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Das ECVAM (Europäisches Zentrum für die Validierung von Alternativmethoden) hat nun den letzten von insgesamt 7 Berichten zu tierversuchsfreien Modellen in der biomedizinischen Forschung veröffentlicht.

Zuständig für die Validierung und Förderung tierversuchsfreier Forschungsverfahren in der EU ist die Institution ECVAM (European Centre for the Validation of Alternative Methods). ECVAM ist Teil des JRC (Joint Research Centre) und gehört somit zur Europäischen Kommission. In den vergangenen 2 Jahren hat ECVAM eine Reihe von Berichten veröffentlicht, die Tausende tierversuchsfreie Methoden aus 7 verschiedenen biomedizinischen Fachbereichen beinhalten – darunter diverse computerbasierte und Zellmodelle. Nun ist der letzte Bericht erschienen, der 183 tierversuchsfreie Methoden für die Forschung an Autoimmunerkrankungen wie beispielsweise Typ 1 Diabetes oder rheumatoide Arthritis präsentiert. Die Berichte zeigen tierversuchsfreie Verfahren für folgende Themenbereiche:

  • Neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson (567 Methoden) >>
  • Atemwegserkrankungen wie Lungenkrebs, Asthma oder COPD (284 Methoden) >>
  • Brustkrebs (935 Methoden) >>
  • Immunoonkologie (542 Methoden) >>
  • Kardiovaskuläre Erkrankungen wie Herzrhythmusstörung oder Herzversagen (449 Methoden) >>
  • Immunogenität von Medizinprodukten (88 Methoden) >>
  • Autoimmunerkrankungen (183 Modelle) >>

Daraus wird ersichtlich, dass es bereits unzählige tierversuchsfreie Systeme gibt, die exzellent zur Erforschung menschlicher Erkrankungen geeignet sind und im Gegensatz zu Tierversuchen humanrelevantere Aussagen liefern können. Künstlich geschaffene „Tiermodelle“ haben den Nachteil, dass sie komplexe menschliche Krankheiten nicht realitätsgetreu widerspiegeln. Zudem besteht grundsätzlich eine speziesbedingt mangelnde Übertragbarkeit von Forschungsergebnissen.

Unsere im Internet frei verfügbare NAT-Datenbank (www.nat-datenbank.de), die kürzlich mit dem Lush Prize 2022 ausgezeichnet wurde, enthält bereits über 1500 Einträge zu tierversuchsfreien Methoden. Im Rahmen einer öffentlichen Projektförderung des Landes Berlin wurden über 600 ausgewählte Methoden aus den 7 ECVAM-Berichten in die NAT-Datenbank integriert. Der Vorteil dieser Datenbank ist, dass die Einträge in einer leicht verständlichen Sprache geschrieben und sowohl in Englisch als auch in Deutsch verfügbar sind.

 

Das ECVAM (Europäisches Zentrum für die Validierung von Alternativmethoden) hat insgesamt 7 Berichte zu tierversuchsfreien Methoden herausgegeben.