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Orden für Tierquäler

Der umstrittene Neurowissenschaftler Prof. Wolf Singer vom Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt/M. erhält für seine Arbeit heute das Bundesverdienstkreuz. Der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche hält die Ehrung für eine Fehlentscheidung, da Singer qualvolle Tierversuche an Affen und Katzen durchführt.

»Dass jemand, der soviel Tierleid auf dem Gewissen hat, für seine Untaten auch noch geehrt wird, ist schändlich«, meint Dr. med. vet. Corina Gericke, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Ärzte gegen Tierversuche. Nach Aussage des Vereins ist Singer seit Jahren an qualvollen Tierversuchen beteiligt. So wurden Katzenmütter und ihre Jungen 14 Wochen lang unter stroboskopischem Licht gehalten. Dadurch können die Katzen keine normalen Bewegungsabläufe wahrnehmen, weil jede Bewegung durch das Flackerlicht ‚zerhackt’ wird. »Man stelle sich die Tortur vor: Lichtblitze wie in einer Disko - 24 Stunden am Tag, 14 Wochen lang«, versucht Tierärztin Gericke den Tierversuch zu veranschaulichen. Dann wurde eine Markierungssubstanz in ein Auge der Kätzchen injiziert, die entlang der Nervenbahnen bis ins Gehirn wandert. Zwei Wochen später wurden die Kätzchen getötet, um das Gehirn zu untersuchen. Bei anderen Experimenten wurden Katzenbabys die Augen zugenäht oder ihnen wurden Sonden in das Gehirn eingeführt, um Nervenaktivitäten zu messen. Bei Affen wurde das Gehirn unter Sauerstoffmangel untersucht.

»Diese Versuche sind grausam und haben wegen der großen Unterschiede zwischen Tieren und Menschen keinerlei klinische Relevanz für kranke Menschen«, erläutert die Tierärztin. »Die Tiere werden zur reinen Befriedigung der wissenschaftlichen Neugier gequält. Seit Jahrzehnten wird Hirnforschung an Affen und Katzen an zahlreichen Instituten in Deutschland und weltweit betrieben, ohne dass sie irgendeinen medizinischen Fortschritt erbracht hat.«

Der Ärzteverein dokumentiert in der Internetdatenbank www.datenbank-tierversuche.de Tausende Tierversuche, die in den letzten Jahren in Deutschland durchgeführt worden sind. »Moderne Forschungsmethoden wie bildgebende, tomographische Verfahren, Zellsysteme sowie die gezielte Untersuchung gesunder und kranker Menschen liefern im Gegensatz zum Tierversuch eine Fülle wertvoller und für den Menschen aussagekräftiger Erkenntnisse«, erklärt Gericke abschließend.