen lang entweder weiter LD oder 8 Wochen DL ausgesetzt. Dann werden sie ebenfalls getötet. Ihre Gehirne werden auf bestimmte Gen-Ausprägungen untersucht.

Die Arbeit wurde durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt.

Bereich: Biorhythmusforschung, Tierphysiologie

Originaltitel: Photoperiodic and diurnal regulation of WNT signaling in the arcuate nucleus of the female Djungarian Hamster, Phodopus sungorus

Autoren: Alisa Boucsein (1,2), Jonas Benzler (2), Cindy Hempp (2), Sigrid Stöhr (2), Gisela Helfer (3), Alexander Tups (1,2)*

Institute: (1) Department of Physiology, Centre for Neuroendocrinology and Brain Health Research Centre, University of Otago, Dunedin, Neuseeland, (2)* Tierphysiologie, Fachbereich Biologie, Philipps-Universität Marburg, 35032 Marburg, (3) Rowett Institute of Nutrition and Health, University of Aberdeen, Aberdeen, Schottland, Großbritanien

Zeitschrift: Endocrinology 2016; 157(2): 799-809

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5007



Dokument 707

Titel: Einblicke in die Bildung von kollateralen Herzkranzgefäßen bei einem neuen „Schweine-Modell“ für semiakute Infarkte
Hintergrund: An Schweinen, bei denen künstlich ein Herzinfarkt ausgelöst wurde, soll untersucht werden, ob es zur Neubildung von Gefäßen im geschädigten Herzmuskelbereich kommt.
Tiere: 18 Schweine (Deutsche Landrasse)
Jahr: 2018

Versuchsbeschreibung: Der Versuch wird vom Landesamt für Gesundheit und Soziales in Berlin (LAGeSo, G 0165/06) genehmigt. Die ca. 3 Monate alten Schweine (32-44 kg) stammen von der Lehr- und Versuchsanstalt für Tierzucht und Tierhaltung in Teltow. In Narkose werden die Tiere in Rückenlage gebracht und über die Oberschenkelvene mehrere Katheter bis in die Herzkranzgefäße vorgeschoben. Es erfolgen nach Injektion eines Kontrastmittels mehrere röntgenologische Durchleuchtungen zur Beurteilung der Gefäße (Angiographie). Anschließend wird in ein Herzkranzgefäß über den Katheter ein gefalteter Stent eingesetzt. Stents sind kleine Metallröhren, die eigentlich in Blutgefäße eingesetzt werden, um diese offen zu halten. In diesem Fall ist der Stent aber so verändert worden, dass er zu einer Einengung des Gefäßes führt, was einen Gefäßverschluss simulieren soll. Anschließend erfolgt erneut eine Angiographie, um den Verengungsgrad des Gefäßes zu bestimmen. Außerdem werden bei den Schweinen unter Narkose Magnetresonanzaufnahmen gemacht. Die Dosis des Narkosemittels wird dabei teilweise vorübergehend stark erhöht, um einen kurzfristigen Atemstillstand (6-10 Sekunden) zu erreichen. Dadurch werden Verwackelungen in den Bildern vermieden.

Um auch Bilder zu bekommen, bei denen das Herz stark gestresst ist, bekommen die Schweine ein Medikament gespritzt, welches die Herzfrequenz stark verlangsamt. Wie lange die Tiere in Narkose sind, wird nicht beschrieben. Nach der Operation werden die Tiere in zwei Gruppen aufgeteilt. Die 9 Tiere der ersten Gruppe werden noch weitere 12 Tage überwacht. Bei allen Schweinen dieser Gruppe kommt es innerhalb der ersten Woche zum vollständigen Verschluss des Herzkranzgefäßes mit dem eingesetzten Stent. Das bedeutet, dass ein bestimmter Herzmuskelbereich nicht mehr durchblutet wird, also ein Herzinfarkt vorliegt. Am Ende werden die Tiere erneut unter Narkose mittels Angiographie und Magnetresonanzmessungen untersucht, bevor sie auf nicht beschriebene Weise getötet werden und das Herz für weitere Untersuchungen entfernt wird.

Bei den 9 Tieren der zweiten Gruppe erfolgen alle 14 Tage Angiographie- und Magnetresonanzuntersuchungen bis zum 56. Tag. Je ein Schwein dieser Gruppe stirbt 3 bzw. 14 Tage nach dem Setzen des Stents. 6 der restlichen Tiere entwickeln innerhalb von 14 Tagen einen totalen Verschluss des Gefäßes, d. h. einen Herzinfarkt. Bei einem Schwein kommt es erst nach 28 Tagen zu einem kompletten Gefäßverschluss. Am 56. Tag werden die Tiere auf nicht genannte Weise getötet und das Herz für weitere Untersuchungen entfernt.

Bereich: Herz-Kreislauf-Forschung

Originaltitel: Insights into coronary collateral formation from a novel porcine semiacute infarction model

Autoren: Florian Krackhardt (1)*, Jonathan M. Harnoss (1,7), Matthias W. Waliszewski (1), Zully Ritter (2), Susanne Granzow (1), Dieter Felsenberg (2), Konrad Neumann (3), Lilian O. Lerman (8), Philipp Hillmeister (1,7), Rolf Gebker (4), Ingo Paetsch (5), Fabian Riediger (7), Peter Bramlage (1,6), Ivo R. Buschmann (7)

Institute: (1) Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Kardiologie, Campus Virchow-Klinikum, Charité Universitätsmedizin Berlin, Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin, (2) Zentrum für Muskel- und Knochenforschung (ZMK), Campus Benjamin Franklin, Charité Universitätsmedizin Berlin, (3) Institut für Biometrie und Klinische Epidemiologie, Campus Charité Mitte, Charité Universitätsmedizin Berlin, (4) Deutsches Herzzentrum Berlin, Berlin, (5) Abteilung für Elektrophysiologie, Herzzentrum Leipzig, Universität Leipzig, HELIOS Klinikum, Leipzig, (6) Institut für Pharmakologie und präventive Medizin Mahlow, Mahlow, (7) Hochschulklinik für Angiologie, Medizinischen Hochschule Brandenburg, Campus Brandenburg an der Havel, (8) Department of Internal Medicine, Division of Nephrology and Hypertension, Mayo Clinic, Rochester, Minnesota, USA

Zeitschrift: Coronary Artery Disease 2018; 29(2): 17-137

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5006



Dokument 708

Titel: Die Blockade des P2Y1-Rezeptors normalisiert Netzwerkstörungen und Gedächtnisleistungen in einem Alzheimer-Modell
Hintergrund: An einem „Tiermodell“ für Alzheimer werden Nervenaktivität und Eiweißansammlungen einer bestimmten Hirnregion untersucht. Außerdem versucht man den Einfluss verschiedener Medikamente auf Gehirnaktivität und Gedächtnisleistung von Tieren zu bestimmen, die künstlich hervorgerufen alzheimerähnliche Symptome entwickeln.
Tiere: Mäuse (Anzahl unbekannt)
Jahr: 2018

Versuchsbeschreibung: Die Genehmigung der Versuche erfolgt durch das Landesamt für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz (LANUV) des Landes NRW. Mäuse mit gentechnischen hergestellten Defekten und deren gesunde Geschwistertiere werden entweder vom DZNE in Tübingen oder von der Universität San Diego „zur Verfügung gestellt“. Dabei haben die Tiere aus Tübingen einen Gendefekt, der dazu führt, dass sie im Alter von 6-8 Wochen Proteinablagerungen im Gehirn entwickeln. Die erkrankten Mäuse aus San Diego besitzen einen Gendefekt, der zu einem Fehler in der Signalübertragung im Gehirn und bei erhöhter Aktivität bestimmter Nervenzellen zu einem Anstieg von Kalzium führt. Der Kalziumgehalt lässt so Rückschlüsse auf die Aktivität bestimmter Hirnbereiche schließen. Die Tiere der beiden Gruppen werden mehrfach miteinander verpaart, um Mäuse zu züchten, die sowohl die Eiweißablagerungen entwickeln als auch die fehlerhafte Reizweiterleitung im Gehirn besitzen. Meistens werden bei diesen Verpaarungen mehrere Generationen erzeugt. Außerdem sind bei vielen der Tiere einer oder beide Defekte nicht ausgebildet, so dass sie für die Studie nicht in Frage kommen. Was mit diesen Mäusen geschieht, wird nicht erwähnt.

Die Tiere werden in mehrere Gruppen geteilt:

Einem Teil der Mäuse (mit oder ohne genetische Defekte) wird ein Stück des Schädeldaches (5 mm Durchmesser) und der Hirnhaut entfernt, um ein Medikament direkt 45 Minuten auf der Oberfläche des Gehirns einwirken zu lassen. Nach dieser Zeit wird ein Deckglas mit Silikon auf das Loch geklebt. Anschließend wird mit einem besonderen Mikroskop die Nervenaktivität der Gehirne gemessen. Zusätzlich wird anderen Mäusen unter Narkose zwischen den Schulterblättern Minipumpen implantiert, die über einen Schlauch mit einer ins Gehirn gestochenen Kanüle verbunden sind. Über diese Minipumpen wird sechs Wochen lang täglich eines von drei Medikamenten direkt ins Gehirn abgegeben. Nach diesem Zeitraum werden die Mäuse wieder in Narkose gelegt. Ihnen wird ein Farbstoff direkt in die Hirnrinde gespritzt, mit dessen Hilfe die Nervenaktivität des Gehirns bildlich dargestellt werden kann.

Wiederum andere Mäuse werden narkotisiert mit ihrem Kopf in einen Rahmen gespannt. An einer bestimmten Stelle wird mit einem Zahnbohrer ein Loch in die Schädeldecke gebohrt und ein Virus ins Gehirn gespritzt. Dieses Virus führt dazu, dass Nervenaktivität durch Fluoreszenz besser nachgewiesen werden kann. Zwei Wochen nach der Injektion des Virus werden die Tiere erneut mit ihrem Kopf in einen Rahmen gespannt. Der Schädel wird mit einem Zahnbohrer 3 mm aufgebohrt. Die Hirnhaut wird entfernt und die äußerste Schicht des Gehirns mit einer Spritze abgesaugt, so dass eine bestimmte Hirnregion freiliegt. Ein Metallrohr wird in das Loch gedrückt und mit Zahnzement auf den Schädelknochen befestigt. Die Öffnung des Rohres wird mit einem Deckglas verschlossen. Neben das Rohr wird ein Metallstab geklebt, der zur Fixierung des Kopfes dient. Anderen Mäusen wird ein „Hirnrinden-Fenster“ von 5 mm Durchmesser in den Schädel gebohrt. Vier Wochen nach diesen Operationen erfolgt die Untersuchung der Nervenaktivität mit Hilfe eines speziellen Mikroskops, welches die Fluoreszenz messen kann.

In Verhaltenstests, die 5 Wochen nach der Implantation der Minipumpe stattfinden, wird das Erinnerungsvermögen gesunder und gentechnisch veränderter Mäuse verglichen, die auf die oben beschriebenen verschiedenen Weisen behandelt wurden. Im Barnes-Labyrinth-Experiment muss eine Maus auf einer hell erleuchteten Plattform (122 cm im Durchmesser) in Gegenwart eines kontinuierlichen Klickgeräusches eine Fluchtbox finden. Diese befindet sich unter einem von zwanzig 5 cm großen Löchern. Alle anderen Löcher sind verschlossen. Wenn sie die Fluchtbox erreicht, verstummt das Geräusch. Am Tag 5 (Probeversuch) wird die Schachtel entfernt, das Zielloch verschlossen und die Mäuse müssen das Labyrinth 60 Sekunden nach der Fluchtbox absuchen, die nicht mehr vorhanden ist. Der Morris-Wasserlabyrinth-Test wird unter Verwendung eines kreisförmigen Pools (Durchmesser 110 cm) durchgeführt, der mit trübem Wasser gefüllt ist und in dem sich eine Plattform 1 cm unter der Wasseroberfläche befindet. Eine Maus wird ins Wasser gesetzt und muss schwimmend innerhalb von 60 Sekunden die Plattform finden. Wenn die Mäuse die Plattform nicht in der vorgegebenen Zeit erreichen, werden sie per Hand darauf platziert. Für die Probeversuche, die 24 Stunden nach der letzten Trainingseinheit durchgeführt werden, wird die Plattform entfernt. Ist das Finden der Stelle der Fluchtbox bzw. der Stelle der Plattform im Wasser verzögert, gilt dies als schlechtes Gedächtnis.

Am Ende der Studie werden die Mäuse auf nicht genannte Weise getötet und ihre Gehirne für feingewebliche Untersuchungen entnommen. Der genaue Zeitpunkt der Tötung wird nicht erwähnt.

Finanziert werden die Versuche durch folgende Förderungen/Förderprogramme: Neurodegenerative Disease Research Program (European Union Joint Program, Horizon 2020 Framework Program), Alzheimer Forschung Initiative (AFI), Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Deutsche Forschungsgemeinschaft (Cluster of Excellence ImmunoSensation (EXC 1023), SFB 1089), NRW-Rückkehrprogramm.

Bereich: Alzheimerforschung

Originaltitel: P2Y1 receptor blockade normalizes network dysfunction and cognition in an Alzheimer’s disease model

Autoren: Nicole Reichenbach (1), Andrea Delekate (1), Björn Breithausen (2), Kevin Keppler (1), Stefanie Poll (1), Theresa Schulte (1), Jan Peter (1), Monika Plescher (1), Jan N. Hansen (1), Nelli Blank (1), Armin Keller (1), Martin Fuhrmann (1), Christian Henneberger (1,2,3), Annett Halle (1,4), Gabor C. Petzold (1,5)*

Institute: (1) Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE), Venusberg-Campus 1, Gebäude 99, 53127 Bonn, (2) Institut für Zelluläre Neurowissenschaften, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, (3) Institute of Neurology, University College London, England, (4) Institut für Neuropathologie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, (5) Klinik und Poliklinik für Neurologie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn

Zeitschrift: Journal of Experimental Medicine 2018; 215(6): 1649-1663

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5005



Dokument 709

Titel: Behandlung mit Thalidomid schützt Ratten vor einer chronischen Abstoßungsreaktion nach Aorten-Transplantation
Hintergrund: Untersuchung zum Einfluss von Thalidomid (Contergan) auf die Abstoßungsreaktionen nach Herz- und Gefäßtransplantationen bei Ratten.
Tiere: 36 Ratten (mindestens)
Jahr: 2017

Versuchsbeschreibung: Die Ratten stammen von Charles River Laboratories in Deutschland. Genehmigt wird der Versuch vom Amt für Gesundheit und Verbraucherschutz in Hamburg. Für die Studie werden wegen der genetischen Unterschiede Ratten verschiedener Stämme benutzt. Es gibt zwei Teilexperimente:

In einem ersten Versuch werden sogenannte Spendertiere in Narkose gelegt. Über einen Schnitt in Bauch- und Brustwand wird die große Brust-/ Baucharterie freigelegt und ein etwa 1,5 cm langes Stück herausgeschnitten. Was mit den Spendertieren geschieht, wird nicht erwähnt. Vermutlich verbluten sie im Rahmen des Eingriffes. Bei sogenannten Empfängertieren wird ebenfalls in Narkose ein Bauchschnitt gemacht und direkt unterhalb der Niere ein Stück Arterie entfernt. Anschließend wird dieses Stück durch eine Arterie eines Spendertieres ersetzt und die Enden werden zusammengenäht. Die Einteilung der Empfängertiere erfolgt in 3 Gruppen mit jeweils 6 Tieren: Kontrollgruppe, Medikamentengruppe und Placebogruppe. Dabei erhalten die Ratten der Kontrollgruppe Arterien von Tieren desselben Stammes und die der beiden anderen Gruppen Arterien eines anderen Stammes. In den nächsten 30 Tagen bekommen die Ratten über eine Magensonde Thalidomid (Contergan, Medikamentengruppe) oder ein Placebo (Placebogruppe) eingegeben. Nach Tötung auf nicht genannte Weise werden die eingesetzten Arterien entfernt und feingeweblich untersucht.

In einer zweiten Versuchsreihe wird das Herz eines Spendertieres in der Bauchhöhle eines Empfängertieres mit den dort vorhandenen Arterien und Venen verbunden. Der eigentliche Versuchsablauf geht auf eine Methode zurück, die in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelt wurde. Auch hier gibt es die Einteilung in drei Gruppen zu je 6 Tieren: Kontrollgruppe (Spender- und Empfängertiere gehören demselben Stamm an), Medikamenten- und Placebogruppe (unterschiedlicher Stamm). Nach dem Eingriff bekommen die Tiere der zweiten und dritten Gruppe über eine Magensonde 6 Tage lang Contergan oder ein Placebo verabreicht. Nach Tötung der Tiere auf nicht genannte Weise werden die transplantierten Herzen für weitere Untersuchungen entnommen.

Finanziert wird die Studie von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Internationalen Gesellschaft für Herz- und Lungentransplantation, der Else-Kröner-Fresenius-Stiftung und den National Institutes of Health (NIH).

Bereich: Transplantationsmedizin, Herz-Kreislauf-Forschung

Originaltitel: Thalidomide treatment prevents chronic graft rejection after aortic transplantation in rats

Autoren: Katharina K. Miller (1,2,3,4), Dong Wang (1,2,3,4), Xiaomeng Hu (1,2,3,4), Xiaoqin Hua (1,3,4), Tobias Deuse (1,2,3,4,5), Evgenios Neofytou (6,7), Thomas Renne (8,9), Joachim Velden (10), Hermann Reichenspurner (3,4,5), Sonja Schrepfer (1,2,3,4,5)*, Daniel Bernstein (11,12)

Institute: (1)* Universitäres Herz- und Gefäßzentrum, TSI Labor (Transplantat und Stammzellimmunologie), Martinistr. 52, 20246 Hamburg, (2) Department of Surgery, Transplant and Stem Cell Immunobiology (TSI)-Lab, University California San Francisco (UCSF), San Francisco, USA, (3) Cardiovascular Research Center (CVRC), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, (4) Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) e.V., Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, (5) Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie, Universitäres Herz- und Gefäßzentrum, Hamburg, (6) Stanford Cardiovascular Institute, Stanford University School of Medicine, Stanford, USA, (7) Division of Cardiology, Department of Medicine, Stanford University School of Medicine, Stanford, USA, (8) Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, (9) Department of Molecular Medicine and Surgery, Karolinska Institute, Stockholm, Schweden, (10) Evotec AG, Manfred Eigen Campus, Hamburg, (11) Stanford Cardiovascular Institute, Stanford University School of Medicine, Stanford, USA, (12) Department of Pediatrics (Cardiology) and the Cardiovascular Institute, Stanford University, Stanford, USA

Zeitschrift: Transplant International 2017; 30(11): 1181-1189

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5004



Dokument 710

Titel: Die Heading-Darstellung beim Primaten wird durch ruckartige Augenbewegungen gestaucht
Hintergrund: Untersuchungen zur Frage, wie das Affengehirn langsame und schnelle Augenbewegungen verarbeitet.
Tiere: 3 Affen (Rhesusaffen)
Jahr: 2017

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden vom Regierungspräsidium Arnsberg und dem Regierungspräsidium Gießen genehmigt. Die drei Affen (C, H und R) wurden zuvor in anderen Versuchen eingesetzt. Unter Narkose werden den Tieren Metallspulen auf die Lederhaut beider Augen einoperiert, mit denen die Augenbewegungen registriert werden können. Für Einzelheiten zum Prozedere wird auf eine Arbeit aus dem Jahr 2009 verwiesen. Der Publikation zufolge werden den Affen ein Kopfhalterbolzen und eine Kammer über einem Bohrloch im Schädel implantiert, durch die später Elektroden in das Gehirn eingelassen werden. Während der Versuche sitzen die Affen in einem Primatenstuhl mit fixiertem Kopf, d.h., der Haltebolzen wird an einem Gestell befestigt, so dass der Affe seinen Kopf nicht mehr bewegen kann. Auf einem Bildschirm vor dem Affen erscheint ein Punkt, dessen langsame oder ruckartige Bewegungen das Tier mit seinen Augen verfolgen muss. Als „Trainingsmethode“ wird Flüssigkeitsentzug eingesetzt. Das heißt, wenn der Affe dem Forscherwunsch entsprechend reagiert, erhält er etwas Flüssigkeit. Während der Affe den Punkt anschaut, werden mit Hilfe der Elektroden Hirnströme gemessen. Das weitere Schicksal der Tiere wird nicht erwähnt. Oft werden Affen in der Hirnforschung über viele Jahre in verschiedenen Versuchen eingesetzt.

Es werden ähnliche (wenn auch nicht invasive) Versuche mit freiwilligen Menschen durchgeführt.

Die Arbeit wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, Collaborative Research Center CRC/TRR-135und Research Unit RU-1847 unterstützt.

Bereich: Hirnforschung, Sehforschung, Neurophysiologie

Originaltitel: Heading representations in primates are compressed by saccades

Autoren: Frank Bremmer (1)*, Jan Churan (1), Markus Lappe (2)

Institute: (1) AG Neurophysik und Center for Mind, Brain and Behavior (MCMBB), Philipps-Universität Marburg, Karl-von-Frisch-Str. 8a, 35043 Marburg, (2) Institut für Psychologie & Otto Creutzfeldt Zentrum für Kognitive und Verhaltens-Neurowissenschaften, Universität Münster, Münster

Zeitschrift: Nature communications 2017; 8 (929). Doi: 10.1038/s41467-017-01021-5

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5003



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