Bundestierschutzbeauftragte entlassen
- Pressemitteilung
Ärzte gegen Tierversuche kritisiert Bundesregierung für tierschutzfeindliche Entscheidung
Der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche (ÄgT) kritisiert die Bundesregierung aufs Schärfste, dass sie die Bundestierschutzbeauftragte Ariane Kari aus ihrem Amt entlassen hat. Dies sei ein Signal, dass „womöglich der Tierschutz nicht konsequent verfolgt werden soll“ und auch der „Ausstieg aus dem Tierversuch“ in noch weitere Ferne rückt.
Zwar soll aktuellen Medienberichten zufolge das Amt eines Tierschutzbeauftragten beibehalten werden, die Bundesregierung hält sich jedoch bedeckt, wer dieses künftig innehaben soll.
Dass die neue Regierung als eine der ersten Amtshandlungen die wichtige Funktion der Bundestierschutzbeauftragten damit untergräbt, indem der Vertrag von Ariane Kari gekündigt wird, wertet der Verein als deutliches Signal, dass die Politikverantwortlichen dem grundgesetzlich verankerten Tierschutz und den in der vorangegangenen Legislatur auf den Weg gebrachten Plänen zur Reduktionsstrategie von Tierversuchen keinen ernsthaften Wert beimessen. Vielmehr entstehe der Eindruck, die Belange des Tierschutzes sollen noch weiter untergraben werden.
Denn die Bundestierschutzbeauftragte hat nicht nur bei Tierschutzvertretern großen Zuspruch erfahren, sondern wurde auch von Tiernutzern respektiert. Der Verein hält es für nicht nachvollziehbar, dass eine über Jahre gewachsene Struktur, von der alle Akteure profitieren, nicht weitergeführt wird. ÄgT ist in Sorge, dass angesichts der wenig tierschutzaffinen Bundesregierung eine Neubesetzung möglicherweise mehr als Vertreter der Tiernutzer agieren könnte.
Dipl. Biol. Silke Strittmatter, Expertin für Politik bei Ärzten gegen Tierversuche, kommentiert: „Das Amt der Tierschutzbeauftragten ist für eine ernsthafte Weiterentwicklung im Sinne des Tierschutzes unverzichtbar. Maßgeblich ist dafür die Personalwahl. Ariane Kari hatte das Amt mit großer Expertise und Neutralität bekleidet, unter anderem mit Stellungnahmen zu den Neuentwürfen des Tierschutzgesetzes und zur Reduktionsstrategie von Tierversuchen.“
Der Verein hatte erst vor wenigen Monaten eine gesetzliche Festschreibung dieses Amtes gefordert, damit dem Staatsziel Tierschutz Rechnung getragen wird.
Weitere Infos
Mitmachaktion von Animal Welfare Foundation e.V.: Schwarzer Tag für den Tierschutz in Deutschland >>
Stellungnahme der Bundestierschutzbeauftragten zu den im Koalitionsvertrag verankerten Tierschutzvorhaben, 04.08.2025 (PDF)
Amt der Bundestierschutzbeauftragten darf nicht geopfert werden. Ärzte gegen Tierversuche, Pressemitteilung, 13.05.2025 >>