Geplatztes Ampel-Versprechen: Reduktionsstrategie zu Tierversuchen nicht veröffentlicht
- Gemeinsame Pressemitteilung (NGOs s.u.)
Ärzte gegen Tierversuche e.V.
Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
PETA Deutschland e.V.
Tierschutzorganisationen fordern neue Bundesregierung zur Fortführung auf
Die Tierschutzorganisationen Ärzte gegen Tierversuche, Deutscher Tierschutzbund, Menschen für Tierrechte und PETA Deutschland kritisieren die Ampel-Regierung, welche die im Koalitionsvertrag versprochene Reduktionsstrategie zu Tierversuchen nicht zum Abschluss gebracht hat. Mit Blick auf das Staatsziel Tierschutz im deutschen Grundgesetz sei es nun an der neuen Bundesregierung, die Strategie fortzuführen – auch, um Deutschland als Forschungs- und Wirtschaftsstandort zukunftsfähig zu machen.
„Ex-Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat versäumt, die Erarbeitung der im Ampel-Koalitionsvertrag versprochenen Reduktionstrategie für Tierversuche innerhalb seiner Amtszeit zum Abschluss zu bringen und die Weiterführung der Maßnahmen zu sichern. Dabei hatten die Beteiligten aus Wissenschaft, Industrie und Tierschutz teils erhebliche Kapazitäten in die Konzeption einer Strategie investiert“, so die Kritik der Tierschutzorganisationen. „Der vorgelegte Entwurf hat das Potenzial, den Tierschutz voranzubringen und die nötigen Maßnahmen zu etablieren, um die Bundesrepublik als Standort für Innovation und moderne Wirtschaft zu stärken. Dass die geplante Strategieveröffentlichung Ende April vom Tisch ist, werten die NGOs als Rückschlag für den Tierschutz und die Millionen Tiere, die jedes Jahr in Versuchen leiden und sterben, aber auch für den Forschungsstandort Deutschland.
Wie es mit der Reduktionsstrategie weitergeht, liegt jetzt an der neuen Bundesregierung aus CDU, CSU und SPD. „Die neue Koalition sollte die bisherigen intensiven Anstrengungen aller Beteiligten nicht zunichtemachen. Sie muss die Reduktionsstrategie fortführen und die Chance nutzen, Deutschland als Vorbild bei den tierversuchsfreien Methoden zu etablieren“, so die Organisationen. Eine zusätzliche Förderung von tierversuchsfreien Methoden wie Zell-, Organ- und Gewebekulturen, Biochip-Technologien und computerbasierten Verfahren liefert nicht nur wertvolle Werkzeuge, sondern kann auch zur Verbesserung der Anwendbarkeit von Forschungsergebnissen zum Beispiel in der Entwicklung von Therapiemöglichkeiten durch die Industrie beitragen.“