Durch Durst gefügig gemacht
Mahnwache für Tübingens leidende Affen
Anlässlich des Kampagnenstarts „Stoppt Affenqual in Tübingen“ vor fünf Jahren gegen die Tübinger Hirnversuche an Primaten lädt der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche gemeinsam mit Tübingen für Tiere e.V. am Samstag, 15. Februar 2014 von 11 bis 13 Uhr zum Infostand und zur Mahnwache auf dem Holzmarkt ein.
Die Vereine kritisieren die extrem grausame Forschung an hochsensiblen Tieren, die genau wie der Mensch Freude, Angst und Schmerz empfinden. Den Primaten werden Geräte auf dem Kopf installiert und Messelektroden in das Gehirn eingeführt, weil sich die Forscher dafür interessieren, wie ein Affe zählt oder auf bestimmte Gesichter reagiert. Hierfür werden die Tiere gezwungen, mit angeschraubtem Kopf täglich stundenlang im Primatenstuhl zu sitzen und Aufgaben am Bildschirm nach dem Willen der Experimentatoren zu erfüllen. Die Tiere werden durch Flüssigkeitsentzug gefügig gemacht, so dass sie in ihrer lebensbedrohlichen Situation alles tun, was der Experimentator verlangt. Einen Nutzen für kranke Menschen gibt es nicht, da ein Affenhirn sich maßgeblich von einem Menschenhirn unterscheidet. Um Aufschlüsse über das menschliche Gehirn zu bekommen, sind Methoden wie die Computertomographie in Kombination mit Zellforschung nach Ansicht der Ärzte gegen Tierversuche medizinisch sinnvoller.
Die vor fünf Jahren ins Leben gerufene Kampagne „Stoppt Affenqual in Tübingen“ steht stellvertretend für alle Tiere, die zu Versuchszwecken missbraucht werden. Sie möchte damit unter anderem die seelischen und körperlichen Qualen, die den Affen hinter verschlossenen Labortüren angetan werden, in den Blick der Öffentlichkeit rücken. Die Ärzte gegen Tierversuche und Tübingen für Tiere fordern von der Landespolitik, endlich dem Willen der Mehrzahl der Bürger und Wähler gerecht zu werden und den Primatenhirnversuchen umgehend einen Riegel vorzuschieben. In Baden-Württemberg wird an mehreren Tübinger Instituten am Hirn von Rhesusaffen experimentiert. Während in Berlin und München vergleichbare Versuche aus ethischen Gründen und wegen fehlender klinischer Relevanz untersagt wurden, wird dieser grausame Forschungszweig in Tübingen sogar noch ausgebaut. Zwar hatte die grüne Regierungspartei vor der Landtagswahl 2011 versprochen, die Hirnforschung an Primaten abschaffen zu wollen, tatsächlich jedoch leiden die Tiere noch immer unverändert für die reine Stillung der Neugier der Experimentatoren.
Fototermin
Samstag, 15. Februar 2014, 11 - 13 Uhr Mahnwache und Infostand auf dem Holzmarkt, Tübingen