Medikamenten-Durchfallquote 95%
Versagen des Tierversuchs heute noch größer als vor 10 Jahren
Aktuelle Studien kommen zu dem Ergebnis , dass 95 % der in Tierversuchen für sicher und wirksam befundenen Arzneien beim Test an Menschen (Klinische Prüfung) versagen. 2004 waren es gemäß einer zentralen Studie der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA 92 % - die Präparate wirkten nicht, anders oder schädigten den Menschen. Die bundesweite Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche sieht die Notwendigkeit des Ausstiegs aus dem Tierversuch erneut für dringend geboten.
So belegen aktuelle Publikationen, dass der Tierversuch in der Übertragung auf den Menschen heute sogar noch stärker versagt als vor 10 Jahren (*):
- Eine Studie aus 2014 zeigt, dass von 4.451 Medikamenten, die zwischen 2003 und 2011 von 835 Firmen entwickelt wurden, nur 7,5 % auf den Markt kamen. Somit kamen 92,5 % nicht durch die klinische Prüfung am Menschen. Als besonders schlecht erwiesen sich Medikamente zur Behandlung von Krebs, Herzleiden und psychischen Erkrankungen.
- Eine Auswertung aus 2012 mit zwischen 2006 und 2008 gesammelten Daten von 14 Arzneimittelherstellern offenbart ein Versagen des Tierversuchs von 95 %.
- Eine weitere Auswertung aus 2012, die Daten von 13 großen Arzneimittelherstellern aus den Jahren 2007 bis 2011 analysiert, kommt ebenfalls zu einer Durchfallquote von 95 %.
„Dass trotz zunehmender tierexperimenteller Forschung sich noch mehr Substanzen als Niete erweisen, zeigt, dass auch noch so viele Tierversuche unsere Medikamente nicht sicher und wirksam machen“, so Dipl.-Biol. Silke Strittmatter, Sprecherin von Ärzte gegen die Tierversuche.
Der Ärzteverein betont, dass diese hohe Versagensquote in den klinischen Studien aber keinerlei Sicherheitskriterium für die Menschen darstelle. Denn von den Medikamenten, die es doch auf den Markt schaffen, werden 20 bis 50 % später zurückgerufen oder mit Warnhinweisen versehen, da sie beim Menschen Nebenwirkungen hervorrufen, die im Tierversuch nicht erkannt wurden. Potentiell nützliche Medikamente hingegen blieben Patienten vorenthalten, weil sie wegen des Irrwegs Tierversuch aussortiert werden.
„Wir werden nicht nachlassen, Belege zum Russisch Roulette Tierversuch vorzubringen. Denn der Ausstieg aus der Uraltmethode ist mehr als überfällig, aus ethischen, medizinischen und wissenschaftlichen Gründen“, so Strittmatter.
(*)Basierend auf einer Zusammenstellung von Cruelty Free International (CFI), britischer Partnerverein der Ärzte gegen Tierversuche.