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Dokument 301

Titel: Künstlich hergestellte menschliche Herzgewebe-Flicken remuskularisieren das verletzte Herz in einer Dosis-abhängigen Weise
Hintergrund: Aus Stammzellen gezüchtetes Herzgewebe soll für den Einsatz am Menschen nach Herzinfarkt optimiert werden. Dafür werden zunächst kleinere Gewebestücke in Meerschweinchen und dann größere Gewebestücke in Schweine eingesetzt.
Tiere: 141 Tiere verschiedener Arten (132 Meerschweinchen, 9 Schweine)
Jahr: 2021

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden durch die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz, Freie und Hansestadt Hamburg unter den Nummern 85/12, 97/14 61/15 und 109/16 und der Regierung von Oberbayern unter der Nummer 02-18-134 genehmigt. Die acht bis neun Wochen alten weiblichen Meerschweinchen stammen aus den Versuchstierzuchten Charles River und Envigo. Es werden mindestens 132 Meerschweinchen verwendet. Die linke Herzkammer der Meerschweinchen wird durch Vereisung beschädigt, was einen Herzinfarkt darstellen soll. Dazu werden die Tiere in Narkose gelegt, der Brustkorb aufgeschnitten und das freigelegte Herz mit einem auf -196°C gekühlten Metallstab berührt, der das Gewebe abtötet. In der folgenden Woche sterben 24 der 132 Meerschweinchen. Sieben Tage nach der Vereisung werden kleine aus menschlichen Zellen gezüchtete Herzgewebestücke auf die entstandene Narbe genäht. Die Meerschweinchen werden in 4 Gruppen eingeteilt. Die Tiere erhalten dabei Gewebestücke, die eine unterschiedliche Anzahl von menschlichen Herzzellen oder keine Herzzellen enthalten. Damit die menschlichen Gewebestücke vom Immunsystem der Meerschweinchen nicht abgestoßen werden, wird das Immunsystem der Tiere mit verschiedenen Medikamenten ab dem 3. Tag vor der Operation für 25 Tage unterdrückt. 33 Meerschweinchen sterben nach dem Einsetzen des menschlichen Herzgewebes. Die verbleibenden 75 Tiere werden mittels Herzultraschall untersucht und auf nicht genannte Art getötet. Die Herzen werden entnommen und feingeweblich untersucht.

Um zu überprüfen, ob sich die Gewebestücke auch in für den Einsatz am Menschen geeigneten Größen herstellen lassen, werden Versuche an Schweinen durchgeführt. Vier gentechnisch veränderte Schweine, die ein Eiweiß bilden, welches Teile der Immunantwort unterdrückt und fünf nicht gentechnisch veränderte Schweine werden in Narkose versetzt. Die linke Seite des Brustkorbs der Schweine wird geöffnet und die menschlichen Herzgewebestücke werden auf das gesunde Herzgewebe der Schweine genäht. Um eine Abstoßung zu vermeiden erhalten die Schweine Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken. Ein bis zwei Wochen nach der Operation werden die Schweine erneut in Narkose versetzt und durch Injektion einer gesättigten Kaliumchloridlösung getötet.

Die Arbeiten wurden durch das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK), die Werner Otto Stiftung, die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, den Europäischen Forschungsrat (ERC) und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

Bereich: Tissue Engineering, Herz-Kreislauf-Chirurgie, Gewebezüchtung

Originaltitel: Human engineered heart tissue patches remuscularize the injured heart in a dose-dependent manner

Autoren: Eva Querdel (1,3), Marina Reinsch (1,3), Liesa Castro (2,3,11), Deniz Köse (1,3), Andrea Bähr (4,6,7), Svenja Reich (1), Birgit Geertz (1), Bärbel Ulmer (1,3), Mirja Schulze (1,3), Marc D. Lemoine (3,8), Tobias Krause (1,3), Marta Lemme (1,3), Jascha Sani (1,3), Aya Shibamiya (1,3), Tim Stüdemann (1,3), Maria Köhne (3,9), Constantin von Bibra (1,3), Nadja Hornaschewitz (4,6), Simon Pecha (2,3), Yusuf Nejahsie (1), Ingra Mannhardt (1,3), Torsten Christ (1,3), Hermann Reichenspurner (2,3), Arne Hansen (1,3), Nikolai Klymiuk (4,6,7), M. Krane (5,10), C. Kupatt (4,6), Thomas Eschenhagen (1,3)*, Florian Weinberger (1,3)*

Institute: (1) Institut für Experimentelle Pharmakologie und Toxikologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Gebäude N30, Martinistraße 52, 20246 Hamburg, (2) Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie, Universitäres Herz und Gefäßzentrum, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, (3) Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK), Standort Hamburg/Kiel/Lübeck, Potsdamer Str. 58, 10785 Berlin, (4) Medizinischen Klinik und Poliklinik I, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, München, (5) Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie, Deutsches Herzzentrum München, Technische Universität München, München, (6) Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK), Standort München, Munich Heart Alliance, München, (7) Center for Innovative Medical Models, Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), Oberschleißheim, (8) Klinik für Kardiologie, Universitäres Herz und Gefäßzentrum, Hamburg, (9) Klinik für Kinderherzmedizin und Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern, Universitäres Herz- und Gefäßzentrum, Hamburg, (10) Institut für translationale Herzchirurgie INSURE INSURE, Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie, München, (11) neue Anschrift: Medizinischen Klinik II - Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck

Zeitschrift: Circulation 2021; 143(20): 1991-2006

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5341



Dokument 302

Titel: Entwicklung und Bewertung eines Meerschweinchen-Modells für angeborene Toxoplasmose beim Menschen
Hintergrund: Es wird ein „Meerschweinchen-Modell“ entwickelt, um die Auswirkung der Infektion von Toxoplasmose auf den ungeborenen Nachwuchs zu untersuchen.
Tiere: 56 Tiere verschiedener Arten (56 Meerschweinchen, Katzen (Anzahl unbekannt))
Jahr: 2021

Versuchsbeschreibung: Die Versuche an den Meerschweinchen werden von der Landesdirektion Sachen (Genehmigungsnummer TVV 45/17, DD24.1-5131./390/47) genehmigt und finden am Institut für Parasitologie der Veterinärmedizinischen Fakultät Leipzig statt. Die Versuche an Katzen werden vom Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit LAVES (33.19-42502-05-17A206) genehmigt und finden im Institut für Parasitologie der Tierärztlichen Hochschule Hannover statt. Die Versuche an Meerschweinchen werden von der Landesdirektion Sachsen unter der Nummer TVV 45/17, DD24.1–5131./390/47 genehmigt. Die Infektion von Katzen mit Toxoplasmen zur Gewinnung von Eiern des Parasiten wird durch das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit unter der Nummer 33.19–42502-05-17A206 genehmigt. Die weiblichen Meerschweinchen des Stamms Dunkin Hartley stammen aus der Versuchstierzucht Charles River Laboratories (Ecully, Frankreich).

Katzen und Meerschweinchen werden verwendet, um Toxoplasma gondii zu züchten. Dies sind Parasiten, die Katzenartige als Hauptwirt und kleine Nager als Zwischenwirt befallen können. Für die Zucht des Parasiten werden dessen Eier, sogenannten Oozysten aus Katzenkot gewonnen und Meerschweinchen per Schlundsonde oral eingegeben. Hier schlüpfen die Parasiten und reifen in verschiedenen Geweben heran. Nach einer nicht genannten Zeit werden die Meerschweinchen getötet, um Muskel-, Gehirn-, Leber- und Milzgewebe an Katzen zu verfüttern. In der Katze kommt es zur Fortpflanzung der Parasiten und Ausscheidung der Toxoplasma-Oozysten.

Die Tiere werden in Zweiergruppen gehalten. Die Versuche werden am Institut für Parasitologie der Bei den eigentlichen Versuchen an der Universität Leipzig durchgeführt. Wird der Der Zyklus von 30 weiblichen Meerschweinchen wird synchronisiert, indem den Tieren täglich 15 Tage lang ein Hormon oral verabreicht wird. Zwei Tage nach der letzten Hormongabe wird 1 männliches Meerschweinchen für 4 Tage zu 4 weiblichen Tieren gesetzt, damit sich die Meerschweinchen paaren. Die Schwangerschaft wird mit einer Ultraschalluntersuchung bestätigt.

27 schwangere Meerschweinchen werden oral mit aus Katzenkot stammenden Oozysten infiziert. Dabei erhalten jeweils 9 Tiere unterschiedliche hohe Mengen (10, 100 oder 500 Oozysten). Die Infektion erfolgt bei je drei Tiere aus den 3 Gruppen zu unterschiedlichen Zeitpunkten der Schwangerschaft. Drei Meerschweinchen werden als Kontrolle nicht infiziert. Unmittelbar vor der Infektion wird den Muttertieren Blut aus einer Vene entnommen. Die Tiere werden in 3 Infektionsgruppen mit je 9 Tieren und 1 Kontrollgruppe mit 3 Tieren eingeteilt. Zu verschiedenen Zeitpunkten der Schwangerschaft (Tag 15, 30 und 48) werden die Tiere je nach Gruppe mit einer unterschiedlichen Anzahl von Eiern des Parasiten Toxoplasma gondii infiziert. Die Kontrollgruppe erhält eine wirkungslose Substanz. Die Parasiteneier stammen vom Institut für Parasitologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover und werden dort durch Aufreinigung aus dem Kot von Katzen gewonnen. Dazu werden die Katzen zuvor durch Fütterung von Gehirn, Muskeln, Leber und Milz von an Toxoplasmose erkrankten Meerschweinchen mit dem Parasiten infiziert. Die Parasiteneier werden den Meerschweinchen mit etwas Flüssigkeit durch eine Kanüle in den Mund verabreicht. Drei der infizierten Meerschweinchen sterben daraufhin während der Versuche. Sechs Tiere erleiden eine Fehlgeburt (von insgesamt 12 Föten) und werden daraufhin getötet. Zwei Meerschweinchen werden getötet, weil sich ihr Gesundheitszustand stark verschlechtert, wobei insbesondere starker Gewichtsverlust, schwere neurologische Symptome und erhöhte Schmerzempfindlichkeit, welche die Tiere durch Speicheln, Zähneknirschen, Wimmern oder Bewegungsunlust zeigen, zur Tötung der Tiere führen. Von den 30 Muttertieren gibt es insgesamt 64 Föten. Davon werden 26 lebend geboren. Die restlichen gehen entweder durch Fehlgeburt, Totgeburt, Tod oder Tötung der Mutter oder Auflösen im Mutterleib verloren. 4 der lebend geborenen Tiere weisen nicht näher bezeichnete Fehlbildungen auf.

Unmittelbar nach der Geburt Niederkunft werden auch die verbliebenen Muttertiere und ihre Jungen durch Injektion von Pentobarbital in die Bauchhöhle getötet. Den Tieren wird Blut direkt aus dem Herzen entnommen und es werden Proben aus verschiedenen Organen entnommen. Das Gehirn der Tiere wird entnommen und untersucht.

Die Arbeit wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), der Research Academy Leipzig und der Universität Leipzig unterstützt.

Bereich: Parasitologie

Originaltitel: Establishment and validation of a guinea pig model for human congenital toxoplasmosis

Autoren: Thomas Grochow (1,2), Britta Beck (1,2), Zaida Rentería-Solís (2), Gereon Schares (3), Pavlo Maksimov (3), Christina Strube (4), Johannes Seeger (1), Lisa Raqué (5), Reiner Ulrich (6), Arwid Daugschies (2), Simone A. Fietz (1)*

Institute: (1) Funktionelle Histologie und Embryologie, Veterinär-Anatomisches Institut, Veterinärmedizinische Fakultät, Universität Leipzig, An den Tierkliniken 43, 04103 Leipzig, (2) Institut für Parasitologie, Veterinärmedizinische Fakultät, Universität Leipzig, Leipzig, (3) Nationales Referenzlabor für Toxoplasmose, Institut für Epidemiologie (IfE), Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, Greifswald Insel Riems, (4) Institut für Parasitologie, Forschungszentrum für Infektionsmedizin, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover, (5) Tierarztpraxis Raqué, Leipzig, (6) Institut für Veterinär-Pathologie, Veterinärmedizinische Fakultät, Universität Leipzig, Leipzig

Zeitschrift: Parasites & Vectors 2021; 14: 389

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5340



Dokument 303

Titel: Interferon-?-Antwort von mit Mycobacterium avium subsp. paratuberculosis infizierten Ziegen auf rekombinante und synthetische mykobakterielle Antigene
Hintergrund: In dieser Studie werden junge Ziegen experimentell entweder mit dem Erreger der Krankheit Paratuberkulose oder einem anderen damit verwandten Erreger infiziert, mit dem Ziel, die Genauigkeit der Diagnosestellung zu verbessern.
Tiere: 52 Ziegen (Thüringer Waldziege)
Jahr: 2021

Versuchsbeschreibung: Die Studie wird vom Thüringer Landesamt für Verbraucherschutz unter der Nummer 22-2684-04-04-002/12 genehmigt und wird in der Tieranlage des Friedrich-Loeffler-Instituts in Jena durchgeführt. Es handelt es sich um 47 männliche und 2 weibliche Tiere sowie 3 Zwitter aus einer Milchziegenherde in einem Alter zwischen 8 und 19 Tagen zu Beginn der Studie. Die Ziegen werden mit MAP (Mycobacterium avium subsp. paratuberculosis), dem Erreger der Paratuberkulose, oder mit MAH (Mycobacterium avium subsp. hominissuis), einem verwandten Bakterium, infiziert. Paratuberkulose ist eine Darminfektionskrankheit, die bei Wiederkäuern vorkommt.

Dazu werden die Ziegen in drei Gruppen eingeteilt: 21 Tiere erhalten MAP, 21 erhalten MAH und 10 Tiere dienen als Kontrolle und erhalten keinen Erreger. Die Bakterien werden den Tieren insgesamt 10-mal im Abstand von 2-4 Tagen über die Nahrung (Milchaustauscher, der mit einer Babyflasche gefüttert wird) zugeführt, wobei sie die erste Bakteriendosis im Alter von 10-12 Tagen erhalten. Die Gruppen werden in getrennten Räumen mit gleichen Haltungs- und Fütterungsbedingungen gehalten. Die Tiere werden täglich klinisch untersucht und in regelmäßigen Abständen werden Blut- und Kotproben genommen.

Im Alter von etwa 12 Wochen werden die männlichen Tiere kastriert. Die mit MAH infizierten Tiere entwickeln zeitweise eine erhöhte Körpertemperatur und eine „leichte Abgeschlagenheit“. Keines der Tiere erhält während der Studie Antibiotika oder entzündungshemmende Medikamente. Etwa 12 Monate nach der letzten Bakteriengabe werden alle Tiere auf nicht beschriebene Weise getötet. Ihre Körper werden seziert und unterschiedliche Organe sowie die Schäden, die durch die Infektion an verschiedenen inneren Organen entstanden sind, werden untersucht.

2 und 4 Jahre vor diesem Versuch wurden zusätzlich verschiedene innere Organe von 30 einjährigen männlichen Ziegen aus derselben Herde hinsichtlich des Vorliegens von MAP untersucht. Die Tiere wurden offensichtlich dafür getötet.

Die Studie war Teil des transnationalen Forschungsprojekts MYCOBACTDIAGNOSIS der europäischen Initiative EMDIA ERA-NET und wurde von dieser gefördert. Sie wurde außerdem gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, vom bTB-Forschungsbudget des britischen Ministeriums für Umwelt, Ernährung und Angelegenheiten des ländlichen Raumes (Defra) und vom EU-Projekt ParaTBTools.

Bereich: Tierseuchenforschung, Tiermedizin, Nutztierwissenschaften

Originaltitel: Interferon-? response of Mycobacterium avium subsp. paratuberculosis infected goats to recombinant and synthetic mycobacterial antigens

Autoren: Heike Köhler (1)*, Elisabeth Liebler-Tenorio (2), Valerie Hughes (3), Karen Stevenson (3), Douwe Bakker (4), Peter Willemsen (4), Sylvie Bay (5,6), Christelle Ganneau (5,6), Franck Biet (7), H. Martin Vordermeier (8)

Institute: (1) Nationales Referenzlabor für Paratuberkulose, Institut für molekulare Pathogenese, Friedrich-Loeffler-Institut, Naumburger Str. 96 a, 07743 Jena, (2) Institut für molekulare Pathogenese, Friedrich-Loeffler-Institut, Jena, (3) Vaccines and Diagnostics Department, Moredun Research Institute, Penicuik, Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland, (4) Department of Infection Biology, Wageningen Bioveterinary Research, Lelystad, Niederlande, (5) Unité de Chimie des Biomolécules, Département de Biologie Structurale et Chimie, Institut Pasteur, Paris, Frankreich, (6) CNRS (Centre national de la recherche scientifique) UMR 3523, Paris, Frankreich, (7) INRAE (Institut national de recherche pour l’agriculture, l’alimentation et l’environnement), Université de Tours, ISP, Nouzilly, Frankreich, (8) Animal and Plant Health Agency, Addlestone, Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland

Zeitschrift: Frontiers in Veterinary Science 2021; 8: 645251

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5339



Dokument 304

Titel: Herunterregulierung der Hodenfunktion in der Ziege durch Altrenogest
Hintergrund: Es wird untersucht, ob das Hormon Altrenogest die Fortpflanzungsfähigkeit von männlichen Ziegen unterdrücken kann.
Tiere: 8 Ziegen
Jahr: 2021

Versuchsbeschreibung: Die Studie wird vom Regierungspräsidium Gießen unter der Nummer V 54-19c 20 15 H 01 GI 18/14 No. 119/2012 genehmigt. Die Versuche finden an 8 sexuell reifen männlichen Ziegen (Capra aegagrus hircus) in der Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie der Groß- und Kleintiere mit Tierärztlicher Ambulanz in Gießen statt, wo die Tiere auch herstammen. Vor dem Experiment werden die Tiere an eine künstliche Vagina gewöhnt und die sexuelle Reife und die Fruchtbarkeit der Tiere werden durch wiederholte Untersuchungen des Spermas bestätigt. Die Ziegen werden in eine Test- und eine Kontrollgruppe zu je 4 Tieren aufgeteilt. Die Tiere der Testgruppe erhalten 7 Wochen lang jeden Tag das Hormon Altrenogest oral verabreicht und die Tiere in der Kontrollgruppe erhalten stattdessen eine Zuckerlösung. Anschließend werden die Ziegen noch für weitere 7 Wochen beobachtet. Alle 14 Tage, zu insgesamt 7 Zeitpunkten, werden das Gewicht und die Größe der Tiere gemessen, sowie deren Hoden hinsichtlich Größe und Konsistenz untersucht. Die Hoden werden außerdem auch mit Ultraschall untersucht und es erfolgen Blutentnahmen aus einer Halsvene. Zusätzlich wird zu diesen Zeitpunkten das Sperma der Tiere untersucht, welches durch die Anwendung einer künstlichen Vagina gewonnen wird, und die Libido der Ziegen wird durch deren Verhalten während der Gewinnung des Ejakulates mit Hilfe einer Skala bewertet. Nach dem Versuch werden die Tiere kastriert und die Hoden werden untersucht. Was danach mit den Tieren geschieht, wird nicht erwähnt.

Bereich: Tiermedizin, Nutztierwissenschaften, Tierschutz

Originaltitel: Downregulation of testicular function in the goat by altrenogest

Autoren: Lisa Mihsler-Kirsch (1), Henrik Wagner (1), Klaus Failing (2), Axel Wehrend (1)*

Institute: (1) Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie der Groß- und Kleintiere mit Tierärztlicher Ambulanz, Justus-Liebig-Universität Gießen, Frankfurter Straße 106, 35392 Gießen, (2) AG Biomathematik und Datenverarbeitung, Justus-Liebig-Universität Gießen, Gießen

Zeitschrift: BMC Veterinary Research 2021; 17: 183

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5338



Dokument 305

Titel: Hypoxie-induzierbarer Faktor-1-Alpha und Stickstoffmonoxid-Synthasen in Rinderfollikeln kurz vor dem Eisprung und früher Blutgefäßbildung im Gelbkörper
Hintergrund: In dieser Studie erhalten Kühe das Hormon GnRH und zu unterschiedlichen Zeitpunkten vor oder nach der Gabe, werden den Tieren die Eierstöcke entfernt, um die darin enthaltenen Follikel hinsichtlich verschiedener regulatorischer Substanzen zu untersuchen.
Tiere: 30 Rinder (Fleckvieh)
Jahr: 2020

Versuchsbeschreibung: Der Versuch wird von der Regierung von Oberbayern unter der Referenznummer 211-2531.3-33/96 genehmigt. Die Studie wird an 30 nicht säugenden Kühen (Deutsche Fleckvieh) unbekannten Alters durchgeführt. Die Tiere werden in 6 Gruppen zu je 5 Tieren aufgeteilt. Sie bekommen alle 12 Stunden das Hormon FSH (follikelstimulierendes Hormon) injiziert, wodurch mehr Follikel in den Eierstöcken der Kühe zum Wachstum angeregt werden. Nach der sechsten Dosis wird den Kühen ein weiteres Hormon in den Muskel gespritzt (Cloprostenol) und wiederum 40 Stunden danach erhalten die Tiere das Hormon GnRH (Gonadotropin-Releasing Hormon), wodurch der Eisprung herbeigeführt wird. Den Tieren wird regelmäßig aus einer Halsvene Blut abgenommen, um die Hormonspiegel zu überprüfen. Je nach Gruppe, werden den Tieren direkt vor der GnRH-Gabe, oder 4, 10, 20, 25 oder 60 Stunden danach die Eierstöcke entfernt und die darin enthaltenen Follikel werden untersucht. Was nach der Studie mit den Tieren geschieht, wird nicht erwähnt.

Die Studie wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.

Bereich: Tiermedizin, Nutztierwissenschaften, Reproduktionsforschung

Originaltitel: Hypoxia-inducible factor-1alpha and nitric oxide synthases in bovine follicles close to ovulation and early luteal angiogenesis

Autoren: Bajram Berisha (1,2)*, Dieter Schams (2), Fred Sinowatz (3), Daniela Rodler (3), Michael W. Pfaffl (2)

Institute: (1) Animal Biotechnology, Faculty of Agriculture and Veterinary, University of Prishtina, Rr. George Bush, Pristina, Kosovo, (2) Lehrstuhl für Tierphysiologie und Immunologie, Technische Universität München, Weihenstephaner Berg 3, 85354 Freising, (3) Tierärztliche Fakultät, Ludwig-Maximilians-Universität München

Zeitschrift: Reproduction in Domestic Animals 2020; 55(11): 1573-158

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5337



Dokument 306

Titel: Muskelveränderungen im Tiermodell der Herzinsuffizienz mit erhaltener Auswurffraktion: Was kommt dem Patienten am nächsten?
Hintergrund: Parientenproben, Mäuse und zwei Zuchtlinien von Ratten werden untersucht, um das beste „Tiermodell“ für die Veränderungen im Skelettmuskel bei Herzversagen zu finden. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass keines der Tiere die Situation bei menschlichen Patienten vollständig nachahmt.
Tiere: 64 Tiere verschiedener Arten (13 Mäuse und 51 Ratten )
Jahr: 2021

Versuchsbeschreibung: Die Versuche mit 23 DSS-Ratten werden von einer norwegischen Behörde und die Versuche mit den 28 ZSF1-Ratten werden unter der Nummer TVV 42/2018 von der Landesbehörde Sachsen genehmigt. Es werden keine Informationen über die Genehmigung oder den Versuchsort der Mausversuche angegeben. Es werden 13 männliche Mäuse im Alter von 12 Wochen, 23 weibliche DSS-Ratten im Alter von 7 Wochen und 28 weibliche ZSF-1-Ratten im Alter von 32 Wochen verwendet. Die ZSF-1 Ratten werden von der Versuchstierzucht Charles River (USA) bezogen, die Herkunft der anderen Tiere wird nicht genannt.

In drei Versuchsreihen wird versucht, eine bestimmte Art von Herzversagen im „Tiermodell“ nachzuahmen. Alle Mäuse werden in Narkose gelegt und zwischen zwei Rippen wird der Brustkorb chirurgisch geöffnet. Bei 7 Mäuse wird um die Hauptschlagader (Aorta) ein Faden teilweise zugezogen, so dass das Blutgefäß stark eingeengt wird. Dann wird der Brustkorb zugenäht. In der rechten Flanke der Mäuse wird ein Schnitt gemacht und eine Steroidtablette wird unter die Haut implantiert. Die anderen 6 Mäuse werden genauso operiert, nur, dass die Aorta nicht eingeengt wird, zudem bekommen sie eine Placebo-Tablette. Vier Wochen nach der Operation werden die Mäuse auf nicht genannte Weise getötet und ein Fußmuskel wird für weitere Analysen entnommen.

12 DSS-Ratten bekommen 20 Wochen lang übliches Futter mit wenig Salz (0,3%) und die anderen 11 bekommen Futter mit einem hohen Salzgehalt (8%). Danach werden Ultraschalluntersuchungen des Herzens und invasive Blutparametermessungen durchgeführt. Die Ratten werden auf nicht genannte Weise getötet und ein Fußmuskel wird für weitere Untersuchungen entnommen.

Es werden 14 ZSF-1 Ratten mit normalem Körpergewicht und 14 übergewichtige ZSF-1 Ratten verwendet. Im Alter von 32 Wochen werden Ultraschalluntersuchungen des Herzens und invasive Blutparametermessungen durchgeführt. Danach werden die Tiere auf nicht genannte Weise getötet und ein Fußmuskel wird für weitere Analysen entnommen.

Diese Arbeit wurde von der Leducq Stiftung, der MSD Life Foundation und der Public Interest Incorporated Foundation finanziell unterstützt.

Bereich: Herz-Kreislauf-Forschung

Originaltitel: Muscular changes in animal models of heart failure with preserved ejection fraction: what comes closest to the patient?

Autoren: Keita Goto (1), Antje Schauer (1), Antje Augstein (1), Mei Methawasin (2), Henk Granzier (2), Martin Halle (3,4), Emeline M. Van Craenenbroeck (5), Natale Rolim (6), Stephan Gielen (7), Burkert Pieske (8), Ephraim B. Winzer (1), Axel Linke (1,9), Volker Adams (1,9)*

Institute: (1) Laboratory for Experimental and Molecular Cardiology, Klinik für Innere Medizin und Kardiologie, TU Dresden, Herzzentrum Universitätsklinik Dresden Fetscherstraße 76, 01307 Dresden, (2) University of Arizona, Tucson, USA, (3) Präventive Sportmedizin und Sportkardiologie, Klinikum rechts der Isar, TU München, München, (4) Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK), Standort München, München, (5) Antwerp University Hospital, Edegem, Belgien, (6) K.G. Jebsen Center of Exercise in Medicine, Trondheim, Norwegen, (7) Klinik für Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin, Klinikum Lippe, Detmold, (8) Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Kardiologie, Campus Virchow-Klinikum, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Berlin, (9) Dresden Cardiovascular Research Institute and Core Laboratories GmbH, Bautzner Straße 122c, 01099 Dresden

Zeitschrift: ESC Heart Failure 2021; 8(1): 139-150

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5336



Dokument 307

Titel: Salamander?Eci: Ein optisches Klärungsprotokoll zur dreidimensionalen Untersuchung der Regeneration
Hintergrund: Es wird eine Technik vorgestellt, wie man speziell Salamander-Gewebe dreidimensional darstellen kann.
Tiere: 46 Salamander (Axolotl)
Jahr: 2021

Versuchsbeschreibung: Bezüglich der Genehmigung wird lediglich angegeben, die Versuche werden gemäß den Regularien des Freistaats Sachen durchgeführt. Es werden mindestens 16 Larven und mindestens 40 adulte Axolotl verwendet. Axolotl (Ambystoma mexicanum) sind mexikanische Salamander, die im Larvenstadium stehen bleiben und geschlechtsreif werden. Die Tiere stammen aus institutseigener Zucht am Zentrum für Regenerative Therapien, TU Dresden. Unter Narkose wird den Larven ein Farbstoff in die Bauchhöhle gespritzt. Eine Stunde später werden die Tiere durch eine Überdosis eines Betäubungsmittels getötet und ihre ganzen Körper werden für eine dreidimensionale Untersuchungstechnik verwendet. Bei mindestens 40 erwachsenen Axolotl wird ein Farbstoff in eine Vene gespritzt und ein Vorderbein unter Narkose in Höhe des mittleren Oberarms amputiert. Gruppen von Tieren werden zu 7 verschiedenen Zeitpunkten wie oben beschrieben getötet und ihr teilweise regeneriertes Vorderbein wird für die Untersuchungstechnik verwendet.

Diese Arbeit wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), dem European Regional Development Fund (EFRE) und Projekt DEAL finanziell unterstützt.

Bereich: Regenerationsforschung, Altersforschung, Versuchstierkunde

Originaltitel: Salamander?Eci: An optical clearing protocol for the three?dimensional exploration of regeneration

Autoren: Cristina S. Adrados (1), Qinghao Yu (1), Lizbeth A.B. Castro (1), Luis A.R. Cabrera (1,2), Maximina H. Yun (1,2,3)*

Institute: (1) CRTD/ Zentrum für Regenerative Therapien TU Dresden, Fetscherstraße 105, 01307 Dresden, (2) Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden, (3) Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik, Pfotenhauerstraße 108, 01307 Dresden

Zeitschrift: Developmental Dynamics 2021; 250: 902–915

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5335



Dokument 308

Titel: Umweltanreicherung bewahrt eine junge DNA-Methylierungslandschaft im Hippocampus der alten Maus
Hintergrund: Mäuse werden in Käfigen mit oder ohne Spielzeug gehalten, um den Einfluss der Umgebung auf das alternde Gehirn zu analysieren.
Tiere: 100 Mäuse (mehr als)
Jahr: 2021

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden von der lokalen Behörde (Landesdirektion Sachsen) genehmigt. Die Versuche finden am Center für Regenerative Therapien in Dresden statt. Es werden weibliche Mäuse im Alter von ca. 6 Wochen, sowie über ein Jahr alte Mäuse verwendet. Die Tiere werden von der Versuchstierzucht Janvier Labs (Frankreich) bezogen. Zuerst wird eine Pilotstudie mit mindesten 24 Mäusen im Alter von 6 Wochen durchgeführt. Die Mäuse werden in zwei Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe bekommt eine sogenannte Umweltanreicherung, diese Tiere werden in größeren Käfigen (0,74 qm) zu zehnt unterbracht, in denen sich Tunnel und Plastikspielzeug befinden. Das Spielzeug wird einmal pro Woche bis 4 Tage vor Ende der Versuche neu arrangiert. Die Mäuse der zweiten Gruppe (Kontrollgruppe) werden zu fünft in üblichen Käfigen ohne Tunnel und Spielzeug gehalten. Die Tiere leben unter diesen Bedingungen drei Monate. Danach werden die Mäuse unter Narkose mittels einer Injektion ins Herz und Durchströmung mit einer Salzlösung getötet und ihre Gehirne werden für weitere Analysen entnommen. Der gleiche Versuch wird mit 3, 4,5, 7 und 14-Monate alten Mäusen durchgeführt. In einer weiteren Versuchsreihe werden 6,5 Wochen und 14 Monate alte Mäuse verwendet, die unter den zwei verschiedenen Bedingungen 4 Tage oder über ein Jahr lang leben. Am Ende der Versuche werden alle Tiere wie oben beschrieben getötet und ihre Gehirne werden für weitere Untersuchungen entnommen.

Diese Arbeit wurde von der Technischen Universität Dresden und der Helmholtz Gemeinschaft finanziell unterstützt.

Bereich: Altersforschung, Neurobiologie, Neurologie, Genetik

Originaltitel: Environmental enrichment preserves a young DNA methylation landscape in the aged mouse hippocampus

Autoren: Sara Zocher (1, 2), Rupert W. Overall (1,2), Mathias Lesche (2,3), Andreas Dahl (2,3), Gerd Kempermann (1,2)*

Institute: (1) Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Tatzberg 41, 01307 Dresden, (2) Zentrum für Regenerative Therapien Dresden (CRTD), Technische Universität Dresden, Fetscherstr. 105, 01307 Dresden, (3) DRESDEN-concept Genomzentrum, Center for Molecular and Cellular Bioengineering (CMCB), Technische Universität Dresden, Dresden

Zeitschrift: Nature Communications 2021; 12(1): 3892. doi: 10.1038/s41467-021-23993-1

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5334



Dokument 309

Titel: Rolle der C5a-C5a-Rezeptorachse bei der Entzündungsreaktion der Lunge nach experimentellem Polytrauma und hämorrhagischem Schock
Hintergrund: Die Auswirkungen eines Signalwegs auf die Entzündungsprozesse in der Lunge bei einem multiplen Trauma werden an Mäusen untersucht.
Tiere: 96 Mäuse (mindestens)
Jahr: 2021

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden unter der Nummer 1194 vom Regierungspräsidium Tübingen genehmigt. Es werden mind. 96 männliche Mäuse im Alter von 8-12 Wochen verwendet, zwei Drittel der Tiere sind genetisch modifiziert. Die Herkunft der Mäuse wird nicht genannt. Die Mäuse werden in Narkose gelegt und ihnen wird ein Schmerzmittel gespritzt. Bei der Hälfte der Tiere wird ein multiples Trauma (Polytrauma) erzeugt: eine Kombination aus einer Brustkorbverletzung, einem Schädel-Hirn-Trauma und dem Bruch eines Oberschenkelknochens. Für Details, wie das Polytrauma hervorgerufen wird, wird auf eine ältere Veröffentlichung verwiesen. Dort wird folgendes beschrieben: Für die Brustkorbverletzung wird ein Gerät auf dem Brustkorb platziert, das eine explosionsartige Luftwelle erzeugt, die zur Verletzung und Lungenquetschung führt. Danach wird das Schädel-Hirn-Trauma erzeugt, indem ein 333 g schweres Gewicht, das ca. 10 Mal mehr als die Maus selbst wiegt, aus 2 cm Höhe auf den Schädel fallen gelassen wird. In ähnlicher Weise wird ein 50 g schweres Gewicht auf das rechte Hinterbein aus 120 cm fallen gelassen, um den Oberschenkelknochen zu brechen. Bei allen Tieren wird ein Katheter in die Halsvene gelegt, über den eine Test- oder eine Kontroll-Lösung injiziert wird. Ein weiterer Katheter wird in die Oberschenkelarterie gelegt. Bei den Tieren, die ein Polytrauma erleiden, wird 60 Minuten nach dem letzten Trauma Blut durch diesen Katheter entnommen, bis der Blutdruck ca. 4 Mal niedriger als normal ist. So entstehen ein Blutungsschock und ein Sauerstoffmangel. Die Mäuse werden in diesem Zustand eine Stunde lang gehalten, danach werden sie durch die Zugabe einer Infusionslösung und des eigenen Blutes wiederbelebt. Die Mäuse, die kein Polytrauma und Blutschock erleiden, bekommen trotzdem die zwei Katheter und eine Infusionslösung. Vier Stunden nach dem Polytrauma werden alle Mäuse durch Überdosis des Betäubungsmittels und einen Stich ins Herz getötet. Die Lunge wird für weitere Analysen entnommen.

Diese Arbeit wurde vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und von der Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziell unterstützt.

Bereich: Traumatologie, Unfallmedizin, Intensivmedizin, Lungenforschung

Originaltitel: Role of the C5a-C5a receptor axis in the inflammatory responses of the lungs after experimental polytrauma and hemorrhagic shock

Autoren: Shinjini Chakraborty (1), Veronika Eva Winkelmann (2), Sonja Braumüller (1), Annette Palmer (1), Anke Schultze (1), Bettina Klohs (1), Anita Ignatius (3), Axel Vater (4), Michael Fauler (2), Manfred Frick (2)*, Markus Huber-Lang (1)*

Institute: (1) Institut für Klinische und Experimentelle Trauma-Immunologie (ITI), Universitätsklinikum Ulm, Helmholtzstraße 8/1, 89081 Ulm, (2) Institut für Allgemeine Physiologie, Universität Ulm, Albert-Einstein-Allee 11, 89081 Ulm, (3) Institut für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik, Universitätsklinikum Ulm, Ulm, (4) Aptarion Biotech AG, Berlin

Zeitschrift: Scientific Reports 2021; 11: 2158. doi: 10.1038/s41598-020-79607-1

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5333



Dokument 310

Titel: Eine intakte Glukokortikoidrezeptor-Dimerisierung ist schädlich bei traumabedingter gestörter Frakturheilung
Hintergrund: Von menschlichen Unfallopfern ist bekannt, dass Knochenbrüche schlechter heilen, wenn weitere schwere Verletzungen, insbesondere ein Brustkorbtrauma, vorhanden sind. Dies wird hier an genmanipulierten und normalen Mäusen nachgestellt, um die Rolle eines Proteins zu untersuchen.
Tiere: 128 Mäuse (mindestens)
Jahr: 2021

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden unter der Nummer 1225 vom Regierungspräsidium Tübingen genehmigt. Es werden genetisch modifizierte Mäuse gezüchtet, die ein verändertes Protein (Glukokortikoidrezeptor) besitzen. Durch Abschneiden der Schwanzspitze wird das Vorhandenseins der GR-Mutation überprüft. Für die eigentlichen Versuche werden männliche Mäuse mit und ohne die Genveränderung verwendet. Wenn die Mäuse 14 Wochen alt sind, wird bei ihnen unter Narkose die Haut am rechten Oberschenkel aufgeschnitten, die Muskeln zur Seite geschoben, um den Oberschenkelknochen durchzusägen. Vier Schrauben werden in den Knochen geschraubt und außerhalb des Beins mit einer Querstange fixiert, um das Bein zu stabilisieren. Anschließend wird bei der Hälfte der Mäuse immer noch in Narkose ein Gerät auf dem Brustkorb platziert, das eine explosionsartige Luftwelle erzeugt, die zur Verletzung und Lungenquetschung führt. Die Tiere bekommen 3 Tage nach den Versuchen ein Schmerzmittel ins Trinkwasser. Eine nicht genannte Anzahl Mäuse stirbt nach der Lungenquetschung oder die Tiere werden vorzeitig getötet, weil der Spalt im Oberschenkelknochen zu groß ist, der Oberschenkelknochen bricht oder Bisswunde an der Haut bemerkt werden. Sechs und 24 Stunden, sowie 10 und 23 Tage nach der Operation werden Gruppen von Mäusen durch Ausblutung unter Narkose getötet. Es werden die Lunge, der Oberschenkelknochen und Blutproben für weitere Analysen entnommen.

Diese Arbeit wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziell unterstützt.

Bereich: Traumatologie, Unfallmedizin, Intensivmedizin

Originaltitel: Intact glucocorticoid receptor dimerization is deleterious in trauma-induced impaired fracture healing

Autoren: Yasmine Hachemi (1), Anna E Rapp (2), Sooyeon Lee (1), Ann-Kristin Dorn (1), Benjamin T Krüger (2), Kathrin Kaiser (2), Anita Ignatius (2)*, Jan Tuckermann (1)*

Institute: (1) Institut für Molekulare Endokrinologie der Tiere, Universität Ulm, Helmholtzstr. 8/1, 89081 Ulm, (2) Institut für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik, Zentrum für Traumaforschung Ulm, Universitätsklinikum Ulm, Helmholtzstraße 14, 89081 Ulm

Zeitschrift: Frontiers of Immunology 2021; 11: 628287. doi: 10.3389/fimmu.2020.628287

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 5332



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