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Vorstoß in Straßburg

Heute wurde in der Plenarsitzung des Europäischen Parlaments in Straßburg über den Ausstieg aus dem Tierversuch debattiert. Abgeordnete aller Fraktionen fordern von der Kommission einen koordinierten Aktionsplan, um den Übergang vom überholten „Tiermodell“ hin zu modernen, human-relevanten Forschungsmethoden ohne Tierversuche zu beschleunigen. 

Initiiert hatte die Diskussion die schwedische Abgeordnete Jytte Guteland, die im Juni zusammen mit 34 anderen Parlamentariern eine sogenannte Mündliche Anfrage an die EU-Kommission gestellt hat, die nun innerhalb einer Plenarsitzung diskutiert wurde. 

Die EU-Richtlinie 63/2010/EU visiert als „ultimatives Ziel“ den vollständigen Ersatz von Tierversuche an, „wenn es wissenschaftlich möglich ist“. Seit ihrem Inkrafttreten vor mehr als zehn Jahren hat es aber keine wesentlichen Fortschritte gegeben. Die Zahl der in Europa verwendeten Tiere liegt immer noch bei etwa 10 Millionen, hinzu kommen 12 Millionen Tiere, die gezüchtet und getötet, aber nicht in Versuchen verwendet wurden. Dabei liefern Tierversuche unzuverlässige Ergebnisse. Gleichzeitig gibt es eine unfassbar schnelle Entwicklung bei den modernen menschen-basierten Methoden, deren Finanzierung bislang nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist. Die Öffentlichkeit will das nicht länger hinnehmen. Neben einer verstärkten Förderung solcher Methoden, ist es höchste Zeit für einen konkreten Aktionsplan, um Tierversuche ein für allemal aus Europa zu verbannen, hieß es von Seiten der Abgeordneten. 

Im nächsten Schritt wird in der Plenar-Sitzung des Europa-Parlaments am 14. September über eine entsprechende Resolution abgestimmt. 

Fünf Tierschutz- bzw. Tierversuchsgegnerorganisationen, European Coalition to End Animal Experiments (ECEAE), Eurogroup for Animals (EfA), PETA International, Humane Society International (HSI) und Cruelty Free Europe, die zusammen über 100 Mitgliedsvereine in 27 EU-Staaten repräsentieren, unterstützen die Initiative und die Abstimmung über eine Resolution im Europa-Parlament. Unser Verein Ärzte gegen Tierversuche ist durch unsere Mitgliedschaft bei der ECEAE und EfA in die Vorgänge eingebunden.