Stoppt Botox-Tierversuche!
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Botox ist der Handelsname eines der Präparate aus dem Nervengift Botulinumtoxin. Das Gift wird zu medizinischen, überwiegend aber zu kosmetischen Zwecken eingesetzt. Eine kleine Injektion und die Falten im Gesicht sind für einige Monate verschwunden. Doch den Preis für jugendliches Aussehen zahlen immer noch Tausende von Mäusen - allein Europa bis zu 400.000 pro Jahr! Allein die Firma Sloan Pharma hat 2019 LD50-Tests an 46.800 Mäusen genehmigt bekommen. Für 2021 sind erneut Tests an 22.440 Mäusen genehmigt worden. Die qualvollen Tierversuche wurden jahrelang beim Hamburger Labor LPT durchgeführt, das aufgrund massiver öffentlicher Proteste 2022 geschlossen werden soll.
Botulinumtoxin ist das stärkste Gift überhaupt. Wegen seiner Gefährlichkeit wird jede Produktionseinheit in qualvollen Tierversuchen, dem sogenannten LD50-Test an Mäusen geprüft, bevor sie in den Verkauf geht. Mit unserer 2007 gestarteten Kampagne haben wir erreicht, dass die Öffentlichkeit über diese schrecklichen Tierversuche informiert ist und immer mehr Herstellerfirmen auf tierversuchsfreie Methoden umsteigen.
Erfolg!
Marktführer Allergan hat 2011 eine behördliche Zulassung für eine Zellkulturmethode zur Testung seiner Botox-Produkte erhalten. Die Frankfurter Firma Merz erhielt im November 2015 eine Zulassung für eine selbst entwickelte Zellkulturmethode. Beide Firmen ersetzen damit allerdings nur einen großen Teil ihrer Tierversuche, streben eigenen Angaben zufolge aber einen vollständigen Ersatz an. Der französische Hersteller Ipsen hat 2018 endlich - 7 Jahre nach Allergan - eine Zulassung in der EU und der Schweiz für einen zellbasierten Test bekommen.
Diese Etappensiege zeigen, dass unsere jahrelange Kampagnenarbeit, die wir zusammen mit unseren europäischen Partnern bei der ECEAE führen, wirkungsvoll ist! Ohne den konstanten Druck der Öffentlichkeit wären diese großartigen Erfolge nicht oder nur sehr viel langsamer erzielt worden. Diese Erfolge haben wir gemeinsam mit Ihnen, liebe Unterstützer/innen, erreicht! Vielen Dank an alle, die unsere Kampagne unterstützt haben!
Die grausamen Tierversuche gehen trotzdem weiter!
2018 hat die die japanische Firma Eisai mit Zweigstelle in Frankfurt ihr Botulinumtoxin-B-Präparat Neurobloc® an die Firma Sloan Pharma mit Sitzen in Luxemburg und der Schweiz verkauft. Eisai hatte in den Jahren 2014/2015 insgesamt 90.000 Mäuse für Neurobloc® „verbraucht“. Seit 2015 haben wir eine Kampagne gegen den Konzern geführt. Dies zeigte Wirkung: Eigenen Angaben zufolge hat Eisai an einer Zellkulturmethode gearbeitet. Nach dem Verkauf an Sloan Pharma ging es wieder von vorne los! Die Firma hat 2019 LD50-Tests an 46.800 Mäusen genehmigt bekommen. Dies geht aus der staatlichen Datenbank AnimalTestinfo hervor, in der genehmigte Tierversuchsvorhaben eingetragen werden.
Erschreckend: Im Jahr 2021 sind laut AnimalTestinfo erneut Botox-Tests an 22.440 Mäusen genehmigt worden. Welche Firma hierfür verantwortlich ist, ließ sich leider nicht ermitteln. Sloan Pharma ist es nicht, denn die Firma soll eigenen Angaben zufolge 2022 die Zulassung für Neurobloc zurückgezogen haben, ein Nachfolgeprodukt gibt es nicht. Das heißt, die Firma ist für weitere Botox-Tierversuche nicht verantwortlich.
Der LD50-Test muss aus den Regularien gestrichen werden!
Das Europäische Arzneibuch, das die Chargenprüfung von Botox-Produkten regelt, erlaubt zwar eine Reihe von tierfreien Testmethoden, aber auch der LD50-Test an Mäusen ist erlaubt. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA muss endlich den LD50-Test an Mäusen aus den Regularien streichen. Nur so lässt sich weiteres Tierleid für den Faltenglätter verhindern.
06.03.2023
Dr. med. vet. Corina Gericke
Weitere InfosBotox-News >> Bertha - Eine Kurzgeschichte über Tierversuche und Botox >> MitmachenMusterbrief an die Bundesregierung >> Wir haben einen Übergabetermin bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA in Amsterdam. Einsendeschluss für ausgefüllte Unterschriftenlisten ist der 6. April 2023. Unterschriftenliste als PDF Aktionstage >> |