Sprache auswählen

To Homepage

30 Jahre Primatenzentrum Göttingen

Am 30. August wird das Deutsche Primatenzentrum (DPZ) in Göttingen 30 Jahre alt. Die Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche verurteilt die dort durchgeführten Tierversuche und spricht von „30 Jahren Tierqual“.

In der Einrichtung werden über 1.100 Affen acht verschiedener Arten zu Forschungszwecken gehalten und gezüchtet. Eigenen Angaben zufolge ist die Haltung der Primaten im DPZ weltweit Vorbild. "Soziale, intelligente und bewegungsaktive Tiere wie Affen können niemals in Gefangenschaft artgerecht gehalten werden, schon gar nicht in einem Versuchslabor", so Dr. med. vet. Corina Gericke, Fachreferentin bei Ärzte gegen Tierversuche. „Außerdem dürfen die angeblich guten Haltungsbedingungen nicht über die qualvollen Versuche hinwegtäuschen.

“So werden durch elektrischen Strom im Gehirn von unbetäubten Totenkopfäffchen Schreie ausgelöst.* Ziel dabei ist es, Nervenbahnen, die für Lautäußerungen dieser Affenart zuständig sind, zu studieren. "Solche Versuche sind nicht nur grausam, sondern auch vollkommen unsinnig", kritisiert Gericke. "Sie dienen nur der zweckfreien Grundlagenforschung, also der Profilierung einzelner Experimentatoren.

"Affen sind Menschen bezüglich ihrer Fähigkeiten, ihres Bewusstseins und ihres Verhaltens besonders ähnlich. Weltweit mehren sich ethische Bedenken, ob Primaten überhaupt zu Versuchszwecken verwendet werden dürfen. „Auch wissenschaftlich sind solche Versuche umstritten", erklärt Dr. Gericke, "denn selbst bei der Verwendung von dem Menschen ähnlichen Tierarten, ist eine Übertragung von Tierversuchsergebnissen auf die Situation beim Menschen nicht mehr als Spekulation.

“Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums zufolge wurden im Jahr 2005 über 2,4 Millionen Tiere zu Versuchszwecken verwendet, darunter 2.105 Primaten. Rund 83 Prozent waren Mäuse und Ratten. Aber auch 4.892 Hunde, 1.023 Katzen, 105.293 Kaninchen und 40.297 Meerschweinchen wurden in deutschen Laboren getötet.

* Eva Dujardin, Uwe Jürgens: Afferents of vocalization-controlling periaqueductal regions in the squirrel monkey. Brain research 2005: 1034, 114-131