Italiens Parlament will besonders qualvolle Tierversuche verbieten
Ärztevereinigung lobt vorbildliche Entscheidung
Die Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche begrüßt den Vorstoß des italienischen Parlaments, das sich aktuell für ein Verbot besonders umstrittener Tierversuche ausgesprochen hat. So sollen Versuche im Bereich der Ausbildung, zu Militärzwecken sowie in der Xenotransplantation künftig verboten sein.
Nach dem Willen des italienischen Parlaments soll es in Italien keine Zuchteinrichtungen für Affen, Katzen und Hunde zu Versuchszwecken geben und Experimente an diesen Tierarten sollen verboten werden, von wenigen Ausnahmen abgesehen. Die Verwendung genveränderter Tiere soll zumindest stark reglementiert und weitgehend kein Versuch ohne Betäubung durchgeführt werden. Ein vollständiges Verbot ist für die Bereiche Suchtforschung, Ausbildung und Xenotransplantation sowie für Tierversuche zu militärischen Zwecken vorgesehen.
In deutschen Labors dagegen sind Gen-Versuche an unter anderem Mäusen sowie die besonders perfide Xenotransplantation, bei der beispielsweise Schweineherzen in Affen transplantiert werden, auf dem Vormarsch. An der Ludwig-Maximilians-Universität München werden Schweine genmanipuliert und zu Organfabriken degradiert, vorgeblich, um Ersatzteillager für uns Menschen zu schaffen. Die Affen als Organempfänger sterben qualvoll an der Abstoßungsreaktion.
Die Politik der deutschen Volksvertreter ist ein Zeugnis ethischer und wissenschaftlicher Rückständigkeit, kritisieren die Ärzte gegen Tierversuche. Während die Bundesregierung bei der Neugestaltung der EU-Tierversuchsrichtlinie maßgeblich für Verschlechterungen für die Tiere verantwortlich ist und eine Blockadehaltung gegenüber einer für den Menschen sinnvollen tierversuchsfreien Forschung eingenommen hat, will Italien die tierfeindlichen Neuregelungen offensichtlich nicht einfach hinnehmen, sondern einen fortschrittlichen und ethischen Weg mit einer deutlichen Einschränkung von Tierversuchen gehen.
Der Ärzteverein beglückwünscht seinen italienischen Partnerverein Liga gegen die Vivisektion (LAV) für seine Kampagnenarbeit, mit der er diese positive politische Entwicklung in Richtung Verbot von Tierversuchen ins Rollen gebracht hat.