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Angeblich seien Tierversuche notwendig, um kranken Menschen zu helfen. Die Öffentlichkeit wird regelmäßig mit solchen Behauptungen getäuscht. In Wahrheit ist der angebliche Nutzen von Tierversuchen nur vorgeschoben. Unsere Datenbank-Tierversuche.de beweist seit Mitte der 1990er Jahre, welche unsinnigen Tierversuche auf Kosten von Tieren, Steuerzahlern und Patienten durchgeführt werden. 

Mit der Vergabe eines „Herz aus Stein“ wollen wir einige besonders absurden Tierversuche ans Licht der Öffentlichkeit bringen.  

Herz aus Stein 2023 

Das Herz aus Stein 2023 geht an die AG Neuophysik der Philipps-Universität Marburg für einen schrecklichen Tierversuch an Rhesusaffen im Bereich der Hirnforschung. Dabei wurden zwei Rhesusaffen („O“ und „S“) ein „Kopfhaltersystem“ am Schädel montiert. Bei „O“ wird zusätzlich ein Loch in den Schädel gebohrt und darüber eine Messkammer befestigt. Den Tieren werden Kappen mit Elektroden auf den Kopf gesetzt. Bei den Versuchen sitzen die Tiere mit fixierten Kopf in einem Primatenstuhl. Sie müssen einen kleinen roten Punkt auf einem Bildschirm anstarren, auf dem sich 600 weiße Punkte hin und her bewegen. Wenn sie alles richtig machen, erhalten die durstigen Tiere etwas Flüssigkeit. Der Versuch ist nicht nur grausam, sondern auch völlig überflüssig, denn parallel werden Versuche mit Menschen durchgeführt. Bei der Online-Abstimmung entfielen von 6.286 Stimmen 1.832 (29 %) auf Marburg. 

Herz aus Stein für den schlimmsten Tierversuch für die Uni Marburg

Herz aus Stein 2022

Der Negativpreis 2022 ging an die Poliklinik für zahnärztliche Chirurgie des Universitätsklinikums Düsseldorf für Versuche an Beagle-Hunden. Den Tieren wurden jeweils 10 Zähne gezogen und Löcher in ihre Kiefer gebohrt. In einer zweiten Operation wurden zwei weitere Zähne gezogen und Teilstücke dieser Zähne in die zuvor gefrästen Löcher eingelegt. In einer dritten Operation wurden dann Titanimplantate in die im Kiefer eingewachsenen Zahnstücke geschraubt. Drei Wochen danach wurden die Hunde getötet. Diese Versuche sind nicht nur grausam, sondern auch völlig absurd, denn Hunde sind in der Lage, ganze Knochen durchzubeißen oder Teile aus ihrer Beute zu reißen. Dabei wirken ganz andere Kräfte als bei der Ernährung des Menschen. Deshalb gibt es gravierende Unterschiede bezüglich der Art des Gebisses sowie des Aufbaus von Kiefer, Knochen und Muskulatur. Bei der Online-Abstimmung entfielen von 4.304 Stimmen 1.447 (34 %) auf Düsseldorf.

Herz aus Stein für die Uni Düsseldorf

Herz aus Stein 2021

Knapp die Hälfte der über 4.236 Stimmen  (2066 Stimmen = 49 %) der Abstimmung entfiel auf die AG Neurosensorik / Animal Navigation bzw. das Forschungszentrum Neurosensorik der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg für einen Versuch an Mönchsgrasmücken. Dabei werden wild gefangenen Singvögeln Löcher in den Schädel gebohrt und sie werden später getötet. Die Institution stand in den vergangenen Jahren mehrfach in der öffentlichen Kritik, weil dort seit Jahren invasive Tierversuche an Rotkehlchen und anderen Singvögeln gemacht werden, um den magnetischen Sinn der Tiere zu ergründen. Nun steht der Forschungsbereich erneut im unrühmlichen Fokus. Am 6. Juli 2021 waren wir mit einer kleinen Delegation vor Ort, um den Negativpreis zu verleihen. Erwartungsgemäß wurde die Annahme abgelehnt. 

Herz aus Stein für die Uni Oldenburg

Herz aus Stein 2020

Das Herz aus Stein 2020 ging an das Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg/Saar. Dort werden Mäuse seit Jahren mit sogenannten Rückenhautkammern ausgestattet: zwei Metallrahmen, zwischen die die Rückenhaut der Maus extrem stark aufgespannt und wie bei einem Sandwich eingeklemmt wird. In die gespannte Haut wird auf einer Hautseite ein Loch gestanzt. In dieses „Bullauge“ werden kleine Stücke Lungenwebe anderer Mäuse eingepflanzt. Mit dieser Methode soll die Entstehung von kleinen Blutgefäßen in Lungengewebe im lebenden Tier beobachtet werden können. Die Mäuse müssen 14 Tage mit dem Metallrahmen auf dem Rücken leben, der 2-3 g wiegt, also ein Zehntel des normalen Mäusegewichts. Vergleichbar würde ein 70 kg schwerer Mensch ein ca. 7-9 kg schweres und 70x35 cm großes Metallgerüst wochenlang ununterbrochen auf dem Rücken tragen.

Herz aus Stein für den schlimmsten Tierversuch 2020

Herz aus Stein 2019

Das Herz aus Stein 2019 ist nicht ausgefallen, lediglich die Bezeichnung wurde geändert. 2017 und 2018 bezog sich die Bezeichnung auf das Jahr der Publikation, ab 2020 auf das Jahr der „Verleihung“. 

Herz aus Stein 2018

Unser Negativpreis „Herz aus Stein 2018“ ging an das Institut für Anästhesiologische Pathophysiologie und Verfahrensentwicklung der Universität Ulm. Dort mussten Mäuse 3 Wochen lang an 5 Tagen die Woche den Rauch von bis zu 8 Zigaretten einatmen. Anschließend wurde bei ihnen – nun narkotisiert – ein Blutungsschock und eine Lungenquetschung ausgelöst, mit dem banalen Ergebnis, dass sich Rauchen negativ bei schweren Traumata auswirkt. 

Herz aus Stein für den schlimmsten Tierversuch 2018

Beim Übergabe-Termin am 2.4.2019 lehnte das Institut die Annahme des „Herz aus Stein“ ab. Die zur Übergabe angekündigte zweiköpfige Delegation der Ärzte gegen Tierversuche traf auf eine Hundertschaft in weiße Kittel gekleidete Menschen seitens der Uni. Diese Reaktion zeigt, dass wir offensichtlich Finger in Wunden gelegt haben.

Herz aus Stein 2017

Herz aus Stein für den schlimmsten Tierversuch 2017

Die Nacktmullforschung des Max-Delbrück-Zentrum für Molekulare Medizin (MDC) in Berlin-Buch hat unseren Negativ-Preis „gewonnen“. Am 12. April 2018 waren wir zur Übergabe des „Herz aus Stein“ vor Ort. Das MDC lehnte den Preis ab. Stattdessen hat es seine Mitarbeiter mobilisiert, die mit ihren Schildern um unsere angemeldete Aktion als „Gegendemo“ herumstanden und es kam zu Diskussionen – gegen die wir keineswegs etwas einzuwenden haben.