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Ärzte gegen Tierversuche kritisieren hohen Tierverbrauch und Schönfärberei der Zahlen

Im Jahr 2004 wurden in Deutschland 2.265.489 Millionen Tiere in Versuchen getötet. Diese, jetzt vom Ministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft veröffentlichten Zahlen zeigen einen deutlichen Trend nach oben. Gegenüber dem Vorjahr wurden 153.148 mehr Tiere in Wissenschaft und Forschung verbraucht. Seit Einführung einer neuen statistischen Erfassung im Jahr 2000 ist dies der bislang höchste Wert.

In den Bereichen Grundlagenforschung, Arzneimittelentwicklung und Giftigkeitsprüfungen erscheinen die Zahlen niedriger als im Vorjahr. "Dies liegt aber an einem Rechentrick", kritisiert Dr. med. vet. Corina Gericke von Ärzte gegen Tierversuche. Man habe bei der Aufschlüsselung nach Zwecken einfach eine neue Kategorie eingeführt: die Tötung zu wissenschaftlichen Zwecken. Damit fallen fast eine halbe Million Tiere aus der Berechnung heraus und lassen in manchen Bereichen einen nicht vorhandenen Abwärtstrend erscheinen.

Bezogen auf die Tierarten ist vor allem ein Anstieg bei den Mäusen, Schweinen und Fischen zu verzeichnen. Die Anzahl der Affen, Katzen und Hunde ging gegenüber dem Vorjahr leicht zurück.

Einen Lichtblick sehen die Ärzte gegen Tierversuche im Bereich der gesetzlich vorgeschriebenen Tierversuche. Ihr Anteil sank von 22,7 % im Jahr 2003 auf 17,3 % im Jahr 2004. "In diesem Bereich ist dank des Einsatzes tierversuchsfreier Testmethoden seit Jahren ein Rückgang zu beobachten", erklärt Gericke. Daran ließe sich auch erkennen, dass eine verstärkte Entwicklung und Anerkennung tierversuchsfreier Verfahren unbedingt erforderlich sei.

Die Ärzte gegen Tierversuche setzen sich für medizinischen Fortschritt ohne Tierversuche ein. Dieser ist zum Beispiel durch Verwendung von Zellkulturen mit menschlichem Gewebe zu erreichen sowie durch die Stärkung von Disziplinen wie Prävention von Krankheiten, Bevölkerungsstudien, klinische Forschung, Sozial- und Arbeitsmedizin sowie Naturheilkunde.