Sprache auswählen

To Homepage

Für ein Europa ohne Tierversuche!

Eine Europäische Bürgerinitiative (EBI) zeigt der Europäischen Kommission, dass die Bürger Veränderungen wollen. Auf diese Weise können die Menschen in der EU neue Gesetze fordern. Wird das Ziel erreicht, muss(!) sich die Kommission mit unserem Anliegen auseinandersetzen. Als Mitglied der European Coalition to End Animal Experiments und Eurogroup for Animals haben wir zusammen mit den Organisationen PeTA, Humane Society International und Cruelty Free Europe am 1.9.2021 eine EBI gestartet. 

Die Europäische Bürgerinitiative (EBI) lief ein Jahr lang bis zum 31. August 2022. Wir haben in dieser Zeit sensationelle 1.413.383 Unterschriften in gesammelt! 

Tausend Dank an alle, die sich für dieses Ziel stark gemacht haben! Es war ein enormer Kraftakt, zu dem sich unzählige Vereine, Gruppen und Einzelpersonen in ganz Europa zusammengeschlossen haben. 

Nachdem wir mit unseren Partnern die Unterschriften an die EU-Kommission übermittelt haben, wurden die Unterschriften von den Ländern validiert. Dabei prüft jeder Staat, ob die jeweiligen Unterschriften aus seinem Land auch tatsächlich von echten Personen stammen und stellt sicher, dass jede Person nur einmal unterschrieben hat. 

Das Resultat: Das Quorum von einer Million gültigen Unterschriften wurde mit insgesamt 1.217.916  Millionen Unterzeichnungen von Unterstützern aus der ganzen EU deutlich übertroffen! Das sind über 1,2 Millionen Menschen in 27 Staaten, die ein Europa ohne Tierversuche fordern (davon in 22 Ländern sogar mehr als die geforderte Mindestzahl)! Dieses Ergebnis sendet ein wichtiges Signal: die EU-Bürger wollen keine Tierversuche.  

Wie geht es jetzt weiter? 

Am 17. März 2023 fand ein Treffen zwischen den EBI-Initiatoren und der Europäischen Kommission statt, um die Forderungen und Inhalte im Detail zu klären. 

Am 25. Mai 2023 fand eine öffentliche Anhörung im Europaparlament statt. Vertreter der fünf Organisatoren trugen die Ziele und Gründe für die Forderungen vor und beantworteten Fragen der Abgeordneten. Zur Presseerkläung >>

Innerhalb von 6 Monaten nach Einreichung der Unterschriften muss die Kommission darlegen, welche Folgemaßnahmen sie gegebenenfalls ergreifen wird und begründen, warum sie tätig wird oder weitere Maßnahmen ausschließt. Diese Antwort erfolgt in einer Mitteilung, die von allen Kommissionsmitgliedern förmlich angenommen und in allen EU-Amtssprachen veröffentlicht wird.

Die Forderungen

Mehr als 12 Millionen Tiere leiden und sterben jedes Jahr in Europas Laboren - wenn man die sogenannten „Überschusstiere“ mitzählt, also Tiere, die gezüchtet und getötet werden, weil sie nicht das „richtige“ Geschlecht, Alter oder Genausprägung haben, kommt man sogar auf 22 Millionen Tiere. Mäuse, Fische, Ratten Meerschweinchen, Kaninchen, Katzen, Hunde, Affen und viele andere Arten. Tierversuche sind für die Tiere immer leidvoll und sie halten selten das, was sie versprechen, nämlich zu einer besseren Gesundheit für Menschen beizutragen. 

Wir müssen dieses Leid beenden – für die Tiere, für eine bessere Medizin, für sicherere Produkte und besseren Umweltschutz.

Wir wollen, dass die ethisch vertretbare, human-relevante, tierversuchsfreie Wissenschaft angemessen gefördert und umfassend genutzt wird.

Konkret fordert die EBI:

  • Einhaltung und Stärkung des Kosmetik-Tierversuchsverbots
  • Umgestaltung des EU-Chemikalienrechts ohne Tierversuche
  • Erarbeitung eines konkreten Plans zum Ausstieg aus dem Tierversuch

1. Kosmetik

Dachten Sie, dass Kosmetik-Tierversuche in der EU verboten sind? Tierversuche für Kosmetikprodukte wurden in der EU 2009 verboten. Ein Handelsverbot tiergetesteter Kosmetika folgte im Jahr 2013. Wir haben hart dafür gekämpft. Doch trotz dieser Verbote fordert die Europäische Chemikalienagentur ECHA neue Tierversuche für Inhaltstoffe – auch für solche, die ausschließlich in Kosmetika verwendet werden und bei denen seit langem bekannt ist, dass sie sicher in der Anwendung sind. Das dürfen wir nicht hinnehmen. Das hart erkämpfte Tierversuchsverbot für Kosmetika muss bestehen bleiben und gestärkt werden!

2. Chemikalien

Die neue Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit beinhaltet eine Überarbeitung des Europäischen Chemikalienrechts. Das Ziel dabei ist eine giftfreie Umwelt. Aber Tierversuche durchzuführen, um Informationslücken über Chemikalien zu schließen, wird zu noch mehr furchtbarem Tierleid und unzuverlässigen Ergebnissen führen, die weder der menschlichen Gesundheit, noch unserer Umwelt zugutekommen. Mit der EBI wollen wir weiteres Tierleid bei der Chemikalienprüfung das verhindern.

3. Ausstiegsplan 

Die Zahl der Tierversuche hat sich in den letzten zehn Jahren kaum geändert – trotz unglaublicher Fortschritte in der tierversuchsfreien Wissenschaft und des erklärten Ziels der europäischen Entscheidungsträger, Tierversuche zu ersetzen. In allen möglichen anderen wichtigen Politikbereichen, die den Bürgern am Herzen liegen – zum Beispiel Klimaschutz – hat sich die EU ehrgeizige Ziele gesetzt, um den Wandel voranzutreiben. Das brauchen auch die Tiere! Wir fordern von der EU einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch mit konkreten Zielvorgaben.

Historische Chance

Im September 2021 hat das Europa-Parlament mit 97%iger Mehrheit die EU-Kommission aufgefordert, einen Ausstiegsplan aus dem Tierversuch zu erarbeiten. Doch dieses Votum ist nicht bindend. Wir müssen jetzt nachlegen, um der Kommission zu zeigen, dass auch die EU-Bürger keine Tierversuche wollen! Die EBI ist eine historische Chance, wirklich etwas für die Tiere bewegen zu können.