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Jeden Tag sterben 6.900 Tiere in deutschen Laboren

Im Jahr 2006 wurden 2.518.267 Wirbeltiere in deutschen Versuchslaboratorien getötet, das entspricht rund 6.900 Tieren pro Tag. Darunter waren 1.851 Affen, 4.260 Hunde, 586 Katzen, 641 Pferde und Esel, 100.165 Kaninchen, 39.169 Meerschweinchen, 1.497.584 Mäuse, 548.450 Ratten, sowie Tiere vieler anderer Tierarten. Die aktuelle vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz vorgelegte Statistik zeigt einen drastischen Anstieg um 105.589 Tiere, bzw. 4,4 % gegenüber dem Vorjahr. Die Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche hält keinen einzigen Tierversuch für notwendig. 

Die Versuchstierzahlen werden seit 1989 erfasst. Die Anzahl der in Experimenten getöteten Versuchstiere sank von 2,6 Millionen im Jahr 1989 auf 1,5 Millionen im Jahr 1997. Seither steigen die Zahlen kontinuierlich an. 

Diese seit Jahren steigende Tendenz ist vor allem auf den Bereich der Grundlagenforschung zurückzuführen. Dabei handelt es sich laut Ärzte gegen Tierversuche um reine zweckfreie "Neugierforschung", bei der Profilierung und Karriere einzelner Personen im Vordergrund stehen und nicht das Wohl der Menschen. Im Jahr 2006 wurden hier 852.414 Tiere getötet, dies sind 137.058 Tiere, bzw. 19 % mehr als im Vorjahr. 

Die Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche kritisiert auch, dass es immer noch eine erhebliche Dunkelziffer bei der Erfassung der Zahlen gibt. So werden in der Statistik 396.410 transgene Tiere angegeben, 35.141 mehr als im Vorjahr. Diese Ziffern beinhalten jedoch nicht die Tiere, die zur Erstellung von gentechnisch veränderten Linien "produziert" und einfach getötet werden, wenn sie nicht den gewünschten Gen-Defekt aufweisen. Auch Tiere, die schon bei Zucht, Haltung und Transport sterben oder als Überschuss getötet werden, tauchen nicht in der Statistik auf. 

Laut Ärzte gegen Tierversuche ist kein einziger Tierversuch notwendig. Auch im Arzneimittelbereich, in dem 2006 fast eine halbe Million Tiere getötet wurden, sei der Nutzen für den Menschen nicht erkennbar. Der Blutfettsenker Lipobay, das Rheumamittel Vioxx und das Herzpräparat Trasylol sind aktuelle Beispiele dafür, dass Tierversuche gravierende, oft sogar tödliche Nebenwirkungen, die schließlich zur Marktrücknahme von Medikamenten führen, nicht verhindern können. 

Die Ärztevereinigung fordert "ein Ende der Forschungsmethoden aus dem vorletzten Jahrhundert" und den Einsatz von modernen, wissenschaftlichen Methoden zum Beispiel mit Zellkulturen und Computersystemen sowie eine verstärkte Vorbeugung von Krankheiten.