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Pressemitteilung

„Tierversuche in meiner Stadt?!“ Leider ja – vielen Menschen ist zwar bewusst, dass es Tierversuche gibt, aber dass diese in der direkten Nachbarschaft stattfinden, kann sich kaum jemand vorstellen. Doch genau das ist öfter der Fall als angenommen wird. Der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche (ÄgT) möchte darauf aufmerksam machen und hat für den Sommer etwas besonders Auffallendes geplant: Großplakate werden in 11 deutschen Städten die Öffentlichkeit dafür sensibilisieren, dass diese nicht nur von ihren Steuergeldern finanziert werden, sondern auch noch vor ihrer Haustür stattfinden. Auftakt ist in Köln.

Die Plakate werden nicht gleichzeitig, sondern zeitversetzt in den Städten zu finden sein. Die Orte und Termine werden jeweils erst kurz vorher auf der Website und den sozialen Medien bekannt gegeben. Von Mitte Juni bis Ende August werden über Deutschland verteilt viele Werbe-Großflächen mit Tierversuchsmotiven zu sehen sein, die Alltag in den Laboren sind. Eine Webseiten-Adresse führt zu einer Internetseite, auf der exemplarisch einige Tierversuche aus der jeweiligen Stadt beschrieben sind.

„Da Informationen darüber, wie Tierversuche genau ablaufen meist nur in Form von englischsprachigen Fachpublikationen vorliegen und oft nicht einmal öffentlich zugänglich sind, hat Ärzte gegen Tierversuche bereits vor Jahren eine umfangreiche, öffentliche Datenbank über Tierversuche angelegt“, so Julia Radzwill, Diplom-Biologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Ärzte gegen Tierversuche. „Von der Seite der Tierexperimentatoren werden Tierversuche immer verharmlosend dargestellt. Dass dies eine gnadenlose Untertreibung ist, legen wir mit unserer Datenbank dar.“

Für ÄgT sind aber auch Positiv-Beispiele sehr entscheidend: Im Sommer 2020 startete die NAT-Datenbank, in der tierleidfreie Forschungsmethoden für verschiedenste wissenschaftliche Technologien aus Biomedizin und Biowissenschaften gesammelt werden. „Auch diese Datenbank wächst stetig – was zeigt: Moderne Forschung, die für den Menschen relevante Ergebnisse liefert, gibt es in großer Vielfalt. Wir sind sehr stolz, dass wir im Alleingang diese in dieser Form einzigartige Datenbank auf die Beine gestellt haben – etwas, was eigentlich Aufgabe der Regierung gewesen wäre“, resümiert die Biologin.

Daher ist die Forderung, die mit der Plakat-Aktion verbunden klar: Schluss mit Tierversuchen, hin zu humanbasierter Forschung!