Datenbank Ergebnisse
Ihre Abfrage
5593 Ergebnisse wurden gefunden
Dokument 951
Titel: Neurodegeneration bei Autoimmunneuritis des Sehnervs ist assoziiert mit einer veränderten Spaltung des APP-Gens in Neuronen und einer Hochregulation des Proteins p53Hintergrund: Da die genauen molekularen Vorgänge, die bei der Multiplen Sklerose zum Untergang von Nervenzellen führen, nach wie vor nicht bekannt sind, wollen die Autoren in ihrer Studie Mechanismen des Zelluntergangs nach mechanischer Schädigung des Sehnerven mit denen vergleichen, die durch eine entzündliche Reaktion auf Grund einer Abwehr gegen körpereigenes Nervengewebe ausgelöst werden.
Tiere: 102 Ratten (ca.)
Jahr: 2015
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden von der zuständigen Behörde, dem Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Oldenburg, genehmigt. Die Ratten (weibliche Braune Norweger, 8-10 Wochen alt) stammen aus der Versuchstierzucht Charles River, Sulzfeld.
Die Tiere werden in drei Gruppen unterteilt:
1. Unter Narkose wird einem Drittel der Tiere in die Schwanzwurzel sogenanntes Freund’sches Adjuvans (KFA) injiziert, eine Lösung aus reizendem Mineralöl, abgetöteten Tuberkulosebakterien und Hilfsstoffen, wodurch im Tier Immunabwehrreaktionen verstärkt werden.
2. Bei einem Drittel der Tiere wird zusätzlich zur KFA Lösung eine Eiweiß-Fettlösung hinzugefügt, aus der Myelin, die Schutzhülle zentraler Nerven, besteht. Dadurch wird eine Abwehrreaktion gegen körpereigenes Myelin erzeugt, was experimentell zu einer Symptomatik führt, die der Multiplen Sklerose ähnlich ist (sog. Experimentelle autoimmune Enzephalomyelitis (EAE). Die Tiere erleiden Lähmungserscheinungen des Schwanzes und eine Entzündung des Augennervs.
3. Einem Drittel der Tiere wird unter Narkose der Kopf in eine stereotaktische Halterung eingespannt. Über einen Schnitt am Rand der Augenhöhle wird der Sehnerv freigelegt und durchtrennt. Die Tiere erblinden dadurch auf einem Auge.
Jeweils einige Tiere aus jeder Gruppe werden 7 und 14 Tage nach den jeweiligen Eingriffen mittels Kohlendioxid erstickt.
Die Arbeit wurde durch das 6. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Kommission sowie durch die Medizinische Fakultät der Universität Göttingen unterstützt.
Bereich: Multiple-Sklerose-Forschung
Originaltitel: Neurodegeneration in autoimmune optic neuritis is associated with altered with APP cleavage in neurons and up-regulation of p53
Autoren: Sabine Herold (1), Prateek Kumar (1), Sven P. Wichert (2), Benedikt Kretzschmar (1), Mathias Bähr (1), Moritz J. Rossner (2), Katharina Hein (1)*
Institute: (1) Klinik für Neurologie, Universitätsmedizin Göttingen, Robert-Koch-Str. 40, 37075 Göttingen, (2) Molekulare Neurobiologie und Verhaltensbiologie, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Ludwig-Maximilians-Universität München, München
Zeitschrift: PLOS ONE 2015: 10(10). DOI10.1371/journal.pone0138852
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4762
Dokument 952
Titel: Stabilisierung endogener Nrf2 durch Minozykline schützt gegen Nlrp3-Inflammason induzierte diabetische NephropathieHintergrund: Die entzündungshemmenden Eigenschaften des Antibiotikums Minocyclin bei Diabetes-Patienten sind seit Jahrzehnten bekannt. Hier wird die Wirkungsweise an Mäusen untersucht. Die Autoren bemerken, dass die genannten "Tiermodelle" wenn überhaupt nur dazu dienen können, die Krankheitssituation in der Frühphase des Diabetes beim Menschen zu simulieren. Die diabetische Nephropathie (Nierenschädigung) ist hingegen eine Spätfolge des Diabetes und tritt meist erst in einem sehr späten Stadium der Erkrankung beim Menschen auf. Die Autoren schlagen Studien an Diabetes-Patienten vor, die das Antibiotikum aus anderen Indikationen bekommen (z.B. Akne, Infektionen).
Tiere: Mäuse (Anzahl unbekannt)
Jahr: 2016
Versuchsbeschreibung: Die Experimente werden durch das für Sachsen-Anhalt zuständige Landesverwaltungsamt Halle genehmigt. Es werden zwei genetisch veränderte Mäuselinien von der Versuchstierzuchtfirma Jackson Laboratory, Bar Harbor, USA, eingesetzt, bei denen auf verschiedene Art der Blutzuckerstoffwechsel gestört ist (was dem menschlichen Diabetes mellitus ähneln soll). Die Tiere werden über mindestens 10 Generationen mit nicht-genmanipulierten Mäusen verpaart. Ob dies in Sachsen-Anhalt oder bei der Zuchtfirma geschieht, ist unklar. Zum Vergleich werden auch "normale" Geschwister von genveränderten Mäusen, bei denen die Genveränderung nicht auftritt, verwendet. Im Alter von 8 Wochen beginnt eine 12-wöchige Behandlung entweder mit der Substanz CIX oder mit dem seit Jahrzehnten in der Humanmedizin verwendeten Antibiotikum Minocyclin. Die Substanzen werden einmal täglich in den Bauchraum gespritzt. Kontrollgruppen erhalten eine Trägersubstanz ohne Wirkstoff appliziert. Nach 12 Wochen Behandlung wird jeweils eine Maus einzeln 12 Stunden in einen Stoffwechselkäfig gesetzt, um den Urin aufzufangen. Anschließend werden alle Tiere auf nicht genannte Weise getötet. Es werden Gewebe entfernt und Blutwerte gemessen.
In einer zweiten Versuchsreihe wird bei nicht-genmanipulierten Mäusen der Zuchtlinie C57BL/6J Diabetes mit Nierenschädigung nachgeahmt, indem zuerst eine Niere chirurgisch entfernt wird. Zwei Wochen später wird den Tieren das Zellgift Streptozotocin an 5 Tagen hintereinander in die Bauchhöhle injiziert. Das Gift zerstört die Inselzellen der Bauchspeicheldrüse, so dass kein Insulin mehr produziert wird. Es werden mehrfach Blutproben genommen, um den Blutzuckerspiegel zu bestimmen. Nach etwa 16 Tagen ist der Spiegel so hoch, dass die Tiere als diabetisch gelten. Nun beginnt die Therapie mit entweder CIX oder Minocyclin, die täglich in die Bauchhöhle injiziert werden. Nach 10 Wochen werden die Mäuse getötet.
Bereich: Diabetes-Forschung
Originaltitel: Stabilization of endogenous Nrf2 by minocycline protects against Nlrp3-inflammasome induced diabetic nephropathy
Autoren: Khurrum Shahzad (1,2)*, Fabian Bock (1,3), Moh’d Mohanad Al-Dabet (1), Ihsan Gadi (1), Sumra Nazir (1), Hongjie Wang (1,4), Shrey Kohli (1), Satish Ranjan (1), Peter R. Mertens (5), Peter P. Nawroth (6) und Berend Isermann (1)
Institute: (1) Institut für klinische Chemie und Pathobiochemie, Otto-von-Guericke-Universität, Haus 39, Leipziger Straße 44, 39120 Magdeburg, (2) University of Health Sciences, Khayaban-e-Jamia Punjab, Lahore, Pakistan, (3) Department of Medicine, Vanderbilt University Medical Center, Nashville, Tennessee, USA, (4) Department of Cardiology, Tongji Hospital, Tongji Medical College, Huazhong University of Science and Technology, Wuhan, China, (5) Klinik für Nephrologie, Bluthochdruck, Diabetes und Endokrinologie, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, Magdeburg, (6) Institut für Innere Medizin I und klinische Chemie, Deutsches Diabetes-Zentrum (DDZ), Universität Heidelberg, Heidelberg
Zeitschrift: Scientific Reports 2016: 6; 34228. DOI: 10.1038/srep34228
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4761
Dokument 953
Titel: Druck-gesteuerte intraluminale Aerosolchemotherapie mit Dbait im distalen Ösophagus bei SchweinenHintergrund: Zu Ermittlung einer neuen endoskopisch-chemotherapeutischen Behandlung der Speiseröhre wird diese Methode zunächst an Schweinen ausprobiert.
Tiere: 3 Schweine
Jahr: 2015
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Land Thüringen genehmigt. Da keine der genannten Institutionen in Thüringen liegt, ist unklar, wo die Versuche stattfanden. Es werden 3 Schweine der Deutschen Landrasse (60-70 kg) verwendet. Die Schweine werden in Narkose gelegt. Ein Ballonkatheter wird durch die Bauchwand gestochen und in den Magen eingeführt, um die Speiseröhre magenseitig zu verschließen. In die Speiseröhre wird dann durch das Maul der Schweine ebenfalls ein Ballonkatheter gelegt und aufgeblasen. Dieser Ballonkatheter ist mit einer Mikropumpe ausgestattet, mit der die Testsubstanz Dbait in Aerosolform in den Abschnitt der Speisröhre zwischen den beiden Ballonkathetern gesprüht wird. Die Verteilung der Substanz an und in der Wand der Speiseröhre soll auf diese Weise ermittelt werden. Die Schweine werden nicht wieder aus der Narkose geweckt, sondern direkt getötet und es werden Gewebeproben der Speiseröhre entnommen.
Bereich: Chirurgie, Innere Medizin, Gastroenterologie
Originaltitel: Pressurized intraluminal aerosol chemotherapy with Dbait in the distal esophagus of swine
Autoren: Nadja Khalili-Harbi (1), Nirmitha Herath (2), Wiebke Solass (3), Urs Giger-Pabst (3), Marie Dutreix (4), Marc Andre Reymond (1,3)*
Institute: (1) Klinik für Chirurgie, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, Leipziger Straße 44, 39120 Magdeburg, (2) DNA Therapeutics, Orsay, Frankreich, (3) Klinik für Chirurgie, St. Mary’s Krankenhaus, Ruhr Universität Bochum, Bochum, (4) Institut Curie, Orsay, Frankreich
Zeitschrift: Endoscopy 2015: 47; 1-4
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4760
Dokument 954
Titel: Anästhesie spezifische Unterschiede bei der kardio-pulmonalen Reanimation im Rattenmodell; Halothan versus SevofluranHintergrund: Das sogenannte ACA Modell (Auslösen eines Herzinfarktes durch Unterbrechen der Sauerstoffversorgung) zur Wiederbelebung bei Ratten ist seit den 1990er Jahren weit verbreitet und wird in vielen Studien immer wieder verwendet. Bislang wurde hierfür das Narkosemittel Halothan eingesetzt. Da dies für Menschen aber nicht mehr im Einsatz ist, wird hier das ACA Modell mit dem Narkosemittel Sevofluran getestet.
Tiere: 34 Ratten
Jahr: 2016
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Land Sachsen-Anhalt genehmigt. Es werden männliche Ratten der Zuchtlinie Wistar der Zuchtfirma Harlan Winkelmann, Borchen, verwendet. Die Tiere werden in Narkose gelegt, wobei bei jeweils der Hälfte der Tiere zwei unterschiedliche Narkosemittel (entweder Halothan oder Sevofluran) verwendet werden. In eine Hinterbeinarterie und –vene werden Dauerkatheter gelegt, um Blutproben zu entnehmen und den Blutdruck zu messen. Bei jeweils 10 Ratten beider Gruppen wird nun ein Herzstillstand durch Sauerstoffmangel ausgelöst. Für 5 Minuten wird die Sauerstoffzufuhr unterbrochen. Der Herzstillstand tritt bei allen Tieren nach durchschnittlich 3 Minuten ein. Bei je 7 Ratten pro Narkosegruppe wird zum Vergleich kein Herzstillstand ausgelöst.
Die Ratten mit Herzstillstand werden nun wiederbelebt, indem sie 45 Minuten intensivmedizinisch behandelt werden. So erhalten sie Epinephrin (ein Adrenalinabkömmling), und es wird eine Brustkorbmassage durchgeführt bis sie wieder völlig kreislaufstabil sind. Es werden Blutproben entnommen und verschiedene Kreislaufparameter gemessen. Tiere, die innerhalb von 2 Minuten nach der Wiederbelebung noch keinen vollständig wiederhergestellten Kreislauf aufweisen werden aus der Studie ausgeschlossen (vermutlich getötet).
Sieben Tage nach der Wiederbelebung werden alle Tiere erneut in Narkose gelegt und getötet, indem sie mit Formalin durchströmt werden. Die Gehirne werden untersucht, um zu überprüfen, ob und wenn ja welche Schäden der Hippocampus (eine bestimmte Struktur im Gehirn) genommen hat.
Bereich: Anästhesiologie
Originaltitel: Anesthesia specific differences in a cardio-pulmonary resuscitation rat model; halothane versus sevoflurane
Autoren: Torben Esser (2)*, Gerburg Keilhoff (1), Uwe Ebmeyer (2)
Institute: (1) Institut für Biochemie und Zellbiologie, Universität Magdeburg, Leipziger Straße 44, 39120 Magdeburg, (2) Klinik für Anästhesie, Universität Magdeburg, Magdeburg
Zeitschrift: Brain Research 2016: 1652; 144–150
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4759
Dokument 955
Titel: Das Abbinden des Ischiasnervs verursacht eine Schädigung der Mitochondrien verbunden mit Veränderungen in deren Verteilung und der Atmungskette sowie der Kardiolipin-Anordnung in den damit in Verbindung stehenden Neuronen des RückenmarksHintergrund: Es sollen die Auswirkungen von Verletzungen des Ischiasnervs auf zellbiologischer Ebene im Rückenmark untersucht werden.
Tiere: 36 Ratten
Jahr: 2016
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch das Land Sachsen-Anhalt genehmigt. Es werden männliche Ratten der Zuchtlinie Wistar aus der Versuchstierzucht Janvier in Frankreich verwendet. Im Alter von 8 Wochen wird den Ratten unter Narkose zunächst eine Kanüle für die Verabreichung einer Substanz in einen bestimmten Bereich, den so genannten Hirnventrikel, eingepflanzt. Dazu wird die Kopfhaut aufgeschnitten und die Kanüle wird durch den Knochen ins Gehirn gebohrt und mit Dentalzement und einer Schraube am Schädel befestigt. Danach wird die Haut an einem Hinterbein aufgeschnitten, der Oberschenkelmuskel wird geteilt, um an den Ischiasnerv zu gelangen. Dieser wird mit vier Fäden im Abstand von je einem Millimeter locker abgebunden. Danach wird die Wunde zugenäht. Es werden drei Gruppen gebildet. Eine Gruppe, die operiert und bei der der Nerv beschädigt wird, eine Gruppe die operiert wird ohne den Nerv zu beschädigen und eine Gruppe, die nicht operiert wird.
Die mechanische und thermische Schmerzempfindlichkeit wird drei Tage nach der Operation ermittelt. Dazu wird eine Ratte mit einer spitzen Faser in die Fußsohle gestochen und beobachtet, wann das Tier den Fuß wegzieht. Eine Ratte wird auf eine kalte Platte gesetzt, um die Kälteempfindlichkeit zu ermitteln. An der Seite, an der der Ischiasnerv abgebunden ist, zeigen die Tiere abnormale Haltungen und Schwäche des Fußes und der Zehen sowie abnormale Schmerzreaktionen und eine Fehlwahrnehmung der Temperatur. Diese Beobachtungen wurden bereits bei anderen ähnlichen Versuchen mit Ratten gemacht.
Durch die Kanüle im Gehirn wird 13 Tage nach der Operation eine Substanz in das Hirnwasser verabreicht, die bestimmte Zellstrukturen anfärbt. Jeweils einige Ratten werden 7 und 14 Tage nach den Eingriffen getötet, in dem sie unter Betäubung mit Formalin durchströmt werden. Das Rückenmark wird entnommen, um das Gewebe zu untersuchen.
Bereich: Zellbiologie, Biochemie
Originaltitel: Sciatic nerve ligation causes impairment of mitochondria associated with changes in distribution, respiration, and cardiolipin composition in related spinal cord neurons in rats
Autoren: Gerburg Keilhoff (1), Axel Becker (2), Siegfried Kropf (3), Lorenz Schild (4)*
Institute: (1) Medizinische Fakultät, Institut für Biochemie und Zellbiologie, Otto-von-Guericke-Universität, Leipziger Straße 44, 39120 Magdeburg, (2) Medizinische Fakultät, Institut für Pharmakologie und Toxikologie, Otto-von-Guericke-Universität, Magdeburg, (3) Medizinische Fakultät, Institut für Biometrie und medizinische Informatik, Otto-von-Guericke-Universität, Magdeburg, (4) Medizinische Fakultät, Abteilung für pathologische Biochemie, Otto-von-Guericke-Universität, Magdeburg
Zeitschrift: Molecular Cell Biochemistry 2016: 421; 41–54
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4758
Dokument 956
Titel: Stimulation des dopaminergen Mittelhirns als Belohnung für erwünschtes Verhalten bei operant konditionierten AffenHintergrund: Affen werden mit Elektroden im Gehirn versehen, um das Hirngewebe elektrisch stimulieren zu können. Dies wird als Ersatz für den sonst angewendeten Durst als "Trainingsmethode" getestet und soll außerdem helfen, zu neuen Therapiemöglichkeiten bei der Behandlung von Alzheimer oder Parkinson-Patienten zu gelangen.
Tiere: 3 Affen (Javaneraffen (Langschwanzmakaken))
Jahr: 2015
Versuchsbeschreibung: Die drei erwachsenen Javaneraffen wurden zuvor zum Teil über Jahre schon für mehrere andere Experimente verwendet. Die Tiere sind für den aktuellen Versuch daher bereits mit einer Aufzeichnungskammer über einem Bohrloch im Schädelknochen sowie einem Haltebolzen auf dem Schädel ausgestattet. Sie sind außerdem an die Art der Versuche gewöhnt, bei denen den Tieren Wasser vorenthalten wird und sie sich ihre tägliche Ration "erarbeiten" müssen, indem sie Aufgaben an einem Bildschirm erledigen. Die Affen haben dabei "schlechte Leistungen" gezeigt.
Für die aktuellen Versuche werden die Tiere in einen Affenstuhl verbracht und dort für mehrere Stunden belassen. Sie müssen stillsitzen und Aufgaben erledigen. Wenn ein bestimmter Ton ertönt oder eine Lampe leuchtet, muss der Affe mit der Hand einen Hebel greifen. Macht er es richtig, erhält er über einen Schlauch einen halben Milliliter Saft in den Mund. Der Kopf der Tiere ist zunächst an dem Haltebolzen festgeschraubt, später unfixiert. Der Saft wird schrittweise durch eine elektrische Stimulation im Gehirn ersetzt und schließlich komplett weggelassen. Dabei werden zwei Elektroden durch die implantierte Kammer in das Gehirn eingelassen. Durch einen leichten Stromstoß wird das Gewebe einer bestimmten Hirnregion stimuliert. Es wird getestet, ob die Affen die Aufgaben auch erledigen, wenn sie als "Belohnung" nur die elektrische Stimulation statt eines Safttropfens erhalten. Die Tiere lernen dies innerhalb von drei Tagen. Am Ende der Versuche bleiben die Affen am Leben und werden für weitere Studien verwendet.
Die Arbeit wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt.
Bereich: Neurobiologie, Hirnforschung
Originaltitel: Stimulation of the dopaminergic midbrain as a behavioral reward in instrumentally conditioned monkeys
Autoren: Jonathan Murray Lovell (1,2)*, Judith Mylius (1), Henning Scheich (1), Michael Brosch (1)
Institute: (1) Leibniz Institut für Neurobiologie, Brenneckestraße 6, 39118 Magdeburg, (2) Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Bonn
Zeitschrift: Brain Stimulation 2015: 8; 868-874
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4757
Dokument 957
Titel: Unterschiedliche Effekte von Dopamin mit Signalwirkung auf die Entwicklung, Ausbildung und Festigung des Langzeitgedächtnisses von NagerhirnenHintergrund: Untersuchungen zur Frage, was sich bei der Gedächtnisbildung im Gehirn abspielt.
Tiere: 126 Tiere verschiedener Arten (Mindestens 18 Gerbils und 108 Mäuse )
Jahr: 2015
Versuchsbeschreibung: Alle Versuche werden durch das Land Sachsen-Anhalt genehmigt. Es werden drei Monate alte Mongolische Gerbils nicht genannter Herkunft verwendet sowie drei Monate alte männliche Mäuse drei verschiedener Zuchtlinien von den Versuchstierzüchtern Harlan und Charles River. Die Tiere werden unter standardisierten Bedingungen in Gruppen von meist 5 Tieren gehalten. Zur Untersuchung der Auswirkung des Botenstoffs Dopamin auf die Gedächtnisbildung und die Gehirnzellen werden zwei Versuchsreihen durchgeführt.
An den Gerbils werden die Auswirkungen auf zellulärer Ebene untersucht. Dazu werden den Tieren in Narkose über bestimmten Bereichen des Gehirns drei Löcher von 1 mm Durchmesser in den Schädelknochen gebohrt. Die Gerbils werden aus der Narkose aufgeweckt und erhalten einen Tag Zeit, sich zu erholen. Dann wird ihnen unter leichter Betäubung ein Dopamin ähnlicher Stoff durch die Bohrlöcher direkt ins Gehirn verabreicht. Nach zwei Stunden wird die Injektion wiederholt. 24 Stunden nach der ersten Injektion werden die Gerbils durch das Abtrennen des Kopfes getötet, die Gehirne werden entnommen und auf Veränderungen der Proteinstruktur der Zellen untersucht.
Mit den Mäusen wird ein Gedächtnis- und Lernexperiment durchgeführt, bei dem die Tiere lernen müssen, zwischen zwei Tönen zu unterscheiden. Eine Maus wird in eine Box gesetzt. Ertönt Ton 1 folgt ein Stromstoß (Fußschock) über das Bodengitter. Bei Ton 2 passiert nichts. Die Maus muss lernen, bei Ton 1 innerhalb von 6 Sekunden über eine Hürde in der Mitte der Box zu springen, um dem Fußschock zu entgehen. Bei Ton 2 darf sie nicht springen. Anschließend wird der Maus eine Dopamin ähnliche Substanz in die Bauchhöhle gespritzt. Es werden sechs Versuchsgruppen mit jeweils unterschiedlichen Behandlungsschemata sowie eine Kontrollgruppe gebildet. In der Kontrollgruppe erhalten die Mäuse eine wirkungslose Kochsalzlösung. In den folgenden Tagen werden täglich 16 Sessions (Einheiten) in der Box mit je 60-mal Abspielen eines Tons durchgeführt. Die Reaktionszeiten und der Lernerfolgsprozess der Mäuse in Bezug auf die akustischen Signale mit und ohne die Dopamin-Substanz werden ermittelt. Das weitere Schicksal der Mäuse wird nicht erwähnt.
Die Arbeit wurde unterstützt durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, das Emmy Noether Programm und das Land Sachsen-Anhalt.
Bereich: Neurobiologie
Originaltitel: Differential effects of dopamine signalling on long-term memory formation and consolidation in rodent brain
Autoren: Nicole Reichenbach (1,8), Ulrike Herrmann (1,9), Thilo Kähne (2), Horst Schicknick (1), Rainer Pielot (3), Michael Naumann (2), Daniela C Dieterich (4,5,6), Eckart D Gundelfinger (3,6,7), Karl-Heinz Smalla (1,6) und Wolfgang Tischmeyer (1,6)*
Institute: (1) Speziallabor für molekulare Biotechnologie, Leibniz-Institut für Neurobiologie, Brenneckestraße 6, 39118 Magdeburg, (2) Institut für Experimentelle Innere Medizin, Medizinische Fakultät, Otto-von-Guericke-Universität, Magdeburg, (3) Abteilung für Neurochemie und Molekularbiologie, Leibniz-Institut für Neurobiologie, Magdeburg, (4) Research Group Neuralomics, Leibniz-Institut für Neurobiologie, Magdeburg, (5) Institut für Pharmakologie und Toxikologie, Medizinische Fakultät, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Magdeburg, (6) Center for Behavioral Brain Sciences, Magdeburg, (7) Molekulare Neurobiologie, Medizinische Fakultät, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Magdeburg, (8) Forschergruppe Neurovaskuläre Erkrankungen, Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Bonn, (9) Institut für Zelluläre Neurobiologie, Zoologisches Institut, TU Braunschweig, Braunschweig
Zeitschrift: Proteome Science 2015: 13; 13 DOI 10.1186/s12953-015-0069-2
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4756
Dokument 958
Titel: Experimentelle endocrine Manipulation für einen Verhütungsplan für männliche Weißbüscheläffchen (Callithrix jacchus)Hintergrund: Test, ob bei Männern eingesetzte "Pille für den Mann" auch bei Weißbüscheläffchen wirkt, mit dem Ziel, diese für weitere Studien als "Modell" einzusetzen. Ergebnis: Die "Pille für den Mann" funktioniert bei den Affen nicht.
Tiere: 64 Affen (Weißbüscheläffchen)
Jahr: 2013
Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden vom LANUV in Nordrhein-Westfalen genehmigt. Die Weißbüscheläffchen stammen aus der Kolonie der Universität Münster. Die Tiere werden zu zweit gehalten. Die Affen werden in 11 Gruppen zu je 8 Tieren eingeteilt. Sieben Gruppen erhalten alle drei Wochen eine Injektion in einen Muskel. Je nach Gruppen werden unterschiedliche Kombinationen männlicher Hormone gespritzt, die bei Männern zur Verhütung eingesetzt werden. Vier Gruppen dienen als Kontrolle und bleiben unbehandelt. Alle zwei Wochen wird allen Affen eine Blutprobe entnommen. Zu einigen Zeitpunkten werden die Affen mit einem weiblichen Tier zusammengebracht, um zu testen, ob die Verhütung wirksam ist. Diese Tests resultieren bei allen Affen in Schwangerschaften mit 2-5 Jungen. Die Behandlungszeiträume erstrecken sich je nach Gruppe zwischen 6 Monaten und dreieinhalb Jahren. Am Ende dieser Zeit werden alle behandelten Affen und die Kontrolltiere betäubt und durch Ausbluten getötet. Ihre Hoden werden untersucht.
Die Arbeit wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt.
Bereich: Andrologie
Originaltitel: Experimental endocrine manipulation for contraceptive regimen in the male marmoset (Callithrix jacchus)
Autoren: Joachim Wistuba*, C. Marc Luetjens, Jens Ehmcke, Klaus Redmann, Oliver S. Damm, Antje Steinhoff, Reinhild Sandhowe-Klaverkamp, Eberhard Neischlag, Manuela Simoni, Stefan Schlatt
Institute: Institut für Reproduktions- und Regenerative Biologie, Zentrum für Reproduktionsmedizin und Andrologie, Universität Münster, Albert-Schweitzer-Campus 1, Gebäude D11, 48129 Münster
Zeitschrift: Reproduction Research 2013: 145; 439-451
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4755
Dokument 959
Titel: Spontane Neoplasmen bei Javaneraffen während einer Zeitspanne von 15 Jahren (Macaca fascicularis)Hintergrund: Ermittlung der Neubildungsrate bei Affen nach deren Einsatz in Studien zu Giftigkeitsprüfungen.
Tiere: 33 Affen (Mindestens 33 Langschwanzmakaken)
Jahr: 2007
Versuchsbeschreibung: Es wird Gewebe von getöteten Affen aus verschiedenen früheren Studien zur Giftigkeitsprüfung aus den Jahren 1992 – 2006 auf das Vorhandensein von Neubildungen (gutartige oder bösartige Tumoren) untersucht. Die Affen stammen entweder aus China, Mauritius, Vietnam oder der laboreigenen Zucht. Die Tiere werden einzeln in Stahlkäfigen gehalten und am Ende der Versuche getötet. Das Alter der betroffenen Tiere liegt zum Zeitpunkt der Tötung zwischen 2 Jahren und 2 Monaten und 13 Jahren und 9 Monaten.
Bereich: Pathologie
Originaltitel: Spontaneous neoplasms observed in cynomolgus monkeys (Macaca fascicularis) during a 15-year period
Autoren: J. Kaspareit *, S. Friderichs-Gromoll, E. Buse, G. Habermann
Institute: Abteilung für Pathologie, Covance Laboratories, Kesselfeld 29, 48163 Münster
Zeitschrift: Experimental and Toxicologic Pathology 2007: 59; 163–169
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4754
Dokument 960
Titel: Funktionelle Erfassung der sexuellen Reife bei männlichen Makaken (Macaca fascicularis)Hintergrund: Untersuchungen von Messgrößen zur Ermittlung der sexuellen Reife bei Javaneraffen. Es zeigte sich, dass es eine sehr starke Bandbreite hinsichtlich Alter, Größe, Herkunft und sexueller Reife gibt, was Auswirkungen auf die Aussagefähigkeit pharmakologischer Sicherheitsprüfungen hat.
Tiere: 956 Affen (Langschwanzmakaken)
Jahr: 2012
Versuchsbeschreibung: Es werden Daten von 956 männlichen Langschwanzmakaken ausgewertet, an denen zwischen 2004 bis 2010 Versuchen durchgeführt worden sind. Die Tiere sind zwischen 2,8 und 11,9 Jahre alt und stammen aus Mauritius oder vom asiatischen Festland (Vietnam oder China). Die Affen werden bei der Firma Covance, Münster, einzeln oder in Gruppen gehalten. Den Tieren wird eine Samenprobe entnommen, um die Spermienzahl in der Samenflüssigkeit und andere Parameter für Hinweise auf die sexuelle Reife zu erhalten. Dazu wird die anale Elektrostimulation eingesetzt, d.h. eine Sonde wird in den Mastdarm eines betäubten Tieres eingeführt und unter Strom gesetzt. Dadurch wird eine Ejakulation ausgelöst und die Samenflüssigkeit aufgefangen. Es werden je Tier maximal drei Versuche unternommen, Samenflüssigkeit zu gewinnen. Alle Affen gehen danach in präklinische sicherheitstoxikologische Versuche, d.h., an ihnen werden Substanzen auf ihre Giftigkeit getestet. Am Ende dieser Tests werden alle Affen getötet. Die toten Tiere werden gewogen, verschiedene Organe werden entnommen und untersucht.
Bereich: Toxikologie, Pharmakologie
Originaltitel: Functional assessment of sexual maturity in male macaques (Macaca fascicularis)
Autoren: C.M. Luetjens, G.F. Weinbauer
Institute: Covance Laboratories GmbH, Kesselfeld 29, 48163 Münster
Zeitschrift: Regulatory Toxicology and Pharmacology 2012: 63; 391–400
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Dokumenten-ID: 4753
Weitere Resultate finden Sie auf den folgenden Seiten:
<< 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 205 206 207 208 209 210 211 212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 230 231 232 233 234 235 236 237 238 239 240 241 242 243 244 245 246 247 248 249 250 251 252 253 254 255 256 257 258 259 260 261 262 263 264 265 266 267 268 269 270 271 272 273 274 275 276 277 278 279 280 281 282 283 284 285 286 287 288 289 290 291 292 293 294 295 296 297 298 299 300 301 302 303 304 305 306 307 308 309 310 311 312 313 314 315 316 317 318 319 320 321 322 323 324 325 326 327 328 329 330 331 332 333 334 335 336 337 338 339 340 341 342 343 344 345 346 347 348 349 350 351 352 353 354 355 356 357 358 359 360 361 362 363 364 365 366 367 368 369 370 371 372 373 374 375 376 377 378 379 380 381 382 383 384 385 386 387 388 389 390 391 392 393 394 395 396 397 398 399 400 401 402 403 404 405 406 407 408 409 410 411 412 413 414 415 416 417 418 419 420 421 422 423 424 425 426 427 428 429 430 431 432 433 434 435 436 437 438 439 440 441 442 443 444 445 446 447 448 449 450 451 452 453 454 455 456 457 458 459 460 461 462 463 464 465 466 467 468 469 470 471 472 473 474 475 476 477 478 479 480 481 482 483 484 485 486 487 488 489 490 491 492 493 494 495 496 497 498 499 500 501 502 503 504 505 506 507 508 509 510 511 512 513 514 515 516 517 518 519 520 521 522 523 524 525 526 527 528 529 530 531 532 533 534 535 536 537 538 539 540 541 542 543 544 545 546 547 548 549 550 551 552 553 554 555 556 557 558 559 560 >>