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Dokument 1201

Titel: Kardiomyogene Zellen, die auf Erythropoietin reagieren, tragen zur Heilung des Herzens nach einem Herzinfarkt bei
Hintergrund: Wirkung des Hormons Erythropoietin auf einen künstlichen Herzinfarkt bei Mäusen.
Tiere: 175 Mäuse (mehr als)
Jahr: 2014

Versuchsbeschreibung: Mäuse werden in verschiedenen Altersstufen als Babys, Jungtiere und Erwachsene getötet, um das Erbgut in den Herzzellen zu untersuchen. Andere Mäuse erhalten täglich eine Woche lang eine Markierungssubstanz in die Bauchhöhle injiziert, die neu gewachsene Zellen markiert. Dann wird ihnen Erythropoietin (EPO), ein Hormon, das für die Blutbildung wichtig ist, in die Bauchhöhle injiziert. Vier Wochen später werden die Tiere getötet, um die markierten Zellen im Herzgewebe zu analysieren. Bei wieder anderen Mäusen wird eine Markierungssubstanz einmalig in die Bauchhöhle gespritzt. Eine Woche danach wird unter Narkose das Brustbein aufgeschnitten, um an das Herz zu gelangen. Eine Herzkranzarterie wird abgebunden, um einen Herzinfarkt zu erzeugen. Der Brustkorb wird wieder zugenäht. Ein Teil der Tiere erhält EPO injiziert. 50 % der unbehandelten Mäuse und 40 % der EPO-behandelten Mäuse stirbt in den folgenden drei Wochen. Jeweils einige der überlebenden Tiere werden 2, 4 und 8 Wochen nach dem künstlichen Herzinfarkt getötet.

Die Arbeit wurde unterstützt durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft und das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislaufforschung (DZHK).

Bereich: Herz-Kreislauf-Forschung

Originaltitel: Erythropoietin responsive cardiomyogenic cells contribute to heart repair post myocardial infarction

Autoren: Maria Patapia Zafiriou (1), Claudia Noack (1), Bernhard Unsöld (2), Michael Didie (1,2), Elena Pavlova (1), Henrike J. Fischer (3), Holger M. Reichardt (3), Martin W. Bergmann (4), Ali El-Armouche (1), Wolfram-Hubertus Zimmermann (1,5), Laura Cecilia Zelarayan (1)*

Institute: (1) Institut für Pharmakologie, Herzforschungszentrum Göttingen (HRCG), Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität Göttingen, Robert-Koch-Str. 40, 37075 Göttingen, (2) Abteilung Kardiologie und Pneumologie, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, (3) Institut für Zelluläre und Molekulare Immunologie, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, (4) Klinik für Kardiologie, Asklepios Klnik St. Georg, Hamburg, (5) Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK), Standort Göttingen

Zeitschrift: Stem Cells 2014; doi:10.1002/stem.1741

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4536



Dokument 1202

Titel: Agomelatin beim Spitzhörnchen-Modell für Dression: Wirkung auf stress-induzierte nächtliche Überhitzung und den Hormonstatus
Hintergrund: Ein neues Antidepressivum zeigt sich in klinischen Studien am Menschen als wirksam. Hier wird es im Vergleich mit schon länger verwendeten Medikamenten gegen Depressionen an Spitzhörnchen getestet, die 5 Wochen lang starkem sozialen Stress ausgesetzt sind.
Tiere: 25 Affen (Spitzhörnchen)
Jahr: 2014

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden vom Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in Niedersachsen genehmigt. Die Spitzhörnchen (Tupaia belangeri), eine zu den Primaten zählende Tierart, stammen aus der Zucht des Deutschen Primatenzentrums Göttingen (DPZ). Es handelt sich um männliche, unterwürfige Tiere. Die Tiere werden in Käfigen von 50x70x180 cm Größe gehalten.

Zunächst wird den Spitzhörnchen ein Temperaturmessgerät mit Sender in die Bauchhöhle eingepflanzt. Dazu wird unter Narkose der Bauch aufgeschnitten, das Gerät eingesetzt und der Bauch wieder zugenäht. Im Käfig befindet sich ein Empfängergerät, das die Körperinnentemperatur des Tieres kontinuierlich aufzeichnet.

Zwei Wochen später erfolgt das eigentliche Experiment. Über einen Zeitraum von 5 Wochen werden die Spitzhörnchen täglich starkem sozialen Stress ausgesetzt. Jeden Tag wird eine Stunde lang ein dominantes Männchen auf das unterwürfige Männchen losgelassen, indem ein Seitengitter zu einem angrenzenden Käfig geöffnet wird. Dabei wird jeden Tag ein anderes dominantes Männchen verwendet, damit die Tiere sich nicht aneinander gewöhnen können. Kommt es zu schweren Kämpfen, werden die beiden Männchen durch Mitarbeiter des Instituts getrennt. Während des Zeitraums erhalten jeweils einige Tiere ein Medikament in den Mund eingegeben, so dass es abgeschluckt werden kann. Dabei handelt es sich um ein neues sowie drei schon länger beim Menschen im Einsatz befindliche Antidepressiva. Doch auch das neue Antidepressivum befindet sich schon in der klinischen Phase am Menschen. Eine Gruppe Spitzhörnchen erhält zum Vergleich kein Medikament. Jeden Morgen werden die Spitzhörnchen schlafend aus ihrer Schlafbox genommen, um den Bauch zu massieren und die Tiere so zum Urinabsatz zu bewegen. Die Urinproben werden auf Stresshormone analysiert.

Das weitere Schicksal der Tiere wird nicht erwähnt.

Bereich: Psychopharmakologie

Originaltitel: Agomelatine in the tree shrew model of depression: Effects on stress-induced nocturnal hyperthermia and hormonal status

Autoren: Barthel Schmelting (1), Silke Corbach-Söhle (1), Susan Kohlhause (1), Christina Schlumbohm (1), Gabriele Flügge (1,2), Eberhard Fuchs (1,2,3)*

Institute: (1) Labor für Klinische Neurobiologie, Deutsches Primatenzentrum, Leibniz-Institut für Primatenforschung, Kellnerweg 4, 37077 Göttingen, (DFG Forschungszentrum für Molekulare Physiologie des Gehirns (CMPB); Universität Göttingen, Göttingen, (3) Neurologische Klinik, Medizinische Fakultät, Universität Göttingen, Göttingen

Zeitschrift: European Neurospchopharmacology 2014: 24; 437-447

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4535



Dokument 1203

Titel: Entschlüsselung des molekularen Profils der Plaques, des Gedächtnisverfalls und des Neuronenverlustes bei zwei Mäusemodellen für die Alzheimer Krankheit durch tiefe Sequenzierung
Hintergrund: Molekulare Untersuchungen an zwei transgenen Mäuselinien, die Alzheimer nachahmen sollen.
Tiere: 81 Mäuse
Jahr: 2014

Versuchsbeschreibung: Es unklar, ob die Versuche in Göttingen oder Greifswald stattfinden. »WildTyp«-Mäuse, nicht genmanipulierte Tiere, werden von Jackson Laboratory, Bar Harbor, USA, bezogen. Außerdem werden zwei verschiedene Linien genmanipulierte Mäuse verwendet, die ein menschliches Gen aufweisen. Die gentechnisch veränderten (transgenen) Mäuse werden über mindestens acht Generationen mit den Wildtyp-Mäusen gekreuzt. Für die eigentlichen Versuche werden insgesamt mindestens 81 weibliche Mäuse der beiden genveränderten Linie sowie der Wildtyp-Linie verwendet.

Im Alter von 3-6 und 12 Monaten wird ein Schwimmtest zur Beurteilung der räumlichen Gedächtnisleistung durchgeführt. Eine Maus wird in ein mit milchigem Wasser gefülltes, zylindrisches Becken gesetzt. Knapp unter der Wasseroberfläche befindet sich eine Plattform. Die Maus schwimmt so lange, bis sie die Plattform gefunden hat. Der Test wird in den nächsten Tagen mehrfach wiederholt, bis das Tier die Position der Plattform gelernt hat. Dann wird die Plattform entfernt und die Schwimmstrecke der Maus wird mit einer Kamera aufgezeichnet. Schwimmt die Maus viel in dem Bereich, wo vorher die Plattforma war, wird dies als gute Gedächtnisleistung gewertet. Die transgenen Mäuse können sich die Position der Plattform nicht so gut merken.

Mit 12 Monate-alten Mäusen wird ein Angst-Gedächtnistest durchgeführt. Eine Maus wird in eine Box mit schwarz-weißen karierten Wänden und Metallgitterboden gesetzt. Es ertönt ein lauter Ton, gleichzeitig wird der Boden unter Strom gesetzt. Die Mäuse schreien und springen vor Schreck. Am nächsten Tag wird die Maus wieder in die Box gesetzt, ohne Ton und Fußschock. Es wird die Zeit gemessen, wie lange das Tier vor Angst erstarrt (»freezing»). Am folgenden Tag wird die Maus in eine Box mit weißen Wänden gesetzt. Das Tier wird dem lauten Geräusch ausgesetzt, nicht aber dem Elektroschock. Es wird wieder die Freezing-Zeit gemessen. Die transgenen Mäuse haben sich den Zusammenhang zwischen Ton und Schmerz nicht gemerkt und zeigen weniger Angst. Anschließend werden die Tiere mit Kohlendioxid betäubt und durch Genickbruch getötet.

Bereich: Alzheimer-Forschung

Originaltitel: Deciphering the molecular profile of plaques, memory decline and neuron loss in two mouse models for Alzheimer’s disease by deep sequencing

Autoren: Yvonne Bouter (1), Tim Kacprowski (2,3), Robert Weissmann (4), Katharina Dietrich (1), Henning Borgers (1), Andreas Brauß (1), Christian Sperling (4), Oliver Wirths (1), Mario Albrecht (2,5), lars R. Jensen (4), Andreas W. Kuss (4)*, Thomas A. Bayer (1)*

Institute: (1)* Abteilung für Molekulare Psychiatrie, Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität Göttingen, von-Siebold-Str. 5, 37075 Göttingen, (2) Abteilung für Bioinformatik, Institut für Biometrie und Medizinische Informatik, Universität Greifswald, Greifswald, (3) Abteilung für Funktionelle Genomforschung, Interfakultäres Institut für Genetik und Funktionelle Genomforschung, Universität Greifswald, Greifswald, (4)* Molekulare Humangenetik, Institut für Humane Genetik, Institut für Genetik und Funktionelle Genomforschung, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Fleischmannstr. 42-44, 17475 Greifswald, (5) Institut für Wissensentdeckung, Technische Universität Graz, Graz, Österreich

Zeitschrift: Frontiers in Aging Neuroscience 2014: 6(75). doi: 10.3389/fnagi.2014.00075

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4534



Dokument 1204

Titel: FTY720 verbessert einen akuten Schlaganfall bei Mäusen durch Reduzierung der Thrombo-Entzündung, aber nicht durch direkte Neuroprotektion
Hintergrund: Untersuchungen zur Entstehung der Gewebeschäden nach einem künstlich ausgelösten Schlaganfall.
Tiere: 235 Mäuse (mehr als)
Jahr: 2013

Versuchsbeschreibung: Die Mäuse werden bei Harlan Winkelmann, Borchen, gekauft. Die Versuche wurden von der Regierung von Unterfranken und dem Regierungspräsidium Darmstadt genehmigt und fanden demzufolge offensichtlich in Würzburg und Frankfurt statt.

Es werden genmanipulierte Mäuse verwendet, denen bestimmte weiße Blutkörperchen (Lymphzyten) fehlen sowie "Wildtyp"-Mäuse ohne diese Defekt. Die Mäuse werden unter Narkose operiert. Am Hals wird die Haut aufgeschnitten und die Halsarterie freigelegt. In die Arterie wird ein Schnitt gemacht und es wird ein Nylonfaden eingefädelt und bis in die mittlere Hirnarterie vorgeschoben. Dort wird das Blutgefäß so dünn, dass es durch den Faden verstopft wird. wird nicht mehr durchblutet, was die Situation bei einem Schlaganfall simulieren soll. Bei einer Gruppe von Mäusen wird der Faden nach 60, bei einem anderen nach 90 Minuten wieder herausgezogen, das Gewebe wird wieder normal durchblutet. Unmittelbar vor dem Herausziehen wird jeweils bei einem Teil der Tiere eine Testsubstanz in die Bauchhöhle injiziert. Eine nicht genannte Anzahl Mäuse stirbt durch die Operation.

24 Stunden nach der Operation werden die Nervenfunktionen der überlebenden Tiere getestet. Dazu wird beurteilt, wie die Mäuse auf einen Schubs reagieren und inwieweit sie sich im Kreis drehen. Beim Greiftest wird eine Maus auf ein zwischen zwei Podesten aufgehängtes Seil gesetzt. Es wird beurteilt, wie lange sie sich darauf halten kann, bzw. inwieweit sie sich mit einem oder mehreren Pfoten daran klammert. Anschließend werden die Tiere auf nicht genannte Weise getötet, um ihre Gehirne in Scheiben zu schneiden und zu untersuchen.

Die Arbeit wurde unterstützt durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, das Bundesministerium für Bildung und Forschung und Novartis Pharma GmbH Nürnberg.

Bereich: Schlaganfallforschung

Originaltitel: FTY720 Ameliorates acute ischemic stroke in mice by reducing thrombo-inflammation but not by direct neuroprotection

Autoren: Peter Kraft (1), Eva Göb (1), Michael K. Schuhmann (1), Kerstin Göbel (5), Carsten Deppermann (3), Ina Thielmann (3), Alexander M. Herrmann (5), Kristina Lorenz (4), Marc Brede (2), Guido Stoll (1), Sven G. Meuth (5,6), Bernhard Nieswandt (3), Waltraud Pfeilschifter (7)*, Christoph Kleinschmitz (1)*

Institute: (1) Neurologische Klinik, Universität Würzburg, (2) Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Universität Würzburg, (3) Rudolf Virchow Center, Deutsche Forschungsgemeinschaft, Forschungszentrum für Experimentelle Biomedizin, Universität Würzburg, (4) Institut für Pharmakologie und Toxikologie, Universität Würzburg, (5) Neurologische Klinik, Universität Münster, (6) Institut für Physiologie, Universität Münster, (7) Neurologische Klinik, Universitätsklinikum Frankfurt, Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt/M

Zeitschrift: Stroke 2013: 44, 3202-3210

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4533



Dokument 1205

Titel: Menschliche mesenchymale Stammzellen gegen nicht-alkoholische Fettleber bei einem Mausmodell mit Immunschwäche
Hintergrund: Behandlung einer entzündlichen Fettleber (NASH) mit aus menschlichen Stammzellen abgeleiteten Leberzellen. Die Autoren betonen, dass das NASH-Maus-Modell, den Zustand von Menschen mit NASH nicht widerspiegeln kann. Die Hauptursache für NASH beim Menschen sind Übergewicht und Fettleibigkeit.
Tiere: 24 Mäuse
Jahr: 2014

Versuchsbeschreibung: Immungeschwächte Mäuse werden in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe erhält eine Methionin-Cholin-arme Diät (Aminosäure). Dies führt bei den Mäusen zu den Symptomen einer entzündlichen Fettleber (sog. nicht-alkoholische Steatohepatitis, kurz NASH), die beim Menschen Leberzirrhose oder Krebs zur Folge haben kann. Die zweite Gruppe wird zum Vergleich mit normalem Nagerfutter ernährt. Nach 42 Tagen wird bei allen Mäusen ein Drittel der Leber chirurgisch entfernt. Anschließend erhält ein Teil der Mäuse menschliche Stammzellen aus dem Knochenmark von Patienten. Diese unreifen Zellen, können sich in verschiedenste spezielle Zellen (z.B. Leberzellen) umwandeln. Die Art der Verabreichung wird nicht erwähnt, vermutlich werden sie in die Leber injiziert. Nach einem oder 7 Tagen werden die Mäuse auf nicht genannte Weise getötet, um die Lebern zu untersuchen.

Bereich: Leberforschung

Originaltitel: Human mesenchymal stem cells towards non-alcoholic steatohepatitis in an immunodeficient mouse model

Autoren: Sandra Winkler (1), Erawan Borkham-Kamphorst (2), Peggy Stock (1), Sandra Brückner (1), Matthias Dollinger (3), Ralf Weiskirchen (2), Bruno Christ (1,4)*

Institute: (1) Labor für Angewandte Molekulare Hepatologie, Klinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Leipzig, Liebigstr. 21, 04103 Leipzig, (2) Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie, RWTH Universitätsklinikum Aachen, Pauwelstr. 30, 52074 Aachen, (3) Innere Medizin I, Universitätsklinikum Ulm, Ulm, (4) Translationszentrum für Regenerative Medizin, Leipzig

Zeitschrift: Experimental Cell Research 2014: 326 (2); 230-239

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4532



Dokument 1206

Titel: Die Aktivierung von Mikrogliazellen der Augennetzhaut ist nicht assoziiert mit der Reaktivität der Müller-Zellen in Kaninchenaugen nach Glaskörperentfernung
Hintergrund: Bei der Untersuchung geht es insbesondere um das Einwandern sog. Mikroglia (Zellen des Immunsystems in Hirn und Netzhaut) im Auge nach Glaskörperentfernung. Laut den Autoren sollten die Ergebnisse mit Vorsicht behandelt werden, da im menschlichen Auge die Mikroglia andere Reaktionen hervorrufen könnten als am Kaninchenauge, was wiederrum dramatische Auswirkungen auf die die menschliche Blut-Netzhaut-Schranke haben könnte.
Tiere: 20 Kaninchen
Jahr: 2013

Versuchsbeschreibung: Unter Narkose wird Kaninchen der Glaskörper des rechten Augapfels entnommen. Dazu wird zunächst die Pupille mit Hilfe von Augentropfen erweitert, der Augapfel wird vorgezogen und unbeweglich fixiert, die Lederhaut wird eingeschnitten und schließlich der Glaskörper entfernt. Das linke Auge wird zum Vergleich nicht operiert. Nach der Glaskörperentfernung (sog. Vitrektomie) werden die Augen kontinuierlich mittels Video-Augenspiegelung untersucht. Wenige Tage bis drei Wochen nach der Operation werden die Kaninchen durch Injektion des Tötungsmittels T61 getötet. Die Augen werden zur Untersuchung entnommen.

Die Arbeit wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft und das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt.

Bereich: Augenheilkunde

Originaltitel: Activation of retinal microglial cells is not associated with Müller cell reactivity in vitrectomized rabbit eyes

Autoren: Elke Ulbricht (1,2), Thomas Pannicke (1), Susann Uhlmann (3), Peter Wiedemann (3), Andreas Reichenbach (1), Mike Francke (1,4)*

Institute: (1) Abteilung für Pathophysiologie der Neuroglia, Paul-Flechsig-Institut für Hirnforschung, Jahnallee 59, 04109 Leipzig, (2) Department of Physiology, Development and Neuroscience, University of Cambridge, Cambridge, UK, (3) Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Leipzig, (4) Translationszentrum für Regenerative Medizin, Leipzig

Zeitschrift: Acta Ophthalmologica 2013: 91; 48-55

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4531



Dokument 1207

Titel: Die Immunreaktivität des endothelialen Barriere-Antigens ist umgekehrt verbunden mit der Fehlfunktion der Blut-Hirn-Schranke nach einer Hirnembolie bei Ratten
Hintergrund: Untersuchungen zur erhöhten Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke nach Schlaganfall.
Tiere: 23 Ratten
Jahr: 2013

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden vom Regierungspräsidium Leipzig genehmigt. Die männlichen Ratten der Zuchtlinie Wistar stammen aus der Versuchstierzucht Charles River, Sulzfeld. Unter Narkose wird die Halsschlagader von Ratten freigelegt. Über einen Katheter wird ein 45 mm langes Blutgerinnsel in das Blutgefäß eingeschwemmt. Dieses wird mit dem Blutfluss ins Gehirn gespült, wo es die mittlere Hirnarterie verstopft. Das Gewebe dahinter wird nicht mehr durchblutet, es kommt zu einem Schlaganfall (Hirnembolie). Bei einer Gruppe Ratten nach 4, bei einer anderen Gruppe nach 24 Stunden wird über eine Vene eine Protein-Lösung injiziert, die normalerweise die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden kann. Eine Stunde später werden die Ratten getötet, eine Blutprobe und das Hirn werden entnommen und untersucht.

Bereich: Schlaganfallforschung

Originaltitel: Endothelial barrier antigen-immunoreactivity is conversely associated with blood-brain barrier dysfunction after embolic stroke in rats

Autoren: J. Pelz (1), W. Härtig (2), C. Weise (1), C. Hobohm (1), D. Schneider (1), M. Krueger (3), J. Kacza (4), Dominik Michaelski (1)*

Institute: (1) Klinik und Poliklinik für Neurologie, Universität Leipzig, Liebigstr. 20, 04103 Leipzig, (2) Paul-Flechsig-Institut für Hirnforschung, Universität Leipzig, (3) Institut für Anatomie, Universität Leipzig, (4) Institut für Anatomie, Histologie und Embryologie, Veterinärmedizinische Fakultät, Universität Leipzig

Zeitschrift: European Journal of Histochemistry 2013: 57; 255–261

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4530



Dokument 1208

Titel: Transplantation von künstlich hergestelltem Herzgewebe als biologische Unterstützung des Herzens bei der Behandlung einer dilatativen Kardiomyopathie
Hintergrund: Behandlung einer Herzschwäche (dilatative Kardiomyopathie) durch Tissue Engineering. Die Autoren betonen, dass die hier angewandte Technologie zur Herstellung von Herzgewebe nicht einfach auf größere Tiere und den Menschen übertragen werden kann.
Tiere: 46 Ratten (mehr als)
Jahr: 2013

Versuchsbeschreibung: Die männlichen Ratten der Zuchtlinie Sprague-Dawley stammen aus dem Medizinisch-Experimentellem Zentrum der Universität Leipzig. Ein bis zwei Tage alte Ratten werden geköpft und ihre Herzen entnommen, um daraus Herzzellen zu isolieren. Diese werden zusammen mit einer Matrix aus Madrigel (Bestandteil von Mäusehaut), Kollagen und anderen Substanzen zu einem Ring geformt und sieben Tage wachsen gelassen.

46 erwachsene Ratten werden in zwei Gruppen aufgeteilt. Elf Ratten dienen als Kontrollgruppe und erhalten keine Behandlung. Bei 35 Tieren wird durch 42-tägige Gabe von Doxorubicin (Chemotherapeutikum) künstlich eine sog. dilatative Kardiomyopathie erzeugt. Hierbei handelt es sich um eine krankhafte Erweiterung des Herzmuskels, die, anders als beim Menschen, bei Tieren meist erblich bedingt ist. Bei den Ratten entwickelt sich eine Herzschwäche. Fünf von 35 Tieren sterben. Nach der Behandlungszeit wird unter Narkose das Brustbein der Ratten aufgeschnitten, um an das Herz zu gelangen. Der zuvor hergestellte Zellring wird um das schlagende Rattenherz gelegt. Bei einer Kontrollgruppe wird der Brustkorb eröffnet, ohne Herzgewebe zu implantieren (fingierte Operation). Bei dem Eingriff sterben vier Ratten durch Blutungen. Nach insgesamt 110 Tagen werden alle noch lebenden Ratten narkotisiert und durch Ausbluten getötet und das Herz wird für weitere Untersuchungen entnommen.

Die Arbeit wurde durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt.

Bereich: Tissue Engineering, Herz-Kreislaufforschung

Originaltitel: Transplantation of engineered heart tissue as a biological cardiac assist device for treatment of dilated cardiomyopathy

Autoren: Sergey Leontyev (1), Franziska Schlegel (1,2,3), Cathleen Spath (1,3), Ronny Schmiedel (1), Martin Nichtitz (1), Andreas Boldt (3), Rudolf Rübsamen (2), Aida Salameh (4), Martin Kostelka (4), Friedrich-Wilhelm Mohr (1), Stefan Dhein (1)*

Institute: (1) Klinik für Herzchirurgie, Herzzentrum, Universität Leipzig, Strümpellstraße 39, 04289 Leipzig, (2) Institut für Biologie, Universität Leipzig, (3) Translationszentrum für Regenerative Medizin, Leipzig, (4) Klinik für Kinderkardiologie, Herzzentrum Leipzig

Zeitschrift: European Journal of Heart Failure 2013: 15; 23-35

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4529



Dokument 1209

Titel: Erzeugung von mit Blutgefäßen durchzogenem Knochen in der Leiste bei einem arterio-venösen Schlaufenmodell beim Schaf
Hintergrund: Es wird eine Technik erprobt, bei der der Körper dazu gebracht wird, neues Knochengewebe in einer Plastikdose zu bilden, das an eine andere Stelle des Körpers transplantiert werden soll.
Tiere: 15 Schafe (weibliche Merino-Landschafe (4-6 Monate))
Jahr: 2013

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden von der Regierung von Mittelfranken genehmigt. Bei den Schafen wird unter Narkose folgende Operation durchgeführt: Die Leistengegend eines Beins wird geschoren und die Haut wird auf 12 cm Länge aufgeschnitten. Eine Hinterbeinvene und –arterie (Vena und Arteria saphena), die an der Innenseite des Oberschenkels verlaufen, werden freipräpariert. Die beiden Blutgefäße werden abgebunden, durchschnitten und die Enden dann mikrochirurgisch zusammengenäht. Auf diese Weise wird aus den Blutgefäßen eine Schlaufe kreiert. Das Blut fließt nun nicht mehr durch das Bein, sondern durch die Schlaufe. Die Schlaufe wird in eine mit Fibrin gefüllte Plastikdose gelegt. Außerdem werden Stammzellen in die Dose eingebracht, die zuvor aus dem Beckenknochen des jeweiligen Schafes gewonnen wurden. Eine Gruppe Schafe erhält zusätzlich einen gentechnisch hergestellten menschlichen Wachstumsfaktor in die Dose, die andere Gruppe nicht.

Die verschlossene Plastikdose (es gibt nur eine kleine Öffnung für die beiden Blutgefäße), wird in der Leiste des Schafs festgenäht. Die Haut wird ebenfalls vernäht. Durch die Blutversorgung und die Stammzellen fängt der Körper nun an, Knochengewebe in der Dose zu bilden. Bei 5 der 15 Schafe kommt es zu Komplikationen wie Blutgerinnselbildung in der Schlaufe. Sie werden aus dem Versuch herausgenommen. Ihr weiteres Schicksal wird nicht beschrieben. Zwölf Wochen nach der Operation werden die Schafe auf nicht genannte Weise getötet. Die Plastikdosen werden zur Untersuchung herausgenommen.

Bereich: Tissue Engineering

Originaltitel: Engineering axially vascularized bone in the sheep arteriovenous-loop model

Autoren: Anja M. Boos (1)*, Johanna S. Loew (1), Annika Weigand (1), Gloria Deschler (1), Dorothee Klumpp (1), Andreas Arkudas (1), Oliver Bleiziffer (1), Heinz Gulle (2), Ulrich Kneser (1), Raymund E. Horch (1), Justus P. Beier (1)

Institute: (1) Abteilung für Plastische und Handchirurgie, Universitätsklinikum Erlangen, Krankenhausstr. 12, 91054 Erlangen, (2) Baxter Innovations GmbH, Wien. Österreich

Zeitschrift: Journal of Tissue Engineering and Regenerative Medicine 2013: 7; 654-664

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4528



Dokument 1210

Titel: Langzeit-Gentherapie mit Thrombospondin 2 hemmt die TGF-ß-Aktivierung, Entzündung und Blutgefäßneubildung bei einer chronischen Nierenschädigung nach Nierentransplantation
Hintergrund: Gentherapie nach Nierentransplantation.
Tiere: 32 Ratten
Jahr: 2013

Versuchsbeschreibung: Die Versuche werden von der Regierung von Mittelfranken genehmigt. Die Ratten stammen aus der Versuchstierzucht Charles River, Sulzfeld. Bei Ratten wird die linke Niere entnommen und anderen Ratten eingepflanzt. Die ersten zehn Tage nach der Transplantation erhalten die Tiere täglich Cyclosporin, ein Medikament zur Unterdrückung der körpereigenen Abwehr, mit einer Schlundsonde in den Magen eingegeben. Zehn Tage nach der Transplantation wird die rechte Niere entfernt, d.h. es arbeitet nur noch die transplantierte Niere. Zwei Wochen nach der Transplantation wird bei 8 Ratten eine Gentherapie vorgenommen. Dazu wird genmanipuliertes Bakterien-Erbgut (Plasmid) in zwei Oberschenkelmuskeln der Tiere eingebracht. Acht Ratten erhalten ein Placebo. Zwei Ratten verlieren so stark an Gewicht, dass sie vorzeitig getötet werden. 30 Tage nach der ersten Operation werden die restlichen Ratten unter Betäubung durch Ausbluten getötet. Die Nieren werden herausgeschnitten und untersucht.

Die Studie wurde unterstützt durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft.

Bereich: Gentherapie, Transplantationsmedizin

Originaltitel: Long-term gene therapy with thrombospondin 2 inhibits TGF-ß activation, inflammation and angiogenesis in chronic allograft nephropathy

Autoren: Christoph Daniel (2)*, Regina Vogelbacher (1), Andrea Stief (2), Christa Grigo (2), Christian Hugo (3)

Institute: (1) Abteilung für Nephrologie und Hypertension, Universitätsklinikum Erlangen-Nürnberg, Erlangen, (2) Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Erlangen-Nürnberg, Krankenhaustr. 8-10, 91054 Erlangen, (3) Abteilung für Nephrologie, Medizinische Klinik III, Universität Dresden, Dresden

Zeitschrift: PLOS ONE 2013: 8(12); e83846

Land: Deutschland

Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift

Dokumenten-ID: 4527



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