Gesunde pflanzliche Ernährung senkt Risiko für Mehrfacherkrankungen
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Bevölkerungsstudien geben Einblick ins gesunde Altern
Eine neue Studie zeigt: Wer sich überwiegend von gesunden pflanzlichen Lebensmitteln ernährt, hat ein geringeres Risiko, gleichzeitig an mehreren schweren Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes Typ 2 zu erkranken. Damit trägt eine gesunde pflanzliche Ernährung zum gesunden Altern bei. Das sind Ergebnisse, die nur durch groß angelegte Humanstudien gewonnen werden können, nicht durch Tierversuche.
Forschende der Universität Wien, des zur Weltgesundheitsbehörde (WHO) gehörenden Internationalen Krebsforschungszentrums (IARC) und weiterer Institute werteten Daten von mehr als 400.000 Menschen aus sechs europäischen Ländern aus. Die Teilnehmenden waren zu Beginn der Studie zwischen 35 und 70 Jahre alt und wurden über rund elf Jahre begleitet.
Im Mittelpunkt der Untersuchung standen zwei Ernährungsweisen:
- Gesunde pflanzenbasierte Ernährung: reich an Vollkornprodukten, Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten und Nüssen; arm an Zucker und Weißmehl.
- Ungesunde pflanzenbasierte Ernährung: reich an stark verarbeiteten Lebensmitteln wie süßen Snacks, Weißbrot oder Limonaden.
Zentrale Ergebnisse der Studie sind:
- Gesunde pflanzenbasierte Ernährung senkt das Risiko, mehrere schwere Krankheiten zu entwickeln. Besonders deutlich war der Effekt bei Menschen unter 60 Jahren. Diese konnten ihr Risiko für eine Mehrfacherkrankung um bis zu 29 % verringern.
- Ungesunde pflanzenbasierte Ernährung kann das Risiko dagegen erhöhen – zumindest in einer der beiden untersuchten Bevölkerungsgruppen.
- Auch das Risiko für einzelne Erkrankungen war geringer: Das Risiko für Diabetes Typ 2 sank um bis zu 26 %, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um bis zu 11 %, und auch bei Krebserkrankungen war ein leichter Rückgang zu beobachten.
Multimorbidität – also das gleichzeitige Auftreten mehrerer chronischer Krankheiten – betrifft weltweit immer mehr Menschen, vor allem ältere. Sie belastet Betroffene, Angehörige und Gesundheitssysteme erheblich.
Bekannt ist bereits, dass eine pflanzliche Ernährung im Vergleich zu fleischreicher Kost das Risiko für viele Erkrankungen senken kann. Neu ist: Nicht jede pflanzliche Ernährung ist automatisch gesund. Entscheidend ist die Qualität der Lebensmittel: Vollwertige Produkte schützen, während stark verarbeitete Produkte sogar schaden können.
Die Ergebnisse beruhen ausschließlich auf Beobachtungen von Menschen unter realen Lebensbedingungen – mit individuellen Ernährungsgewohnheiten, Lebensstilen, genetischen Anlagen und Umweltfaktoren – über einen langen Zeitraum. Solche Aussagen sind nur durch Bevölkerungsstudien möglich und lassen sich nicht durch Tierversuche gewinnen: Unterschiede zwischen Spezies, künstliche Haltungsbedingungen im Labor und die kurze Lebensdauer von Mäusen und anderen häufig verwendeten sogenannten Versuchstieren verhindern belastbare Aussagen über die menschliche Gesundheit.
Fazit
Eine Ernährung mit vielen gesunden pflanzlichen Lebensmitteln kann dazu beitragen, Mehrfacherkrankungen vorzubeugen und die Gesundheit bis ins Alter zu erhalten. Zusätzlich hat sie einen positiven Effekt auf das Klima, da sie deutlich umweltfreundlicher ist als eine Ernährung, die tierische Produkte beinhaltet.
Weitere Infos
Prävention: Vorbeugen statt Heilen. Ärzte gegen Tierversuche, 08.04.2024 >>
Prävention von Krebs. Ärzte gegen Tierversuche, 08.04.2024 >>
Prävention von kardiovaskulären Erkrankungen. Ärzte gegen Tierversuche, 08.04.2024 >>
Prävention von Diabetes. Ärzte gegen Tierversuche, 08.04.2024 >>