43.585 Unterschriften gegen Tierversuche an Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) übergeben
- Pressemitteilung
NRW-Politik verweigert Annahme
Der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche (ÄgT) hat am 17. Juli 43.585 Unterschriften an das ZETT, die Zentrale Einrichtung für Tierforschung der Uni Düsseldorf, übergeben. Kernforderung: Stopp aller Tierversuche an der HHU und Umstieg auf tierversuchsfreie Forschung und Lehre. ÄgT bietet in einem konstruktiven gemeinsamen Gespräch Unterstützung bei der Umstellung an.
Den Anstoß zur Düsseldorfer Kampagne gab eine entlarvende Recherche zu verschiedenen Tierversuchen an der HHU – darunter auch jahrelange zahnmedizinische Experimente an Hunden. Diese führte im Januar 2024 zur Kampagnen-Initiative „Lasst die Hunde frei! Schluss mit Tierversuchen an der HHU Düsseldorf“. Ziel und Forderung der Unterstützer-Unterschriften: die trotz abgeschlossener Tierversuche noch im Labor gehaltenen Hunde freizubekommen, keine Verwendung anderer Tiere anstelle der Hunde und schließlich den Stopp aller Tierversuche an der HHU sowie die Einrichtung eines Lehrstuhls für tierversuchsfreie Verfahren. Trotz teilweiser Fortschritte – zwei von vier verbliebenen Hunden konnten im vergangenen Jahr an Privatpersonen vermittelt werden – bleibt der systematische Einsatz von Tieren an der Universität nach wie vor Alltag.
Wissenschaftsministerin Ina Brandes sowie HHU-Rektorin Prof. Dr. Anja Steinbeck zeigten kein Interesse an der Annahme der zehntausenden Bürgerstimmen. Letztere verwies schließlich an das ZETT als zuständige Stelle.
Nach einem Fototermin auf dem Universitätsgelände führten Dr. Dilyana Filipova, Genetikerin und wissenschaftliche Referentin bei ÄgT, sowie Nadine Langen von der AG Düsseldorf von ÄgT ein ausführliches Gespräch mit Prof. Dr. Sabine Bischoff, der Leiterin des ZETT. Dabei wiederholte der Verein die Forderung nach einer klaren Strategie zum Ausstieg aus Tierversuchen an der HHU. Ein zentraler Punkt war der Ersatz tierbasierter Praktika in der Lehre. Prof. Bischoff versicherte, dass alle Studierenden, die keine Übungen mit Tieren oder tierischen Materialien durchführen möchten, auf Antrag ohne Nachteile für ihr Studium darauf verzichten können. Sie betonte zudem, dass die Universität offen sei, Tierversuche überall dort zu ersetzen, wo dies möglich ist.
„Das Gespräch verlief in konstruktiver Atmosphäre. Wir sehen bei der HHU sehr viel Bedarf für Veränderungen, aber auch erste Bereitschaft dafür. Wir hoffen, dass dies der Anfang eines langfristigen Dialogs ist, um die Universität gemeinsam beim Übergang zu einer vollständig tierversuchsfreien Forschung und Lehre zu unterstützen“, so Dr. Filipova.
Aktive der AG Düsseldorf und Dr. Dilyana Filipova (Mitte) kurz vor der
Unterschriften-Übergabe vor der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.