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Petition von Ärzte gegen Tierversuche und PETA sendet wichtiges Signal an Bundespolitik

Ärzte gegen Tierversuche e. V. (ÄgT) hat gestern gemeinsam mit PETA Deutschland e.V. im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages sich für das Ende der Affenversuche stark gemacht. Mehr als 40.000 Bürgerinnen und Bürger hatten die Petition „Tierversuche an Affen stoppen“ unterstützt und so die öffentliche Anhörung ermöglicht – ein eindrucksvolles Zeichen für die politische Bedeutung des Themas.

In der Anhörung legten die Organisationen dar, warum Tierversuche an nicht-menschlichen Primaten wissenschaftlich unzuverlässig, ethisch nicht vertretbar und international längst überholt sind. Die hohe Beteiligung zeigt, dass die Bevölkerung einen klaren forschungspolitischen Kurswechsel erwartet. Die Petition fordert unter anderem ein nationales und europäisches Engagement für ein Verbot von Versuchen an Affen, die Ausrichtung des Gefährdungsstatus an der Roten Liste der Weltnaturschutzunion, ein ausnahmsloses Verbot von Versuchen an Menschenaffen sowie eine jährliche Erhöhung der Fördermittel für tierversuchsfreie Forschung.

„Tierversuche, auch an Affen, liefern keine verlässlichen Daten für den Menschen. Humanbasierte Verfahren wie Organ-on-a-Chip, 3D-Organoide und KI-Modelle liefern hingegen präzisere Ergebnisse, die Erkrankten wirklich helfen können – schneller, kostengünstiger und ethisch korrekt“, erklärt Dr. Melanie Seiler, Primatologin und Geschäftsführerin Öffentlichkeitsarbeit von ÄgT. „Gleichzeitig gelten die am häufigsten eingesetzten Affenarten wie der Langschwanzmakake inzwischen als stark gefährdet – ein alarmierendes Zeichen, das politisches Handeln auch im Sinne des Artenschutzes zwingend erforderlich macht.“

ÄgT betont zudem, dass andere Länder Deutschland bereits überholen: Die USA schaffen neue Strukturen für humanrelevante Forschung, die Niederlande beenden ab 2030 die staatliche Finanzierung von Affenversuchen und Großbritannien hat eine nationale Rückbaustrategie von Tierversuchen vorgestellt.

„Die politische Richtung ist international klar – nur Deutschland fehlt weiterhin eine verbindliche Strategie“, so Seiler. „Die Anhörung war ein wichtiger Schritt, ausgelöst durch die starke Stimme von zehntausenden Bürgerinnen und Bürgern.“

In der Anhörung hatten die Abgeordneten Gelegenheit, Fragen an die Petenten und die Vertreter des Landwirtschafts- und Forschungsministeriums zu stellen, was ausgiebig genutzt wurde.

Der Petitionsausschuss wird die eingebrachten Inhalte nun beraten; ein Ergebnis liegt noch nicht vor. ÄgT dankt allen Unterzeichnenden und kündigt an, sich weiter mit Nachdruck für eine moderne, wissenschaftlich zukunftsfähige und ethisch vertretbare Forschungspolitik einzusetzen.

bundestagsanhoerung quelle deutscher bundestag
Von links: Sabrina Engel (PETA) und Dr. Melanie Seiler (ÄgT) in der Anhörung des Petitionsausschusses des Bundestages.

Foto zur freien Nutzung: Screenshot des Livestreems, Quelle: Deutscher Bundestag