Sprache auswählen

To Homepage

»2,6 Millionen Tieropfer unter dem Deckmantel der Medizin«

Anlässlich des Internationalen Tags zur Abschaffung der Tierversuche am 24. April erinnert die Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche daran, dass allein in Deutschland im Jahr 2007 mehr als 2,6 Millionen Tiere unter dem Deckmantel der Medizin einen grausamen und sinnlosen Tod im Labor sterben. Die immer weiter steigenden Zahlen bedeuteten nicht nur Leid von 2,6 Millionen Lebewesen, sondern seien ein Warnsignal für eine fehlgeleitete Gesundheitspolitik.

Besonders erschreckend ist nach Ansicht der Ärzte gegen Tierversuche die zunehmende Verwendung von Affen im Versuch. Im Jahr 2007 wurden 2.487 Affen verwendet und damit 636 mehr als im Vorjahr. Auch stieg die Zahl der Katzen von 586 auf 802, die Zahl der Hunde von 4.260 auf 4.794 und die der Pferde von 641 auf 2.546.

»Es kann nicht angehen, dass tagein tagaus Tieren immenses Leid angetan wird, weil manche Forscher ihrem Erkenntnisdrang ohne Rücksicht auf ethische Grenzen nachgehen und die Politik tatenlos zusieht, wie der konkreten medizinischen Forschung systematisch die Tür verbaut wird«, kritisiert Diplombiologin Silke Bitz, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Ärztevereinigung. »Denn anstatt unsere Steuergelder der Krankheitsvorsorge und wirklichen Krankheitsforschung zukommen zu lassen, werden die abartigsten Projekte mit Geldern vollgepumpt, obwohl sie von vornherein nicht bezwecken, zum medizinischen Fortschritt beizutragen«, so Bitz weiter.

Der Auftrag der Bevölkerung an die Politik liegt unmissverständlich auf dem Tisch, erläutern die Ärzte gegen Tierversuche. In einer jüngst durchgeführten Umfrage* der Europäischen Koalition zur Beendigung der Tierversuche forderten 79 % ein gesetzliches Verbot aller Tierversuche ohne konkreten medizinischen Bezug. 84 % der Befragten sind für die Abschaffung aller Experimente, die mit schwerem Leid für die Tiere einhergehen, unabhängig von der Tierart. 80 % treten für eine Veröffentlichung von Informationen über die durchgeführten Tierversuche ein.

Solange in unserer Gesellschaft Tierversuchen der Vorrang gegeben wird, werden weiterhin nicht nur Tiere qualvoll sterben, sondern auch Menschen an den Nebenwirkungen angeblich sicherer Medikamente leiden und zu Tode kommen, warnen die Ärzte gegen Tierversuche. Der Verein ist ein Zusammenschluss aus mehreren Hundert Ärzten und Wissenschaftlern, die aus ethischen und medizinischen Gründen eine sofortige Abkehr von der Methode Tierversuch fordern, zugunsten einer zukunftsfähigen Forschung, die sowohl Tier und Mensch dient.

In der Woche vor dem 24. April, dem Internationalen Tag zur Abschaffung der Tierversuche, wird weltweit auf das Leid der Tiere in den Labors aufmerksam gemacht. Der Gedenk- und Aktionstag wurde erstmals 1979 begangen und geht auf den Geburtstag von Lord Hugh Dowding zurück, der sich im Britischen Oberhaus für den Tierschutz einsetzte.