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Letzte Bearbeitung: 11.08.2015

Im Sommer 2014 ging eine Welle um die Welt, bei der sich Menschen Eiswasser über den Kopf schütteten und für die ALS-Forschung spendeten. Bei dem Initiator der Kampagne, der amerikanischen ALS Association, kamen so 115 Millionen US-Dollar (105 Mio. €) zusammen, von denen 77 Millionen (70 Mio. €) für die Forschung ausgegeben wurden – großenteils für Tierversuche (1).

Von der ALS Association finanzierte Tierversuche

In 2015 veröffentlichten, von der amerikanischen ALS-Gesellschaft finanzierten Studien wurde zum Beispiel genmanipulierten Ratten der Schädel aufgesägt und ein Gewicht auf das Gehirn fallengelassen, um den Zusammenhang zwischen Hirntrauma und ALS-Entstehung zu untersuchen. Bestimmte Zellen des Zentralnervensystems von ALS-Patienten wurden genmanipulierten Mäusen in das Rückenmark injiziert. Die Tiere entwickelten Lähmungserscheinungen und wurden spätestens nach neun Monaten getötet. In einer anderen Studie ging es um die Erstellung eines weiteren „Mausmodells“, d.h. Mäuse wurden so genverändert, dass sie ALS-ähnliche Symptome wie Nervenzellenschwund, Lähmungen sowie ängstliches und antisoziales Verhalten aufwiesen.ALS-Forschung an Tieren ist nicht nur ethisch nicht zu rechtfertigen, sondern auch wissenschaftlich ein völliger Fehlgriff. ALS-Medikamente, die anhand von Tierversuchen entwickelt wurden, wirken zwar bei Mäusen, aber nicht beim Patienten.

Kampagne

Wir reagierten mit einer Stellungnahme, einer Briefaktion und Aufklärung der Öffentlichkeit. 

Übersetzung des Musterbriefes an die ALS Association:

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin entsetzt, zu erfahren, dass die ALS Association Spendengelder dazu verwendet hat, grausame und unsinnige Tierversuche zu finanzieren. Ich verstehe die Notwendigkeit, die Ursachen der ALS und Heilungswege zu erforschen, aber Tierversuche sind der falsche Weg. Es ist hinlänglich bekannt, dass Ergebnisse von genmanipulierten Ratten und Mäuse nicht auf den Menschen übertragen werden können. Es verwundert nicht, dass es noch kein Heilmittel für ALS gibt, wenn die Gelder in sinnlose Forschung gesteckt werden. Abgesehen davon sind Tierversuche auch aus ethischen Gründen abzulehnen.Ich fordere Sie auf, Ihre Strategie zu überdenken und von der Finanzierung von Tierversuchen Abstand zu nehmen. Stattdessen sind moderne Forschungsmethoden mit Zellkulturen und Organchips zu unterstützen.Solange Sie Tierversuche finanzieren, werde ich Ihrer Gesellschaft kein Geld spenden.

Mit freundlichen Grüßen,
...

Quelle

(1) ALS Association: Disease Models >>