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Ärzteverein will 11.000 Unterschriften an neue Landesregierung übergeben

Der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche wandte sich in einem Brief an Alexander Bonde, den neuen Landwirtschaftsminister in Baden-Württemberg, mit der Bitte um einen Termin für die Übergabe der bislang rund 11.000 gesammelten Unterschriften von Bürgern, die ein Ende der Affenhirnforschung fordern. Die an drei Tübinger Instituten praktizierten Experimente an Affen sollen nicht mehr weiter genehmigt werden, wie in anderen Bundesländern bereits geschehen. Die Ärzte gegen Tierversuche halten dies für einen notwendigen Beitrag zur Einleitung einer Kehrtwende in Richtung einer ethischen und guten Wissenschaft ohne jeden Tierversuch.

Die Ärztevereinigung sieht in der neuen grün-roten Landesregierung die Chance, auch in Baden-Württemberg längst fällige Handlungen zur Umsetzung des Staatsziels Tierschutz zu vollziehen und konkrete Schritte zumindest zur Einschränkung von Tierversuchen einzuleiten. Mit der Unterschriftenübergabe will der Verein im Namen Tausender Unterstützer Minister Bonde die Dringlichkeit des Ausstiegs aus der Hirnforschung an Affen sowie der tierexperimentellen Forschung verdeutlichen. Zudem hatte die bisherige schwarz-gelbe Landesregierung im Rahmen der Kampagne »Stoppt Affenqual in Tübingen« einige Tausend Postkarten sowie Briefe von Bürgern erhalten, die sich klar für eine tierleidfreie Forschung und insbesondere ein sofortiges Verbot der Hirnversuche an Affen aussprechen.

Der Verein weist in seinem Brief den Landwirtschaftsminister darauf hin, dass Genehmigungsbehörden in anderen Bundesländern wie Bremen, Berlin und München gleichartige Hirnexperimente an Affen aus ethischen Gründen und mangels medizinischen Nutzens abgelehnt hatten und appelliert an ihn, diesem Beispiel zu folgen, um dem Bürgerwillen sowie politischen Vorhaben gerecht zu werden. Sowohl in den Wahlprogrammen insbesondere der Grünen und weitgehend auch der SPD, als auch im verabschiedeten Koalitionsvertrag der beiden Regierungsparteien, sind in einigen Bereichen wesentliche Verbesserungen zu Gunsten der Tiere vorgesehen. So sollen demzufolge Tierversuche reduziert und der tierversuchsfreien Forschung mehr Gewicht verliehen werden.

Vor der Wahl hatten sich die Grünen der Ärztevereinigung gegenüber klar für die Abschaffung der Affenversuche sowie beide Regierungsparteien für die stärkere Förderung der tierversuchsfreien Forschung ausgesprochen. Die Ärztevereinigung erwartet nun von der grün-roten Koalition den Stopp der Affenversuche in Baden-Württemberg sowie einen konkreten Fahrplan in Richtung Ausstieg aus dem Tierversuch.

»Mit der Übernahme der Grünen der für den Tierschutz bedeutsamen Ministerien Landwirtschaft und Wissenschaft stehen die Chancen gut, zumindest einige Fortschritte in Richtung einer tierversuchsfreien Forschung auf den Weg zu bringen«, ist Dipl.-Biol. Silke Bitz von der Ärztevereinigung optimistisch. Die bisherige schwarz-gelbe Landesregierung hatte dagegen an der tierexperimentellen Forschung festgehalten.