Ärzte gegen Tierversuche mit dem Mausmobil auf Info-Tour durch Deutschland
Die bundesweite Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche e.V. tourt derzeit mit einem speziell gestalteten Fahrzeug, dem „Mausmobil“, durch Deutschland, um die Öffentlichkeit über Tierversuche, deren Folgen für Mensch und Tier sowie über tierversuchsfreie Methoden zu informieren.
Man sieht sie schon von weitem, die riesige weiße Maus auf dem Dach des Transporters. Die auflackierte Botschaft auf dem Fahrzeug macht deutlich, worum es geht. „Sorry, aber wir sind einfach zu verschieden“, steht in einer Sprechblase über der Maus Bertha, darunter die Erklärung, was sie damit meint: „Tierversuche sind schlechte Wissenschaft, da die Ergebnisse nicht auf den Menschen übertragen werden können“. Mit dem „Mausmobil“ genannten Fahrzeug tourt der Verein Ärzte gegen Tierversuche seit Ostersamstag durch Bayern und besucht bis September 2015 auch alle anderen Bundesländer. Dadurch will die Ärztevereinigung ihre Argumente gegen Tierversuche direkt vor Ort, von Mensch zu Mensch, näherbringen und einer größeren Öffentlichkeit zugänglich machen. Neben den Hinguckern auf dem Dach und auf der Seitenwand werden auf einem großen Fernseher im Heck des Fahrzeugs Filme gezeigt, und an einem Infostand daneben informiert der Neurobiologe Christian Ott über die Gefahren des Tierversuchs.
„Mäuse sind die Hauptleidtragenden bei Tierversuchen. Etwa 2,2 Millionen der insgesamt drei Millionen Tiere, die jährlich in deutschen Laboren getötet werden, sind Mäuse. Bei ihnen werden Krebs, Alzheimer, Schlaganfall, Diabetes oder andere menschliche Leiden künstlich hervorgerufen – oft durch Genmanipulation“, erklärt Ott. „Die geschädigten Tiere versucht man im Labor zu ‚heilen‘ – was oft sogar funktioniert. Für die Heilung menschlicher Erkrankungen sind Tierversuche jedoch irrelevant und irreführend. Menschen sind nun einmal keine Mäuse.“
So fallen laut der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA 92% der potenziellen Medikamente, die sich im Tierversuch als wirksam und sicher erwiesen haben, beim Test am Menschen durch, entweder weil sie nicht die erhoffte Wirkung haben oder sogar Schaden anrichten.
„Tierversuche geschehen noch immer im Verborgenen und die Grausamkeiten sowie fatalen Folgen für Tiere und Menschen sind kaum bekannt. Zudem blockiert das Festhalten am System Tierversuch die leistungsstarke tierversuchsfreie Forschung“, so Ott. Die Ärzte gegen Tierversuche – bei dem auch Nicht-Ärzte Fördermitglied werden können – lehnen Tierversuche aus ethischen und wissenschaftlichen Gründen ab und engagieren sich für eine moderne, humane Medizin und Wissenschaft ohne Tierversuche, die sich am Menschen orientiert und bei der Ursachenforschung und Vorbeugung von Krankheiten sowie der Einsatz tierversuchsfreier Forschungsmethoden im Vordergrund stehen.
Infoseite des Projektes: www.mausmobil.info