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Ärzte gegen Tierversuche vergeben 10.000 Euro für tierversuchsfreie Krebsforschung

Aus Anlass des Welttierschutztages am 3. Oktober schreiben die Ärzte gegen Tierversuche erstmals einen mit 10.000 Euro dotierten Wissenschaftspreis für tierversuchsfreie Krebsforschung aus. Der durch eine zweckgebundene Erbschaft ermöglichte Preis soll vor allem jüngere Wissenschaftler für die tierversuchsfreie Forschung motivieren. Prämiert werden herausragende wissenschaftliche Studien im Bereich der Krebsforschung, die ohne die Verwendung von Tieren oder tierischem Material durchgeführt werden, sowie klinische oder epidemiologische Arbeiten.

Krebs ist die zweithäufigste Todesursache und macht heute ein Viertel aller Todesfälle in der westlichen Welt aus, Tendenz steigend. Trotz jahrzehntelanger, intensiver Forschung und Milliardeninvestitionen wird die Medizin der bösartigen Tumoren nicht Herr. "Die vorwiegend tierexperimentell ausgerichtete Krebsforschung hat offensichtlich auf ganzer Linie versagt", ist Dr. med. Werner Autenrieth, Vorsitzender der Ärzte gegen Tierversuche überzeugt. "Wenn wir weiter an künstlich krank gemachten oder genetisch manipulierten Tieren herumexperimentieren, wird der Durchbruch noch lange auf sich warten lassen. Unzählige Therapieansätze wurden bereits an Mäusen 'erfolgreich' erprobt, doch beim Menschen versagen sie regelmäßig". Den tierversuchsfreien Forschungsmethoden hingegen gehört, laut Autenrieth, die Zukunft. Die Ärztevereinigung versteht den ausgeschriebenen Preis als einen weiteren Schritt auf dem Weg zu einer ethisch vertretbaren und fortschrittlichen Medizin.

Offiziellen Statistiken des Bundesverbraucherschutzministeriums zufolge wurden im Jahr 2003 über 2,1 Millionen Tiere in Tierversuchen getötet, davon rund 160.000 im Bereich der Krebsforschung.