Zwei weitere Erfolge in Russland und der Ukraine
Im Rahmen unseres Projekts „Tiere retten mit Computern“ haben wir in Kooperation mit InterNICHE zwei weitere Einrichtungen mit tierversuchsfreien Lehrmaterialien ausgestattet.
Kaliningrad, Russland
Elena Komarova war Hochschullehrerin und unsere Kontaktperson an der Staatlichen Pädagogische Universität Krywyi Rih, Ukraine. Mit ihrer Hilfe konnte 2016 das Institut für Zoologie, Physiologie und Humanhygiene auf tierversuchsfreie Lehre umgestellt werden. 2018 zog sie mit ihrer Familie nach Kaliningrad, Russland, und fing an ihrer neuen Wirkungsstätte, der Städtischen Haushaltsbildungseinrichtung Sekundarschule Nr.1 („Schule der Zukunft“), sogleich an, für tierversuchsfreie Lehrmethoden zu werben.
Die „Schule der Zukunft“ ist eine besondere Einrichtung, an der Schüler aus unterschiedlichen sozialen Schichten unterrichtet werden. Die Schule ist technisch sehr gut ausgestattet, folgt modernen pädagogischen Konzepten und ist 100% human gegenüber Mensch, Tier und Natur. Rektor Alexey Golbitsky betonte, dass die Schule keinerlei Tiere verwendet.
Trotzdem entschieden wir uns, mit der Schule einen Vertrag zu machen und sie mit Hard- und Software auszustatten. Der bewusst tierversuchsfreie Weg soll so belohnt und unterstrichen werden und vor allem auch ein Vorbild für andere Einrichtungen sein.
Im Dezember 2019 besuchte unser Projektpartner Dimitrij Leporskij Kaliningrad. Er hielt einen Vortrag für medizinisch/biologisch interessierte Schüler und überreichte Rektor Alexey Golbitsky einen Beamer, einen Laptop und eine große Anzahl Zoologie- und Physiologie-Discs.
Städtische Haushaltsbildungseinrichtung Sekundarschule Nr.1 („Schule der Zukunft“), Kaliningrad, Russland.
Dimitrij Leporskij referiert in Kaliningrad.
Rektor Alexey Golbitsky und Dimitrij Leporskij mit dem Vertrag.
Donetsk in Vinnytsia, Ukraine
Als 2015 der Krieg in der Ost-Ukraine ausbrach, ist die Nationale Vasyl Stus Universität Donetsk in die ukrainische Stadt Winnytsja geflohen. Dabei hat die Biologische Fakultät sämtliche Technik zurücklassen müssen. Die Uni mietet Räume und manchmal auch Equipment an, um den Universitätsbetrieb weiterzuführen. Es fehlt an allem.
Oleg Ermishev von der Fakultät für Chemie, Biologie und Biotechnologie, Institut für Biophysik und Physiologie, entdeckte unser Projekt durch unsere dreisprachige Website und bat um Hilfe. Dimitrij Leporskij besuchte die Uni im November 2019 zur Vertragsunterzeichnung. Oleg Ermishev und Institutsleiterin Olga Dotsenko zeigten großes Interesse an den tierversuchsfreien Lehrmethoden und waren dankbar für die überreichte Hard- und Software (ein Beamer, ein Laptop sowie Software und Videos).
Bislang wurden jährlich 140 Frösche für Nerven- und Muskelphysiologische Versuche geköpft. Damit ist spätestens ab 1.9.2020 Schluss.
Oleg Ermishev und Olga Dotsenko mit den gespendeten Materialien
Wir werden immer wieder gefragt: Warum könnt Ihr das nicht in Deutschland machen? In Deutschland funktioniert dieses Projekt nicht, weil es hier nicht am Geld und Wissen mangelt, sondern am guten Willen. Der Grund für das krampfhafte Festhalten an den „tierverbrauchenden“ Übungen lässt sich nur durch einen gewollten Abstumpfungsprozess erklären. Die Studierenden sollen in einem „Initiationsritus“ in die Welt der Wissenschaft eingeweiht werden, in der Tierversuche integraler Bestandteil sind. Sind sie durch die Überwindung, Tiere aufzuschneiden, erst einmal Teil dieser Welt, werden sie die Forschungspraktiken später kaum noch in Frage stellen. In den Ländern der ehemaligen Sowjetunion stoßen die modernen Lehrmethoden dagegen überwiegend auf großes Interesse. Die Hochschullehrer sind oft nicht so verbohrt wie bei uns, sondern dem Neuen aufgeschlossen gegenüber. Sie wissen nur nicht, wie es ohne Tierversuche geht und haben auch kein Geld. Bei beidem helfen wir ihnen. Ein echter Gewinn für alle Seiten – und vor allem für die Tiere! |
Helfen
Für die Ausstattung eines Instituts rechnen wir mit durchschnittlich 2.000 Euro. Dieses lebensrettende Projekt ist nur dank Ihrer Unterstützung möglich! Vielen Dank an alle Spender! Wir hoffen auch weiterhin auf Ihre Hilfe!
Weitere Infos
Übersicht über das Gesamtprojekt >>
Dreisprachige Website www.ukraine-projekt.de