Das Schwarze Dreieck: Ein Warnsignal für Patienten
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Ärzte gegen Tierversuche kritisiert den verdeckten Menschenversuch
Das Schwarze Dreieck (▼), das auf Packungsbeilagen bestimmter Medikamente erscheint, steht für eine besondere Überwachung: Die Sicherheit des Präparats ist noch nicht abschließend geklärt. Ärzte gegen Tierversuche (ÄgT) warnt, dass Patienten damit oft unwissentlich Teil eines großangelegten Menschenversuchs werden.
Betroffen sind meist neue Wirkstoffe, biologische Medikamente wie Impfstoffe oder Präparate, die unter besonderen Umständen, wie beispielsweise während der COVID-19-Pandemie, zugelassen wurden.
Die Kennzeichnung bedeutet, dass Patienten beim Gebrauch dieser Medikamente einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind. Klinische Studien vor der Zulassung erfassen nur begrenzte Patientengruppen und Laufzeiten. Seltene Nebenwirkungen, Langzeitschäden oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten werden dabei oft nicht erkannt und zeigen sich erst nach der Markteinführung. Die meisten Menschen sind darüber jedoch nicht informiert und verlassen sich auf die vermeintliche Sicherheit eines zugelassenen Medikaments, denn das Schwarze Dreieck erscheint zwar in der Packungsbeilage, nicht aber auf der Verpackung.
Tierversuche, die für die Zulassung neuer Medikamente weiterhin vorgeschrieben sind, bieten keine Sicherheit für den Menschen. Ihre Ergebnisse sind nicht übertragbar, was sich in hohen Ausfallquoten zeigt: Mehr als 90 % aller Wirkstoffe scheitern in klinischen Studien, das heißt, wenn sie an Menschen getestet werden. Zudem werden jedes Jahr hunderte Medikamente nachträglich mit Warnhinweisen oder geänderten Anwendungsregeln angepasst oder sogar ganz vom Markt genommen. 2024 wurden in der EU 401 Präparate mit neuen Sicherheitsinformationen versehen. Immer wieder kam es zudem zu Rücknahmen ganzer Wirkstoffgruppen, etwa bei Ranitidin-haltigen Mitteln gegen Sodbrennen oder Hustenpräparaten, die teils schwere allergische Reaktionen auslösten.
ÄgT fordert daher einen Paradigmenwechsel: Tierversuchsfreie, humanrelevante Methoden können von Beginn an für den Menschen zuverlässigere und sichere Ergebnisse liefern. Sie sind ethisch und wissenschaftlich überlegen und könnten genau das leisten, was das derzeitige System nicht bietet: bessere Daten, höhere Sicherheit und mehr Vertrauen in Medikamente.