Spenden für ein Europa ohne Tierversuche
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Mannheim ist bekannt für seine rasterförmigen Straßen mit Namen aus Buchstaben und Ziffern. Wer weiß schon, dass Mannheim die Hochburg der besonders grausamen Psychiatrie-Forschung an Tieren ist? Depressionen, Magersucht, Alkohol- und Kokainsucht usw. werden wieder und wieder bei Ratten und Mäusen simuliert. Damit hier keiner mehr die Augen verschließen kann, veranstaltet Ärzte gegen Tierversuche vom 20. bis 30. August 2021 eine weitere Großplakat-Aktion mit der klaren Botschaft: Schluss mit Tierversuchen, hin zu moderner, tierleidfreier Forschung!
Dass es Tierversuche gibt, ist den meisten Menschen zwar bewusst – dass diese aber oft in direkter Nachbarschaft stattfinden, wissen viele nicht. Geschweige denn, welche Versuche mit welchen Tieren gemacht werden. Vieles findet vor der Haustür statt, finanziert durch Steuergelder der Bürger.
Die Großplakat-Aktion soll darauf aufmerksam machen und Menschen aufrütteln – damit wir alle gemeinsam uns dafür einsetzen, dass diese veraltete Praktik endlich ein Ende hat! Forschung, die Menschen hilft und heilt, kann nicht mithilfe von Tierversuchsergebnissen gewonnen werden. Kein Wunder, dass die „Erfolgs“quote in der Grundlagenforschung nur 0,3% beträgt und damit katastrophal niedrig ist. (1,2) Bis zu 95% aller Medikamente, die im Tierversuch wirksam und sicher waren, kommen nicht auf den Markt - Hauptgründe sind mangelnde Wirksamkeit und/oder (zu) starke Nebenwirkungen beim Menschen. (3)
Trotzdem werden immer noch Tierversuche gemacht – weil es dafür viele Fördergelder gibt, weil die Forscher Ergebnisse in Fachzeitschriften veröffentlichen wollen und damit ihre Karriere vorantreiben, weil viele nicht auf neue Methoden umstellen wollen.
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Bei dieser Frage herrscht völlige Intransparenz. Von offiziellen Stellen wird keine Auskunft gegeben. So verwenden wir Artikel in Fachzeitschriften und Stellenangebote als Quellen, aus denen wir unsere Adressliste der Tierlabore Deutschlands zusammengestellt haben. Dort listen wir die Institutionen auf, die für Tierversuche verantwortlich sind.
Einige Beispiele von Experimenten, die in Fachzeitschriften veröffentlicht worden, sollen einen kleinen Einblick geben. Weitere Versuchsbeschreibungen aus Frankfurt und ganz Deutschland sind in unserer Datenbank Tierversuche >> zu finden.
Institut für Psychopharmakologie, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, J5, 68159 Mannheim
Wie läuft der Versuch ab? Bei Ratten wird unter Narkose eine Dauerkanüle in einen bestimmten Hirnbereich implantiert und am Schädelknochen befestigt. Außerdem wird ein Katheter (Plastikschlauch) in eine Halsvene gelegt. Das eine Ende wird bis zum Herzen vorgeschoben und das andere Ende wird unter der Haut bis zwischen die Schulterblätter gelegt, wo der Schlauch nach außen tritt. Dieser wird verwendet um bei den Experimenten Kokain zu verabreichen.
Die Ratten werden süchtig gemacht, indem sie täglich 6 Stunden in einer Box verbringen müssen, wo es zwei Löcher in der Wand gibt. Steckt die Ratte ihre Nase in das „aktive“ Loch erhält sie über den Katheter im Herzen Kokain verabreicht. Außerdem ertönt ein Laut und eine Lampe leuchtet auf. Die Ratte lernt, sich selbst Kokain zu verabreichen. Es werden maximal 25 Injektionen pro Stunde verabreicht, um die Substanz nicht überzudosieren. Dieses „Training“ erfolgt über 10-12 Tage. Kontrolltiere erhalten statt Kokain eine wirkungslose Kochsalzlösung. Am Tag nach Ende des Trainings und 45 Tage danach werden die Tiere wieder in die Box gesetzt. Alles ist so wie vorher, nur wird kein Kokain verabreicht. Anschließend werden jeweils einige Ratten getötet, um ihre Gehirne zu untersuchen.
In 6 verschiedenen Versuchsanordnungen werden die Ratten vor oder während des „Trainings“ über die Kanüle im Gehirn Virenbestandteile injiziert, die die Produktion bestimmter Enzyme anregen oder hemmen. (4)
Was wird gemacht – in einem Satz: Ratten werden kokainsüchtig gemacht, um herauszufinden, ob ein bestimmtes Enzym im Gehirn beim Verlangen eine Rolle spielt.
Warum ist das sinnlos – und wie geht’s besser? Psychische Krankheiten des Menschen wie Sucht und Depression beim künstlich geschädigten Tier nachahmen zu wollen, ist absurd. Sinnvoll sind dagegen Patientenstudien sowie Forschung an Mini-Brains (s.u.)
Institut für Psychiatrie und Psychotherapie, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim, Universität Heidelberg, J5, 68159 Mannheim
Wie läuft der Versuch ab? Es werden Ratten verwendet, die über 74 Generationen auf „erlernt hilflos“ und „nicht erlernt hilflos“ gezüchtet wurden. Um diese Merkmale zu erkennen, wird eine Ratte in eine Box mit Gitterboden gesetzt. Über das Bodengitter erhält das Tier 60 Sekunden lang einen Stromschlag. Die Tiere können den Schmerz abkürzen, indem sie einen Hebel drücken. Dieser Test wird 15 Mal wiederholt. Ratten, die den Hebel schnell drücken, sind „nicht erlernt hilflos“. Tiere, die den Hebel nicht drücken, d.h., den Schmerz über sich ergehen lassen, sind „erlernt hilflos“ und werden für die Depressionsforschung herangezogen. Die Autoren testen, ob die Unterscheidung zwischen „erlernt hilflos“ und „nicht erlernt hilflos“ auch mit nur 10 Tests möglich ist. (5)
Was wird gemacht – in einem Satz: Ratten werden Stromstöße versetzt. Tiere, die das über sich ergehen lassen, nennt man „erlernt hilflos“.
Warum ist das sinnlos – und wie geht’s besser? Dieses Art Experiment wird seit Ende der 1960er Jahre unter dem Deckmantel des „Tierschutzes“ verfeinert, d. h., es wird so abgewandelt, dass die Tiere etwas weniger gequält werden (sog. „Refinement“). Dass auch die Versuche von „verfeinerten“ Experimenten keine relevanten Ergebnisse bringen, wird dabei völlig außer Acht gelassen und die unsinnige Methode nicht infrage gestellt – ganz zu schweigen von Überlegungen, wie es besser gehen könnte.
Psychische Krankheiten lassen sich ohnehin nur am Menschen selbst erforschen – natürlich ohne ihnen zu schaden. Diese Krankheiten sind so komplex und vor allem vielschichtigen sozialen Interaktionen und Erfahrungen unterworfen, die im Tierexperiment nicht nachgestellt werden können. Es existieren bereits Datenbanken, die mit Daten von depressiven Patienten gefüllt sind und ein Computermodell nun das Gehirn depressiver Menschen simulieren kann. (6) Mittels im Labor generierter Mini-Gehirne (BrainSpheres), die aus menschlichen Zellen gezüchtet werden, können neurotoxische Reaktionen auf Antidepressiva untersucht werden. (7)
Institut für Neurophysiologie, Centrum für Biomedizin und Medizinische Technologie Mannheim (CBTM), Universität Heidelberg, Ludolf-Krehl-Str. 13, 68167 Mannheim
Wie läuft der Versuch ab? Bei Ratten wird unter Narkose der Ischiasnerv locker abgebunden. Dadurch kommt es zu Reizungen und zu einem chronischen Schmerz, was durch Hinterherziehen des Beins deutlich wird. Beim neuropathischen Schmerz des Menschen, der hier simuliert werden soll, spielt die Gemütslage eine wichtige Rolle. Da diese – wie die Autoren bemerken – nicht bei Tieren abgefragt werden kann, wird auf Tests zum Angst- und Depressionsverhalten zurückgegriffen, unter anderem den forcierten Schwimmtest. Dabei wird eine Ratte in einen mit Wasser gefüllten Plexiglaszylinder gesetzt. Die Ratte schwimmt, bis sie merkt, dass sie nicht entkommen kann; sie gibt auf und lässt sich treiben. Lässt die Ratte sich früh treiben, gilt sie als depressiv. Einigen Tieren wird vor dem Test ein Schmerzmittel verabreicht, dessen Wirkung untersucht werden soll. (8)
Was wird gemacht – in einem Satz: Ratten wird der Ischiasnerv gereizt und sie müssen n einem Wasserbecken bis zur Erschöpfung schwimmen.
Warum ist das sinnlos – und wie geht’s besser? Das Beispiel zeigt, wie grausam Tierversuche sind. Tiere sind fühlende, leidensfähige Mitgeschöpfe, die Freude und Angst - vor allem, wie in diesem Experiment, Todesangst - empfinden, Schmerz und Qualen erleiden.
Psychische Krankheiten und ebenso chronische Schmerzen sind sehr komplexe Krankheitsbilder, die nicht einfach mal so in einem – zudem sehr qualvollen – Tierexperiment „nachgebaut“ werden können. Kein Wunder, dass knapp 94% der im Tierversuch als wirksam eingestuften Medikamente gegen Depressionen in den klinischen Studien beim Menschen versagen. (3) Aber auch nach der Zulassung richten viele Pharmaprodukte schwere Schäden an. Insbesondere Psychopharmaka haben eine lange Liste von Nebenwirkungen. So erhöht das Antidepressivum Zoloft die Selbstmordneigung und Aggressivität bei Jugendlichen. (9)
Humanrelevante Forschung kann nur mit Daten und Ergebnissen funktionieren, die auf menschlichen Systemen stammen – hier kann es die Computersimulation des Gehirns depressiver Menschen sein (6) oder die im Labor gezüchteten Mini-Brains, an denen Medikamente, auch gegen Depressionen, getestet werden können. (7)
DENTSPLY Implants Manufacturing GmbH, Steinzeugstraße 50, 68229 Mannheim
Zentralinstitut für Seelische Gesundheit
Universität Heidelberg, Universitätsklinikum Mannheim
Die erwähnten tierleidfreien, humanbasierten Forschungsmethoden sind nur wenige Beispiele. Eine große Vielfalt ist in unserer NAT-Datenbank zu finden: die NAT Database für moderne tierversuchsfreie Technologien >> - einfach mal reinschauen! Es gibt schon viele faszinierende Möglichkeiten in diesem Bereich!
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Die Stadt am Neckar ist bei vielen Touristen aus In- und Ausland berühmt, auch die dort ansässige Universität. Die wenigsten Menschen aber wissen, dass grausame und schweres Leid verursachende Experimente an Tieren in Heidelberg stattfinden - und die Verantwortlichen haben kein Interesse daran, das zu ändern. Damit keiner mehr die Augen verschließen davor kann, veranstaltet Ärzte gegen Tierversuche vom 20. bis 30. August 2021 eine weitere Großplakat-Aktion mit der klaren Botschaft für Heidelberg: Schluss mit Tierversuchen, hin zu moderner, tierleidfreier Forschung!
Dass es Tierversuche gibt, ist den meisten Menschen zwar bewusst – dass diese aber oft in direkter Nachbarschaft stattfinden, wissen viele nicht. Geschweige denn, welche Versuche mit welchen Tieren gemacht werden. Vieles findet vor der Haustür statt, finanziert durch Steuergelder der Bürger.
Die Plakataktion soll darauf aufmerksam machen und Menschen aufrütteln – damit wir alle gemeinsam uns dafür einsetzen, dass diese veraltete Praktik endlich ein Ende hat! Forschung, die Menschen hilft und heilt, kann nicht mithilfe von Tierversuchsergebnissen gewonnen werden. Kein Wunder, dass die „Erfolgs“quote in der Grundlagenforschung nur 0,3% beträgt und damit katastrophal niedrig ist. (1,2) Bis zu 95% aller Medikamente, die im Tierversuch wirksam und sicher waren, kommen nicht auf den Markt - Hauptgründe sind mangelnde Wirksamkeit und/oder (zu) starke Nebenwirkungen beim Menschen. (3)
Trotzdem werden immer noch Tierversuche gemacht – weil es dafür viele Fördergelder gibt, weil die Forscher Ergebnisse in Fachzeitschriften veröffentlichen wollen und damit ihre Karriere vorantreiben, weil viele nicht auf neue Methoden umstellen wollen.
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Bei dieser Frage herrscht völlige Intransparenz. Von offiziellen Stellen wird keine Auskunft gegeben. So verwenden wir Artikel in Fachzeitschriften und Stellenangebote als Quellen, aus denen wir unsere Adressliste der Tierlabore Deutschlands zusammengestellt haben. Dort listen wir die Institutionen auf, die für Tierversuche verantwortlich sind.
Einige Beispiele von Experimenten, die in Fachzeitschriften veröffentlicht worden, sollen einen kleinen Einblick geben. Weitere Versuchsbeschreibungen aus Frankfurt und ganz Deutschland sind in unserer Datenbank Tierversuche >> zu finden.
Abteilung Tumorvirologie, Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Im Neuenheimer Feld 242, 69120 Heidelberg
Wie läuft der Versuch ab? Nacktmäusen, deren Immunabwehr durch Genmanipulation geschwächt ist, werden menschliche Zellen eines Ewing-Sarkoms unter die Haut gespritzt. Das Ewing-Sarkom ist eine bösartige und schmerzhafte Krebserkrankung, die meist Knochen befällt und hauptsächlich bei Kindern und Jugendlichen auftritt. Nach sieben Tagen ist bei allen Tieren ein Tumor angewachsen und es wird eine Anti-Tumor-Wirkung des H-1PV-Virus untersucht. Hierzu wird je 15 Mäusen das Virus oder eine Kontrolllösung in den Tumor gespritzt, anschließend wird alle 2-3 Tage die Tumor-Größe bestimmt. Bis auf eine Maus sterben alle Tiere innerhalb von 36 Tagen qualvoll an den Folgen des Krebsleidens, das Virus zeigt keine Wirkung bei den Tieren. Daraufhin wird der Versuch mit weiteren Mäusen wiederholt und noch eine dritte Gruppe hinzugefügt, bei der das Virus täglich in den Tumor gespritzt wird, solange sie leben. Erneut zeigt das Virus keine Wirkung und alle Tiere bis auf 2 sterben innerhalb von 50 Tagen an dem Krebs. (4)
Was wird gemacht – in einem Satz: Genmanipulierten, immungeschwächten Mäusen wird ein Tumor gezüchtet und ein Virus gespritzt, das gegen den Krebs helfen soll, aber fast alle Tiere sterben im Laufe des Experiments an dem Krebs.
Warum ist das sinnlos – und wie geht’s besser? Insbesondere bei Krebserkrankungen ist die Medikamenten-Erfolgsquote extrem schlecht – 95% der Substanzen, die bei Tieren gegen den Krebs wirken und zudem keine oder wenig Nebenwirkungen haben, versagen in den klinischen Studien in Menschen. Hauptgründe: sie wirken nicht gegen den Krebs oder haben nicht tolerierbare Nebenwirkungen. (3) Tierversuchsbefürworter betonen immer, wie wichtig angeblich ein Gesamtorganismus ist – wobei sie die Tatsache ignorieren, dass insbesondere das Immunsystem von Mäusen und Menschen enorme Unterschiede aufweist. (5) Kein Wunder also, dass Substanzen beim Menschen völlig anders wirken und in der Krebsforschung immer noch kein breiter Durchbruch erzielt werden konnte.
Patienten reagieren sehr unterschiedlich auf Krebsmedikamente. Daher ist die personalisierte humanbasierte Medizin ein riesiger Fortschritt. So kann man nicht nur die passenden Chemotherapeutika für den einen besonderen Patienten mit dieser einen Krebsart finden (6), sondern u.a. in Kombination mit 3D-Druck und Künstlicher Intelligenz auch verschiedenste Forschungsfragen adressieren – unsere NAT Datenbank für tierleidfreie Forschung enthält fast 200 Einträge für das Schlagwort „Krebs“; zu finden unter www.nat-database.de.
Abteilung für Neuroradiologie, Universitätsklinikum Heidelberg, Im Neuenheimer Feld 400, 69120 Heidelberg
Wie läuft der Versuch ab? An ca. 3-4 Monate alten Schweinen sollen die Eigenschaften eines neuen Wirkstoffs zum künstlichen Verschluss von Blutgefäßen untersucht werden, der in der Humanmedizin eingesetzt wird, um z. B. innere Blutungen zu stoppen. Unter Narkose werden verschiedene radiologische Aufnahmen gemacht, u. a. auch von den Blutgefäßen. Über eine Halsschlagader wird 8 Tieren der neu entwickelte Wirkstoff eingeleitet, die übrigen 8 erhalten zum Vergleich einen kommerziellen Wirkstoff, der bereits in der Klinik eingesetzt wird. Einige Schweine werden 2 Stunden nach dem Eingriff durch eine Injektion getötet. Die anderen erwachen aus der Narkose und werden 7 weitere Tage am Leben erhalten, wobei sie täglich Antibiotika und Schmerzmittel bekommen. Danach werden auch diese Tiere durch eine Injektion getötet. Die Blutgefäße an der Schädelbasis werden entnommen, um die Auswirkungen der verabreichten Substanzen zu untersuchen. (7)
Was wird gemacht – in einem Satz: Jungen Schweinen wird über die Halsschlagader Medikamente gespritzt, es werden radiologische Aufnahmen gemacht und sie werden nach 2 Stunden oder 7 Tagen getötet.
Warum ist das sinnlos – und wie geht’s besser? Die Tierarten unterscheiden sich in Körperbau, Organfunktionen und Stoffwechsel wesentlich voneinander; der Mensch ist hier keine Ausnahme. Ein und dieselbe Substanz kann deshalb zu völlig unterschiedlichen Reaktionen führen. So ist zum Beispiel Penicillin gut verträglich für Menschen, aber schädlich für Meerschweinchen. Aspirin führt bei Hunden, Katzen, Affen, Ratten und Mäusen zu Embryoschäden, nicht aber beim Menschen. Wegen dieser Unterschiedlichkeiten ist die Übertragung von Ergebnissen aus Tierversuchen auf den Menschen irreführend und zudem ein unkalkulierbares Risiko. Abgesehen davon sind Jungtiere, wie sie in der obigen Studie eingesetzt werden, erst recht nicht geeignet, um Forschung zu betreiben, die für erwachsene Menschen relevant sein soll. An den jungen Schweinen werden die Eigenschaften eines neuen Wirkstoffs im Vergleich zu einem kommerziellen untersucht, der bereits lange in der Humanmedizin etabliert ist.
Es gibt inzwischen Chip-Systeme, mit denen der Einfluss von Medikamenten auf Gefäße, auch unter Berücksichtigung der Blut-Hirn-Schranke, untersucht werden kann. Besonders interessant ist, dass hier die Zellen von Patienten genommen werden können – so sind alle relevanten molekularen Krankheitsmechanismen quasi in diesem System konserviert. So kann für den Menschen und den Patienten hochrelevante Forschung betrieben werden. (8-10)
Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Zentrum für Orthopädie, Unfallchirurgie und Paraplegiologie, Universitätsklinikum Heidelberg, Schlierbacher Landstraße 200a, 69118 Heidelberg
Wie läuft der Versuch ab? Um menschliche Knochenbrüche zu simulieren, wird Ratten unter Anästhesie ein 600 g schweres Gewicht auf das Bein fallen gelassen, so dass das Hinterbein „standardisiert bricht“. In das Wadenbein wird ein Loch gebohrt, durch das ein Titan-Draht in die Markhöhle getrieben wird, um den Knochen zu stabilisieren. Einigen Tieren werden Eiterbakterien durch das Bohrloch ins Knochenmark gespritzt, die eine Knochenentzündung auslösen. Diese ist extrem schmerzhaft, so dass die Ratten 3 Tage lang Schmerzmittel erhalten. Fünf Wochen später werden die Tiere erneut operiert. Der Draht wird entfernt und in das ursprüngliche Bohrloch werden Wachstumsfaktoren oder eine Kontrolllösung injiziert. Der Knochen wird mit einem neuen Draht versehen und die Wunde zugenäht. Drei Tiere sterben im Verlauf der Operationen, zwei weitere müssen wegen entzündeter Blutergüsse getötet werden. Fünf Wochen später werden die überlebenden Tiere mit Kohlendioxid erstickt. (11)
Was wird gemacht – in einem Satz: Ratten wird das Hinterbein gebrochen, durch ein Bohrloch werden Eiterbakterien in das Knochenmark gegeben und die überlebenden Tiere werden fünf Wochen später getötet.
Warum ist das sinnlos – und wie geht’s besser? Künstlich geschädigte „Tiermodelle“ wie die absurde Nachstellung von menschlichen Knochenbrüchen an Ratten in dem obigen Beispiel haben mit der menschlichen Erkrankung und ihren ursächlichen Faktoren nichts gemeinsam. Ratten haben als Vierfüßler eine ganz andere Statik und sie haben außerdem eine viel schnellere Heilungstendenz bei Knochenbrüchen als der Mensch. Zudem werden die Wachstumsfaktoren, deren therapeutischer Effekt in dieser Arbeit untersucht werden soll, bereits in klinischen Studien am Menschen mit offenen Knochenbrüchen eingesetzt.
Chip-Systeme bieten eine hohe Bandbreite, so dass es auch Osterogenese-on-a-chip Systeme gibt, mittels derer Arzneimittel- oder Toxinwirkungen am Knochen untersucht werden. (12) Ebenso können Gewebeproben von Patienten, die im Rahmen einer routinemäßigen Entnahme gewonnen werden können, für Untersuchungen verwendet werden.
Bioassay - Labor für biologische Analytik GmbH, Im Neuenheimer Feld 515, 69120 Heidelberg
Max-Planck-Institut für Medizinische Forschung, Jahnstr. 29, 69120 Heidelberg
DKFZ - Deutsches Krebsforschungszentrum
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Universitätsklinikum
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Idyllisch liegt die Stadt in der Nähe von Nürnberg. Diese Bilderbuchlandschaft täuscht: Die wenigsten Menschen wissen, dass grausame und schweres Leid verursachende Experimente an Tieren in Erlangen stattfinden - und die Verantwortlichen haben kein Interesse daran, das zu ändern. Um hier Transparenz zu schaffen, veranstaltet Ärzte gegen Tierversuche vom 13. bis 23. August 2021 eine weitere Großplakat-Aktion mit der klaren Botschaft für Erlangen: Schluss mit Tierversuchen, hin zu moderner, tierleidfreier Forschung!
Dass es Tierversuche gibt, ist den meisten Menschen zwar bewusst – dass diese aber oft in direkter Nachbarschaft stattfinden, wissen viele nicht. Geschweige denn, welche Versuche mit welchen Tieren gemacht werden. Vieles findet vor der Haustür statt, finanziert durch Steuergelder der Bürger.
Die Plakataktion soll darauf aufmerksam machen und Menschen aufrütteln – damit wir alle gemeinsam uns dafür einsetzen, dass diese veraltete Praktik endlich ein Ende hat! Forschung, die Menschen hilft und heilt, kann nicht mithilfe von Tierversuchsergebnissen gewonnen werden. Kein Wunder, dass die „Erfolgs“quote in der Grundlagenforschung nur 0,3% beträgt und damit katastrophal niedrig ist. (1,2) Bis zu 95% aller Medikamente, die im Tierversuch wirksam und sicher waren, kommen nicht auf den Markt - Hauptgründe sind mangelnde Wirksamkeit und/oder (zu) starke Nebenwirkungen beim Menschen. (3)
Trotzdem werden immer noch Tierversuche gemacht – weil es dafür viele Fördergelder gibt, weil die Forscher Ergebnisse in Fachzeitschriften veröffentlichen wollen und damit ihre Karriere vorantreiben, weil viele nicht auf neue Methoden umstellen wollen.
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Bei dieser Frage herrscht völlige Intransparenz. Von offiziellen Stellen wird keine Auskunft gegeben. So verwenden wir Artikel in Fachzeitschriften und Stellenangebote als Quellen, aus denen wir unsere Adressliste der Tierlabore Deutschlands zusammengestellt haben. Dort listen wir die Institutionen auf, die für Tierversuche verantwortlich sind.
Einige Beispiele von Experimenten, die in Fachzeitschriften veröffentlicht worden, sollen einen kleinen Einblick geben. Weitere Versuchsbeschreibungen aus Erlangen und ganz Deutschland sind in unserer Datenbank Tierversuche >> zu finden.
Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgische Klinik, Universitätsklinikum Erlangen-Nürnberg, Glückstr. 11, 91054 Erlangen
Wie läuft der Versuch ab? Schweine bekommen ein Krebsmedikament gespritzt, das giftig für die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse ist und diese absterben lässt. Folglich sind diese Schweine anschließend zuckerkrank. Ein Jahr nach der Giftspritze werden den Tieren an mehreren Stellen Löcher in den Kieferknochen gebohrt, was einen geschädigten Kieferknochen beim Menschen simulieren soll. Jedes Schwein bekommt vier Zahnimplantate in den Kiefer geschraubt. Drei Monate später werden die Tiere getötet und es wird untersucht wie gut die Implantate eingewachsen sind. (4)
Was wird gemacht – in einem Satz: Schweinen wird mit Gift die insulinproduzierenden Zellen zerstört, sie werden zuckerkrank und nach einem Jahr bekommen sie Zahnimplantate in den Kiefer gebohrt.
Warum ist das sinnlos? Aus zahlreichen Patientenstudien ist seit Jahren bekannt, dass Zuckerkrankheit mit Knochenschwund und Zahnausfall einhergeht und sich deshalb negativ auf das Einsetzen von Zahnimplantaten auswirkt. Trotzdem wird dies an Schweinen mit künstlich ausgelöstem Diabetes und künstlich herbeigeführten Knochenschäden untersucht.
Institut für experimentelle und klinische Pharmakologie und Toxikologie, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Krankenhausstr. 12, 91054 Erlangen
Wie läuft der Versuch ab? Ratten werden unter Narkose die Schnurrhaare, bis auf diejenigen einer bestimmten Region, abgeschnitten. Dann werden sie auf einem Plexiglasgestell fixiert, an dem eine Maske mit Zahnbeißstange montiert ist. Diese Maske enthält seitliche Öffnungen, damit die verbliebenen Schnurrhaare sich frei bewegen können. In einem Bildgebungsgerät (fMRT) werden anschließend Aufnahmen des Gehirns gemacht, während gleichzeitig die Schnurrhaare mit einem Kamm bewegt werden. Der Versuch soll der Erprobung einer neuen Analyse zur Messung von Gehirnaktivitäten dienen. (5)
Was wird gemacht – in einem Satz: Ratten werden einige Schnurrhaare abgeschnitten und die verbliebenen gereizt, während die Tiere in einem Plexiglasgestellt fixiert sind und währenddessen Bilder des Gehirns gemacht werden.
Warum ist das sinnlos? Tiere und Menschen unterscheiden sich in Körperbau, Organfunktionen und Stoffwechsel wesentlich voneinander. Ein und dieselbe Substanz kann bei Tier und Mensch zu völlig unterschiedlichen Reaktionen führen. Asbest verursacht bei Menschen Krebs, bei Ratten erst bei der 300–1000-fachen Dosis. Der Süßstoff Saccharin führt bei männlichen Ratten zu Blasenkrebs, beim Menschen nicht. Die Übertragung von Ergebnissen aus Tierversuchen auf den Menschen ist somit ein unkalkulierbares Risiko.
Das Gehirn einer Ratte unterscheidet sich nicht nur in seiner Größe, sondern auch in der Ausprägung bestimmter Areale und Nervenzellen gravierend vom Menschen. Außerdem besitzen Menschen keine Schnurrhaare. Deshalb sind Ergebnisse aus Versuchen wie dem Beispiel oben von vornherein klinisch wertlos.
Bildgebungsverfahren zur Messung von Gehirnaktivitäten werden bereits seit Jahrzehnten an freiwilligen Probanden, sowohl gesunden als auch kranken, durchgeführt. Die Untersuchungen nicht schmerzfrei und beinträchtigen nicht. Die Auflösung und Qualität dieser Verfahren hat sich in den letzten Jahren stetig verbessert, so dass man sehr gut verwertbare Daten im relevanten System, also des Menschen, gewinnen kann. Diese Daten können dann auch, im Gegensatz zu Daten aus Tierversuchen, auf Menschen übertragen werden.
Abteilung für Innere Medizin 3, Rheumatologie und Immunologie, Universitätsklinikum Erlangen-Nürnberg, Palmsanlage 5, 91054 Erlangen
Wie läuft der Versuch ab? Mittels Genmanipulation werden Mäuse gezüchtet, deren Gelenkknorpel ein bestimmtes Eiweiß fehlt. Diese Tiere und gesunde Mäuse bekommen ein Serum in die Bauchhöhle gespritzt, das zur Entzündung in mehreren Gelenken führt. Ein Teil der Tiere erhält nun täglich das knorpelspezifische Eiweiß in die Bauchhöhle gespritzt. In den folgenden Tagen werden die Mäuse auf klinische Hinweise von Gelenkentzündungen kontrolliert. Diese sind Verminderung bzw. Verlust des Greifvermögens und Pfotenschwellung. 10-14 Tage nach Beginn der Versuche werden die Mäuse getötet und die Pfoten für weitere Versuche abgeschnitten. So soll ermittelt werden, welche Rolle das spezielle Eiweiß bei Gelenkentzündungen spielt. (6)
Was wird gemacht – in einem Satz: Genmanipulierten Mäusen werden Gelenksentzündungen herbeigeführt, sie erhalten ein Eiweiß in die Bauchhöhle gespritzt und werden nach 2 Wochen getötet.
Warum ist das sinnlos – und wie geht’s besser? Solche künstlich hergestellten „Tiermodelle“, wie die durch Injektion eines reizenden Mittels simulierte Gelenkentzündung bei Mäusen im obigen Beispiel sind nicht mit der komplexen Situation beim menschlichen Patienten vergleichbar. Wichtige Aspekte der Krankheitsentstehung wie Ernährung, Lebensgewohnheiten, schädliche Umwelteinflüsse sowie psychische und soziale Faktoren werden bei dieser Art der Forschung nicht berücksichtigt. Die Symptome der künstlich geschädigten Tiere haben mit der menschlichen Erkrankung und ihren ursächlichen Faktoren nichts gemein.
Dagegen gibt es bereits humane 3D-Modelle, mit denen Gelenkhautpathologien nachgestellt, erforscht und Medikamente getestet werden können. (7) Humane Joint-on-a-chip Systeme können humanrelevante Daten zu dem Bereich Osteoarthritis liefern. (8)
2005 wurde der nördliche Teil des Tierversuchszentrums (Franz-Penzoldt-Zentrum, FPZ) der Universität Erlangen in der Palmsanlage fertig gestellt. In dem 27 Millionen Euro teuren, aus öffentlichen Mitteln finanzierten Neubau wurden auf gigantischen 2.300 Quadratmetern Tierställe und OP-Räume mit aufwendigster Technik eingerichtet. Die über viele Institute verstreuten Tierversuchslabore sollten in dieses Gebäude verlegt werden, weil sie als völlig veraltet galten. Tatsächlich bestehen jedoch auch im Jahr 2018 weiterhin an 18 zusätzlichen Standorten Tierställe und Versuchslabore. Der Neubau diente also einer Erhöhung der Kapazitäten und damit auch Ausweitung der Tierversuche.
Das Präklinische Experimentelle Tierzentrum (PETZ) ist eine Einrichtung des FPZ, in welchem Grundlagenforschung und präklinische Forschung an „Tiermodellen“ durchgeführt werden.
In der Anlage Süd des FPZ, dem Biotechnologischen Entwicklungslabor (BTE) in der Erwin-Rommel-Straße, findet die „Produktion“ transgener Mäuse statt. Bei der Genmanipulation von Tieren ist mit einer „Ausschussquote“ von bis zu 99 % (9) zu rechnen, da die genveränderten Tiere oft nicht den Erwartungen der Forscher entsprechen und wie Müll entsorgt werden.
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
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Wer Münster mit einer schönen Innenstadt und dem Tatort verbindet, liegt richtig. Hier sind aber andere Tatorte gemeint: die Einrichtungen, in denen zahlreiche Tierversuche durchgeführt werden. Die Pro-Tierversuchs-Seite stellt gerne Tierversuche verharmlosend dar und vergleicht sie mit einer Blutabnahme. Die wenigsten Menschen wissen, dass grausame und schweres Leid verursachende Experimente an Tieren in Münster immer noch an der Tagesordnung sind - und die Verantwortlichen haben kein Interesse daran, das zu ändern. Um hier Transparenz zu schaffen, veranstaltet Ärzte gegen Tierversuche vom 2. bis 8. August in Münster eine City Light-Aktion mit der klaren Botschaft: Schluss mit Tierversuchen, hin zu moderner, tierleidfreier Forschung!
Dass es Tierversuche gibt, ist den meisten Menschen zwar bewusst – dass diese aber oft in direkter Nachbarschaft stattfinden, wissen viele nicht. Geschweige denn, welche Versuche mit welchen Tieren gemacht werden. Vieles findet vor der Haustür statt, finanziert durch Steuergelder der Bürger.
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In Münster befindet sich Deutschlands größtes Affenforschungslabor „Covance“. Hier werden jedes Jahr um die 2.000 Affen in Tierversuchen z.B. in qualvollen Giftigkeitstests „verbraucht“ – doch das ist den Verantwortlichen anscheinend nicht genug, denn es soll ein weiteres Gebäude gebaut werden, um noch mehr Affen unterzubringen. Das muss verhindert werden! Unterschreiben und verbreiten Sie dazu unsere Petition >>
Kesselfeld 29, 48163 Münster
„Wussten Sie, dass in Münster schwangere Affen vergiftet werden?“ heißt es auf unserem Poster, das an 90 Standorten aushängt. Damit prangern wir die Praktiken in dem Unternehmen Covance an.
Die amerikanische Firma Covance führt im Auftrag der Pharma- und Chemieindustrie Tierversuche durch und gilt als einer der weltgrößten Konzerne dieser Branche. In der Covance-Niederlassung in Münster werden jedes Jahr bis zu 2.000 Affen in qualvollen Giftigkeitstests getötet. Das Labor ist auf Fortpflanzungs-Giftigkeitstests an Affen spezialisiert und Deutschlands größter „Affenverbraucher“. An Langschwanzmakaken (auch Javaneraffen genannt) und anderen Affen werden Stoffe wie Arzneimittel und Chemikalien auf ihre erbgut- und fruchtschädigende Wirkung getestet. Meist mehrmals täglich werden die Testsubstanzen schwangeren Affen mit einem Schlauch in den Magen gepumpt oder in die Blutbahn injiziert, um die Auswirkung auf ihren Nachwuchs zu beobachten. Die Folge können Totgeburten oder Missbildungen sein. Die Substanzen werden auch an männliche Affen verabreicht, um ihre Zeugungsfähigkeit zu testen. Eine Aussagekraft für den Menschen hat das Ganze nicht: neue Medikamente werden wegen fehlender Übertragbarkeit der Ergebnisse ohnehin niemals für Schwangere empfohlen. Die Tiere stammen aus Ländern wie Mauritius, China oder Vietnam, wo sie mit brutalen Methoden aus der freien Wildbahn gefangen und unter unsäglichen Bedingungen gezüchtet werden. Ihre Jungen werden an Labore wie Covance verkauft. Allein schon Fang, Haltung und Transport sind für die Tiere eine Tortur, die viele nicht überleben. Im Jahr 2019 mussten in Deutschland 2.761 Affen in Giftigkeitsprüfungen leiden – mehr als 80 % der insgesamt 3.443 Affen, die in deutschen Laboren verwendet wurden. Alle Affen werden am Ende der Versuche getötet. Kein Tier verlässt das Labor lebend.
Einige Beispiele von Experimenten, die in Fachzeitschriften veröffentlicht worden, sollen einen kleinen Einblick geben in weitere Versuche, die in Münster durchgeführt wurden und werden. Weitere Versuchsbeschreibungen aus Münster und ganz Deutschland sind in unserer Datenbank Tierversuche >> zu finden.
Institut für Neuropathologie, Universitätsklinikum Münster, Pottkamp 2, 48149 Münster
Wie läuft der Versuch ab? Es werden Mäuse fünf verschiedener Zuchtlinien verwendet, die z.T. durch einen Gendefekt ein geschwächtes Immunsystem haben. Den Tieren werden Zellen eines aggressiven menschlichen Nervenscheidentumors unter die Haut beider Flanken gepflanzt. Bei den Mäusen mit intaktem Immunsystem wachsen die Tumoren kaum. Gruppen von Mäusen mit geschwächtem Immunsystem erhalten ab dem 42. Tag der Krebszelleneinpflanzung täglich zwei Wirkstoffe oder Placebo verabreicht. Dreimal wöchentlich wird die Größe der Tumoren gemessen. Nach 28 Tagen Behandlung werden alle Mäuse getötet, indem unter Narkose Brustkorb und Herz aufgeschnitten werden und eine Fixierungslösung in die Blutbahn injiziert wird. (4)
Was wird gemacht – in einem Satz: Immunschwachen Mäusen werden Tumore gezüchtet, sie bekommen Medikamente und am Ende werden sie getötet.
Warum ist das sinnlos – und wie geht’s besser? Solche künstlich geschädigten „Tiermodelle“ sind nicht mit der komplexen Situation beim menschlichen Patienten vergleichbar. Die Entstehung von Krebs wird – das ist dank Bevölkerungsstudien bekannt – zu einem Drittel durch Tabakrauch und zu einem Drittel durch Ernährung beeinflusst. Zudem unterscheidet sich das Immunsystem von Menschen gravierend von Mäusen. (5) Sogenannte Krebsmäuse wurden schon millionenfach „geheilt“, aber beim menschlichen Patienten versagen die so entwickelten Therapien reihenweise – in sage und schreibe 95% der Fälle, um genau zu sein. (3)
Mittels der personalisierten Medizin kann man nicht nur die passenden Chemotherapeutika für den einen besonderen Patienten mit dieser einen Krebsart finden (6), sondern u.a. in Kombination mit 3D-Druck und Künstlicher Intelligenz auch verschiedenste Forschungsfragen adressieren – unsere NAT Datenbank für tierleidfreie Forschung enthält um die 100 Einträge für das Schlagwort „Krebs“; zu finden unter www.nat-database.de.
Translational Research Imaging Center (TRIC), Institut für Klinische Radiologie, Universitätsklinikum Münster, Albert-Schweitzer-Str. 33, 48149 Münster
Wie läuft der Versuch ab? Bei Mäusen wird eine künstliche Dickdarmentzündung (Kolitis) ausgelöst, indem ihnen die Chemikalie Dextrannatriumsulfat (DSS) 7 Tage lang ins Trinkwasser gemischt wird. Die Tiere verlieren ab dem 5. Tag massiv an Gewicht. Vor Beginn der DSS-Gabe sowie am Tag 4 und 10 wird folgende Prozedur durchgeführt: Unter Betäubung wird eine Blutprobe aus dem Venengeflecht hinter dem Augapfel entnommen. Anschließend wird eine Darmspiegelung mit einem 1,9 mm dicken und 10 cm langen Endoskop vorgenommen. Danach werden die Tiere mit einem speziellen tomographischen Verfahren untersucht. Am 10. Tag werden alle Mäuse durch Ersticken mit CO2 und Köpfen getötet. Ziel war es, Anzeichen einer künstlich ausgelösten Dickdarmentzündung bei Mäusen frühzeitig erkennen zu können. (7)
Was wird gemacht – in einem Satz? Mäuse bekommen eine Chemikalie, die Dickdarmentzündungen auslöst, Blutproben aus dem Auge werden entnommen und Darmspiegelungen durchgeführt, bevor alle Mäuse nach 10 Tagen getötet werden.
Warum ist das sinnlos – und wie geht’s besser? Junge, gesunde Tiere werden künstlich krank gemacht – das hat nun wirklich nichts mit der Situation des erkrankten Menschen zu tun. Wichtige Aspekte der Krankheitsentstehung wie Ernährung, Lebensgewohnheiten, schädliche Umwelteinflüsse sowie psychische und soziale Faktoren werden bei dieser Art der Forschung nicht berücksichtigt. Die Dickdarmentzündung beim Menschen kann vielfältige Ursachen haben, keinesfalls wird sie aber durch eine Chemikalie ausgelöst.
Insbesondere Darmorganoide bilden eine Mini-Version des menschlichen Darms mit allen Zelltypen ab, mit denen hervorragend geforscht werden kann, auch zu entzündlichen Erkrankungen (8) und zur Untersuchung der Immunantwort. (9)
Centrum für Reproduktionsmedizin und Andrologie (CeRA), Medizinische Fakultät, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Albert-Schweitzer-Campus 1, Geb. D11, 48149 Münster
Wie läuft der Versuch ab? Sechs Weißbüscheläffchen werden betäubt und durch Köpfen getötet. Aus ihren Hoden werden kleine Gewebestücke geschnitten. Nacktmäusen, die durch einen Gendefekt ein stark geschwächtes Immunsystem haben, sodass ihr Körper fremdes Gewebe nicht abstößt, werden unter Narkose je 6 Affenhodengewebestücke unter die Rückenhaut verpflanzt. Nach 20 Wochen werden die Tiere getötet. Als entferntes Ziel wird angegeben, die Zeugungsfähigkeit von Krebspatienten erhalten zu wollen. Dazu soll vor einer Chemotherapie Hodengewebe des Patienten auf Mäuse übertragen und später zurücktransplantiert werden. Hier wird dieses Verfahren, an dem in Münster seit mindestens 15 Jahren geforscht wird, mit Affenhoden und mit kastrierten und unkastrierten Nacktmäusen durchgeführt. (10)
Was wird gemacht – in einem Satz? Von getöteten Weißbüscheläffchen wird Hodengewebe in den Rücken von Immungeschwächten Mäusen transplantiert, die nach 20 Wochen getötet werden.
Warum ist das sinnlos – und wie geht’s besser? Abgesehen davon, ob dieser Absatz jemals funktionieren wird, ist die Vorstellung, Tiere als lebende „Container“ für menschliches Gewebe verwenden zu wollen, absurd und ethisch nicht zu rechtfertigen. Tiere sind keine Ersatzteillager, Organfabriken oder Container, sondern fühlende Lebewesen. Letztendlich handelt es sich um reine Neugier getriebene Grundlagenforschung, die allenfalls der Karriere des Experimentators nützt und sonst niemandem.
Die tierfreien Methoden machen immer weiter Fortschritte trotz mangelhafter Förderung, so gibt es z.B. Hodenorganoide, die auf menschlichen Zellen basieren und somit im richtigen System, nämlich dem Menschlichen, geforscht werden kann. (11)
Weitere für Tierversuche verantwortliche Einrichtungen in Münster
Die erwähnten tierleidfreien, humanbasierten Forschungsmethoden sind nur wenige Beispiele. Eine große Vielfalt ist in unserer NAT-Datenbank zu finden: die NAT Database für moderne tierversuchsfreie Technologien >> - einfach mal reinschauen! Es gibt schon viele faszinierende Möglichkeiten in diesem Bereich!
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Wer Frankfurt am Main hört, denkt an das Bankenviertel. Auch an Tierversuche? Wahrscheinlich nicht, dabei ist Frankfurt eine Tierversuchshochburg. Wer das nicht wusste, ist nicht allein – die wenigsten wissen um die Tierversuche vor ihrer Haustür und die Verantwortlichen haben kein Interesse daran, das zu ändern. Um auf diese Intransparenz aufmerksam zu machen, veranstaltet Ärzte gegen Tierversuche vom 30. Juli bis 10. August 2021 auch in Frankfurt eine Großplakataktion mit der klaren Botschaft: Schluss mit Tierversuchen, hin zu moderner, tierleidfreier Forschung!
Dass es Tierversuche gibt, ist den meisten Menschen zwar bewusst – dass diese aber manchmal in direkter Nachbarschaft stattfinden, wissen viele nicht. Geschweige denn, welche Versuche mit welchen Tieren gemacht werden. Vieles findet vor der Haustür statt, finanziert durch Steuergelder der Bürger.
Die Plakataktion soll darauf aufmerksam machen und Menschen aufrütteln – damit wir alle gemeinsam uns dafür einsetzen, dass diese veraltete Praktik endlich ein Ende hat! Forschung, die Menschen hilft und heilt, kann nicht mithilfe von Tierversuchsergebnissen gewonnen werden. Kein Wunder, dass die „Erfolgs“quote in der Grundlagenforschung nur 0,3% beträgt und damit katastrophal niedrig ist. (1,2) Bis zu 95% aller Medikamente, die im Tierversuch wirksam und sicher waren, kommen nicht auf den Markt - Hauptgründe sind mangelnde Wirksamkeit und/oder (zu) starke Nebenwirkungen beim Menschen. (3)
Trotzdem werden immer noch Tierversuche gemacht – weil es dafür viele Fördergelder gibt, weil die Forscher Ergebnisse in Fachzeitschriften veröffentlichen wollen und damit ihre Karriere vorantreiben, weil viele nicht auf neue Methoden umstellen wollen.
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Bei dieser Frage herrscht völlige Intransparenz. Von offiziellen Stellen wird keine Auskunft gegeben. So verwenden wir Artikel in Fachzeitschriften und Stellenangebote als Quellen, aus denen wir unsere Adressliste der Tierlabore Deutschlands zusammengestellt haben. Dort listen wir die Institutionen auf, die für Tierversuche verantwortlich sind.
Einige Beispiele von Experimenten, die in Fachzeitschriften veröffentlicht worden, sollen einen kleinen Einblick geben. Weitere Versuchsbeschreibungen aus Frankfurt und ganz Deutschland sind in unserer Datenbank Tierversuche >> zu finden.
in Kooperation mit der Max-Planck-Gesellschaft, Deutschordenstr. 46, 60528 Frankfurt am Main
Wie läuft der Versuch ab? Katzen werden narkotisiert und ein rechteckiges Loch wird in den Schädelknochen gebohrt. Mit einer Pipette wird an vier Stellen eine Virusvektor-Lösung in das Hirngewebe injiziert. Das Loch wird mit Akrylzement verschlossen und die Haut vernäht. Vier bis sechs Wochen später werden die Katzen erneut betäubt. Auf einem Bildschirm vor den Augen werden nicht näher beschriebene visuelle Reize gezeigt. Der Schädel wird erneut eröffnet und das offene Hirngewebe wird entweder mit einem blauen oder gelben Laserlicht oder blauen LED-Licht stimuliert. Gleichzeitig werden ein oder mehrere Elektroden in das Hirngewebe eingelassen, die Hirnströme messen. Schließlich werden die Katzen getötet und ihre Gehirne entnommen. Ein ähnlicher Versuch wird bei Affen gemacht. (4)
Was wird gemacht – in einem Satz? Katzen und Affen wird der Schädel aufgeschnitten, es werden Viren injiziert und das freiliegende Hirngewebe mit Licht stimuliert, anschließend werden sie getötet.
Warum ist das sinnlos – und wie geht’s besser? Von den Torturen, die den Tieren hier angetan werden, abgesehen, wird bei den Versuchen außer Acht gelassen, dass das Gehirn von Katzen und Affen in wesentlichen Bereichen Unterschiede zu dem des Menschen aufweist. Entsprechend unterscheiden sich die Reizwahrnehmung und -verarbeitung im Gehirn. Diese Beispiele aus der Hirnforschung zeigen, dass viele Tierversuche von vornherein nicht durchgeführt werden, um am Menschen anwendbare Ergebnisse zu erzielen. Vielmehr geht es um die Befriedigung der Neugier und das Karrierestreben einzelner Forscher. Denn die Qualität der Forschung wird nicht daran gemessen, wie vielen Menschen geholfen werden konnte, sondern an der Anzahl und Wertigkeit der Publikationen in Fachzeitschriften.
Neben harmlosen und nichtinvasiven bildgebenden Verfahren, mit denen Gehirnaktivitäten bei freiwilligen Probanden untersucht werden können, werden in der Forschung bereits Mini-Gehirne genutzt, welche aus menschlichen Zellen gezüchtet werden können. (5) Diese können zur Grundlagenforschung genutzt werden (6), aber auch die molekularen Besonderheiten von Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson modellieren. (7,8)
Pharmazentrum Frankfurt/ZAFES, Goethe Universität Frankfurt, Theodor-Stern-Kai 7, Haus 75A, 60590 Frankfurt am Main
Wie läuft der Versuch ab? Bei genmanipulierten Mäusen wird Darmkrebs durch das Spritzen der stark krebserregenden Chemikalie Azoxymethan in die Bauchhöhle ausgelöst. Zusätzlich wird eine chronische Darmentzündung durch Zugabe von Dextran-Natriumsulfat ins Trinkwasser verursacht. Dann wird der Darm der Tiere unter Betäubung endoskopisch untersucht und es wird protokolliert wie viele Tumore die Tiere entwickelt haben und wie stark sie bluten. Bei einigen Mäusen wird eine Knochenmarkstransplantation durchgeführt. Hierfür wird bei den „Spender“-Mäusen das Knochenmark der Beinknochen entnommen und dies bei zuvor bestrahlten „Empfänger“-Mäusen über die Schwanzvene transplantiert. Diese sogenannten chimären Mäuse werden bei einem Gewichtsverlust von über 15 % mit einer Lösung von Sterofundin aufgepäppelt. 16 Wochen nach der Transplantation werden Darmkrebs und Darmentzündung wie oben beschrieben ausgelöst. Schließlich werden die überlebenden Mäuse getötet, ihre Därme entnommen und untersucht. (9)
Was wird gemacht – in einem Satz? Bei genmanipulierten Mäusen wird ein Krebsgeschwür erzeugt, andere erhalten Knochenmark, das anderen Mäusen entnommen wurde und am Ende werden alle getötet.
Warum ist das sinnlos – und wie geht’s besser? Seit Jahrzehnten werden künstlich krebskrank gemachte Mäuse „geheilt“, was jedoch nicht mit der komplexen Situation beim Menschen vergleichbar ist. Wichtige Aspekte der Krankheitsentstehung wie Ernährung, Lebensgewohnheiten (Alkohol, Rauchen, Bewegungsmangel), schädliche Umwelteinflüsse sowie psychische und soziale Faktoren werden bei dieser Art der Forschung nicht berücksichtigt. So wird geschätzt, dass rund zwei Drittel aller Krebserkrankungen auf eine ungesunde Lebensweise zurückgehen.
Mittels der personalisierten Medizin kann man nicht nur die passenden Chemotherapeutika für den einen besonderen Patienten mit dieser einen Krebsart finden (10), sondern u.a. in Kombination mit 3D-Druck und Künstlicher Intelligenz auch verschiedenste Forschungsfragen adressieren – unsere NAT Datenbank für tierleidfreie Forschung enthält um die 100 Einträge für das Schlagwort „Krebs“; zu finden unter www.nat-database.de.
Frankfurt Initiative for Regenerative Medicine, Experimental Trauma & Orthopedic Surgery, Goethe-Universität Frankfurt, Friedrichsheim gGmbH, Haus 97B 10G, Marienburgstr. 10, 60528 Frankfurt am Main
Wie läuft der Versuch ab? Bei Ratten wird unter Vollnarkose der Oberschenkelknochen durch einen 3 cm langen Hautschnitt freigelegt und eine Fünf-Loch-Platte mit vier Schrauben befestigt. Dann wird mit einer Drahtsäge ein 5 mm langes Stück Knochen unterhalb der Plattenmitte herausgesägt. In die Lücke wird ein Gerüst eingebracht. Die Ratten werden in drei Gruppen mit je 27 Tieren eingeteilt, die jeweils unterschiedlichen Behandlungen unterzogen werden: Die Versuchsgruppe erhält ein Gerüst, in das Stammzellen von Ratten eingebracht werden, sowie Elektrostimulation, eine zweite Gruppe erhält das Gerüst und die Stammzellen, jedoch keine elektrische Stimulation und die dritte Gruppe (Kontrollgruppe) erhält nur das Gerüst. Die Elektrostimulation erfolgt mit einem Gerät, bestehend aus einer Batterie und zwei Elektroden. Die Batterie wird unter die Rückenhaut des Tieres gepflanzt. Zwei Drähte führen von der Batterie unter der Haut entlang zum Knochenspalt. Die Wunde wird vernäht. Eine Ratte stirbt aufgrund von Komplikationen bei der Narkose. Bei drei Ratten kommt es zu Infektionen an der Knochenlücke. Bei zwei Ratten lösen sich die Knochenfixationsplatten. Eine oder 8 Wochen nach der Operation werden jeweils einige Ratten aus jeder Gruppe durch Ersticken mit Kohlendioxid getötet. Die Oberschenkel werden entfernt und untersucht. (11)
Was wird gemacht – in einem Satz? Ratten wird ein Stück vom Oberschenkelknochen herausgesägt, sie bekommen ein Gerüst dort eingesetzt und werden dann mit Stammzellen oder Elektrostimulation behandelt, am Ende werden sie getötet.
Warum ist das sinnlos – und wie geht’s besser? Tiere und Menschen unterscheiden sich in unzähligen Punkten, eben auch in der Knochenstruktur. Durch den Vierbeiner-Gang der Nager sind die Krafteinwirkungen und die Statik völlig anders als beim aufrecht gehenden Menschen. Daher können die Ergebnisse aus Tierstudien nicht auf die Situation des Menschen übertragen werden.
Zur Entwicklung und Verbesserung von Medizinprodukten gibt es inzwischen aus menschlichen Zellen 3D-gedruckte Knochen (12). Ein Osteogenese-auf-dem-Chip erlaubt Arzneimittel- und Giftigkeitsprüfungen, wie diese auf Knochen wirken. (13)
Die erwähnten tierleidfreien, humanbasierten Forschungsmethoden sind nur wenige Beispiele. Eine große Vielfalt ist in unserer NAT-Datenbank zu finden: die NAT Database für moderne tierversuchsfreie Technologien >> - einfach mal reinschauen! Es gibt schon viele faszinierende Möglichkeiten in diesem Bereich!
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Gießen kennen viele als beschauliches Städtchen in Hessen, umringt von Grün. Dass an der dortigen Universität seit Jahren u.a. Kaninchen, Schweine, Mäuse und Ratten in unzähligen Tierversuchen leiden müssen, können sich viele Menschen nicht vorstellen – doch genau das ist die Realität. Um darauf aufmerksam zu machen, veranstaltet Ärzte gegen Tierversuche vom 23. Juli bis 2. August 2021 auch in Gießen eine Großplakataktion mit der klaren Botschaft: Schluss mit Tierversuchen, hin zu moderner, tierleidfreier Forschung!
Dass es Tierversuche gibt, ist den meisten Menschen zwar bewusst – dass diese aber manchmal in direkter Nachbarschaft stattfinden, wissen viele nicht. Geschweige denn, welche Versuche mit welchen Tieren gemacht werden. Vieles findet vor der Haustür statt, finanziert durch Steuergelder der Bürger.
Die Plakataktion soll darauf aufmerksam machen und Menschen aufrütteln – damit wir alle gemeinsam uns dafür einsetzen, dass diese veraltete Praktik endlich ein Ende hat! Forschung, die Menschen hilft und heilt, kann nicht mithilfe von Tierversuchsergebnissen gewonnen werden. Kein Wunder, dass die „Erfolgs“quote in der Grundlagenforschung nur 0,3% beträgt und damit katastrophal niedrig ist. (1,2) Bis zu 95% aller Medikamente, die im Tierversuch wirksam und sicher waren, kommen nicht auf den Markt - Hauptgründe sind mangelnde Wirksamkeit und/oder (zu) starke Nebenwirkungen beim Menschen. (3)
Trotzdem werden immer noch Tierversuche gemacht – weil es dafür viele Fördergelder gibt, weil die Forscher Ergebnisse in Fachzeitschriften veröffentlichen wollen und damit ihre Karriere vorantreiben, weil viele nicht auf neue Methoden umstellen wollen.
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Wir verwenden hauptsächlich Artikel in Fachzeitschriften und Stellenangebote als Quellen, aus denen wir unsere Adressliste der Tierlabore Deutschlands zusammengestellt haben. In Gießen sind es die Veterinärmedizinische Fakultät und das Universitätsklinikum der Justus-Liebig-Universität (JLU) mit zahlreichen Kliniken und Institute, die Tierversuche durchführen.
Einige Beispiele von Experimenten, die in Fachzeitschriften veröffentlicht worden, sollen einen kleinen Einblick geben. Weitere Versuchsbeschreibungen aus Gießen und ganz Deutschland sind in unserer Datenbank Tierversuche >> zu finden.
Institut für Sportwissenschaften, Justus-Liebig-Universität Gießen, Kugelberg 62, 35394 Gießen
Wie läuft der Versuch ab? Mäuse werden 8 Monate lang an 5 Tagen pro Woche 6 Stunden täglich Zigarettenrauch ausgesetzt, indem dieser in eine Box mit den Mäusen eingeleitet wird. Ab dem 6. Monat müssen die Tiere täglich 30 Minuten auf einem Laufband laufen, dessen Geschwindigkeit täglich erhöht wird. Die Tiere müssen bis zur Erschöpfung laufen. Erschöpfung wird angenommen, wenn der Sauerstoffverbrauch einen bestimmten Level erreicht hat oder die Tiere aufhören zu laufen. Nach 8 Monaten werden die Mäuse getötet, um Blut und Muskeln zu untersuchen. Ergebnis der Studie: Sport hilft, die Schäden durch Langzeitrauchen zu vermindern. Dabei sei es wichtig für Raucher, mit dem Training möglichst früh zu beginnen und nicht erst zu warten, bis sich Schäden manifestiert haben, schlussfolgern die Autoren. (4)
Was wird gemacht – in einem Satz? Mäuse werden ein halbes Jahr zum Rauchen gezwungen, müssen dann 2 Monate ein Sportprogramm durchlaufen und werden dann getötet.
Warum ist das sinnlos – und wie geht’s besser? Dass körperliche Bewegung die Gesundheit grundsätzlich und unabhängig von der Ausgangssituation positiv beeinflusst, ist seit langem unbestritten. Ebenso unbestritten ist heutzutage der negative Effekt von Zigarettenrauchen auf die körperliche Fitness. Daher ist es völlig überflüssig, einen derart belastenden Versuch an Tieren durchzuführen, zumal die Ergebnisse nicht einfach so auf den Menschen übertragen werden. Um den Effekt von Sport auf die Gesundheit zu untersuchen, kann hervorragend mit freiwilligen Probanden gearbeitet werden. In diesem Falle könnten Menschen, die sowieso schon rauchen, ein Sportprogramm absolvieren und die Vitalparameter können vorher und nachher gemessen und somit der Effekt von Sport bestimmt werden. Somit würde man auch Ergebnisse im richtigen System, nämlich des Menschlichen, gewinnen.
Universities of Gießen and Marburg Lung Center (UGMLC) / Deutsches Zentrum für Lungenforschung (DZL), Aulweg 130, 35392 Gießen
Wie läuft der Versuch ab? Um die Wirkung zweier Medikamente auf die Herzfunktion nach einem künstlich ausgelösten Lungenhochdruck bei Mäusen zu ergründen, wird den Tieren unter Narkose der Brustkorb aufgeschnitten. Auf die Lungenschlagader wird ein Clip gesetzt, der das Blutgefäß stark einengt, aber nicht ganz verschließt. Dadurch wird ein Lungenhochdruck simuliert. Sieben Tage nach der Operation erhalten die Mäuse Sildenafil (bekannt unter dem Handelsnamen Viagra) über das Trinkwasser oder Riociguat (Medikament gegen Lungenhochdruck) oral verabreicht – dies geschieht normalerweise durch Eingabe mit einer Schlundsonde. 21 Tage nach der Operation werden verschiedene Messungen durchgeführt. Schließlich werden die Tiere getötet. (5)
Was wird gemacht – in einem Satz? Mäusen wird der Brustkorb aufgeschnitten und künstlich ein Lungenhochdruck erzeugt, gegen den sie dann 2 verschiedene Medikamente bekommen und nach 3 Wochen werden sie getötet.
Warum ist das sinnlos – und wie geht’s besser? Mäuse und Ratten bekommen üblicherweise keinen Lungenhochdruck. Die künstlich krank gemachten Tiere, bei denen auf abwegige Weise menschliche Organfunktionsstörungen hergestellt werden, haben mit Humanpatienten und deren komplexer Situation nichts zu tun. So entsteht Lungenhochdruck beim Menschen oft über Jahre und wird begünstigt durch Risikofaktoren wie Rauchen und Alkohol, Vorerkrankungen wie der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD), Einnahme bestimmter Medikamente oder durch genetische Veranlagung. Es existieren bereits Lungen-auf-dem-Chip-Modelle, die sogar eine Atmung simulieren können und an denen nicht nur Grundlagenforschung, sondern auch Medikamente getestet werden können. (6,7)
Institut für Tierernährung und Ernährungsphysiologie, Heinrich-Buff-Ring 26-32, 35392 Gießen
Wie läuft der Versuch ab? Mäusen wird Nicotinsäure, ein Vitamin des B-Komplexes, ins Futter gemischt. Fünfmal pro Woche, 35 Minuten am Tag müssen die Tiere auf einem Laufband laufen, wobei die Geschwindigkeit langsam erhöht wird – bis zur Erschöpfung der Tiere. Als Erschöpfung wird angesehen, wenn die Maus zweimal rückwärts auf das Laufband fällt. Nach 42 Tagen werden die Mäuse getötet, um ihre Muskeln zu untersuchen. Ziel war es, herauszufinden, ob Nicotinsäure die Ausdauerleistung von Mäusen erhöht. (8)
Was wird gemacht – in einem Satz? Mäuse erhalten ein Vitamin und müssen bis zur Erschöpfung auf einem Laufband laufen; am Ende werden sie getötet.
Warum ist das sinnlos – und wie geht’s besser? Tierarten unterscheiden sich in Körperbau, Organfunktionen und Stoffwechsel wesentlich voneinander; der Mensch ist hier keine Ausnahme. Ein und dieselbe Substanz führt häufig zu völlig unterschiedlichen Reaktionen bei Mensch und Tier. So ist zum Beispiel Penicillin gut verträglich für Menschen, aber schädlich für Meerschweinchen. Aspirin führt bei Hunden, Katzen, Affen, Ratten und Mäusen zu Embryonalschäden, nicht aber beim Menschen. Wegen dieser Unterschiede ist die Übertragung von Ergebnissen aus Tierversuchen auf den Menschen irreführend. Die Wirkung der Substanz Nicotinsäure auf den menschlichen Körper ist aber seit Jahrzehnten gut untersucht und die maximalen Dosierungen für Menschen sind festgelegt. (9) Mit einer für den Menschen verträglichen Dosis kann mittels Sporttest untersucht werden, ob durch die Einnahme eine Leistungssteigerung zu verzeichnen ist. Für die Untersuchungen des Einflusses von Nicotinsäure auf die Muskeln auf zellulärer Ebene kann ein Skelettmuskelmodell aus iPSC und 3D-Druck genutzt werden. (10)
Justus-Liebig-Universität Gießen, Veterinärmedizinische Fakultät
Justus-Liebig-Universität Gießen, Universitätsklinikum
Die erwähnten tierleidfreien, humanbasierten Forschungsmethoden sind nur wenige Beispiele. Eine große Vielfalt ist in unserer NAT-Datenbank zu finden: die NAT Database für moderne tierversuchsfreie Technologien >> - einfach mal reinschauen! Es gibt schon viele faszinierende Möglichkeiten in diesem Bereich!
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Werden Sie Mitglied (als Mediziner/Naturwissenschaftler für 72 €/Jahr oder 6 €/Monat bzw. als Fördermitglied (andere Berufe) für 36 €/Jahr oder 3 €/Monat)! Je mehr wir sind, desto stärker ist die Stimme, mit der wir für die Tiere sprechen können >> |
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Die AG wurde im Herbst 2019 gegründet und ist damit noch recht frisch. Wenn die Corona-Pandemie nicht mehr ausbremst, organisiert sie in Gießen und Hessen Aktionen, Demonstrationen und Infoständen und informiert zum Thema Tierversuche und tierleidfreien Methoden.
Wir freuen uns immer über neue Mitglieder! Hier ist der Link zur Kontaktaufnahme >>
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